22. Eurovision Song Contest 1977

Datum:  7. Mai 1977 

Ort:   London - Vereinigtes Königreich

Pausenact: Mr. Acker Bilk & Band

Voting:  11 Juroren pro Land bewerten jedes Lied mit 1 - 5 Punkten, das Gesamtergebnis ergibt eine Rangfolge, die ersten Zehn bekommen die Punkte 12-10-8-7...3-2-1

Halle: Wembley Conference Centre

    Moderation: Angela Rippon

         SIEGER :

        FRANKREICH

         MARIE MYRIAM 

     "L'oiseau et l'enfant"

          Musik: Jean-Paul Cara

      Text:  Joe Gracy

Comme un enfant aux yeux de lumière
Qui voit passer au loin les oiseaux
Comme l'oiseau bleu survolant la terre
Vois comme le monde... 

Le monde est beau

Beau le bateu dansant sur le vagues
Ivre de vie, d'amour et de vent
Belle la chanson, naissante de vagues
Abandonnée au sable blanc  

Blanc l'innocent, le sang du poète
Qui en chantant invente l'amour
Pour que la vie s'habille de fête
Et que la nuit se change en jour

Jour d'une vie où l'aube se lève
Pour réveiller la ville aux yeux lourds
Où les matins effeuillent les rêves
Pour nous donner un monde-amour 

L'amour c'est toi - l'amour c'est moi
L'oiseau c'est toi - l'enfant c'est moi

Moi je ne suis qu'une fille de l'ombre
Qui voit briller l'étoile du soir
Toi, mon étoile, qui tisses ma ronde
Viens allumer mon soleil noir

Noir la misère, les hommes et la guerre
Qui croient tenir les rênes du temps
Pays d'amour n'a pas de frontière
Pour ceux qui ont un cœur d'enfant

Comme un enfant aux yeux de lumière
Qui voit passer au loin les oiseaux
Comme l'oiseau bleu survolant la terre
Nous trouverons ce monde-amour 

L'amour c'est toi  - L'amour c'est moi
L'oiseau c'est toi - L'enfant c'est moi

DER ESC ALS STREIK-OPFER

Wegen des Streiks der Techniker des britischen Fernsehen fand der Song Contest einen Monat später als vorgesehen statt. Während der Grand-Prix-Woche verhinderte dann auch noch das schlechte Wetter die Aufnahme der Clips der Künstler aus den 18 Teilnehmerländern. Zwischen den Beiträgen zeigte man daher nur das Publikum im Saal.

Die Türkei und Jugoslawien nahmen nicht teil. Schweden machte seine Drohung vom endgültigen Ausstieg nicht wahr und kehrte zurück, blieb aber erfolglos. Die Gruppe Forbes landete mit dem den "Beatles" gewidmeten Titel auf dem letzten Platz.

Tunesien wurde auf Startposition 4 ausgelost. Kurzfristig sagte das tunesische Fernsehen seine Teilnahme ab aus Solidarität zu den anderen moslemischen Völkern wegen des Boykotts gegen Israel. Israel wurde, wie auch 1973, von der populären Sängerin Ilanit vertreten. Die offene Sprachregel von 1971 wurde kurz vor dem Song Contest abgeschafft.  Die Schweiz schaffte es gerade noch, ihren Beitrag “Swiss Lady” vom Englischen ins Deutsche zu übersetzen, aber Deutschland mit Silver Convention und Belgien mit der Gruppe Dream Express sangen trotzdem in Englisch. Dagegen wurde zwar  protestiert, aber ohne Erfolg.

Die Gruppe Dream Expres bestand aus dem Komponist des Liedes, Luc Smets, und den drei Schwestern Patricia, Bianca und Stella, die 1970 unter dem Namen Hearts Of Soul für die Niederlande ins Rennen gingen.

Auch Irland vertraute nach 1975 ein zweites Mal auf die Gebrüder Swarbrigg. Dieses Mal wurden die Brüder durch zwei Damen verstärkt: Nicola Kerr und Alma Caroll, die schon 1968 an der irischen Vorentscheidung beteiligt waren. In London verkündeten The Swarbriggs + Two, wie schön es sei, wieder verliebt zu sein (It´s nice to be in love again) und hinterher, wie schön es sei, den dritten Platz beim Grand Prix gemacht zu haben.

Sowohl Michèle Torr, die für Monaco sang, als auch Paulo de Carvalho und Fernando Tordo, Mitglieder der portugiesischen Gruppe Os Amigos, hatten schon ihre Erfahrungen mit dem ESC gemacht. Erstere hatte schon 1966 teilgenommen. Damals verpasste sie eine bessere Platzierung als den 10. Rang.  1977 erzählte sie in ihrem Song "Une petite française" über ein Landmädchen, das mit seinen Träumen nach Paris kam. Platz 4 war der Lohn für das unschuldige Mädchen.

Weniger bekannt waren die vier Hellenen, die Platz 5 belegten und somit das bis dahin beste Ergebnis aller Zeiten für Griechenland erzielten. Während die österreichische Gruppe Schmetterlinge über die harte Welt und die Kommerzialisierung der Musikwelt sangen, gaben die Griechen Marianna Toli, Robert Williams, Bessi Argiraki und Paschalis Musikunterricht auf der Bühne, was anscheinend für die Juroren sehr hilfreich war.

Die 18jährige gebürtige Portugiesin Marie Myriam vertrat Frankreich, und sie bescherte überraschend den Franzosen nach 1969 den fünften und bis heute letzten Sieg. Unter Weinkrämpfen kam die junge Sängerin auf die Bühne, um ihr nostalgisches und romantisches Chanson noch einmal hinreißend vorzutragen. Lynsey de Paul, die haushohe Favoritin aus Großbritannien, zeigte sich beleidigt und stellte mit lautem Ton die Frage: Wieso hat die denn gewonnen ? Es gibt doch schlechte Verlierer!

(Apostolos Gussios) 

Die Teilnehmer 

1.

IRLAND

The Swarbriggs Plus Two 

„It's nice to be in love again”

2.

MONACO

Michèle Torr

„Une petite française”

3.

NIEDERLANDE

Heddy Lester

„De mallemolen”

4.

ÖSTERREICH

Schmetterlinge

„Boom boom boomerang”

M. & T.: Tommy & Jimmy Swarbriggs

D.: Noel Kelehan

M.: Paul de Senneville & Olivier Toussaint

T.: Jean Albertini

D.: Yves Rioland

M.: Frank Affolter

T.: Wim Hogenkamp

D.: Harry van Hoof 

M.: G. Hernstadt, 

W. Retsetaris, 

H. Zöchling-Tamper

T.: E. Lukas Retsetaris

D.: Christian Kolonovits

Platz: 

3

Punkte: 119

Platz:

 4

Punkte: 

96

Platz: 

12

Punkte:

35

Platz: 

17

Punkte: 

11

5.

NORWEGEN

Anita Skorgan

 „Casanova”

6.

DEUTSCHLAND

Silver Convention

„Telegram”

7.

LUXEMBURG

Anne-Marie B.

„Frère Jacques”

8.

PORTUGAL

Os Amigos 

„Portugal no coração”

M.: Svein Strugstad 

T.: Dag Nordtomme

D.: Carsten Klouman

M.: Silvester Levai 

T.: Michael Kunze 

 D.: Ronnie Hazlehurst

M. & T.: Guy Béart & Pierre Cour

D.: Johnny Arthey

M.: Fernando Tordo

T.: José Carlos Ary dos Santos

D.: José Calvario

Platz:

 15

Punkte: 

18

Platz: 

8

Punkte: 

55

Platz: 

16

Punkte: 

17

Platz: 

14

Punkte: 

19

9.

VER.KÖNIGREICH

Lynsey de Paul & Mike Moran

„Rock Bottom” 

10.

GRIECHENLAND

Pascalis, Marianna, Robert & Bessie

„Mathema solfege”

11.

ISRAEL

Ilanit

„Aa-haa-vah hee sheer lish-naa-yim ”

12.

SCHWEIZ

Pepe-Lienhard-

Sextett

  „Swiss Lady”  

M. & T.: Lyndsey de Paul & Mike Moran

D.: Ronnie Hazlehurst

M.: George Hatzinassios

T.: Sevy Tiliakou

D.: George Hatzinassios

M.: Eldad Shrem

T.: Edna Peleg 

D.: Eldad Shrem

M.: Peter Reber

  T.: Peter Reber

D.: Peter Reber

Platz: 

2

Punkte: 121

Platz: 

5

Punkte: 

92

Platz: 

11

Punkte: 

49

Platz: 

6

Punkte:

71

13.

SCHWEDEN

Forbes

„Beatles”

14.

SPANIEN

Micky

„Enseñame a cantar”

15.

ITALIEN

Mia Martini 

„Libera”

16.

FINNLAND

Monica Aspelund

„Lapponia”

M.: Claes Bure

T.: Sven-Olof Bagge

D.: Anders Berglund

M.: Fernando Arbex 

T.: Fernando Arbex

D.: Fernando Arbex

M.: Salvatore Fabrizio

 T.: Luigi Albertelli

D.: Maurizio Fabrizio

M.: Aarno Raninen

T.:  Monica Aspelund

D.: Ossi Runne

Platz: 

18

Punkte: 

2

Platz:

9

Punkte: 

52

Platz: 

13

Punkte: 

32

Platz: 

10

Punkte: 

50

17.

BELGIEN

Dream Express

„A million in one, two, three”

18.

FRANKREICH

Marie Myriam

„L'oiseau et l'enfant”

M.: Luc Smeets

T.: Luc Smeets

D.: Alyn Ainsworth

M.: Jean-Paul Cara

T.: Joe Gracy

D.: Raymond Donnez

Platz: 

7

Punkte: 

69

Platz: 

1

Punkte: 

136

Die Wertung 

Das Scoreboard

Presseberichte