30. Eurovision Song Contest 1985

 

Datum:  4. Mai 1985 

Ort:   Göteborg - Schweden

Pausenact: Guitars Unlimited

Voting:  11 Juroren pro Land bewerten jedes Lied mit 1 - 5 Punkten, das Gesamtergebnis ergibt eine Rangfolge, die ersten Zehn bekommen die Punkte 12-10-8-7...3-2-1

 

 

 

 

Halle: Scandinavium 

Moderation: Lill Lindfors

SIEGER :

 

 

  NORWEGEN 

 

 BOBBYSOCKS

 

    "La det swinge"

 Musik & Text: Rolf Løvland

 

Fra en radio strømmer gamle melodier
Og jeg våkner opp og spør meg hva som skjer
Er det bare drøm og fantasier
Når jeg føler at det swinger mer og mer?

La det swinge, la det rock 'n' roll
La det swinge til du mister all kontroll
Oh hi oh...
La det swinge, la det rock 'n' roll

La musikken gå la rytmen aldri stanse
Kan du kjenne at du lever her og nå?
Føler du hvor gjerne du vil danse?
Oh... og hører du at hjertet slår og slår?

La det swinge, la det rock 'n' roll
La det swinge til du mister all kontroll
Oh hi oh...
La det swinge, la det rock 'n' roll

Føler du hvor gjerne du vil danse?
Hører du at hjertet slår og slår?
Og slår...

La det swinge, la det rock 'n' roll
La det swinge til du mister all kontroll
Oh hi oh...
La det swinge, la det rock 'n' roll

La det swinge, la det rock 'n' roll
La det swinge til du mister all kontroll
Oh hi oh...
La det swinge, la det rock 'n'...
Swinge, la det rock 'n'...
Swinge, la det rock 'n' roll

 

 

 

 

 

DER HEIMLICHE STAR

Dass das schwedische Volk seine positive Einstellung gegenüber dem Song Contest wiedergefunden und ausgebaut hatte, wurde durch die Erfolge der letzten Jahre bemerkbar. Dass es sich beim Grand Prix um einen Komponisten- und Texterwettbewerb handelt, dürfte den meisten auch bekannt sein. Und dass die Interpreten - und vor allem die Sieger - die Stars des Abends sind, ist auch selbstverständlich. 1985 kam aber alles ein wenig anders. Dass Elisabeth Andreassen und Hanne Krogh alias Bobbysocks, jede bekannt von früheren Teilnahmen, für das Königreich Norwegen den ersten Sieg holten, hat fast jeden erfreut, insbesondere die Moderatorin des Abends, Lill Lindfors, die ganz stolz verkündete, dass eine der beiden Interpretinnen, nämlich Elisabeth Andreassen, eine Schwedin sei. Lill Lindfors war in ihrer Heimat längst keine Unbekannte. Nach ihrem zweiten Platz beim Song Contest 1966 in Luxemburg etablierte sie sich als eine der erfolgreichsten Entertainerinnen ihres Landes. Die Entscheidung, sie den Grand Prix moderieren zu lassen, stellte sich als ein Volltreffer heraus. Sie sang, sie war charmant und bescheiden, sie war witzig und voll konzentriert, sie machte weder Fehler, noch stolperte sie über Namen oder Zahlen, anders als ihre Vorgängerin Karin Falck vor 10 Jahren. Und die Krönung: Sie verlor das Unterteil ihres Kleides, als sie zum zweiten Mal auf die Bühne kam, um mit der Punktevergabe anzufangen. Nun stand sie da, ganz beschämt - dennoch war sie so gut vorbereitet, dass sie innerhalb von Sekunden ein neues Kleid herzauberte: Einige Bänder aus dem Schulterbereich aufgemacht, und fertig war es. So kam es, dass die Moderatorin des Abends der eigentliche Star wurde und nicht die beiden Norwegerinnen mit ihrer Swingnummer „La det swinge“.

Organisatorisch war die ganze Veranstaltung auch ein Augenweide. Die Bühne war im Stil einer Diskothek der 80er Jahre mit viel Beleuchtung und diversen Animationen sehr fröhlich und warm gestaltet. Die 12.000 Zuschauer im Skandinavium konnten sich vor Begeisterung kaum bremsen.

Musikalisch mangelte es auch nicht: Schon bei der finnischen Vertreterin Sonja Lumme, die als Startnummer zwei auf die Bühne kam, spürte man nicht nur den Enthusiasmus des Publikums, sondern auch den der Künstler, die sich in dieser Halle sehr wohl fühlten. Dänemark versuchte es erneut mit Kirsten und Sören, sie waren aber weniger erfolgreich als 1984.

Für Spanien sang Paloma San Basilio über das Ende eines Festes, nämlich das der Liebe (La fiesta termino). Sie wurde zwar nur Vierzehnte, aber dennoch blieben ihre Sinnlichkeit und Schönheit unvergesslich. Der Franzose Roger Bens versuchte mit viel Leidenschaft die heimlichsten Träume einer Frau zu erklären, er konnte jedoch nicht überzeugen. Noch weniger Erregung verursachten die Tränen von Adelaide aus Portugal, die am Ende ihres Vortrags mit Weinkrämpfen auf der Bühne stand.

Für die deutsche Gruppe Wind war der Verlauf des Abends genau so sensationell wie der knappe und überraschende Sieg bei der deutschen Vorentscheidung mit der Hanne Hallers Produktion „Für alle“. Noch vor der fünfletzten Wertung lagen die sechs jungen Musiker an der Spitze des Feldes. Sie konnten es kaum glauben, vorne um den Sieg mitzukämpfen. Letztlich wurden sie nur von Norwegen überholt und schlossen den Abend mit dem zweiten Platz ab, knapp vor Kikki Danielson aus Schweden. Kikki war 1982 in Harrogate die Partnerin von Elisabeth Andreassen als Duo Chips.

Hoher Besuch in der Halle: Im Publikum saß Lys Assia, die Gewinnerin des allerersten Wettbewerbs. Auf der Bühne stand der Grand Prix Sieger von 1978, Izhar Cohen aus Israel, der zum zweiten Mal seine Heimat vertrat. Sein Titel „Olé, Olé“ erreichte aber nur den fünften Rang.

Kurz darauf kamen die bekanntesten Künstler der Veranstaltung auf die Bühne: Al Bano & Romina Power sangen für Italien „Magic, oh magic“ und landeten auf dem siebten Platz, genau wie 1976, als sie zum ersten Mal teilnahmen. Mariella Farré sang im Duett mit Pino Gasparini für die Schweiz. Für beide Künstler war es ebenfalls bereits die zweite Teilnahme. Ireen Sheer versuchte es sogar zum dritten Mal: Sie startete wieder für Luxemburg, zusammen mit Chris Roberts und vier weiteren Künstlern. Ralph Siegel schrieb das Lied „Children, Kinder, Enfants“ und erhoffte einen zweiten Sieg. Leider ließen sich die Juroren in Europa von der Thematik des Liedes nicht beeinflussen, so dass es nur zu Platz 13 reichte. Außerdem konnte man durch das Durcheinandersingen kaum den Text verstehen.

Mit dem gleichen Thema, Kinder, setzte sich auch Gary Lux aus Österreich in seinem Lied „Kinder dieser Welt“ auseinander. Er schaffte es jedoch, überzeugender und deutlicher zu klingen. Er wurde mit dem achten Platz belohnt.

Jugoslawien musste kurzfristig seinen Beitrag zurückziehen, weil der 4. Mai in Jugoslawien der Todestag des ehemaligen Präsidenten Tito war. Die Niederlande fehlten zum allerersten Mal. Der 4. Mai ist ein dort nationaler Gedenktag in Zusammenhang mit dem Ende des Zweiten Weltkrieges.

(Apostolos Gussios)

 

 

Die Teilnehmer 

 

1.

IRLAND

Maria Christian

Wait until the weekend comes”

2.

FINNLAND

Sonja Lumme

Elaköön elämää

3.

ZYPERN

Lia Vissi

To katalava arga

4.

DÄNEMARK

Hot Eyes

Sku du spör fra no'en

M.: Brendan Graham 

T.: Brendan Graham

D.: Noel Kelehan

M.: Petri Laaksonen

T.: Veli-Pekka Lehto

D.: Ossi Runne

M.: Lia Vissi

T.: Lia Vissi

D.: Haris Andreadis 

M.: Søren Bundgaard 

T.: Keld Heick

D.: Wolfgang Käfer

Platz: 

6

Punkte: 

91

Platz: 

9

Punkte: 

58

Platz: 

16

Punkte: 

15

 Platz: 

11

Punkte: 

41

 

 

5.

SPANIEN

Paloma San Basilio

 „La fiesta termino”

6.

FRANKREICH

Roger Bens 

Femmes dans ses rêves aussi”

7.

TÜRKEI

M.F.O.

Didai didai dai”

8.

BELGIEN

Linda Lepomme

Laat me nu gaan”

M. & T.: Juan Carlos Calderón 

D.: Juan Carlos Calderón

M.: Didier Pascalis 

T.: Didier Pascalis 

 D.: Michel Bernholc

M.: Fuat Güner & Özkan Ugur

 T.: F. Güner & Mazkar Alanson 

D.: Garo Mafyan

M.: Pieter Verlinden

T.: Bert Vivier

D.: Curt-Eric Holmquist

Platz: 

14

Punkte: 

36

Platz: 

10

Punkte: 

56

Platz: 

14

Punkte: 

36

Platz: 

19

Punkte: 

7

                         

 

9.

PORTUGAL

Adelaide

 „Penso em ti eu sei”  

10.

DEUTSCHLAND

Wind

Für alle”

11.

ISRAEL

Izhar Cohen

Olé, olé”

12.

ITALIEN

Al Bano & Romina Power

  „Magic, oh magic”  

M.: Tozé Brito & Adelaide Ferreira

T.: A. Ferreira & Luis Fernando

D.: José Calvario

M.: Hanne Haller

T.: Hanne Haller

D.: Rainer Pietsch

 

M.: Kobi Oshrat

 T.: Hamutal Ben-Zeev

D.: Kobi Oshrat

M.: Dario Farina & Michael Hofmann

 T.: Christiano Minellono

D.: Fiorenzo Zanotti

Platz: 

18

Punkte: 

9

Platz: 

2

Punkte: 105

Platz: 

5

Punkte: 

93

Platz: 

7

Punkte: 

78

                                                              

 

13.

NORWEGEN

Bobbysocks 

La det swinge”

14.

VER. KÖNIGREICH

Vikki

Love is”

15.

SCHWEIZ

Mariella Farré & 

Pino Gasparini

Piano, piano”

16.

SCHWEDEN

Kikki Danielson

Bra vibrationer”

M.: Rolf Løvland 

T.: Rolf Løvland

D.: Terje Fjärn

M. & T.: Vikki Watson & James Kaleth

D.: John Coleman

M.: Anita Kerr 

 T.: Trudi Müller-Bosshard

D.: Anita Kerr

M.: Lasse Holm

T.: Ingela Forsman

D.: Curt-Eric Holmquist

Platz: 

1

Punkte: 123

Platz: 

4

Punkte: 100

Platz: 

12

Punkte: 

39

Platz: 

3

Punkte: 103

 

 

17.

ÖSTERREICH

Gary Lux

Kinder dieser Welt”

18.

LUXEMBURG

Margo, F.Olivier, I. Sheer, C.Roberts, D. Solomon & M. Roberts

Children, Kinder, Enfants”

19.

GRIECHENLAND

Takis Biniaris

Miazoume”

M.: Mick Jackson & 

Geoff Bastow

T.: Michael Kunze

D.: Richard Österreicher

M.: Ralph Siegel

T.: Bernd Meinunger & Jean-Michel Beriat

D.: Norbert Daum

M.: Takis Biniaris 

 T.: Maro Bizani

D.: Haris Andreadis

Platz: 

8

Punkte: 

60

Platz: 

13

Punkte: 

37

Platz: 

16

Punkte: 

15

 

 

 

Die Wertung 

 

 

* IE FI CY DK ES FR TU BE PT DE IL IT NO UK CH SE AT LU GR Pkt. Pl.
Irland   1 7 3 4 3 5 8 8 4 8 12 3 3 5 7 10     91 6
Finnland 6   6   6   3       1 7   7 2 10     10 58 9
Zypern 1                     3     3       8 15 16
Dänemark     3     10   3 1 6   2 6     5 5     41 11
Spanien 2 8 1       12   2         4       1 6 36 14
Frankreich   5 4       1   3   3 10   2 4 6 3 3 12 56 10
Türkei 7 2     3     1   2     1 8 12         36 14
Belgien             7                         7 19
Portugal             2                       7 9 18
Deutschland 4 10 12 10 10 8   10 7   7   8 1   8   10   105 2
Israel 8   5 4 8 12     5 7   5 10 5 7 2 7 6 2 93 5
Italien   6 10 1 12 5 8 2 12   4           6 12   78 7
Norwegen 12 4   12 1 2   12   12 12 6   12 6 12 12 7 1 123 1
Ver.Königreich 5 7   5 5 6 10 6 6 5 2 8 7   10 4 2 8 4 100 4
Schweiz   3 2 6     6 5 4 1     5     1 1 2 3 39 12
Schweden 10 12   8 2 7 4 7   8 6 4 12 6 8   4 5   103 3
Österreich 3     7   1   4   10 10   2 10 1 3   4 5 60 8
Luxemburg       2   4     10 3 5 1 4       8     37 13
Griechenland     8   7                             15 16

 

Das Scoreboard

 

 

   

 

 

 

 

 

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