48. Eurovision Song Contest 2003

 

Datum:  24. Mai 2003 

Ort:   Riga - Lettland

Pausenact: "Impressionen aus Riga - Musik-Videoclip

Voting:  Televoting  

Die ersten Zehn des Televoting bekommen in der Rangfolge die Punkte 12-10-8-7...3-2-1

 

 

 

 

Halle: Skonto Olympiahalle 

Moderation: Marie N & Renars Kaupers

 SIEGER :

 

 

 

TÜRKEI 

 

SERTAB ERENER

 

    "EVERYWAY THAT I CAN"

 

 Musik: Sertab Erener

 Text: 

Sertab Erener & Demir Demirkan

I feel you're moving on a different cause

Makin' a way for a distant course

That make me stay

You say you love me and you roll your eyes

Turn to stare at the empty skies

I thought it was over and we passed all that

All we've done is to pass back to frame number one, c'mon, now, now

I wanna show you all again what it would be like

Just let go and let me love you

 

Everyway that I can

I'll try to make you love me again

Everyway that I can

I'll give you all my love and then

Everyway that I can

I'll cry, I'll die and make you mine again

 

Hold me closer, oh, so good

You make me feel just like I should

I know whatcha thinkin': uh-hu good

Now the rest of the world is overruled

 

Tell me whatcha see in other girls all around  

Come on closer and tell me whatcha don't find here, come on, now, now

I wanna give you everything you've been missin' out

Just let go and let me love you

 

Everyway that I can...

I'm in love with you

I'll do all you want me to

You make me wanna huh-huh

Make me wanna huh-huh-huh

Nothing in the world that could stop me, no Sir, no, no, no, no, no

Everyway that I can...

 

 

 

ÜBERRASCHUNGEN AUS 1001 EUROVISIONSNACHT

 

Sterne funkelten hinter der Bühne und die Stimmung in der Skontohalle von Riga schien bereits stetig zu steigen, als die Moderatoren des Abends, Vorjahressiegerin Marie N und Renars Kaupers, die Bühne betraten. Vielleicht lag es auch an ihren tollen Muppet-Show-artigen Mänteln, dass die Skontohalle so aus dem Häuschen war. Mit ihrem Titel „Hello from Mars“ schienen sich die Letten ja schon hoch hinaus zu wagen, aber dass tatsächlich prominente Zuschauer aus dem All angeschlossen waren, war der erste Knüller des Abends: Die Besatzung der International Space Station (ISS) konnte den ESC 2003 live verfolgen. Viel des Lobes gab es im Vorfeld zur diesjährigen Auswahl, hohe Qualität, gute Beiträge, von denen einige auch wieder zum Teil in der Landessprache gesungen wurden. 

Zur Eröffnung ging es gleich in den hohen Norden nach Island: Blumenkind Birgitta Haukdal wurde bei den Fans und den Buchmachern recht hoch gewettet und lieferte auch eine sehr gute Performance ihres Beitrags „Open your heart“ ab. Am weitesten hatten die Norweger ihre Herzen geöffnet, aber auch im maltesischen Süden wurde tief in die Tasche gegriffen: 2 x 12 Punkte und ansonsten viel Kleinvieh brachten die Isländer nach 1999 erstmals wieder in die Top10.

„Hier wird nicht gepfiffen, das österreichische Publikum hat entschieden“ so die strengen Worte von DJ Ötzi, dem Moderator der diesjährigen Vorentscheidung in Österreich zur Reaktion auf den Sieg von Alf Poier. „Weil der Mensch zählt“ wurde in Österreich zum Enfant Terrible des Grand Prix 2003 gestempelt, eine Ulk- und Klamauknummer, die mit internationaler Chartqualität so wenig zu tun hatte, wie das Schwein mit dem berühmten Uhrwerk. Aber Alf war derjenige, der in diesem Jahr allen beweisen sollte, wie gut man den ESC doch für Überraschungen nutzen kann. Europa bewies seinen Humor: Nur 8 von 25 stimmberechtigten Ländern gaben Österreich KEINE Punkte. 10 Punkte gab’s aus Island und Portugal und immerhin 8 aus Estland, Niederland, UK und Norwegen. Alf brachte die Alpen-Republik nach 14 Jahren wieder in die TOP10 der Eurovision: 101 Punkte für einen Song über Frau Holle und ihre Wolle, den man als den todsicheren 0-Punkte-Kandidaten eingestuft hatte.

Jede Menge Plagiatsvorwürfe konnten auch Mickey Harte aus Irland nicht den Spaß an diesem ESC verderben. Außer der mit 12 Punkten dotierten Nachbarschaftshilfe aus UK konnte er aber keinen nennenswerten Bonus für „We’ve got the world tonight“ verzeichnen -  trotz großer Ähnlichkeit mit dem dänischen Siegersong von 2000 - und musste sich mit Platz 11 zufrieden geben. 

Premiere Nr. 2 des Abends – Die Türken singen komplett in Englisch – und das funktioniert wie folgt: Man nehme den Superstar des eigenen Landes in der Person von Sertab Erener, orientalische Rhythmen, gekrönt mit eine paar geschickten Schulter-Shimmys,  und eine Show aus 1001 Nacht und nenne das ganze „Everyway that I can“. Und sie tat wirklich ALLES was sie konnte, um diesen Auftritt zu einem Erfolg für ihr Land zu machen. Wunder geschehen nicht nur in 1001 Nacht, sondern auch in einer Mai-Nacht in Riga: Es hagelte Punkte für die Türkei: 4 x 12 aus Österreich, Bosnien, den Niederlanden und vom diesjährigen härtesten ESC-Konkurrenten Belgien. Auch die sonst etwas reservierten Mittelmeer-Nachbarn Zypern und Griechenland gaben jeweils 8 und 7 Punkte. Mit 167 Punkten und einem hauchdünnen 2-Punkte Vorsprung reichte es schließlich für den Sieg, dem ersten seit die Türkei 1975 zum ersten Mal teilgenommen hatte. 

Nach dieser tollen Darbietung hatten es die beiden nächsten Sängerinnen Lynn Chircop aus Malta und Mija Martina aus Bosnien sehr schwer. Das maltesische „To dream again“ sollte für Lynn wahr werden, denn von dem großen Erfolg musste sie weiter nur träumen – 4 Punkte brachten den vorletzten Platz. Mija sang „Ne brini“ (Could it be) – aber nein, es sollte NICHT sein. Zwar gab es 1 x 12 Punkte vom Sieger Türkei, aber es blieb dennoch nur beim 16. Platz. Der Reigen der traurigen Diven ging weiter mit Rita Guerra aus Portugal mit ihrer Ballade „Deixa-me sonhar“ – sie schaffte es mit 13 Punkten auf Platz 22. Nr. 5 in diesem Bunde war Claudia aus Kroatien, die es mit ihrem „Više nisam tvoja“ gerade auf 29 Punkte und Platz 15 brachte. Lou aus Deutschland wollte aus dem ESC 2003 eine Happy Hour machen. Ralph Siegel hatte für sie den Titel „Let’s get happy“ produziert, der immerhin für einen guten Mittelfeldplatz reichen sollte: 53 Punkte und Platz 12 (punktgleich mit Irland) waren sicher nicht der Gipfel der Siegelschen Happiness, aber man durfte zufrieden sein.

Die Türkei war sichtlich stolz auf ihren Sieg und empfing ihre Siegerin daheim gebührend. Man durfte gespannt sein, wie der 1. ESC im Orient ablaufen würde...

(Brigitte Krawinkel)

 

Die Teilnehmer 

 

1.

ISLAND

Birgitta

Open your heart”

2.

ÖSTERREICH

Alf Poier

Weil der Mensch zählt

3.

IRLAND

Mickey Harte

We've got the world tonight”

4.

TÜRKEI

Sertab Erener

Everyway that I can

M.: Hallgrimur Oskarsson

 T.: Sveinbjorn I. Baldvinsson & Birgitta Haukdal

M.: Alf Poier

  T.: Alf Poier 

M. & T.: Keith Molloy & Martin Brannigan 

M.: Sertab Erener

T.: Sertab Erener & Demir Demirkan

 

Platz:

 9

Punkte: 

81

Platz: 

6

Punkte: 

101

Platz: 

11

Punkte: 

53

 Platz: 

1

Punkte: 

167

 

 

5.

MALTA

Lynn 

 „To dream again”

6.

BOSNIEN & HERZEGOWINA

Mija Martina

Ne brini”

7.

PORTUGAL

Rita Guerra

Deixa-me sonhar”

8.

KROATIEN

Claudia Beni

Vise nisam tvoja”

M.: Alfred Zammit

T.: Cynthia Sammut

M.: Ines Prajo 

 T.: Arjana Kunstek 

M.: Paulo Martins 

 T.: Paulo Martins

M.: Andrej Babic

T.: Andrej Babic

Platz: 

25

Punkte: 

4

Platz: 

16

Punkte: 

27

Platz: 

22

Punkte: 

13

Platz: 

15

Punkte: 

29

                         

 

9.

ZYPERN

Stelios Constantas

 „Feeling alive”

10.

DEUTSCHLAND

Lou

Let's get happy”

11.

RUSSLAND

t.A.T.u.

Ne ver', ne bojsia”

12.

SPANIEN

Beth

  „Dime”  

M.: Stelios Constantas

  T.: Stelios Constantas

M.: Ralph Siegel 

T.: Bernd Meinunger  

M.: Mars Lasar

 T.: Valeriy Polienko

M.: Jesus Maria Peréz

  T.: Amaya Martinez

Platz:

 20

Punkte: 

15

Platz: 

12

Punkte: 

53

Platz: 

3

Punkte: 

164

Platz:

8

Punkte: 

81

                                                              

 

13.

ISRAEL

Lior Narkis

Words for love”

14.

NIEDERLANDE

Esther Hart

One more night”

15.

VER. KÖNIGREICH

Jemini

Cry baby

16.

UKRAINE

Olexandr

Hasta la vista”

M.: Yoni Ro'eh

T.: Yossi Gispan

M. & T.: Tjeerd van Zanen & Alan Michael

M.: Martin Isherwood

T.: Martin Isherwood

 

M.: Tzvika Pick 

 T.: Mirit Shem-Ur

Platz: 

19

Punkte: 

17

Platz: 

13

Punkte: 

45

Platz: 

26

Punkte: 

0

Platz: 

14

Punkte: 

30

 

 

17.

GRIECHENLAND

Mando

Never let you go”

18.

NORWEGEN

Jostein Hasselgård

I'm not afraid to move on”

19.

FRANKREICH

Louisa Baïleche

Monts et merveilles”

20.

POLEN

Ich Troje

Keine Grenzen - Zadnych granic”

M.: Mando

T.: Terry Siganos

M.: Arve Furset

T.: Arve Furset

M.: Hocine Hallaf

  T.: Hocine Hallaf

M.: André Franke & Joachim Horn-Bernges

  T.: A. Franke, J. Horn-Bernges, Michal Wisniewsli & Jacek Lagwa 

Platz: 

17

Punkte: 

25

Platz:

4

Punkte: 

123

Platz: 

18

Punkte: 

19

Platz:

 7

Punkte: 

90

 

 

21.

LETTLAND

F.L.Y.

Hello from Mars”

22.

BELGIEN

Urban Trad

Sanomi”

23.

ESTLAND

Ruffus

Eighties coming back”

24.

RUMÄNIEN

Nicola

Don't break my heart”

M. & T.: Martins Freimanis & Lauris Reiniks

M.: Yves Barbieux

  T.: Yves Barbieux

M. Vaiko Eplik

 T.: Vaiko Eplik

M.: Mihai Alexandru

T.: Nicola

Platz: 

24

Punkte: 

5

Platz:

2

Punkte: 

165

Platz: 

21

Punkte: 

14

Platz:

10

Punkte: 

73

 

 

25.

SCHWEDEN

Fame

Give me your love”

26.

SLOWENIEN

Karmen

Nanana

M. & T.: Kalle Kindbom & Carl Lösnitz

 

M. Martin Stibernic

 T.: Karmen Stavec

Platz:

5

Punkte: 

107

Platz: 

23

Punkte: 

7

 

 

 

Die Wertung 

 

  IS AT IE TR MT BA PT HR CY DE RU ES IL NL UK UA GR NO FR PL LT BE EE RO SE SI Pte. Pl.
Island  -   7 8 12     6 5 1       6   4   12 1 1 3 3 1   7 4 81 9.
Österr.

10

 -   6   5 10 5 4 2   8   8 8   2 8     4 2 6   6 7 101 6.
Irland 2   - 5 5   7 4 7           12 1   6     1 1       2 53 11.
Türkei 3 12   - 4 12 8 10 8 10   3 7 12 7 2 7 10 10 2   12   10 8 10 167 1.
Malta     3    -   1                                       4 25.
Bosn.   7   12    -   8                                     27 16.
Portugal     2       -         2       3     6               13 22.
Kroatien   5 6 3   6   -                 1                 8 29 15.
Zypern         2       -       1       12                   15 20.
Deutschl. 8 1 4   3          - 7 4   2 4         5 2   2 1 10   53 12.
Russland 4 8   10 1 3 4 12 10 8 - 6 10 1   12 10 2 7 4 12 7 12 7 2 12 164 3.
Spanien 6     2     12 7 6   6  - 12 5     5         10   5 4 1 81 8.
Israel                     5 1  -       3   8               17 19.
Niederl.     5   7 2         10   2  - 1     5       8     5   45 13.
Ver.Kön.                             -                       0 26.
Ukraine                     8   4     -       10 5   3       30 14.
Griechenl.     1 4         12 5 1            -             2     25 5.
Norwegen 12 2 12   6   5     7 4   3 7 6 7   - 3 6 7 6 10 3 12 5 123 4.
Frankr.           8 2                        - 3       6     19 18.
Polen   10     10         12   5   4 2 8 6 4 5 - 8 5 4 4 3   90 7.
Lettland                                         -   5       5 24.
Belgien 7 4 10 7   10 6   3 6 3 12 8 10 5 10 8 3 12 12 10  - 8 8   3 165 2.
Estland 1   8               2       3                -       14 21.
Rumänien   6   1   7   1 2 4 12 10 6     6 4 1 4 8       - 1   73 10.
Schweden 5 3     8 1 3 2 1 3   7 5 3 10 5   7 2 7 6 4 7 12 - 6 107 5.
Slowenien           4   3                                   - 7 23.

 

 

 

Das Scoreboard

 

   

 

 

 

 

 

Aus der Presse