Wenn eine Berufsgruppe mit dem ESC in Kiew Reibach machen will, dann sind es die Taxifahrer. Wenn man bis spät in die Nacht im Euroclub gefeiert hat und nicht gerade um die Ecke wohnt – zumal hier hin und wieder vor dem nächtlichen Kiew gewarnt wird – ist man leider auf ein Taxi angewiesen. Als ich den Club verließ, kamen direkt die üblichen Verdächtigen auf mich zu. „Taxi?“, fragten sie mich. Auf meine Frage, wie viel denn eine Fahrt zu meinem Hotel (knapp vier Kilometer entfernt) kosten würde, sagte einer „500 Griwna“, was umgerechnet rund 20 Euro sind. Ungläubig fragte ich noch einmal nach und er sagte: „500 Griwna, nicht 500 Euro“. Da entglitten mir meine Gesichtszüge und ich fing vor lauter Sarkasmus zu lachen an. Ganz unvorbereitet bin ich auch nicht in die Ukraine geflogen, natürlich war das viiiel zu teuer – zumal ich den gleichen Preis vom Flughafen aus bezahlt und damit kein gutes Geschäft gemacht habe (der offizielle Preis von dort sollen rund 14 Euro sein). Auf die Frage, was ich denn bereit wäre zu zahlen, antwortete ich 100 Griwna (rund vier Euro). Daraufhin lachten aber die Taxifahrer. Als ich wegging und mir einer der Kameraden folgte, war der Preis schon auf 200 Griwna gesunken. Ich ging aber zu einem anderen Fahrer, der in seinem Wagen saß und fragte ihn, was die Fahrt kosten würde. Er sprach auf Anhieb von 200 Griwna, als ich ihm 150 anbot, schlug er ein. Ich bin aber nach wie vor davon überzeugt, trotzdem keinen guten Preis gemacht zu haben. Leider fahren die U-Bahnen nur bis rund 0.30 Uhr. Aber auch der nächstgelegene U-Bahnhof Arsenalna – übrigens der mit 105,5 Metern am tiefsten unter der Erde gelegene Bahnhof (dazu in den kommenden Tagen mehr) – ist einen Fußmarsch von rund 15 Minuten entfernt. Dabei ist dieses Verkehrsmittel so schön günstig: Eine U-Bahnfahrt kostet umgerechnet rund 14 Cent.
Benni