Die Stimmung im Euroclub nimmt noch nicht so richtig an Fahrt auf. Nach dem Eklat vom Vortag sind viele potenzielle Besucher wohl heute auf Distanz gegangen. Als ich um 22.20 Uhr ankam, hätte ich jeden Gast per Handschlag begrüßen können.
Wenigstens wurde ESC-Musik gespielt, darunter die stimmungsvollen Partyperlen „Let’s Get Happy“ und „Disappear“ (!). Wie passend! Das Personal bettelt geradezu darum, jemanden zu bedienen – leider gibt es Bier (günstig und lecker!) aber bislang nur an einem Stand. Wir schwant schon Böses für die nächste Woche… Wie in Aserbaidschan vor fünf Jahren befindet sich das ESC-Logo auf der Flasche. Leider wird direkt in Plastikbecher umgefüllt. Zurück zur Stimmung. Eigentlich hätte irgendwann eine Travestieshow anfangen sollen (darauf habe ich mich schon wochen-, nein, monatelang vor dem ESC gefreut!), aber wie der Moderator sagte, wollen man noch auf die vielen Menschen warten, die vom ESC Village kommen (das hat er tatsächlich gesagt!), welches ebenfalls heute eröffnet worden ist (der Euroclub-Abend wurde als „Eurovision Village – Aftershowparty“ angekündigt). Die Menschenmassen würden quasi minütlich erwartet werden – und solange dürfe man noch die besten ESC-Lieder der vergangenen Jahre hören. Dieser Mensch konnte einem echt leidtun, musste den Euroclub als heißesten Scheiß der Stadt verkaufen, obwohl da ein paar Männchen stehen. Ich darf zitieren: „Euroclub 2017 – cause that’s what it’s all about. Yeah!“ Immerhin waren bis 23.30 Uhr rund 80 Besucher da (großzügig geschätzt!). Und diejenigen, die von den Travestiekünstlern nicht in die Flucht geschlagen wurden, durften ab 0.00 Uhr dann tatsächlich noch tanzen – zwar nur im kleinen Kreis, aber immerhin zu ESC-Musik.
Benni