Inzwischen gleicht das Gelände rund um die Halle einer Festung. Noch nie habe ich solch intensiven Sicherheitschecks erlebt, noch nicht mal an einem amerikanischen Flughafen. Gemeckert wird darüber nicht, schließlich ist wohl jedem bewusst wie angespannt die Sicherheitslage in diesen Tagen hier ist. Es sollen 10.000 Polizisten im Einsatz sein, dazu kommen ganz offenbar noch tausende Angehörige des Militärs. Obwohl die Halle gestern schon überraschend gut besucht war für ein erstes Semifinale, lief doch am Einlass alles ganz glatt ab, was auch an den tollen freiwilligen Volunteers liegt, die mit englisch aushelfen, wenn der Polizist am Security-Check kein Wort versteht.
Nun ist die erste Entscheidung endlich gefallen und brachte nun keine größeren Überraschungen. Sicher, Polen hatte ich gar nicht auf der Rechnung, aber neun von zehn hatte ich zumindest richtig getippt und acht von zehn waren auch meine persönlichen Favoriten. Statt Polen hatte ich Lettland getippt, doch das tat vielen wohl doch in den Augen zu weh und nervte zu sehr in den Gehörgängen. Nun also noch eine Schreielse mehr… Überhaupt war es für mich eines der langatmigsten Semis, die ich je erlebt habe. Schlafen konnte man auch nicht, dafür sorgten schon die spitzen Töne vieler Sängerinnen. Was haben die nur alle für einen Frust, man weiß es ist und will es auch nicht wissen. Im zweiten Semi komme ich da mehr auf meine Kosten, denke da nur an meine Jodelschnepfe, herrlich! Oder die gespaltene Persönlichkeit aus Kroatien.
Abenteuerlich hingegen ist etwas die Abreise von der Halle, da man erstmal die weitläufige Absperrung erreichen muss und Taxis nirgendwo halten können. Endlich ergatterten wir einen Fahrer, der zwar für hiesige Verhältnisse einen hohen Preis verlangte, dafür aber nicht gerade der hellste Stift im Federmäpple war, denn er wusste überhaupt nicht wo er hin sollte. Es war eine sehr turbulente Reise in den Euroclub, der nun wirklich in einer Straße liegt, die jeder kennen sollte, schließlich liegt das berühmte Stadion von Dynamo Kiew in selbiger. Erinnerungen an Baku wurden wach.
Als ich die Aftershowparty um vier Uhr im Euroclub verließ, war da noch immer die Hölle los.
Heute dann Generalproben, australische Party, Juryfinale, OGAE Party. Wunderbar!
Der Zug ist für einige ist abgefahren....
Schlangen am Eingang der Fan Zone
Meine Nachbarn beim Semi.
Auch die Eiheimischen haben sich in Schale geschmissen.
Ja, das ist die "Garderobe" im Euroclub. die offizielle war nur am Eröffnungstag mal wirklich offen.
Stephan