Hallo aus Kiew, heute etwas später als sonst. Gestern war es ja spät geworden nach dem 1. Semi und der anschließenden PK. Glücklicherweise fährt in dieser Woche ja die Metro länger als üblich. Aber es war dann doch fast 3.00 Uhr, als wir im Hotel waren, daher war erstmal ein bisschen länger schlafen angesagt. Erwin hat sich für die Zeit hier ja eine touristische "To do" bzw. "Must see"-Liste angelegt, das Meiste davon konnten wir mittlerweile abhaken, aber es fehlte natürlich noch die Sophien-Kathedrale und die berühmten Höhlenklöster "Petscherwska Lawra", ein UNESCO-Welterbe. Nach unserem Treffen mit Levina gestern hatten wir eigentlich vor, die Kathedrale anzusehen, die in der Nähe des Delegationshotels liegt. Allerdings war die Tafel an der Kasse etwas verwirrend, so dass wir versehentlich nur den Eintritt für den Außenbereich gelöst hatten. Und so kamen wir in die Kirche natürlich nicht rein, hatten aber auch keine Zeit mehr, dass gestern noch zu machen. Erwin, "Sklave seiner Liste", ist dann heute Morgen allein dorthin, ich mach das ja mehr nach dem Motto "Mut zur Lücke" und "Kennst du eine, kennst du alle", und mit Sicherheit war ich 2005 schon in der Kathedrale gewesen, kann mich allerdings nicht mehr so genau erinnern. Ebensowenig konnte ich mich erinnern, in den Höhlen des Klosters gewesen zu sein, ich hatte nur das Außengelände in Erinnerung. Als wir dann heute aber dort waren, kam die Erinnerung langsam wieder. 2005 hatten wir 30 Grad bei der Besichtigung, heute ist hier der Winter eingebrochen: Kälte, Regen, Wind, Hagel und ein ein paar Schneeflocken. Trotz dieser Widrigkeiten hat sich der Besuch natürlich gelohnt.
Es ist allerdings ein sehr weitläufiges Gelände, bergauf-bergab, und meine Füße sind etwas angeschlagen nach dem letzten "Gewaltmarsch" - beginnende Blasenbildung, würde ich vermuten. Nachdem wir nun das Meiste auf dem Gelände gesehen hatten, stand da ja nun noch der 100m hohe Glockenturm... Unglücklicherweise trafen wir die Kollegen von ESC-Radio, die von der tollen Aussicht da oben schwärmten. So was muss man Erwin ja nicht zweimal sagen. Natürlich wurde der Glockenturm kurzerhand zur "Must see"-Liste hinzugefügt! Wir betrafen den Turm und ich frohlockte, als ich dieses Schild sah:
Super, dachte, ich, ich darf da nicht rauf mit meinen 60,5 Jahren! Aber weit gefehlt, Erwin entdeckte natürlich sofort, dass das nur eine Empfehlung für ältere und herzkranke Leute ist. Also, es half alles nichts, hoch auf den Turm! Aber die grandiose Aussicht, wenn auch nicht bei strahlend blauem Himmel, hat entschädigt! Ich gestehe allerdings, dass wir nicht bis ganz oben gestiegen sind, sondern nur bis zur 1. Aussichtsplattform, reichte doch auch!
Aber... es fehlte immer noch das Highlight der ganzen Anlage, ein Museum mit einem gewaltigen Goldschatz aus dem 4.Jhdt. v.Christus! Den mussten wir natürlich unbedingt noch sehen! Aber wo ist dieses verd. Museum??? Hinweistafeln ohne Standortanzeige machten die Suche nicht leichter, aber zum Glück half uns ein Ukrainer weiter, der deutsch sprach, weil er in Weimar geboren sei! Wir waren die einzigen Touristen in diesem Museum, kein Wunder, wenn sie es so verstecken ;-) Aber dieser Schatz war wirklich beeindruckend! Glücklicherweise wollten sich weder Elvira noch Erwin die 20.000 Exponate alle einzeln ansehen. Mein Blick ging immer zur Uhr, denn wir wollten ja pünktlich um 16.00 zur Probe in der Halle sein, und es war schon 14.45, da hieß es also im "Eilgalopp" zur 20 Min. entfernten Metro, ins Hotel, Tasche geschnappt, und sofort wieder zur Metro. Kurz vor der Halle dann noch ein stürmischer Rgenschauer, aber wir haben es dann doch pünktlich geschafft. Jetzt sitzen wir hier in der Probe, die Füße tun noch weher als vorher, aber wir können wieder etwas abhaken auf der Liste - na bravo!
Wir werden die Probe nicht bis zum Ende verfolgen können, denn um 18.00 beginnt die australische Party, die können ja heute wirklich feiern nach ihrem Finaleinzug. Anschließend Abendessen, es sei denn, dort gibt es etwas;-) Und dann ist heute ja ab 23.00 Uhr die OGAE-Party im EuroClub. Ja, straffes Programm heute, aber wie immer: "We're not here for holidays".
Michael