SONNTAG, 13. MAI 2012
Salam!
Joerg und ich sind nun auch in Baku angekommen und haben soeben das Pressezentrum ueber Umwegen erreicht.
Bei schwuelen Temperaturen machten wir uns zu Fuss von unserem Apartement auf den Weg zur Halle. Entlang der Altstadt und des "Bulevar" am Kaspischen Meer. Hinter dem Euroclub (in einer Sporthalle) war dann erstmal Schluss. Hier wird noch ueberall gebuddelt und gebaggert. Also ging der Rest des Weges weiter mit dem Taxi. Zur "Chrystal Hall". Leider fuhr uns der nette Fahrer zum "Crown Hotel". Zwar in der Naehe, aber doch knapp daneben...
An der Halle angekommen mussten wir dann wieder zu Fuss den Weg zum Akkreditierungsstelle finden. Schilder konnten wir nicht finden und Englisch hilft bei Sicherheitskraeften und Bauarbeitern nur bedingt. Dann sprach uns ein Polizist an: "accreditation?" JA! Wir wurden erhoert Dort klappte alles bestens. Der Weg zur Pressehalle ging dann - man ahnt es - an Baustellen entlang. Da hatte man uns in die falsche Richtgung geschickt. Also staubig, schwuel weiter einmal um die ganze Halbinsel auf der die Halle liegt herum. Und siehe da: Das Pressezentrum!
Markus
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Salam!! Guten Morgen aus Baku.
Ja, wer glaubt, man waere hier in Baku in den letzten Aufraeumarbeiten vor der grossen Show, irrt offensichtlich. Denn hier wird keineswegs nur noch kurz geschrubbt und aufgewischt, was noch liegen geblieben ist, nein, hier fehlen noch halbe Zufahrten und vor allem AUSSCHILDERUNGEN. Der Weg ins Pressezentrum gestaltete sich dementsprechend als ein Gewaltmarsch einmal ums Gelaende (wir sind natuerlich an einer Stelle falsch abgebogen...raeusper...), sodass wir das truebe und leicht mueffelnde Kaspische Meer jedoch von beiden Seiten visuell und olfaktorisch erfahren konnten... Abgesehen davon ist der Sockel der groessten Fahnenstange und Flagge der Welt, die man auf dem Weg zur Halle passieren MUSS, so gewaltig, dass man die Halle und das gesamte Gelaende dahinter nicht mehr sieht, wenn man einmal davor steht und sich fragt, wie es denn nun zur Halle weitergeht...
In Baku ist ueberhaupt alles gross. Und neu. Und man fragt sich in der Tat, wie wohl die Stadt noch vor 10 Jahren ausgesehen haben mag, als noch nicht alles im Schein der Glitzerwelt erstrahlte, und wer wohl alles sein Haus aufgeben musste, um neuer Architektur incl. Dior und Prada zu weichen. Imposant ist das alle Male und hat bei Nacht durch das Anstrahlen wirklich ALLER Gebaeude etwas von Disney-World. Unwirklich. Und hinter der Innenstadt ragen die drei Tuerme der Flame-Towers unuebersehbar und wirklich von fast allen Punkten der Stadt sichtbar ueber der Stadt, ebenso wie der nachts in allen moeglichen Farben angestrahlte Fernsehturm. Auch eher Disney-World-maessig bei Dunkelheit, aber wie gesagt beeindruckend. Die Meer-Promende ist wunderschoen und hat wirklich weltstaedtisches Niveau. Dazu ist die ganze Konstruktion mit vielen Gruenanlagen und Cafes einfach schoen. Und UEBERALL "Light your fire - Eurovision Song Contest 2012". Das freut die Eurovisionsseele schon!
Hinter den Prachtboulevards geht es dann jedoch schnell bodenstaendiger, oder besser gesagt ohne Boden weiter. Markus und ich wohnen ganz zentral - fast an der Altstadt, in einem eher bescheidenen, aber anstaendigen alten Appartment. Aber eben hinter einer der grossen Prachtstrassen. Und der Weg von unserem Appartment zur Hauptstrasse ist gesaeumt von Loechern in der Strasse, in denen gut ein Bus versinken kann. Ausserdem kann man sich nicht sicher sein, ob die Balkone an den Haeusern den naechsten kraeftigen Windstoss ueberleben
Die Altstadt ist auf den ersten Blick voellig zurecht ein UNESCO-Weltkulturerbe. Komplett umgeben von einer mittelalterlichen Stadtmauer schlummern Hamams, Karawansereien, Teppichhaendler, zahlreiche Haeuser mit Innenhoefen, archaeologische Ausgrabungen... und alles in einem sehr islamischen Stil. Beeindruckend.
Hier auf dem ESC-Gelaende das genaue Gegenteil. Alles modern und chic. Das Pressezentrum hat eine riesiege Glasfront, durch die man ueber die Bucht auf die Innenstadt guckt. Sehen kann man sie gerade kaum, weil es draussen viel zu diesig ist. Und es ist warm und schwuel!! Und das soll wohl auch so bleiben.
In einer Viertelstunde geht die erste Probe los. Also allmaehlich auf in die Halle. Bis spaeter.
Joerg

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Jahaaa! Da hatten wir gedacht, wir haetten nun die Lauferei hinter uns... weit gefehlt. Der Weg zur Halle zur ersten Probe sollte eigentlich ein ganz kurzer sein... zumal die Halle direkt neben dem Pressezentrum gelegen ist. Weit gefehlt!! Absperrgitter weisen seltsame Wege immer genau an den Halleneingaengen vorbei; und gelangt man doch einmal an einen Eingang, sagt ein mehr oder weniger freundlicher Security-Aseri "No Press"... Die Frage nach dem Zugang zu den Press-Rehearsals versteht hier niemand, da Englisch hier eher schwierig ist. Jeder Security-Mensch hat folglich einen englischsprachigen Officer an seiner Seite...Nuetzen tut das aber nichts, weil die vom Gelaende hier keine Ahnung haben. Als wir endlich vor dem richtigen Eingang standen, hiess es erneut "No Press".... den Bericht ueber den naechsten voellig ueberfluessigen Marsch rund um die Halle spar ich mir. Ein freundlicher deutscher Techniker hatte dann mitbekommen, dass die zwei Doofen von ECG Einlass begehrten und nicht bekamen, fuehrte uns an jenen Eingang, wo man uns vorher abgewiesen hatte. Jetzt konnten wir problemlos durch... na ja... Auffaellig war, dass man keine Musik hoerte. Der Grund: Verzoegerung. Brainpool steht im Stau. Die Stadt ist verstopft, weil ein Mega-Radrennen ueber vier Tage heue hier in Baku endet. Also geht es erst mit ca. einer Stunde Verspaetung weiter. Auf dem Monitor sieht man jetzt auch die Kuenstler. Zum Aufbau und zum Greenroom, der mitten in der Halle ist und ca ein Drittel des Innenraums einnimmt, spaeter mehr.
Bis dann
Joerg
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Hier mal ein erster Eindruck von der Buehne und dem Greenroom. Dieser steht diesmal mitten in der Halle!

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Der Weg zur Halle ist nun "voll bewacht" und man kann sich nicht mehr verlaufen. Die Security laeuft hier uebrigens nicht in dunklen Anzuegen herum, sondern im beige-farbenen Blazer mit grossen ESC-Logo auf dem Ruecken. Sehr stylisch.
Ich bin von der montenegrischen Probe zurueck. Da sieht man wozu erste Proben gedacht sind. Der Musikeinsatz stimmt noch nicht so recht und mit den Requisiten laueft auch noch einiges schief.
Der erste Gang des "Rambo Amadeus" ist noch ohne Musikuntermalung - wie dramatisch! Da Rambo Amadeus selbst nicht - nun sagen wir mal - sooo videogen ist, hat man wohl ein trojanisches Pferd aus Pappmache o.ae. auf die Buehne geschoben. Die Funktionsweise erschliesst sich uns noch nicht ganz. Vielleicht springen aus dessen Bauch Menschen aus Nationen, die dieses Jahr nicht am ESC teilnehmen, heraus und kapern den ESC? Weitere Proben werden es zeigen.
Ueber den weissen Stoffzipfel untem am Pferd (genau, es ist genau >die< Stelle) darf auch noch spekuliert werden! Jetzt folgt die Pressekonferenz dazu.
Markus
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Mit einem seltsamen Beitrag begann der verspaetete erste Probentag.... noch seltsamer das trojanische Pferd, das man wohl oeffnen kann, um wiederum seltsame Dinge oder Menschen heraussteigen, -springen oder -fallen zu lassen. In erster Linie ist Rambo-Amadeus laut. Beim nochmaligen Hoeren aendert sich das Gefuehl auch nicht. Die LED-Wandteile (so was Aehnliches wie riesige Splitter!) geben bunte Zerrbilder wieder, die jeden Epileptiker ins Nirwana befoerdern. Und was man uns mit dem Lied nun eigentlich sagen, stammeln oder schreien will, weiss der Saenger vermutlich nicht mal selber.
Anders dagegen Island. Stimmgewaltig, Island-blond, ESC-maessig und mit einem starken Backgroundchor kommt diese Nummer daher. Das Ganze bekommt noch so richtig das gewisse Etwas durch die LED-Anzeige, die Eisberge bzw. Landschaften mit eisigen Bergen zeigt. Das wirkt gemeinsam mit diesem perfekten Gesang aeusserst stilvoll und schoen. Auch auf dem Monitor sah das gut aus.
Joerg
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In einer Pause machten wir uns dann mal auf zum Catering. Dazu muss man den Sicherheitsbereich um das Pressezentrum und die Halle erst mal wieder verlassen. Das Catering scheint auch nur fuer die vielen Helfer, Sicherheitsleute usw. gedacht zu sein. Diese erhalten dort bei Vorlage ihres Ausweises eine warme Mahlzeit. Fuer uns schlug der Gang mit 15 Manat (ungefaehr 15 EUR) zu Buche - Haehnchenspiess mit Pommes und Nachtisch. Aber vermutlich haben wir das System auch nicht ganz verstanden und haetten uns die Teller bis zum Rand vollmachen lassen koennen. Dann begnuegen wir uns doch besser abends mit einem Doener zu 1 oder 2 Manats am "Bulvar". Hier im Pressezentrum halten wir uns an die kleinen einheimischen Haeppchen - Obst, Nuesse, Suesses - die es kostenlos gibt.

Draussen weht bei schwuelen Temperaturen kein Lueftchen. Von wegen "Stadt des Windes". Vielleicht waren damit aber auch die Klimaanlagen gemeint, die hier kraeftig pusten.
Markus
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Im "Kantinen-Zelt" - ich zitiere einen gerade zu enthusiasmierten Volunteer: We have an amazing and beautiful cantine!! - haben unsere labbrigen Pommes mit einem Chicken-Paprika-Spiess schlappe 15 Euro gekostet. Himmel!!
Dafuer bieten uns in der Lounge-Ecke verschleierte Orientalinnen Tee aus Aserbaidschan an (Kaffee gibt es so gut wie nirgends). Serviert wird dazu Kernobst und getrocknete Steinfruechte mit Nuessen und Mandeln. Lecker. Auch die Sweets sind nicht zu verachten. Jedoch vermisse ich die von Metro gesponserten Apfelbaeuerinnen vom letzten Jahr.... egal...
Nebenan ist gerade mit inzwischen anderthalbstuendiger Verspaetung die griechische PK im Gange. Gesehen hab ich die Probe nicht, aber ueber Lautsprecher das Lalala dieser griechischen Lala-Tante gehoert. Ich find's nervig...
In der PK von Island teilte uns Greta, die islaendische Saengerin mit, dass ihr Lied auf einer wahren Geschichte beruht. Eine Geschichte aus dem 17. Jahrhundert von einer Tochter des Bischofs, die sich in einen Jungen verliebt, der bei dem Bischof angestellt ist...oder so.... und an diesem Ort sei Greta gewesen und haette die Geschichte nahezu gespuert! Ja denn! Und Jonsi findet, der ESC sei von 2004 (bei seinem ersten Auftritt) bis heute groesser geworden. Ja.
Gesungen wurde nicht, das komme auf der 2. PK, wenn auch der Background dabei sei. Die beiden sind im Uebrigen aeusserst sympathisch. Waehrend Greta ein Englisch mit leichtem Akzent spricht, redet Jonsi wie ein Muttersprachler. Sehr professioniell.
Zur Lettland-Probe gleich mehr.
Joerg
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Guten morgen, oder auch Salam wie man hier sagt, jetzt auch von mir aus Baku. Bin gestern abend nach einem relaxten Flug mit weiteren Fans aus Deutschland und Slowenien angekommen. Der Flug von Prag nach Baku wird von „Aserbadijan Airlines“ durchgeführt und zum Essen gibt es dann „ESC-Bier“. Es liegt auch hier Werbematerial aus um die anreisenden Fans zu begrüssen. Bei der Ankunft wird man gleich von den Volunteers (es sollen ca. 800 Stück sein, davon ca. 120 am Flughafen) empfangen und zur Visa-Abfertigung begleitet. Aufgrund der geringen Passierzahl (ca. 30 Mitflieger) ist dies schnell erledigt.

Die Abfertigung der Formalitäten geht auch sehr schnell, sodass ich dann bald am Ausgang auf meinen Mitbewohner Torsten, der erst 22.35 Uhr mit dem Flug aus London kommt, warten kann. Am Info-Stand entwickelt sich mit den sehr freundlichen und hilfsbereiten Volunteers ein längeres Gespräch. Mittlerweile trifft der Flug aus Frankfurt ein und man sieht viele alte bekannte Gesichter, fast so wie bei einem Familientreffen. Nach einer irren Taxifahrt durch das nächtliche Baku schaffen wir es dann endlich in unser Appartement. Heute morgen machten wir uns dann gleich auf den Weg in die Halle. Auf der Suche nach der nächsten Metrostation (die angekündigten Shuttle-Busse fahren noch wegen zu geringer Nachfrage nicht)werden wir von einem uns auf englisch ansprechenden Paar aufgehalten, dass uns gleich mitnimmt und in dem Verkehrschaos (heute ist aus Anlass des Geburtstages des Präsidenten noch ein Radrennen in der Stadt) auf allen möglichen Umwegen in einer fast 60minütigen Fahrt kreuz und quer durch Baku in die Halle bringt um dort unsere Akkreditierungen zu bekommen. Hier noch ein paar Eindrücke vom Pressezentrum.
Horst

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...also es ist schon extrem schwierig, sich hier zurechtzufinden. Ich haette es nicht fuer moeglich gehalten, aber hier ist wirklich ausser der Buehne samt Technik noch nichts fertig. Ueberall um und in der Halle wird noch gearbeitet, verputzt, verlegt...staendig wechseln die Wege und Zugaenge, darf man ploetzlich nicht mehr denselben Weg gehen, den man 10 min vorher noch gehen MUSSTE, das Militaer ist praesent, dass es wirklich auffaellt, und irgendwie habe ich hier den Eindruck, dass zumindest heute, am ersten Tag, mehr Security-Leute und Unterstuetzer von Security-Leuten und Uebersetzer fuer die Security-Leute zugegen sind als Presse-Volk. Das macht schon Eindruck. Ueberall sieht man noch Staub und Putz, werden Loecher in den Boden der Foyers gerammt, haengen Planen herum. Draussen wuselt so viel Arbeitervolk, dass man sich fragen muss, ob die die aus irgendeinem Gulag geordert haben, oder ob die gesamte Aserbaidschanische Bevoelkerung bei der Aktion "Unser Dorf soll schoener werden" mithelfen muss....Aber naechste Woche ist bestimmt alles fertig...
Man weiss es nicht, man ahnt es nur!
Joerg
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Hier mal ein montenergrinisches Raetsel. Was sieht man unten auf dem Bild?
Den Saenger Rambo Amadeus (links) - richtig!
Etwas ueberforderte Hilfsbengel, die einen Schriftzug entrollen sollen - richtig!
Ein trojanisches Pferd - falsch! Es ist ein trojanischer Hund! Dies lies Rambo Amadeus heute auf der Pressekonferenz wissen. Dieser sei in der Geschichte der Menschheit nicht so involviert gewesen wie das Pferd, deshalb sei er noch frei fuer andere Dinge, eben fuer den ESC.
Rambo war wie immer mehr verwirrend als erhellend. Er hatte den ESC so erwartet, grosse Buehne, grosses Publikum. Das Ganze sei eigentlich nicht so seine Sache und natuerlich liesse ein Auftritt hier auch keinen Platz fuer Improvisionen wie man sie sonst von ihm kennt.
Der Song sei nicht politisch zu nehmen (sonst gaebe es wohl auch Probleme mit der EBU) und mit EURO sei nicht das Geld gemeint. Mit EURO NEURO sei vielmehr gemeint, dass wir im Zuge der grossen wirtschaftlichen und sozialen Veraenderungen neurotisch werden. Na das ist doch mal tiefgruendig.
So, wir gehen jetzt wieder zu den naechsten Proben - ab ins Freie durch die Schwuele. Aber wie heisst es bei Rambo Amadeus im Songtext "Always stay cool like a swimming pool"
Lettland mit seinem poppigen Liedchen "Beautiful Song" von und mit Anmary hat mich zwar nicht durch seine Darstellung beeindruckt, dafuer aber mit der Kraft in der Stimme Anmarys, die gerade am Ende das Lied richtig roehrt. Ansonsten ist die Nummer in ein Gehuepfe von albernen Gaensen gebettet, die zuweilen telefonierend um Anmary herumhuepfen, die sich das aber auch gern gefallen laesst. Dennoch ein Gute-Laune-Lied, das auf keinen Fall wehtut. Lettland hatte noch keine Kostueme an, von daher kann man nicht genau sagen, ob da optisch noch etwas zu reissen ist. Immerhin - sie sind alle sympathisch. Auf der PK sang Anmary ein Volkslied aus Aserbaidschan, das sie sofort bei den Volunteers zur neuen Lieblingsteilnehmerin werden liess. Auch auf die irischen Punkte hoffe man (angeblich), da der Beautiful Song ja auch Johnny Logan besingt...
Die Probe von Albanien war ebenfalls professionell. Allerdings hat Rona Nishliu (die heisst so!!) kurz vor der Abreise schnell noch in die Weihnachtskiste gegriffen, sich ein paar Christbaumkugeln in die Haare geflochten und sich danach noch rasch die Decke, auf der sonst der Baum steht, um den Koerper gewickelt und noch ne Kordel drum gebunden. Zusammen mit dem geschaetzten 2 Tonnen Haaren, die sie zu einem Beehive auf dem Kopf vertaeut hat, ist dann auch schon das ESC-Outfit fertig. Boese Stimmen behaupten, Rona wuerde nur deswegen so schreien, weil ihr die Kugeln in den Haaren die Kopfhaut wundziepen. Ich aber sage: Die singt so, weil sie es kann. Absolut stimmsicher und laut, aber auch z. T. gefuehlvoll und leise, performt das "Haar mit Dame dran" dieses Lied "Suus" ganz bravouroes. Aber sie polarisiert. Entweder man findet es toll, oder man findet es ganz entsetzlich. Die zweite Meinung ueberwiegt hier m. E. -ICH find's grossartig!
Joerg
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Herzen wohin man schaut bei der rumaenischen Probe. Bei dem guten-Laune-Song fliegen sie nur so ueber die LED-Wand und sind auf und in (transparente Trommel) den Musikinstrumenten zu finden. Man wird geradezu erdrueckt von Liebe und guter Laune.
Im Vorfeld mochte ich den Song noch gut leiden. Ein solider 90er Jahre Happy-Sound-Song. Aber auf der Buehne verliert er etwas. Das Einsingen der Frontfrau Elena Ionescu war durchaus beachtlich aber zusammen mit der Musik muss da beim Mischen noch etwas nachgebessert werden. Die Choreographie der Herzbuben-Combo um sie herum wirkt mir zu statisch. Taps hier, taps da. Das passt nicht so recht zu der ausgelassenen Stimmung, die das Lied verbreitet.
Insgesamt wirkt der Auftritt noch wie mit einer angezogenen Handbremse, aber vielleicht ueberaschen sie uns noch mit spannenderen Kostuemen und geben im Halbfinale so richtig Gas!
Markus
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Momentan findet die Pressekonferenz von Rumänien statt, die mit ihrer ersten Probe einen positvien Eindruck hinterlassen haben. DIe PR-Konferenz beginnt mit einem ersten Acapella-Zaleilah. 2 Mitglieder der Gruppe stammen von Cuba. Der Wettbewerb wird doch nicht übertragen, jedoch unterstützen die Cubaner Mandinga, da der Titel auch dort veröffentlicht wurde. Die Delegation erhofft einen Platz unter den Top 5.... was schaun ob das klappt. Desweiteren bestätigen sie eine Zusammenarbeit mit Buena Vista Social Club. Für die anwesenden Journalisten dürfen sie dann noch ein ascherbaidschanisches Lied zum Besten geben.
Horst

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Die Schweiz haben wir uns zu Gunsten eines Tees von der Schleierfrau geschenkt... es gibt ja noch eine zweite Probe in vier Tagen. Nun gut.
Aber bei Belgien waren wir. Die sind ja letztes Jahr mit ihrer Acapella-Nummer nur knapp im Semifinale gescheitert. Dieses Jahr koennte es klappen. Die doch sehr zart und gebrechlich wirkende Iris, von der man annimmt, dass sie, sobald der Mund aufgeht, Zahnspangensilber zeigen wird, singt letztlich doch sehr erwachsen und schoen ihre Ballade (oder wie auch immer man Lieder mit solchem Rhythmus nennen mag). Sehr stimmungsvoll der Hintergrund - ein Birkenhain, der dann im Laufe des Liedes waehrend des Anschwellens der Musik mit Gluehwuermchen und Schwebe-Gebilden wie aus dem Film Avatar gefuellt wird, die alle um die Birken schweben und schwirren. Ein schoener Auftritt. Ein nettes Lied.
Vor uns auf der grossen LED-Wand im Pressezentrum laeuft die Probe von Finnland. Ich sehe Pernilla mit ihren roten wallenden Haaren in einem gruenen Kleid, das hinten schleierlang ueber den Boden wabert oder von der Windmaschine nach oben geweht wird. Vorn fehlt dafuer ein bisschen Stoff. Hmmm....Tiefe Einblicke gewaehrt sie aber nicht. Ihren ersten Durchlauf hat sie fehlerfrei ueber die Buehne gebracht. Dieses Humtata-Maessige ist nicht so ganz mein Ding. Weh tut es aber auch nicht.
Die finnische Probe ist die letzte fuer heute. Im Moment warten wir noch auf die belgische PK. Es ist hier schon 19.35 - eigentlich waere jetzt Schluss. Aber die Verzoegerungen am Morgen konnten nicht mehr eingeholt wurden.
Fazit des heutigen Tages fuer mich: Ueberzeugen konnten mich Albanien, Island und Belgien. Man wird sehen, was das heisst (vermutlich nix!). Es wird in diesem Jahr bisher erstaunlich wenig getrommelt, es gibt bisher wenig Getanze, was vom schlechten Lied ablenkt (wenn man mal von Mazedonien absieht) und auch die Outfits halten sich in Grenzen, was schade ist, weil ich so kaum etwas Lustiges schreiben kann. Aber wir haben ja auch erst 9 von 42 gesehen! und einige von den Kuenstlern hatten ja auch noch gar keine Kostueme an...
Joerg
MONTAG, 14. MAI 2012
Guten Morgen aus Baku!
Hier ist es gerade 10.20 Uhr, im Pressezentrum ist es noch recht ruhig. Am ausgiebigen Feiern im Euroclub kann es nicht liegen, der war gestern zur Eroeffnung leider schwach besucht. Gefuehlt waren dort mehr Personal und lokale Presse als Gaeste. Aber dazu spaeter mehr von Joerg.
In einer knappen Stunde beginnen die Proben. Heute mit Ralph Siegels Network-Song, den russischen Omas und den oesterreichischen Popo-Wacklern. Wir sind gespannt!
Nach unserem 15-Manat-Haenchenspiess-Labberige-Pommes-Reinfall gestern Mittag, haben wir abends einer Doener-Bude einen Besuch abgestattet. Ja, man kann wirklich von einem "Besuch" sprechen. Wir wurden mit Handschlag begruesst. Der Kellner stellte sich und seine Kollegen erstmal namentlich vor. Zumindest glaube ich das, denn die verbale Verstaendigung beschraenkte sich im Englischen auf "Hello", "Doener", "Water" und "Thank you". Wir wurden auf die Empore hinaufgebeten, offenbar die Sitzplaetze fuer besondere Gaeste Wir nahmen also Platz, der Kellner raste die Treppen stets in einem irren Tempo hoch und runter. Meinen Taschen stellte ich - wie ueblich - auf den Boden neben mir ab. Das ginge ja so gar nicht, machte er mir mit Gesten verstaendlich. Schwups holte er einen weiteren Stuhl an unseren Tisch auf dem ich meine Taschen abstellen sollte. Recht hat er, eine Tasche mit ESC-Logo gehoert auch nicht auf den Boden!
Ach ja, der Doener war super lecker und auch noch guenstig. Was will man mehr!
Hier laueft im Hintergrund gerade "Standing Still", die ersten Bilder aus der Halle sind auf der LED-Wand zu sehen, gleich gehts los!
Markus
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Salam aus Baku am Montagmorgen,
aus den Lautsprechern dudelt die Musik des ESC2012-Samplers, es sind noch relativ wenig Leute hier und wir koennen heute wesentlich besser als gestern die Bucht mit der Innenstadt Bakus sehen, da es nicht mehr ganz so schwuel ist wie gestern.
Gegen 21 Uhr hatten wir das Pressezentrum verlassen und uns die letzte PK der Finnen geschenkt. Und wieder stellte sich die Frage: Wie kommt man vom Gelaende und dann auch noch genau dorthin, wo man hinwill, naemlich an die Strasse, wo es eventuell Shuttle-Busse gibt, die einen in die Stadt bringen? Es ist wirklich lustig, und wenn man nicht vor Ort ist, kann man es kaum nachvollziehen - aber man wird quasi stuendlich woanders hingefuehrt durch immer wieder neue Variationen von Absperrgittermustern und -wegen. Diesmal ging es am Meer entlang, und dann ueber einen grooooooooossen Parkplatz. Immerhin kamen wir tatsaechlich irgendwann wieder an die Strasse, wo auch ein Shuttlebus wartete. Kaum zu erwaehnen, dass der Weg von der Strasse zur Halle (ungefaehr 15min) heute Morgen wieder ein Neuer war...
Nun aber zum Euroclub. Da waren wir gestern nach einer Dusche im Appartment. Es ist eine Sporthalle mit grossem Foyer und im Souterrain gibt es Restauration mit einer ansprechenden Karte. Geht man vom Foyer aus die Treppe nach oben, gelangt man in die Halle, die zu einer riesigen Tanzflaeche mit Scheinwerfern, Leinwaenden und LED-Waenden, kombiniert mit einer Bar und einem gemuetlich aussehenden Restaurant (mit derselben Karte wie unten), umgestaltet wurde. Vorne am DJ-Pult legte umtost von tollen Animationen auf den Leinwaenden Konstantin alias DJ Ohrmeister einen ESC-Remix nach dem anderen auf. Leider mit wenig Erfolg, denn die Leute blieben aus. Gegen 23.30 Uhr tanzte eine 5er und eine 3er-Gruppe verloren im weiten Raum zu Rumaenien 2012...Ansonsten kamen auf jeden Gast im Euroclub circa 3 - 4 Angestellte und 5 Sicherheitskraefte... Dennoch scheint man hier nicht auf geschultes Servicepersonal zurueckgreifen zu koennen, sondern bedient sich anderer Berufs- bzw Studentengruppen, die dann wiederum vorgeben muessen, selber "bedienen" zu koennen. So trafen wir beim Eintreffen im Souterrain auf eine Gruppe von 6 Personen mit u. a. Elvira, Torsten und Horst, die gerade Getraenke und Essen bestellten. Sie waren beinahe die einzigen Gaeste. Als Markus und ich nach 20 Minuten wiederkamen, nachdem wir den Euroclub inspiziert hatten, bekamen die ersten drei gerade ihre Getraenke. Nach einer halben Stunde wurde verkuendet, dass es keine Pizza gebe und drei Leute umbestellen muessten. Nach weiteren 15 min gab es auch keine Spaghetti, keinen Wein, eigentlich nur Azerbaidschanische Spezialitaeten, Tomatensuppe, Salat und Clubsandwich...Nach einer weiteren halben Stunde hatten immer noch nicht alle ihr Essen. Und die Cola, die ich nach Ankunft bestellt hatte, ist nie angekommen, weil naemlich erst alle Bestellungen davor "abgearbeitet" werden muessen. Und die sassen ja an unserem Tisch. Kaum der Rede wert, dass auch in diesem Restaurant mindestens 15 Bedienungen herumwuselten, die alle unglaublich beschaeftigt waren mit Hin- und Herrennen mit der Karte, auf der all die leckeren Dinge standen, die es aber gar nicht gab. "This is because it's our first day"
Man darf hier in der Tat nicht erwarten, dass alles aehnlich laeuft wie bei uns, und wer da einigermassen offen ist, macht eben einfach voellig neue Erfahrungen Auch der Tonfall ist ruppiger, jedenfalls kommt einem das manchmal so vor. Schon mehrfach wurde uns auf der Strasse von Einheimischen "Welcome to Azerbaijan" zugerufen - jedoch in einem Tonfall, der fuer westeuropaeische Ohren eher nach Drohung oder "Geh weg da, du Depp" klingt. Nur die Volunteers hier in Baku - egal in welchem Bereich - legen eine Freundlichkeit an den Tag, die beispiellos ist. Vermutlich hat die Schirmherrin und Praesidentengattin sie persoenlich fortgebildet und ihnen unter Androhung der groesstmoeglichen anzunehmenden Strafe keine Wahl gelassen Nein, im Ernst - die Freundlichkeit der allgegenwaertigen Volunteers ist sehr angenehm.
Gleich geht die erste Probe des Tages los, jedenfalls nach Plan. Israel... spaeter mehr.
Joerg
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Israel und San Marino sind die ersten Laender, die ihre erste Probe heute haben bzw. hatten. Technische Stoerungen behinderten beide Proben, vor allem aber die Probe San Marinos. Und zwar geht es um Stoergeraeusche im In-ear-Hearing. Das musste man dann - nachdem man sicher war, dass es nicht an den dummen Journalisten lag, die unerlaubterweise Wireless-Geraete im Saal benutzen - abstellen. Nun greift man auf das herkoemmliche Monitor-System zurueck. Geht auch. Dafuer hinkt der Probenplan aber bereits 20 min hinter der Zeit.
Israel hatte dennoch eine gute Probe. Der Song ist frisch, fern jeglicherFriedens- und Kibbuz-Tanz-Nummern der 1970er, 80er und 90er und auf die Damengruppe mit den knieumspielenden Roecken, die zwei Schritte vorwaerts, dann einen zur Seite und mindestens zwei weitere schraeg nach hinten gehen, wird Gott sei Dank auch verzichtet. Dafuer hat man den "Background" nach vorne verlegt. Ein Paerchen, das neben seinem quietschenden Lalala als Begleitung mit seinen lustigen Hand- und Armbewegungen jedem schwulen Maennerchor in der Choreographie Konkurrenz macht! Die Band samt Leadsaenger wirkt, als haette sie sichtlich Spass am Spielen und Singen. Im Hntergrund sieht man passend zum Titel Time allerhand Uhrwerk, Wecker und goldene Taschenuhren, die auf und niederhuepfen. Das ist absolut passend. Nur der Head of Delegation hatte schlechte Laune, weil irgendetwas nicht nach seiner Vorstellung lief, woraufhin er zunaechst die Brainpool-Leute auf Deutsch und dann den Oberchef Jon Ola Sand auf Englisch lautstark und aeusserst unhoeflich zusammenfaltete. Unangenehm! Vermutlich aus Frust wurde dann die Pressekonferenz gerade auch ohne Angabe von Gruenden abgesagt. Man koenne Privataudienzen beantragen, wenn man die Kuenstler sprechen wolle... Das laesst wie im letzten Jahr, als Dana International ebenfalls in der 1. Probe unzufrieden war und dann die PK cancelte, Raum fuer allerhand Spekulationen. Unnoetig!
Die Probe von San Marino zeigt dann klischeehaft alles das, was man von einem Siegel-Song auf der Buehne erwartet: Froehliche Menschen bewegen sich um ein Barbie-Girl, das uns vom Internet singt. Markus wird spaeter noch davon berichten. Aber einen kann ich mir hier nicht verkneifen. Ganz links beim Background steht ein recht grosser Herr, der vorgibt, die Choreographie zu beherrschen. Man muss sich fragen, wie der an diesen Job gekommen ist. Als grobmotorische Fehlpressung mit reichlich ungelenken Wink-Aktionen will bereits die Unterscheidung zwischen rechts und links nicht so recht gelingen. Vorn und hinten klappt so gerade noch, jedoch mutet die Gesamtleistung reichlich merkwuerdig an...
bis spaeter
Joerg
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Als wir die Halle gestern abend nach der letzten Probe verlassen haben, gab' es ein zweites "Baku by Night". Alle möglichen Gebäude werden hier farbig angestrahlt. Die folgenden Bilder sollen einen kleinen Eindruck vermitteln.
Horst


"eure Blogger vor Ort" kurz vor verlassen der Halle.... (sieht noch ziemlich leer aus...)

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Israels Background-Paerchen ist wirklich ein Traum! Amateurhaft wie auf einer Abi-Abschlussfeier in der hintersten Provinz. Aber beide sind mit Spass bei der Sache, sehr sympathisch!
Wie Joerg schon andeutete: San Marinos Beitrag ist RalphSiegelesque durch und durch. Wir bekamen das zu sehen, was zu befuerch... aehem zu erwarten war. Das Barbie-Girl Valentina Monetta ist eigentlich eine Jazz-Saengerin, die wirklch singen kann. Das ganze Siegelsche Drumherum ist nur so .... schrecklich. Sie klimpert auf einem silber glitzernden und mit Engeln beklebten Apple-Laptop herum. Da wird die EBU doch bestimmt noch einen schwarzen Balken ueber das Aepfelchen kleben, oder?
Die Herren um sie herum hantieren mit PC-Tablet und Handy um sie herum. Was da dann noch die Puschel-schwingende Dame dabei verloren hat... man weiss es nicht.
Zu Beginn wurden die Kostueme fuer das Licht gezeigt. Hier ist gar Graeusliches zu befuerchten. Man droht Europa mit Glitzerkleidchen, Seemannoutfit und Marine-Mini!
Oh San Marino, bisher so serioes und jetzt das!
Die von Joerg als "grobmotorische Fehlpressung" titulierte Person hat einen Namen: Peter heisst er (Gibt es eigentlich einen zum BarbaraDex-Award analogen Preis fuer die schlechtesten Choreo-Bewegungen? Nominierung bitte!). In der PK wurden wir von Ralph Siegel aufgeklaert. Er ist ein "guter Freund" von ihm aus Muenchen und hatte schon seinerzeit fuer Milli Vanilli Songs geschrieben. Eine Erklaerung aber (k)ein Grund!? Die technischen Probleme mit den In-Ears nutzte die Choreographin uebrigens fuer weitere Uebungen mit der Gruppe. Sabotage damit Peter noch mehr ueben konnte?
In der PK wirkte die Barbie-Puppe Valentina Monetta wesentlich erwachsener und natuerlicher als bei ihrem Auftritt. Durchaus sympathisch. Ralph Siegel erzaehlte - auch ungefragt - gerne von der Geschichte des Songs. Ironisch sei er gemeint. Und ueberhaupt ist er wieder froh dabei zu sein und viele alte Bekannte zu sehen. Sein bestes Statement schnappte aber Joerg zu Beginn der PK auf, nachdem eine zu laute Beschallung hinter ihm abgestellt wurde. Joerg wird berichten.
Mal am Rande: In Aserbaidschan gilt es als unschicklich auf Toiletten direkt hinzuweisen. Deshalb findet man hier auf Smiley-Schildern auf denen sonst z.B. "technical room" oder "radio room" steht, nicht "toilets" oder "restrooms" sondern dieses...
Markus

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In der Pressekonferenz von San Marino war es wohl hinter dem Tisch, an dem die Delegationen sitzen, reichlich laut durch ein Geblaese oder was auch immer. Siegel wies hoeflich auf Englisch darauf hin und dass man so nichts aus dem Auditorium hoeren koenne. Als man es prompt abstellte, bedankte er sich in perfektem Englisch:
"Thank you, now it's weg!"

Ich war in der Halle und hab mir die Probe von Daenemark angeschaut. Soluna singt mit Kapitaensmuetze wie zu erwarten souveraen und kraeftig. Um die Schultern hatte sie so eine gold-rote Uniform-Atrappe. Irgendwie schien das noch nicht das Endoutfit zu sein. Auch der Kontrabassistin wuenscht man Angoraunterwaesche, denn mit DEM Outfit - knapper gueldener Body und Netzstruempfe - droht Erkaeltung der Eierstoecke....heftig! Ansonsten gibt es noch ein Cello, Drums und eine Background-Saengerin, die man zwar hoeren, aber nicht sehen kann, da man sie schraeg hinter das Schlagzeug verfrachtet hat. Die Nummer plaetschert irgendwie so ohne Hoehepunkte vor sich hin, tut nicht weh, haut mich aber auch nicht vom Hocker...im Hintergrund sieht man einen Feldweg, von dem aus Rosenblaetter in den Himmel fliegen. Spaeter werden es goldene Gebilde, bei denen nicht klar ist, ob es Ringe, verformte Tropfen, Weingummidrops oder Diaphragmen sind....
So, ich geh jetzt und guck mir die Ural-Omis an!
Joerg
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Nachdem ich die erste Nacht wegen starker Rückenschmerzen kaum schlafen konnte, habe ich dies in der vergangenen Nacht nachgeholt. Mein Mitbewohner Torsten erzählte mir, dass es heute Nacht ein heftiges Gewitter gegeben hätte, von dem ich im Tiefschlaf nichts bekommen habe. Wie bereits gestern, wenn der dritte duschen will, kann es sein, das nach dem Einseifen kein Wasser mehr kommt. Daran das es nur kaltes Wasser gibt, gewöhnt man sich auch langsam (von wegen "Weicheier"...) Der Routinespruch an der Rezeption, der alle glücklich macht, nur das Problem nicht löst: "We will find a solution for your problem" Ob wir mit oder ohne Frühstück gebucht haben wissen wir eigentlich auch nicht. Die erste Information an Elvira: kein Frühstück (sie bekommt ein grünes "Hundebändchen"). Torsten fragt nach einem zweiten Schlüssel und fragt ebenfalls noch mal nach dem Frühstück: Er bekommt für uns 2 rote Bändchen (das Frühstück ist inclusive, Elvira's Bändchen wird gegen ein rotes getauscht). Gestern: Das Frühstück gibt es nur von 8 - 9 Uhr. Zwei Mitwohner Michael und Arie berichten uns das es gestern nur spärliches Frühstück gegeben hätte und dazu nur 1 Getränk: Kaffe oder Orangensaft . Später erzählt man Ihnen, das sie für das Frühstück 10 Manat (= 10 Euro) extra bezahlen müssten. Der Koch hingegen sagt, das das Frühstück inclusive sei Heute morgen: Michael und Arie kommen vom Frühstück erzählen "oh Wunder" es gab ein tolles Buffet und sogar einen deutsch sprechenden Kellner, der nach Rückfrage von mir eigentlich nur 3 Monate als Tourist in Deutschland unterwegs war.Wieder bekommen sie unterschiedliche Auskünfte: Frühstück müssen sie extra bezahlen, der andere Kellner: Frühstück sei inclusive! Heute soll endgültig geklärt werden ob das Appartment mit oder ohne Frühstück ist (Mal schaun ob das klappt!) Anschließend waren wir dann auch zum Frühstück. Letzte Info: von 08.00 - 11.00 Uhr. Der deutschsprechende Kellner sagt uns dann das es Frühstück nur von 8.00 - 10.30 Uhr gäbe! Alle sind sehr nett und hilfbereit, aber mit uns "strukturierten" Europäeren (besonders uns Deutschen) vielleicht doch etwas überfordert.

Da Torsten und Elvira noch Geld wechseln müssen und uns eine Tortur wie gestern durch den Stau in der Stadt ersparen wollen, haben wir beschlossen heute mal den Weg zur Halle mit der Metro zu nehmen. Vom Miracle-Appartement geht es dann zur Metro-Station: "Nariman Narimnaov". Wichtige Erfahrung: am Besten die Karte dabei haben und dann zeigen wo man hin will, da die meisten Leute hier nur azeri, russisch und teilweise türkisch verstehen. Ausgerüstet mit weißer Baseball-Kappe und "Germany-Emblem" werden wir überall freundlich begrüsst und man versucht uns überall weiter zu helfen. Eine sehr positive Erfahrung, die ich aus unserem hektischen Alltag überhaupt nicht mehr kenne. Die Leute hier haben noch Zeit und lassen ihr Tun anscheinend nicht von der Uhr dirigieren. An der Metro angekommen, müssen wir uns erst mal eine Karte kaufen, die wir dann an einem Automat aufladen können. Die Karte kostet 2 Manat und wird dann mit maximal 1 Manat aufgeladen. Pro Fahrt werden 50 "Gäpik" (= die Cent des Manat) abgezogen und die Karte lässt sich immer wieder aufladen.
Nachdem ich dieses Foto gemacht hatte, kam gleich ein Polizist und er wollte es sehen. Nachdem er über Handy nachfragt ob es erlaubt sei Durften wir dann weiter.
Frech nutzte ich gleich die Gelegenheit um ein Foto von unserer Gruppe in der Metro zu machen und hier einen klein Einblick zu geben. Ich dachte wir finden uns in einem Bazar wieder. Den Ausgang zur Metro hätten wir fasst verpasst. Überall sind Kameras angebracht: "Big Brother 's watching you!"

Nachdem wir die Metro geht es weiter in Richtung "Euroclub". Wir durchqueren die Altstadt, die sehr sehenwert ist. Was uns auffällig: nirgends Abfälle oder sonstiger Unrat, der die Aussicht trüben könnte! Überall wird geputzt. Die Mischung aus alten und futuristischen Bauten gefällt mir sehr gut. Auf dem weiteren Weg zu Halle wird überall gebaut und gereinigt. Baku scheint sich auf seine europäischen Gäste zu freuen!!

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Auch dem letzten Zweifler muesste jetzt klar sein: Man kann sich dem Charme der russischen Babuschkis nicht entziehen. Als ein Mitfavorit gehandelt wird der Beitag ja schon lange. Dementsprechend waren auch viele Leute in der Halle.
Der Auftritt ist durch Hintergrund und Buehnenutensilien noch mal ordentlich aufgepeppt worden und die sechs Omis haben trotz knallharter Anweisungen von Choreographin und Stage-Manager sichtlich Spass auf der grossen Buehne. Zunaechst sieht man vier von ihnen im Sternenhimmel vor einem rauchenden Kamin bzw. Backofen. Zwei stehen und zwei sitzen. Die eine Stehende (wohl auch die Aelteste) ist so klein, dass die Sitzenden fast groesser wirken. Die zwei Verbleibenden gehen dann zum Backofen, schieben ein Blech hinein und gesellen sich zu den anderen. Der Sternenhimmel entpuppt sich als Weltall und im Hintergrund geht gross die Erde auf (aehnlich wie bei Finnland letztes Jahr). Wenn die Volksweise zu Ende gesungen ist und der Pop-Teil beginnt, werden die drolligen Damen samt Folklorekleid in den Orbit katapultiert und ein Feuerwerk mit Globen als Disco-Kugeln im Hintergrund beginnt. Die sechs lustigen Frauen wackeln nach vorn, tanzen den Ural-Groove und hauen bei Bom-Bom immer ordentlich auf den Putz. Am Ende sind die Plaetzchen fertig und werden aus dem Ofen geholt und froehlich praesentiert. Dabei entpuppt sich die kleine Klapprige mit den Restzaehnen als richtige Rampensau und wackelt besonders heftig von links nach rechts, bis sie das Tablett endlich an eine andere weitergibt. Ganz zum Schluss verbeugen sie sich alle und ruecken abschliessend um die Kekse herum eng zusammen. Hossa!

Das Lied ist weder qualitativ ein Wurf, noch ist es besonders schoen gesungen (letzteres schon mal GAR nicht!), hier werden keine Meisterleistungen der Choreographie geboten und vermutlich ist auf der Buehne die Anzahl der Zaehne nur unwesentlich hoeher als die der Personen, denen sie gehoeren, aber die sechs Frauen machen das alles mit einer solchen Leidenschaft und sehen dabei so voller Spass aus, dass einem richtig warm ums Herz wird. Finale sicher!
Joerg
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Die russischen Omis als Fotostellwand. Der rechte Kopf fehlt, also bitte dahinter stellen und laecheln!

Gerade endete die erste Probe Moldaus mit Pferderennen, Gondelfahrt und dem Rattenfaenger von Hameln! Pasha Parfeny praesentierte eine aehnlich schraege Choreographie wie schon in der Vorentscheidung. Mal liegen zwei Damen auf dem Boden, die von einer Taenzerin und von Pascha "bestiegen" werden um ein Rennen zu veranstalten, mal wird eine Gondelfahrt simuliert. Zum Schluss folgen sie ihrem Herrn und Meister in Reih und Glied mit lustigen Handbewegungen. Dazu Trompeten auf der LED-Wand passend zur zweideutigen Textzeile "My trumpet makes you my girl". Was er wohl damit meint?

Albern oder einfach nur lustig? Zumindest ist alles stimmig und Pasha kann auch noch gut singen. Auf jeden Fall ein Hingucker (nicht nur Pasha) und das Ganze macht einfach Spass!
Kurz mal zwischendurch: Im Pressezentrum laufen soeben die Grafiken fuers Voting ueber den LED-Schirm. Ganz klassisch, wie die Jahre zuvor. Da scheint es keine Ueberraschungen zu geben. Und man kann sicher sein, dass dies nur eine Simulation ist, denn es fuehrt San Marino vor UK!
(Und hinter mir ruft der Muezzin aus dem Laptop, alles anders hier)
Markus
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Momentan läuft gerade die PR-Konferenz der Österreicher. Sie kommen mit ihrem Spielzeug-Track auf die Bühne. Lucas stellt klar, dass sie vom "Land" sind und nicht aus der Stadt und natürlich darauf stolz sind. Auf die Frage: Ob ihr Lied nicht der "pure Sexismus" ist, wehren sie sich und meinen das man sie bereits in Österreich scharf kritisiert habe, sie aber meinen das es falsch aufgefasst werde und einfach nur um den "fun" gehe. Die Mädels der Gruppe sind als Tänzerinnen aus einem Casting 2010 zu "Trackshittaz" gestossen. Die Frage weshalb sie dialekt singen: Momentan steigt die Nachfrage nach "Dialekt-Rap"ansteige an. Die Frage ob es schwierig war die Show aus der österreichischen Vorentscheidung zu ändern, beantworten sie damit, das sie mit mit der neuen Show jetzt noch zufriedener sind.
Horst

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Die Pressekonferenz von Moldawien beginnt mit einem Anschiss für Pasha, das er die Flagge kopfüber aufgehängt hat. Ursprünglich war sein Lied nicht für die Eurovision geschrieben. Erst später hat er den Titel dann englisch eingesungen und für den Wettbewerb in Modawien eingereicht. Pasha ist auf dem slawischen Musikmarkt nicht unbekannt, da er dort bereits einige Wettbewerbe gewonnen hat. Auf die Frage ob er es nach mehreren Anläufen in der nationalen Vorausscheidung schafft, sagt er, das er natürlich damit gerechnet habe und nach 5 Jahren mehr oder weniger verdient habe international für Moldawien anzutreten.

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Zu Moldau hat Markus ja schon etwas geschrieben. Fuer mich war das eine richtige Ueberraschung, weil ich den Titel vom Hoeren her nicht besonders mochte. Als ich aber Pasha am der LED-Wand hier im Pressezentrum gesehen hatte, musste ich doch mal rueber in die Halle, da der Auftritt unglaublich viel Spass ausstrahlte. Und so kam das auch live herueber. Die naechste Probe guck ich mir definitiv ganz an - dann werden sie ja auch im Kostuem auftreten.
Zu Irland kann man eigentlich vor allem eins sagen: typisch Jedward eben! Sehr viel von den Bewegungen des letzten Jahres ist wieder da und verspricht einen hohen Wiedererkennungswert neben den Frisuren. Diesmal ist aber alles nicht ganz so hektisch, jedoch wird wieder genug gehopst und gesprungen. Die beiden stehen im ersten Teil des Liedes auf einem Podest, das spaeter im 2. Teil als Springbrunnen umfunktioniert wird. So wie Jedward selber in Blau glitzern, ist auch der Hintergrund in blau mit Wasser gehalten. Wasser, das erst ruhig fliesst und spaeter mal kurz aufschaeumt. Alles in allem eine stimmige Inszenierung, die aber noch verbesserungsbeduerftig ist. Zuweilen sind die beiden nicht ganz tonsicher, zum anderen auch nicht so synchron, wie sie das wohl gern haetten. Ich persoenlich mag als Song Waterline lieber als Lipstick, jedoch wuerde ich das als Gesamtpaket trotzdem der diesjaehrigen Nummer vorziehen. Wir werden uns nun - es ist schon nach halb neun - die letzte PK schenken und in die Stadt fahren, um etwas zu essen.
Bis morgen
Joerg
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Jedward beginnen ihre Pressekonferenz in gewohnter Manier: Wortschwall bis zum Erbrechen, selbst der Moderator kommt nicht zu wort. Bei so viel "Gesabbaha" hat man keine Chance sich weder was zu merken, noch ihnen zu folgen. Zur Verstärkung ist Linda Martin mitgekommen. Sie essen zwischendurch Popcorn und die Bühne ist, wie ihr Outfit, mit "Popkorn" dekoriert. Hoffen wir mal, das das denen nicht die "Waterline" verstopft! Sorry, das ist mir des guten Etwas zu viel und auch nicht mehr neu... mittlerweile etwas nervig.... Linda Martin ist von Baku beeindruckt und natürlich sehr glücklich mit Jedward hier zu sein...
Horst

DIENSTAG, 15. MAI 2012
Salam und guten Morgen aus dem Pressezentrum von Baku,
wir haben heute Morgen erst mal einen ausgiebigen Spaziergang durch die Altstadt von Baku gemacht. Echt ein Erlebnis und nachvollziehbar, dass die ein Weltkulturerbe ist. Anschliessend hat uns ein Bus nicht dorthin gebracht, wo wir hinwollten, naemlich zur Halle, dafuer haben wir jetzt auch das Umland von Baku kennen gelernt... ein aeusserst freundlicher Busfahrer auf dem Weg in die andere Richtung hat uns dann aber zur Halle gebracht... und nun warten wir auf die erste Probe des Tages, denn das 2. Semi faengt ja heute an - und zwar mit Serbien. Natuerlich sind wir gespannt.
Ansonsten draussen in der Stadt dasselbe Bild wie immer: Ueberall wird noch gewerkelt, gebaut, gespachtelt, geputzt, gewischt, gebohrt... Am Wochenende soll ja alles fertig sein. Wenn man die Gebaeude, u. a. auch die Halle anguckt, kann man das kaum glauben. Aber dann kommen wieder Hundertschaften von Menschen unter der fachkundigen Fuehrung eines Feldwebels oder so aus dem Nichts, und schwupps wird wieder irgendwo noch ein Beet bepflanzt, werden Steinplatten gelegt, Stufen gereinigt...Wie gesagt - am Wochenende soll alles erstrahlen.
Joerg
Nachtrag zu Joerg: Irgendwo in der Pampa...

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Gestern wurden in kurzen Abstaenden um die Halle herum grosse Flagscheinwerfer aufgestellt, so dass die Crystal Hall abends von in den Himmel ragenden Lichtkegeln umringt ist.


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So verlaesslich wie die technischen Pannen bei den Proben (im Moment ist gerade die Spidercam dicht ueber der Buehne haengen geblieben...) ist die Gewissheit, dass es wieder etwas Neues gibt, das man in puncto Security zu beachten hat. Heute werden bereits am ersten Kontrollpunkt 2 KM vor der Halle die Taschen inspiziert. Am Eingang des Pressezentrums dann sowieso, aber neu ist, dass man nun auch nicht mehr in die Halle kommt ohne Taschenkontrolle, obwohl man einen abgesperrten Weg gehen muss, der nur vom Pressezentrum aus beschritten werden kann. Beim naechsten Mal ist ploetzlich jeder Security-Typ weg und man kann ungehindert durch jeden Eingang in die Halle und sich auch auf die Raenge begeben, danach sind wieder Gitter irgendwo und man hat ueberhaupt keinen Zutritt mehr... Merkwuerdig, aber irgendwie auch inzwischen Alltag...
Serbien hat geprobt und wie zu erwarten auch ueberzeugt. Zeljko ist ein Profi und meistert seine Probe mit weissem Hemd, Jeans und Sonnenbrille im Haar souveraen. Wer seine Lieder mag, wird nicht enttaeuscht in diesem Jahr, denn es ist mal wieder ein typisches Zeljko-Lied, das laut Torsten neben mir gut als Begleitmusik taugt, wenn man sich die Pulsadern aufschneiden will. Mir gefaellt so etwas ja (das Lied, nicht aufgeschnittene Pulsadern!!!), aber die Bandbreite des Kuenstlers scheint, was zumindest ESC-Beitraege angeht, nicht besonders variantenreich. Im Hintergrund sieht man Galaxien, die langsam, stimmungsvoll und farbintensiv vorbeiziehen. Am Ende schwebt man direkt in eine solche Galaxie hinein, kann sich jedoch nicht mehr sicher sein, ob es nun wirklich eine Galaxie ist, oder ob man sich auf einer Fahrt mit dem Mikroskop durch einen Staubsaugerbeutel befindet. Derweil schreiten die Musiker um Zeljko (zwei Geigen, ein Tambourin, eine Oboe) - ausser dem Menschen am Fluegel freilich - ein wenig autistisch und orientierungslos ueber die Buehne, bis sie irgendwann die Orientierung wiederfinden und sich um Papa Zeljko formieren. 1000mal gesehen, aber trotzdem wirkungsvoll. Das kommt weiter. Auch ohne Balkan-Connection.
Joerg
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Salam am dritten Tag aus Baku. Gestern abend nach den Proben haben wir uns den Euroclub erspart und sind noch mit dem Bus in die Stadt gefahren. Wie gross die Autoritaet vor der Polizei ist zeigte sich daran, das ein junger Mann im Bus aus Versehen einen Polizisten von hinten kurz anrempelte sich erschrak und sofort entschuldigte. Die Koerpersprache veriet einiges... Anschliessend waren wir am Boulevard, der Hafenpromenade um uns von den Citylights gefangen zu nehmen. Auch heute wieder ein Teil von Baku by night hier:
die Flammentuerrme dieses Mal wirklich flammend ...

Beleuchteter Fontaenenbrunnen gegenueber dem House of Parliment

... ein sehr futuristisches Restaurant, in dem auch die hollaendische Party stattfinden wird.

am Bulevard mit Blick auf das Regierungsgebaeude...

das Regierungsgebaeude in voller Pracht.....

unsere Gruppe im Baku-Nighlife unterwegs....

Heute morgen, wie gewohnt duschen mit kaltem Wasser, dafuer eine Steigerung des Fruehstuecksbueffes, sodass ich Probleme hatte mich zu entscheiden. Ich stelle fest, alle sind sehr bemueht und hilfsbereit, jedoch fehlt es an Erfahrung mit Tourismus. Man versucht gewisse Dinge abzustellen, aber man merkt auch sehr schnell wo es noch an vielen Sachen fehlt. Der Shuttle-Bus von unserer Unterkunft zur Halle faehrt immer noch nicht, da wir noch nicht die Mindestzahl von 20 fuer einen Einsatz erreicht haben. Heute waren wir bereits 17 - vielleicht dann morgen?
Die Sicherheitsvorkehrungen an der Halle waren heute morgen auch verstaerkt. Ich musste meinen Kamera vorfuehren und ein Bild machen, um sicher zu stellen, das es auch wirklich eine Kamera ist.
Die Probe von Zeljko ist gerade gelaufen. Da weiss man was man hat. Ich mag den Song, auch wenn es da nicht viel Spielraum fuer neues gibt. Bei Zeljko weiss man einfach was man hat, entweder man mag es, oder nicht.
Horst

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Joan traegt ihn wieder, den Haeuptlings-Federschmuck der VE. Allerdings ist das Kleid weg, jedenfalls fuer die erste Probe, die eben zu Ende gegangen ist.

Die Background-Hupfdohlen sind Gott sei Dank ausgetauscht und ersetzt worden durch vier Musiker, von denen der Banjo-Spieler jedoch nicht mal den Anschein gibt, das Ding spielen zu koennen. Diese Auswechslung ist meines Erachtens richtig, denn mit den vier Squaws von der Bison-Weide hatte die Nummer doch eher nach Karneval in Wermelskirchen ausgesehen. So ist eine schoene Nummer entstanden, von der man gespannt sein darf, wie sie Europa gefallen wird. Country - man erinnere sich an Texas Lightning - ist ja schon mal so richtig daneben gegangen. Eine Background-Saengerin hat man Joan Franka gelassen, die aber muss ganz weit hinten stehen und darf eigentlich nicht ins Bild. Nur am Ende, wenn die vier Musiker ihren angestammten Platz am Anfang des Catwalks verlassen und zu Joan uebersiedeln, ist es ihr erlaubt, auch nach vorn zu kommen. Im Hintergrund auf der LED-Wand lodern Feuer, und im Vordergrund stehen zehn Schalen, aus denen live Flammen schlagen. Atmosphaerisch, kann man sagen! Ich wuerde es den Niederlanden wirklich wuenschen, endlich mal wieder ins Finale einzuziehen.
Und ausserdem finde ich die Nummer wirklich schoen.
Joerg
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Kurt Kalleja wirbelt ueber die Buehne, einige Gitarristen machen es ihm gleich, und im Hintergrund sieht man stilisierte jubelnde Menschen in grosser Menge wie bei einem Rockkonzert. Das ist alles sehr professionell, stimmlich sicher und sauber. Kurt wirkt sympathisch und weiss sich richtig gut zu bewegen, liefert einfach eine gute Show ab. Wem das Lied jedoch nicht gefaellt, dem wird die ganze Inszenierung vermutlich egal sein, aber wer es mag, der wird definitiv bestaetigt werden.
Joerg
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Bei Kurt wenig Veränderung des Auftritts zum Vorentscheid. Das "Jäh" wird von ihm und seiner Sängerin jetzt noch etwas mehr hervorgehoben, ansonsten wie gehabt zu überladen und nervig. Im Bühnenbild klascht und jubelt das Publikum (wenn es noch keiner tut!), aber ob das reicht denke ich nicht. Malta dürfte mit dieser Nummer hier sein größtes Desaster erleben. Das Interesse der anwesenden in der Halle war auch sehr Verhalten, nicht einmal 20 Fotografen. Das war heute morgen vielen Beiträgen anders. Die Nummer ist einfach zu durchschnittlich... und fällt zwischen die Stühle.

Das Team ist mit ihrem Auftritt sehr zufrieden. Sie loben die Arbeit des gastgebenden Senders. Kurt will nach dem ESC weiter an seinem Album arbeiten, das im Herbst erscheinen soll. Ein Titel will er zusammen mit Eldar aufnehmen. Er berichtet ueber den erfolgreichen "Flash-Mob" in Malta und zum Schluss stellt zum Schluss seine Faehigkeit als Cartoonsprecher unter Beweis.
Horst
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Mazedoniens Auftritt war absolut klasse. Kaliopi ist ein Star in ihrer Heimat und hat schon jahrzehntelange Buehnenerfahrung. Dementsprechend locker und gelassen scheint sie auch an die Sache heranzugehen. Als es Verzoegerungen wegen einer defekten Kameraspinne gibt, scherzt sie oder posiert mal kurz fuer Fotografen. Der Auftritt selber ist wenig choreographiert, aber das ist auch gar nicht noetig. Die Theaterkullisse und die in blau und weiss gehaltenen Farben passen sehr gut zum Song.
In der PK wirkt sie sehr authentisch und sympatisch. Kaliopi stellt ihre juengern Bandmitglieder vor, fast schon muetterlich, aber nicht bemutternd. Sie laechelt viel und wirkt entspannt. Sie zeigt auf ihren Ex-Mann, der sich erstmal unter dem Tisch zu verstecken versucht, da dieser den Song geschrieben hat. Als sie ihn anrief und sagte, sie braeuchte einen Gewinner-Song fuer den ESC sagte er: "Yes, of course". Dabei verdreht sie die Augen nach dem Motto "Klar, der meint wohl alles zu koennen". Ja, man wisse halt nie, wie das mit Ex-Freunden und -Maennern mal so endet.Apropos EX-Mann. Vielleicht faende sie hier ja eine neue Liebe. Nein sagte sie, "I am too old for a new love". Markus
Momentan laeuft die erste Probe Weissrusslands. Endlich steht fest, wie es mit dem Land wirtschaftlich wieder aufwaerts geht! Offensichtlich investiert man seit gut einem Jahr in eine aufwaendige Mirkofonstaenderindustrie! Letztes Jahr die breiten, weiten, friedensweissen Staender mit billigen Weihnachtslichterketten. Diesmal trumpt man mit futuristisch geschwungenen Haltern im kuehlen Design auf! Das wird was.
Markus

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Die Jungs von Litesound hinterlassen einen positiven Eindruck. Der Saenger der Band hofft, dass sie die Dritten sein werden, die fuer "Belarus" das Finale erreichen. Sie sind sehr froh hier zu sein, da es fuer sie immer noch wie ein Wunder ist, das sie nach ihrem 2ten Platz dann doch hier singen duerfen. Aus aller Welt haetten sie Mails bekommen von Leuten, denen ihr Lied in einer Krise geholfen haette. Horst

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Ich habe so darauf gewartet, dass endlich mal Roben kommen, ueber die es sich auszulassen lohnt! Geschenkpapier-Outfits wie das von Ungarn 2011, Morgensterne aus Zypern, Asi-Klamotten und schmierige Frisuren aus Portugal, Roecke aus Burda-Schnittmustern der 1970er Jahre in dickem Wachstuch und mit Zitronen bedruckt aus der Ukraine, Kleider, mit denen man im Fahrstuhl haengen geblieben ist, wie bei Bulgarien letztes Jahr zu sehen... - dieses Jahr alles Fehlanzeige!...
Doch jetzt wurde ich belohnt! erst lief uns Kriemhild Siegel ueber den Weg, waehrend sie von ihrem Pfiffi abgeschleckt wurde, also nicht von Ralph, sondern von ihrem Huendchen. Unfassbar die Haare! Wer beraet die? Schlecht gefaerbtes Blond mit schwarzem Ansatz. Ganz tragisch. Wie direkt aus der Ukraine importiert. Na ja...
Und dann Belarus auf der Buehne. Ich mag das Lied ja, und wenn man es auf dem Weg in den Saal zunaechst mal nur hoert und die Gruppe nicht sieht, dann klingt das ganz fetzig, wird gut gesungen (aber in der Halle klingt ja nie etwas wirklich schief...) und reizt sofort zum Mitwippen an. Aber als ich um die Ecke kam, wurde ich doch stutzig. Alle Bandmitglieder sind in silberne und schwarze Klamotten gewandet. Und das Silberzeug wirkt, als haetten sie vorher einen Zwerg aus dem Herrn der Ringe geschlachtet und sein Mithril-Silber sorgfaeltig an alle verteilt. Die Gitarristen koennen ihre Fuesse irgendwo im Boden festtackern und sich dann neckisch so weit nach hinten biegen, dass jede Jane Fonda-Nachahmerin vor Neid das Handtuch werfen wuerde ob dieser Gelenkigkeit. Der Saenger traegt irgendetwas Schwarzes, das ein wenig zerfetzt wirkt. Alles irgendwie seltsam. Aber dennoch machen die ihre Nummer gut.
Portugal singt auch schoen. ABER: Der Background-Chor steht bieder mit einstudierten Schrittfolgen im Hintergrund und bietet uns choreographisch das, von dem wir glaubten, es laengst ueberwunden zu haben. Wie einstweilen Israel in den 1980er Jahren. Aber vermutlich wird man den Backgroundchor gar nicht beachten, all zu paralysiert wird man von Filipa, die auf der Buehne steht wie die Herta-Leberwusrst im Golddarm! Hilfe! Wer hat DIE denn angezogen?? Die Farbe "hellgelb" ist ja an sich schon bei den meisten Menschen eher problematisch, aber wer einen ganz schoenen Bauch (ohne Schwangerschaft) vor sich traegt und eher Stampfer als Beine hat, sollte auf glaenzende und hautenge Mini-Kleider aus Lack (oder ist es Leder? Markus und ich raetseln noch) verzichten. Der Gesang? Gut. Aber das Lied ist so fade, dass mein Quark sauer wird. Das mag boese sein, aber ich kann diese Fado-Abgesaenge nicht mehr hoeren, und mit mir vermutlich wie jedes Jahr der Rest Europas auch nicht. Aber das ist natuerlich rein subjektiv. Wir werden sehen... Die werden es jedoch mit dem Weiterkommen SEHR schwer haben.
Joerg

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Mandinga versuchen gerade vor dem Pressezentrum einen Flashmob zu organisieren. Ausser der eigenenen Delegation macht da keiner mit
... war wohl das falsche Publikum und waere an anderer Stelle besser angekommen, aber die Presse berichtet ja.....
Horst

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Dass Kommunikation hier nicht so einfach ist, wussten wir ja schon vor der Reise. Wir sprechen weder Azerisch noch Russisch und die Azeris sprechen kein Englisch und Deutsch. Ok. Da es ja zumindest gefuehlt kein Catering gibt (Also zunaechst gab es ja noch Ueberteuertes, dann Reduziertes, dann gar nichts, dann weiss ich was...) hat man die kostenlosen Haeppchen am hinteren Ende des Pressezentrums um einen zu bezahlenden Snack erweitert. Man bekommt fuer 5 AZN (also etwa 5 Euro) nun ein belegtes Sandwich und einen Salat. Schmeckt auch gut, wenn man das richtige erwischt hat. Vorbildlich sind vier Sandwiches und vier Salate auf dem Tresen zur Ansicht ausgestellt. In einem Mix aus "CheeseChickenSalamiVegetable"-Gemurmel der Volunteers und "Dashierhabenwollen"-Gezeige von uns hatte Joerg zweimal das falsche Sandwich und ich den falschen Salat bekommen. Naja, wir muessen das wohl morgen nochmal mit denen ueben
Die ganze Presse ist hier bisher auf Entzug! Kein Kaffee weit und breit im Pressezentrum, denn hier trinkt man Tee. Schwarzer oder gruener, man hat die Wahl. Gab es Beschwerden? Oder gar Verletzte, da koffeinunterversorgte Pressekoepfe ermuedet auf die Tastatur aufschlugen? Sicher ist nur, jetzt wird hier ein Kaffeeautomat aufgestellt! Hallelujah...
Markus

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Die Ukraine erfreut und erschreckt uns mit allem was man beim ESC sehen will! Erstmal Schraege Kostueme. Maenner in ostereierfarbenen Oberteilen und Faltenroecken - als waeren sie aus Papiertischdecken zusammengeklebt - tanzen und huepfen ohne Unterlass herum. Dazu ein Taenzer mit aufgeklebten LED-Streifen. Alles so schoen bunt hier! Die Saengerin Gaitana haelt sich mit Tanzbewegungen zurueck, was bei dieser Dancenummer etwas merkwuerdig anmutet. Dann muss natuerlich die Musik auch optisch herausgestellt werden. Unvermeidlich also, dass die Taenzer sich zum Trompeten-Getroete selbiges Musikinstrument schnappen und damit vor ihrem Gesicht herumfuchteln. Insgesamt einfach zu viel Hektik und Durcheinander auf der Buehne.

Ob die Ukraine mit diesem farbenfrohen Auftritt getreu dem Titel "Be my guest" Fussball-Fans zur EM in das Land locken kann sei mal dahingestellt. Markus
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Sofi Marinova schreit gerade auf der grossen Buehne vor pinkfarbenem Hintergrund in ein hautenges, bodenlanges und hochgeschlitztes Leopardenkleid genaeht ihr Lied. Na bravo! Ob ihre Fingernaegel Krallen aehneln und in Dschungelrot lackiert sind, konnte ich nicht erkennen. Himmel, kann diese Frau schreien. Aber von der Ukraine vorher waren uns die hohen und lauten Toene ja noch im Ohr! Als letzte Nummer des Tages ist Bulgarien doch sehr anstrengend. Puuuuh....
Joerg
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Hurra, der Kaffeautomat steht und funktioniert! Je nach Auswahl kostet der Genuss zwischen 40 und 80 Kebik. Joerg hat gerade herausgefunden, dass der Automat auch 1 Manat-Scheine annimmt und den Restbetrag wieder ausspuckt!
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Hier der momentane Wertungsstand nach der letzten Probe des 3ten Tages:
die OGAE-Wertungstabelle... am Fan-Desk

Unten ein Foto einer Toilette hier in Aserbaidschan. Zusaetzlich zur Wasserspuelung ist auch immer noch eine Handbrause installiert, falls mal was daneben geht!

Ohne sie wuerde vieles fehlen! Wie wichtig ihr Job ist, wissen wir spaetestens seit Duesseldorf
Horst

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Gaitana, eben noch Vamp mit tiefem Ausschnitt auf der bunten Buehne, hat sich fuer die PK zum Rosenresli gewandelt und traegt ein Bouquet aus Rosen auf dem Kopf, das man einfach nicht uebersehen kann. Dabei preist sie Gaitana-Schokolade fuer die Ladys an und plappert ohne Unterlass - durchaus sympathisch - und man hat den Eindruck, die Frau hole mit dem Hintern Luft!
Jörg

MITTWOCH, 16. MAI 2012
Guten Morgen aus dem sonnigen Baku!
Auf unserem Weg zum Shuttle-Bus so gegen 9:30 Uhr war es schon richtig richtig heiss hier. In der Innenstadt wehte kein Lueftchen. Vor dem Pressezentrum direkt am Kaspischen Meer ist es da schon angenehmer.
Wie jeden Tag ist man ueberrascht, was sich schon wieder alles geaendert hat. Die ohnehin schon grosse LED-Wand im Pressezentrum wurde ueber Nacht mal eben gegen eine noch groessere und hochaufloesendere ausgetauscht. Und die Unterfuehrung samt Rolltreppen am Dövlət Bayrağı Meydanı-Platz (Platz der riesigen Nationalflagge), war die gestern auch schon da? Man koennte es ihnen hier fast zutrauen
Mal ein paar Worte zur Halle. Sie besticht vor allem durch ihre Lage auf der Landzunge im Kaspischen Meer. Von der Stadt aus ist der Blick beeindruckend. Besonders natuerlich im Dunkeln, wenn sie von dem Netz aus LEDs, das sie umgibt, funkelt. Ueber eine lange Promenade (Bulvar) ist sie am Meer entlang zu Fuss von der Innenstadt erreichbar. Vor der Halle entsteht ein kleiner Park, hier wird noch gebuddelt und gepflanzt. Vom Inneren der Halle bin ich etwas ueberrascht. Niedrige Gaenge, kein grosses Foyer, keine Glasfront mit Blick auf Baku. Kein Prunk und Protz. Das ist natuerlich der Stand von heute, wer weiss, was sich auch hier ueber Nacht noch alles aendern kann Aber was habe ich auch erwartet? Marmorboeden und goldene Tuerbeschlaege? Nicht, dass ich dies vermissen wuerde, das Geld waere an anderer Stelle sicher besser investiert. Aber die Vorberichterstattung in den deutschen Medien liess das ja durchaus erwarten. Denkt man sich die kristallene Aussenhuelle weg, bleibt eine gewoehnliche Mehrzweckhalle. Auch hier wurde also viel Wert auch die glitzernde Aussenwirkung gelegt. Markus

Hier wird noch viel gearbeitet... Und ploetzlich siehts wieder ganz anders aus...
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Salam am vierten Tag aus Baku. Entgegen der Google-Wettervorhersage, wonach heute nur 28 Grad werden sollte , haben wir strahlenden Himmel und es sind mindestens schon 30 Grad. Was uns auf dem Weg zur Halle aufgefallen ist, staendig aendert sich hier etwas, man arbeitet daran, dass zum Wochenende alles perfekt wird. In unserem Hotel gab es sogar warmes Wasser zum duschen!!! Das Fruehstuecksangebot lies ebenfalls keine Wuensche uebrig. Das Personal begruesst uns verstaerkt jetzt auf deutsch (ob die Nachmittags: deutsch bueffeln muessen? ) Die Leute sind alle sehr freundlich und gruessen einen, was ich als sehr positiv empfinde. Im Mirage haben wir uns dann noch kurz umgeschaut und gesehen, das es sogar ein Animationsprogramm gibt. Vielleicht ganz interessant fuer alle anreisenden Fans, die keine Akkreditierung haben. Irgendwie fuehlt man sich so langsam hier wie im Urlaub. Tolles Wetter und es gibt keine stoerenden Fliegen und Muecken, die einen belaestigen. Auch heute wieder ein kleiner Eindruck von gestern abend.



die Truppe beim Essen fassen.... und wo ist das landestypische Essen ?
die Kuchenauswahl ist auch nicht zu verachten....

die Brotauswahl laesst keine Wuensche uebrig... selbst fuer uns an grosse Auswahl gewoehnten Deutschen...

das Animationsprogramm... als Akkreditierter hat mein leider keine Zeit es in Anspruch zu nehmen....

unsere Appartementanlage, heute morgen bei strahlendem Sonnenschein... das macht Spass....

alle Taxis stehen vor der Halle jetzt bereit und warten auf Gaeste. Gestern war dieser Bereich noch nicht eingerichtet. Hier wird mit Hochdruck daran gearbeitet, den Europaern ein perfektes Baku zu bieten.
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Guten Morgen auch von mir,
ich komme gerade von der slowenischen Probe. Ein aeusserst seltsames Arrangement, das sich uns da auf der Buehne zeigt. Zunaechst dachte ich, ich wuerde Tim Burtons Corp's Bride sehen. Eva Boto in weissem (Braut?)Kleid, an dem irgendwelche Plastikblumen beim Besuch von hiesigen Souvenirlaeden haengen geblieben sind, steht reichlich traurig und wahnsinnig wichtig guckend auf der Buehne. Dann geht eine andere Dame in Weiss samt Schleier ueber die Buehne und die anderen vier ebenfalls weiss gekleideten Pseudo-Background-Braeute gehen in die Knie, stehen aber irgendwann wieder auf, um gemeinsam huebsch choreographierte Armbewegungen zu gestalten, deren Sinn sich mir von Anfang bis Ende nicht erschliessen will, wie ueberhaupt die gesamte Nummer irgendwie wirkt, als wuerde die Saengerin kurz vor ihrer Hochzeit stehen und die weissen Zombi-Braeute um sie herum ihr zufluestern: Tu's nicht! Da hat sie dann auch allen Grund, ihre Traurigkeit nicht aufzugeben bis zum Schluss. Die ganze Nummer ist merkwuerdig, mir voellig unverstaendlich und erinnert sowohl, was die Musik angeht, als auch was die Choreo mit 5 Background-Damen angeht, an Molitva - ist ja auch vom selben Komponisten. Ich kann nicht mal sagen, dass mir das Lied nicht gefaellt, und verstehen muss ich das ja auch nicht. Aber ueberzeugt bin lediglich davon, dass die nicht weiterkommen.
Ich muss zugeben, dass Kroatien ein bisschen an mir vorbeigegangen ist, obwohl ich beim letzten Probedurchlauf in der Halle war. Nach der slowenischen Hochzeit kommt also nun die kroatische Beerdigung. Nina traegt ein Kleid in Schwarz, an dem hinten irgendwelche Halterungen angebracht sind, die wie Griffe zum Wegschmeissen aussehen, die jedoch eine weisse Stoffbahn halten - wohl in Anlehnung an ihr Video -an der zwei Taenzer herumfuhrwerken und dann damit um die drei Background-Girls und Nina tanzen. Auch diese Nummer hat sich mir nicht wirklich erschlossen. Dennoch muss man konstatieren, dass Nina - ebenso wie Eva aus Slowenien - sehr gut bei Stimme gewesen ist und einen wirklich souveraenen Auftritt hingelegt hat.
Anschliessend fuellte sich die Halle zunehmend. Schweden hatte seine erste Probe. Und Loreen mit Euphoria ist eine der grossen Favoriten, dementsprechend knubbelte es sich in der Pressezone, die man heute zur Feier des Tages noch einmal verkleinert hat, wo ja immer mehr Journalisten von Tag zu Tag hier sind...
Also: ich liebe Euphoria inzwischen, aber die Nummer auf der Buehne zaubert mir immer wieder ein leichtes Laecheln ueber die Lippen. Obwohl Loreen von Euphorie singt, bewegt sie sich wie in der schwedischen Vorentscheidung wie ein hysterisches Tier im Kaefig ("Hysteria"??), das nicht raus darf. Dazu wirkt sie mit ihrer wirren Maehne, die zu grossen Teilen ihr Gesicht bedeckt ein wenig, als ob sie Tollwut habe.Ich moechte ihr lieber nicht im Dunkeln allein begegnen... Aber sowohl ihre Bewegungen als auch ihr Gesang sind perfekt. Letzterer ist sogar extrem kraeftig und ueberzeugend. Das Ganze wird in sehr dunklen Farben praesentiert. Ich bin mir bei diesem Vortrag mit all seiner Perfektion - keine Frage - persoenlich nicht sicher, wie ich das finden soll. Nach den langsamen und dramatischen Nummern aus Slowenien und Kroatien schlaegt Euphoria allerdings definitiv ein wie eine Bombe und hebt sich sowohl musikalisch als auch optisch von den vorigen Beitraegen ab. Das kommt weiter, so was von!!
Joerg
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Die schwedische Show ist zur nationalen Vorentscheidung leicht veraendert. Das ganze ist perfekt inszensiert, aber es fehlt mir was. Das Ganze wirkt auf mich sehr steril und statisch und ohne mich wirklich anzusprechen. Sie wird vorne mitmischen, aber gewinnen....
Waehrend der grosse Favorit Loreen gerade probt haelt Slwoenien seine Pressekonferenz.
Eva Boto ist noch sehr jung und entsprechend schuettern. Da es die erste PR heute morgen ist, sind nur wenige Journalisten anwesend. Sie wird gefragt welche slowenischen ESC-Beitraege sie kennt und singt dann: "Prisluhni mi".
Horst

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Nina bestreitet die Pressekonferenz komplett mit Sonnenbrille. Sie erzaehlt aus ihrem Leben waehrend der gut vorbereitete Moderator ausfragt und ihr mit Komplimenten schmeichelt. So kann man die Zeit auch rumbringen, wenn keiner etwas fragt . Horst

Fuer das Fotoshooting ohne stoerende Sonnenbrille.....
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Die Schweden freuen sich ueber ihre Favoritenposition in den verschiedenen Foren, machen aber auf Understatement. Sie wissen schliesslich dass alles passieren kann. Sie erinnern an die Franzosen im vergangenen Jahr, aber es gibt ihrem Team ein positives Gefuehl. Die Frage was sie mit ihrem Lied ausdruecken will, beantwortet sie mit: jeder fuer sich ist schoen, so wie er ist, auch ohne Make Up und das Ganze drum herum. Der Auftritt ihres Tanzpartners stelle die Energie von Mann und Frau dar. Horst
Zum Ende des schwedischen Auftritts schneits noch. Und auch noch danach. Das war der Aufnahmeleiterin dann doch zu viel: "Bitte die Schneemaschinen ausstellen!"

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Die Background-Saengerinnen wurden im letzten Probendurchgang nochmal umgestellt. Von ihnen soll man so wenig wie moeglich sehen. Verstecken darf man sie aber nicht mehr (wie bei Russland im letzten Jahr).

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Der Umbau vom schwedischen zum georgischen Auftritt gestaltete sich als gar nicht so einfach. Zeitweise waren ueber 15 Helfer auf der Buehne. Offenbar zu emsig. Mit einem energischen "Stop, stop, stop, hier wird nicht abgebaut bevor die Kuenstler nicht von der Buehne sind! Auch die Backing-Vocals!" wurden die Helfer erstmal zusammengestaucht. Sicherheit geht eben vor bei der deutschen Brainpool, sehr vorbildlich!

Die schwarzen Buehnenkloetze mussten abtransportiert und die georgischen Geraetschaften samt Klavier und Trommel aufgestellt werden. Da standen die Aufbauer erstmal ratlos auf der Buehne. Man es ihnen regelrecht in die Gesichter geschrieben: Was ist das und wie muss es aufgestellt werden? Gruene Laserstrahlen, die von der Decke auf den Buehnenboden zielen dienen dabei als Hilfe zur Positionierung. Der Wechsel muss noch gut geprobt werden. Aber vielleicht plant man ja an der Stelle eine Werbepause ein, dann haette man etwas mehr Zeit.
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Was soll man nur zum georgischen Beitrag sagen? Der androgyne Anri Jokhadze ist doch sehr gewoehnungsbeduerftig. Noch etwas lustlos lief er teilweise ueber die Buehne, trommelte und spielte Klavier. Vorsichtig gesagt sind maskuline Gesten nicht gerade sein Staerke. Da geht der Songtext "I'm just a womanizer" schon mal gar nicht. Oder sieht so ein Frauenverfuehrer aus? Wohl eher ein Frauenversteher, oder?
Markus

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Die georgische Pressekonferenz wird erwartungsgemaess zum groessten Teil in russisch gehalten, aber dann in englisch ueberstetzt. Anri wird gefragt wie er es empfindet, in Aserbaidschan als Nachbar teil zu nehmen. Er und seine Delegation bewundern die Arbeit der Aserbaidschaner und freuen sich dem Rest von Europa zu demonstrieren, das es auch hier moeglich ist eine Show auf hohem Level zu produziern. Auch sie seien fuer einen Sieg bereit Die Delegationsleiterin sagt, das der ESC fuer sie eine wichtige Plattform sei Georgien international zu promoten, wovon sie natuerlich gerne Gebrauch machen und deshalb alle anwesenden fuer morgen zur georgischen Party eingeladen. Desweiteren erfahren wir, das der Stagedesigner seit 20 Jahren in Deutschland lebt .
Horst

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Grosse Aufregung an unserem Tisch: Torsten hat in der PK der Georgier seine Tasche entwendet bekommen, mit Personalausweis, Digicam, Ticketgutschein und Handy. Nach erfolgreicher Arbeit der Volunteers wurde seine Tasche wieder gefunden! Alles ist wieder da!!!
In den vergangen Tagen ist aufgefallen, dass fuer eine rollstuhlfahrende Kollegin hier keine behindertengerechte Toilette im Pressezentrum intstalliert ist. Vor einer Stunde wurde dies nachgeholt, ebenfalls ist jetzt auch eine auf der Herrentoilette...
Horst

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Ich bin leider der Einzige von uns Schreibern hier, der den tuerkischen Durchlauf live in der Halle gesehen hat... nun gut. Ich finde das Lied entsetzlich, aber das ist wie immer Geschmacksache. Performt wird vor einem farblich stets wechselnden Hintergrund stilisierter stuermischer See mit Leuchtturm in der Ferne und Steuerrad im Vordergrund. Can Bonomo und seine Taenzer mimen "Drunken Sailors" oder so was und schaukeln sich durch die Nummer. Irgendwann basteln sie aus fuenf Personen ein Schiff, in dessen Mitte Can als Kapitaen faehrt. Nun gut. Auffaellig und beinahe putzig ist, dass der Taenzer in der Mitte hinten - wohl aufgrund seiner Koerperfuelle - nicht alle akrobatischen Nummern seiner Mitstreiter mitmachen kann und somit mitsamt seinen Schwungmassen mitunter reichlich deplatziert wirkt. Bei den Armbewegungen ist er jedoch immer mit dabei. Ich frage mich, welchen Grund es dafuer gegeben haben mag, sich gerade ihn auszusuchen...
Turbulent und spannend wurde die ganze langweilige Inszenierung in der Pause zwischen zwei Durchlaeufen, als eine Mitarbeiterin der tuerkischen Delegation den Weg auf die Buehne oben nur beinahe geschafft hat und ca. 50 cm vor erreichen der Plattform vom Buehnenrand in die Sitzreihen gekippt ist. Der Fall ist bestimmt fast 2 m tief gewesen. Und eigentlich auch vorprogrammiert, denn man hatte - wie so oft hier in der Halle - mal wieder das Licht nicht angeschaltet und alle im Dunkeln agieren lassen. Die zierliche Dame hat sich aber nicht wehgetan und sich, als man sie mit einer Leiter wieder nach oben geholt hat, hoeflich verbeugt. Bis die Sanitaeter kamen, um evtl. zu helfen, hat es sage und schreibe mehr als 5 min gedauert. Also ich moechte hier wohl eher kein Notfall sein...
Estland hat danach geprobt und in seiner Schlichtheit absolut ueberzeugt. Ott Lepland steht bei seinem Song fast allein auf der Buehne, schraeg dahinter nur seine Mitsaengerin im weissen langen Kleid. Und dann geht es los vor stimmungsvollem Hintergrund in wechselnden Farben. Der Auftritt besticht durch seine Schlichtheit und den Charme des blonden Saengers und ist meiner Meinung nach genau richtig umgesetzt. Ganz grosses Kino. Aber: wir wissen vom letzten Jahr, dass die grossartig gesungenen Balladen die Jury, aber nicht unbedingt das Publikum bezaubern. Ich hoffe fuer Estland, dass sie es schaffen, ins Finale einzuziehen und werde am Donnerstag fest die Daumen druecken.
Joerg
Der Beitrag ist vor allem eins: laut! Kopfbedeckung ist hier auf jeden Fall Pflicht! Sei es mit (selbstgehaekelter?) Strickmuetze mit Spikes oder Hoodies (Politisches Statement zum Tode Trayvon Martins in den USA?). Nun ja, das Outfit ist ja vielleicht noch nicht endgueltig. Das der Saenger Max Jason Mai sein T-Shirt noch gegen eine Lederkluft austauscht koennen wir jedoch ausschliessen, da er als bekennender Vegetarier auch keine Lederkleidung tragen moechte. Da es der einziger Rocksong im Wettbewerb ist, wird er wohl das Finale erreichen.

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Zwischen den einzelnen Probendurchgaengen gab es wie immer Erfrischungen. Dazu sollte mal der "Kellner" erwaehnt werden, der bei jeder Probe pro Nation einmal mit Getraenken vorbeischaut. Da wurde auch klar, aus welchem Holz die Kerle geschnitzt sind. Der 23-jaehrige Saenger Max Jason Mai meinte erfreut: "Vodka, great!"
Markus
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Ott Lepland praesentiert sich sehr natuerlich und sympatisch. Er in der PK singt es kurz die verschiedenen Versionen an, in denen er seinen Titel bereits produziert hat. Da er bereits mit seiner Grossmutter gesungen hat, loest die Frage, ob er sich vorstellen kann auch mit den russischen Babushki zu singen, heftige Lacher aus
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Tooji liefert eine taenzerisch gute Choreografie ab, aber er scheint momentan etwas "heiser" zu sein. (Sogenannter Klimaanlagenschaden...)

Die Buehne ist aehnlich ausgeleuchtet wie beim nationalen Ausscheid in Norwegen.
Horst
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Eins vorweg: Ich mag den Titel ausgesprochen gut leiden. Aber ueberzeugen konnte mich der Auftritt nicht. Zu Beginn schreitet Tooji mit Hoodie uebern Kopf auf die Kamera zu - etwas obercool (Ausserdem: Hat nicht Eric Saade ein Copyright auf diese duennen Hoodies mit tief ins Gesicht gezogener Muetze?). Die Choreographie ist durchaus komplex und hat ein paar schoene Bilder (siehe unten), wirkt aber insgesamt angestrengt und zu gewollt. Zudem kraechzte Toojis Stimme.

Ich tippe mal auf einen knappen Einzug ins Finale dank Televoting. Von den Jurys wird er wohl - wie schon in der Vorentscheidung - auf keinen grossen Zuspruch stossen.
Maya Sar sitzt allein am Fluegel und singt ihr Lied mit einem Hintergrund, der aus Saeulen bzw. Pfeilern und romanischen Boegen besteht. Das sieht sehr stimmungsvoll aus und hoert sich gut an. Bestimmt ist es nicht allzu unguenstig, dass diese Nummer nach Norwegen kommt, da sie ansonsten - nach einem weiteren ruhigen Titel etwa- wohl untergehen wuerde. Heute traegt Frau Sar unvorteilhafte Klamotten, finde ich, und hoffe, dass man sie fuer den Auftritt noch in eine richtige edle Robe stecken wird, die der Nummer angemessen ist. Ich glaube allerdings, dass dieses Lied es nicht leicht haben wird mit dem Weiterkommen. Aber mit Kroatien, Mazedonien, Slowenien und Serbien im selben Semifinale wird es eventuell klappen...
Joerg
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Max stottert sich etwas hilfslos in "american english" durch seine PK. Er startet in diesem Jahr fuer die Slowakei nachdem er im vergangenen Jahr absagen musste. Vielleicht ganz interessant: von allen diesjaehrigen Beitraegen hat er eine Hard-Rockversion erstellt, die er morgen praesentieren will. Als das slowakische Fernsehen ihn nommiert hat, war er etwas skeptisch, da in seinen "Kreisen" der Eurovision Song Contest doch ziemlich verspottet wird, er es aber wichtig findet auch Hardrock hier zu praesentieren.

Donny Montell praesentiert sein Lied wie bereits bekannt mit "Radschlag". Der Hintergrund der Buehne oeffnet sich wie ein Vorhang und Donny singt souveraen sein Lied. Ob das fuers Finale reicht, glaube ich nicht. Zu bieder zu nett...
Der 4te Probentag geht zu Ende und so sind nur wenige bei der Pressekonferenz. Maya wirkt sehr unsicher. Sie sagt, das dies nach 2004 und 2011 als Backgroundsaengerin nun endlich die Chance habe sich als "Frontfrau" zu beweisen. Die PR ist vorbei, bevor sie richtig angefangen hat da keine Fragen gestellt werden.....

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Donny macht einen auf netten Sonnyboy und entschuldigt sich fuer sein schlechtes englisch. Er war mit der Probe sehr zufrieden und fuehlt sich vom Team auf der Buehne sehr gut betreut. Das er den zweiten Durchgang ohne Augenbinde absolvierte lag daran, dass er die genauen Kamerapositionen ausmachen wollte. Die franzoesische Version hat er innerhalb einer Woche eingesungen.
Das Pressezentrum schliesst bald.... (hier herscht noch Zucht und Ordnung....)
und so sage ich "saro" bis morgen
Horst
DONNERSTAG, 17. MAI 2012
Salam und guten Morgen aus Baku,
die zweite Probenrunde startet soeben mit Montenegro, deren Probe ich vom Pressezentrum aus auf der LED-Wand sehe. Wenn das Grauen dieses Jahr einen Namen hat, dann heisst es Rambo Amadeus. Man steht inzwischen im "Kostuem" auf der Buehne, was heissen will: in Anzuegen. Die Haare ueber und in Rambos Bullterrier-Visage sind erfrischend klebrig und passen sowohl zur optischen als auch zur klanglichen (vermutlich auch zur olfaktorischen) Gesamterscheinung. Zu Beginn wackelt er in Rasputin-Outfit nach vorn zum Buehnenrand und reisst sich dann die Kutte vom Leib. Euro Neuro wird von ihm eher geroechelt und geschrien, so als wuerden seine Laute vor dem Austreten aus der Kehle erst noch geschreddert werden. Und der trojanische Esel steht huebsch beleuchtet auf der Buehne, ohne dass bisher etwas damit passiert ist. Dafuer entrollen seine wie Bodyguards aussehenden Begleiter samt einem rot bemuetzten Taenzer, der entweder nur autistisch in der Gegend steht oder wild hampelt, orangefarbene Transparente mit Euro Neuro. Ich sagte schon, dass ich das seltsam finde. Aber eigentlich ist die Nummer eher fies....
Was fuer'n Start in den Probentag. Baeh!
Joerg
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Die islaendische Probe lief wie die erste am Sonntag: Keine besonderen Vorkommnisse. Greta und die Backgroundsaenger sind nun in schwarz gekleidet (was bei der Island-blonden Maehne Gretas ganz phantastisch aussieht) und Jonsi ebenfalls, dazu traegt er ein weisses Hemd mit Vatermoerderkragen. Schick. Und das alles bei perfektem Gesang mit Eisberg-Hintergrund. Seufz. Eine gelungene Nummer.
Griechland laeuft gerade und ich sehe - inzwischen von der Halle zurueck - die Probe vom Platz im Pressezentrum aus auf der LED-Wand. Nach zwei Durchlaeufen, bei denen man sich nicht sicher sein kann, ob nun das Endoutfit getragen wird, oder ob das nur Probeoutfit ist (Hot Pants und Adidas-Jogginghosen, billig! ), dauert es ein wenig, bis der dritte Durchlauf beginnt. Wieder "technical problems"? Das scheint jetzt aber ueberwunden. Man tanzt und springt und huepft wieder. Am Ende fasst die eine Backgroundsaengerin Eleftheria in den Schritt. Warum? Die Griechen ueberraschen immer wieder...ansonsten ist die Nummer so, wie griechische Nummern irgendwie immer sind. Irgendwelche Hupfdohlen, die ganz besonders ausgelassen Schrittfolgen abarbeiten, Menschenpyramiden bauen und irgendwann Sirtaki-Schritte zu pseudo-hellenischer Musik improvisieren, wirbeln mehr oder weniger gekonnt ueber die Buehne. DA! Gerade hat sich eine vertanzt! hehe! Im Hintergrund strahlen kitschig goldene geoeffnete Jakobsmuscheln. Ist DAS nicht schoen?! Ja, das ist nicht schoen!
Das Lettland-Team probt gerade. Ich war in der Halle und hab mir das live angesehen und angehoert. Gesanglich kann man da nicht meckern - eigentlich kann man das ja nie in der Halle, da moeglicherweise auftretende schiefe Toene in der Regel nicht hoerbar sind. Anmary singt sogar aeusserst kraeftig am Ende des Liedes. Leider aber haben die Letten das Sammelsurium an Bonbons auf zwei Beinen nicht geaendert. Die Backgroundsaengerinnen huepfen immer noch in ihren Pastelltoenen ueber die ohnehin schon heftig bunte Buehne um die blonde Anmary im langen himmelblauen Kleid und machen alberne Posen. Ich mag das Lied ja sehr und es ist vor allem ein Ohrwurm, aber diese Performance wird Lettland m. E. vermutlich im Semifinale erneut scheitern lassen.
Joerg
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Einen verspaeteten Guten Morgen!
Kaum hier angekommen musste ich erstmal zum Lost-and-Found, da ich gestern mal wieder meinen USB-Speicherstick hier im Rechner habe stecken lassen - immer diese Hektik Danach ging es zur Probe und Pressekonferenz Montenegros. Rambo Amadeus und sein Song haben sich mir immer noch nicht erschlossen. In der PK kam er gar nicht mal so unsympathisch an. Er hat durchaus Humor. Nur manchmal halt einen anderen
Der USB-Stick ist wieder aufgetaucht. Gluecklicherweise hatte Meike von unserem Tisch ihn gestern Abend mitgenommen (Danke!!!). Also schnell wieder zum Lost-and-Found und den Stick als gefunden gemeldet. Das muss ja alles seine Ordnung haben. Ausserdem sind die Volunteers hier so hilfsbereit. Nicht, dass noch eine Armada aus Freiwilligen zusammengestellt wird, die unter den Tischen, in den Toiletten und im Kapsischen Meer vor dem Pressezentrum danach sucht.
Waere ich uebrigens heute erst hier angekommen, haette ich alles als sofort gut organisiert empfunden. Die Shuttlebusse fahren zum Platz der Nationalflagge, und von dort wiederum kleine Busse bis zum Pressezentrum. Und das sogar alles ausgeschildert! Markus
Guten morgen und Salam auch von mir aus Baku. Da die Proben heute 30 Minuten spaeter angefangen haben, goennten wir uns eine weitere "Runde im Bett", sodass wir uns erst spaeter auf den Weg in die Halle machten. Gut gefruehstueckt machten wir uns auf den 20-minuetigen Weg zur Metrohaltestelle: "Nariman Narimanov". Wir auf dem Weg begegnen wir vielen Verkauefern und Leuten auf der Strasse die wir jetzt schon oefters am Morgen sahen. Alle sind sehr freundlich und begruessen uns wie alte Freunde. Da die Shuttle-Busse hier auch an der Metro "28 May" halten und wir gut in der Zeit waren, beschlossen wir dies heute mal auszutesten. Leider ein Fehler, da wir nicht direkt zur Halle fuhren, sondern am "Hilton-Hotel" in einen anderen Bus umsteigen mussten. Weiter ging es dann zum Flaggenplatz wo wir dann wie gewohnt auch wieder in einen anderen Kleinbus zur Halle umstiegen. Um 12.30 Uhr, also 1 Stunde, spaeter waren wir dann endlich hier.
Horst
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nette Fassade an einem Pub....

Farbenspiel bei Nacht an der Neftchilar



Entlang der Mauer an der Altstadt....

die Metro: "Ichari Shahar" in der Nacht....

Heute morgen: Verjuengungskur?, gestern und die Tage davor sassen immer Maenner ab 50 hier beim Backgammon. Wie auch in den Parks die Maenner in Gruppen sitzen . Hier zaehlt noch die "Herrschaft" des Mannes. Frauen sind nur im greisen Alter zugelassen. ;-)

an der Metro-Station 28 May

das Thema dieser Tage....

das Bahnhofsgebaeude an der Metro 28 May

Schild an der Haltestelle fuer den Shuttle-Bus...

Turm an der Metrostation 28 May

wer sich hier ein Zimmer leisten kann... hat es geschafft... ;_)

Money, Money, Money.... nur Hotels fuer die Oberklasse....

Park Bulvar
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So eben flimmerte hier Albaniens Probe ueber den Schirm. Rona Nishliu leidet und leidet und leidet. Heute ohne Weihnachtskugeln auf dem Kopf. Dafuer mit einem aus dicken Hanf(?)-Seilen gekloeppelten Nest. Offensichtlich sehr schwer, da sie auf der Buehne steht als haette sie Ruecken. Manchmal geht sie noch tiefer. Gerade so, als moechte sie die einheimischen, im Boden eingelassenen Toiletten aufsuchen. Grosse Stimme, grosses Leiden, grosse Kunst! - Sehr anstrengend.
Ich sehe sie ganz sicher im Finale. Viele Punkte von den Jurys und vom Balkan. Markus
Manches ist einfach nur lustig...

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In der griechischen PK wird viel ueber die Choreographie von "Aphordisiac" erzaehlt. Einer der Taenzer ist Ukrainer und hat in 3 letzten Jahren fuer verschiedene Teams beim ESC getanzt. Die Frage die kommen musste: Wollen die Griechen hier nur einen guten Platz machen oder gewinnen? Und sind sie in der Lage naechstes Jahr Gastgeber zu sein? Eleftheria: wir sind schon hier um zu gewinnen. Die Delegationsleiterin: wenn wir gewinnen, werden wir schon einen Weg finden um gute Gastgeber zu sein!

Anmary erzaehlt ueber ihren Werdegang, das ihre Mutter sie dazu inspiriert habe Saengerin zu werden. Zuerst habe sie eine Klavierausbildung absolviert und dann sei sie nach Riga gegangen um eine Gesangsausbildung zu erhalten. Sie singt das Lied, passend zum Text ihres Liedes dann, Johnny Logan's: "What's another year". Sie sagt weiter, dass sie mit Safura zusammenarbeitet. Der Delegationsleter ist sehr zufrieden mit den Aenderungen, die seit der ersten Probe durchgefuehrt wurden.
Horst

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Die Einlasspolitik bei diversen Laenderparties ist ja immer so eine Sache fuer sich. Nur Akkredetierte, reicht der Fanclubausweis, benoetigt man eine Einladung und wenn ja, wo bekommt man eine? Geruechte kursieren auch diesmal wieder zuhauf und man ist ueber jede eindeutige Aussage dankbar. Die Russen hatten bei ihrer Partyankuendigung wohl eine Anspielung auf ihren diesjaehrigen Titel im Kopf. Das ging aber irgendwie daneben... Markus

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Damit wir wenigstens die wichtigsten Worte Azeri lernen, sind an der Pinnwand einige Blaetter angebracht:

Albanien jammert sich nach wie vor durch den Contest, das aber sehr professionell. Rona trug heute nicht ihren Christbaumschmuck, dafuer aber ein Plastikteil ums Ohr herum - in neongruen - das sie vermutlich vorher aus dem Kaspischen Meer gefischt hat. In der Pressekonferenz sang sie zum Abschluss "I Will Survive". Das bezweifeln die meisten hier allerdings. Ich mag es trotzdem!
Rumaenien traegt jetzt (ausser der Saengerin) Weiss! Die Show ist immer noch die Show der fliegenden Herzen und Trommeln, aber das ganze ist stimmig und ungefaehr so beschwingt wie Spanien im letzten Jahr. Die gute Frau singt ja auch auf Spanisch. Allerdings hat sie einen merkwuerdigen schwarzen Kragen an ihrem Oberteil, der aussieht, als wachsen ihr Mickeymausohren aus ihrem Hals. Hmmmm..... Seltsam.
Joerg

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Och neee! den Schweizer Beitrag mag ich nicht. Was soll ich dazu schreiben? Die jaulen mitunter etwas und singen schlechtes Englisch... Soll mal jemand was schreiben, der das Lied mag.
Und jetzt gerade Belgien. Himmel. Ich habe also auch dieses Jahr Boeses gesehen. Es kommt aus Belgien und heisst: "Das Kostuem der Iris aus B." - Wer hat die angezogen oder ihr gesagt, sie soll das tragen?! Ein 16jaehriges Kueken, das man in ein altrosa Kostuem gesteckt hat, welches aussieht, als haetten es die russischen Babuschkis einst gestrickt und fuer nicht mehr wuerdig befunden. Gut, dann kann man es ja einer Jugendlichen aus Westeuropa schenken, die es dann brav auf grosser Buehne auftraegt. Menschen sind merkwuerdig!
Dabei ist das Lied doch soooo schoen!
Joerg
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Na, wenn nur jemand ueber die Schweiz schreiben soll, der den Song mag, gibt es wohl keinen Bericht
Auf jeden Fall gibt es grosse Posen der Brueder von Sinplus. Damit allein machen sie aber noch keinen grossen Beitrag... Markus

Mandinga und ihr Team bedanken sich fuer den herzlichen Empfang in Baku. Sie sind sehr zufrieden mit der zweiten Probe und loben den Sound und die Lichttechnik samt LED-Wand. Elena hat heute Geburtstag und die erste Wortmeldung eines Journalisten endet mit einen Geburtstagsstaendchen fuer sie. Toni ist das siebte "unglueckliche" Mitglied von Mandinga, das nicht auf die Buehne darf. Sie geben in den kommenden Tagen in Baku mehrere Konzerte als Dankeschoen fuer die Arbeit der First Lady hier in Baku fuer den ESC, wofuer sich der Moderator bedankt. Sie haben 10-jaehriges Buehnenjubilaeum als Latinoband und veranstalten einmal im Jahr ein Salsafestival. Zum Abschluss der PK wird Elena noch eine Geburtstagstorte ueberreicht....
Horst

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Ueber die unnachvollziehbaren Arten und Orte der Sicherheitskontrollen hatte Joerg ja schon mal geschrieben. Man koennte fast glauben, dass genau das das Konzept ist. Man weiss nie, wer, wo, wie kontrolliert. Clever Voellig abstrus wird es aber auf dem letzten Stueck zur Buehne. Dort muss man einen - in der Regel - stockdunklen Gang entlang laufen. Hier stolpert man schon mal gerne ueber Stuehle oder Sicherheitspersonal. Jetzt koennte man ja auf die Idee kommen, die Kontrolle ein paar Meter vorher durchzufuehren oder in diesen Gang mal eine Lampe hinzustellen (Wegen des hohen Greenroom-Aufbaus in der Halle, wuerde die Beleuchtung auch nicht die Proben stoeren). Aber denkste! Stattdessen zielt sich ein Security-Mensch mit einer Taschenlampe schon von Weitem auf einen ein und versucht den um den Hals haengenden Akkreditierungs-Bagde zu erwischen. Man muss hier nicht alles verstehen.
Ach ja, eigentlich wollte ich ja etwas ueber Finnland schreiben, aber die Sicherheitscheks sind spannender *gaehn*
Von der Belgischen Delegation erfahren wir, dass sie gestern in Baku einen Unfall hatten und ein Bandmitglied dabei einen Kieferbruch erlitten hat. Er ist bereits wieder in Belgien. Iris ist zufrieden und "ready to go". Sie kennt mittlerweile alle ihre Konkurrenten im Semifinale und gibt Kostproben der Titel die ihr sehr gut gefallen: Russland, Schweiz, Daenemark, Schweden und Irland. (Bei tollen Stimme die sie da den Tag legt, frage ich mich warum sie ausgrechnet diesen Langweiler singen muss?) Gefragt nach ihrem persoenlichen belgischen Eurovisionbeitrag gibt sie "Je t' Adore" an. Sie geniesst es hier Baku und mag die familiaere Art beim ESC.
Horst

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Auf der LED-Wand flimmern gerade die San Marinesischen Proben. Es glitzert in Gold und Silber, ausserdem viel Blau und Weiss. Das Wort "Kostueme" kann man hier woertlich nehmen. Die Protagonisten sind als Arzt, Pilot, Cheerleader und Touristin (?) verkleidet. Albern und unglaubwuerdig. "Ich versteh das auch nicht" hoert man hier. Peter, der Pilot hinten links, ist immer noch unser "Liebling". Choreographie-resistent tapst er sich durch die Nummer. Da hilft es auch nicht, dass sein Freund und "Chef" Ralph Siegel zwischen den Probendurchgaengen auf die Buehne geht und Anweisungen gibt.
Valentina Monetta sieht zwischen den Proben erschoepft und nicht besonders gluecklich aus. Wie von uns schon nach dem ersten Auftritt vermutet, musste Apples Apfellogo auf dem Laptop verschwinden. Das haette Ralph sich eigentlich denken koennen, nachdem schon "Facebook" aus dem Titel verbannt werden musste. Statt des Apfels prangt nun die San Marinesische Flagge in Herzform auf dem Deckel und springt einem penetrant ins Auge. Hoffentlich nur eine Uebergangsloesung. Wie waere es mit einem huebschen Bild von Kriemhild Markus
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Gerade laeuft die letzte Probe fuer diesen Tag, und zwar Daenemark. Soluna traegt ein schwarz-weiss gestreiftes enges Beinkleid und eine von Federn durchstochene Kapitaensmuetze. Dazu die Streicher vom letzten Mal, Drums, eine Saengerin auf einem Wohnzimmersessel (auch aus dem Kaspischen Meer gefischt?) und eine solide Performance. Kann man nicht meckern. Nur ist auch hier die Outfit-Frage wieder die, die man sich stellen muss. Na ja. Da der freundliche Administrator ja immer auch die Proben als Videostream postet, bilde man sich selber ein Urteil.
Joerg
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Hier verbringen wir so einige Zeit um euch die Tage bis zum Finale zu informieren:

das Logo... unter dem alle ein Foto machen wollen....

FREITAG, 18. MAI 2012
Salam und Guten morgen aus Baku,
die Proben beginnen heute um 11.30 Uhr (Ortszeit) und momentan sitze ich hier noch beim Frühstuck. Heute gibt es wieder Diskussion mit dem Küchenchef, ob das Frühstück jetzt inclusive ist oder wir nochmals 10 Manat extra bezahlen dürfen.

...trotz allem Trouble... tolles Frühstück....
Nicht so ganz einfach mit der Kommunikation bzw. dem vorher wissen was Sache ist. Gestern war die Party der Georgier. Leider sind wir erst spät aus dem Pressezentrum gekommen, sodaß das Essen und der Wein aus Georgien schon verzehrt waren. Die erste Probe wird von den Babuschkas bestritten. Hoffen wir mal das sie fit sind und dann bei der anschließenden PR nicht einschlafen, ist ja noch früh am Morgen!
Da meine Mitbewohner heute etwas länger geschlafen haben, werden wir die erste Probe wohl verpassen....
Horst
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Guten Morgen und Salam auch von Markus und mir, wir sind puenktlich zur russischen Probe auf dem Gelaende angekommen und haben jetzt einen langen Tag vor uns mit 13 Proben und 13 Pressekonferenzen. Ungarn hatte letztere ja noch nicht. Wir bleiben am Ball.
Joerg
Als wir gestern Abend im Euroclub zur georgischen Party ankamen, war das eigentliche Programm schon fast vorbei. Der Beginn war mit 19:00 Uhr auch etwas frueh angesetzt, da hier noch Proben und Pressekonferenzen liefen. So haben wir noch Maltas Kurt und Georgiens Anri auf der Buehne erlebt. Vom Buffet erhaschten wir uns noch ein paar Stuecke Pizza und Wuerstchen, sehr georgisch Dazu aber georgischen Wein! Auf der Tanzflaeche vergnueten sich ueberwiegend junge Azeris zu aktueller Chart-Musik.
Der Euroclub ist in einer Sporthalle untergebracht. Dementsprechend gross ist die Tanzflaeche. Zwei Kamerakraene bewegen sich fortwaehrend ueber das - noch ueberschaubare - tanzende Volk (gibt es irgendwo einen Livestream?). Und natuerlich sind an den Waenden zwei riesige LED-Schirme angebracht. Auf denen sah man Anri Jokhadzes Video in einer Endlosschleife. Nach zwei Glaesern Wein konnte man das dann auch ertragen.

Russland hat vorgesorgt und gleich ACHT Babuschkis mitgebracht, obwohl nur sechs auf die Buehne duerfen. Aber fuer den Fall, dass die eine oder andere mit dem Kamin samt Backblech in die Luft fliegt, im dichten Bakuer Verkehr von einem Bus ueberfahren wird, an Herzversagen oder aus sonst irgendwelchen Grunden wegstirbt, kann immer eine nachruecken. Praktisch! Nur die Kleinste und Aelteste von ihnen darf es nicht treffen, denn die ist mit ihrem Niedlichkeitsfaktor definitiv mit ein Garant dafuer, dass Russland ganz weit vorne landen wird. Dabei wird gerade diese Restzahn-Omi in den Pausen zwischen den Durchlaeufen von der Chef-Diktato...aeh...Choreografin herumgescheucht wie keine andere, und das arme Ding muss tanzen, tanzen, tanzen... Die laesst sich davon aber nicht beeindrucken und hat Spass wie auch die anderen Babuschkis. Wie gesagt, man kann sich dem Charme dieser Nummer nicht entziehen hier. Und das Buehnenbild ist grossartig.
Joerg

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So endlich angekommen. Wir haben heute mal einen neuen Weg zur Halle versucht und sind ohne Umstieg auf die Metro gleich mit Bus 14 in die Stadt gefahren. Hier mussten wir dann allerdings etwas warten bis wir einen Shuttle-Bus bekommen haben. Info zur Busfahrt: Man steigt ein und bezahlt erst wenn man den Bus verlaesst. Der Preis fuer alle Strecken ist gleich kostet 20 Qepik! Also fuer alle erschwinglich. Der Busfahrer hat mir beim Bezahlen ein Auge gezwinkert um uns anzudeuten das wir das Geld behalten sollten. (Hoffentlich bekommt er keine Schwierigkeiten..... ) An der Haltestelle wartend sind wir wieder von Personen angesprochen worden, ob man uns helfen kann. Aus vorbeifahrenden Autos wird uns zugewunken. Wo hat man so eine Gastfreundschaft schon mal erlebt?
Den letzten Durchgang der Babushkas konnte ich dann doch noch erleben. Insgesamt versucht man die Nummer zu perfektionieren.
Es waren bereits Kekse auf dem Backblech und bei der Kamerafuehrung wird jetzt oefters die kleine aeltere Saengerin aufgenommen. In der Pressekonferenz werden sie gefragt, was sie am meisten vermissen, es sind ihre Hoefe. Die Aelteste, der Star der Truppe, gibt zu, Heimweh zu haben und freut sich wenn das alles hier vorbei ist! (Hoffentlich geht fuer die Maedels dann nicht erst richtig der Trubel los... ) Ob ihre Maenner zu Hause auch Party machen? Ja wahrscheinlich, aber momentan haben die zu viel Arbeit. Ihre Backerzeugnisse bieten sie nach der Pressekonferenz an. Fuer die Party der russischen Delegation wollen sie heute den ganzen Tag backen (Ich denke wohl backen lassen )Sie haben ihre eigene Security in der Form, das sie in einem Ringelreigenkreis die Halle verlassen! Einfach nur suess....
Horst
Hier noch einige Fotos von Baku by Night:

seit gestern steht die Halle nachts zusaetzlich in einem Lichtkegel ...

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Hier geht es Schlag auf Schlag. Gerade turnen, huepfen und hyperventilieren die Iren von Jedward ueber die Buehne und stehen mal im, mal vor, mal hinter ihrem Wasserfall. Heute sind sie in Weiss gekleidet, ich denke aber mal, dass die blaue Uniform der ersten Probe die echte ist. Was auffaellt, ist, dass sie sehr schlecht singen. SEHR schlecht. Wenn man das sogar in der Halle hoert, ist das eigentlich ein sicheres Zeichen.
Ungarn kam nach Russland. Hier gibt es nicht viel Erwaehnenswertes. Schoen finde ich, dass wenigstens die Ungarn mal einen Teil des Catwalks ausnutzen. Ansonsten ergeht sich der recht solide Auftritt jedoch in 0-8-15-Praesenz. Nix Besonderes. Tut nicht weh und aergert die Leute wenig, die das Lied nicht moegen. Ich mag's.
Oesterreich hat meinem Mitschreiber Markus zunehmend gefallen, dann soll er mal was schreiben. Denn ich ertrag die Nummer kaum. Und Maedels, die in Miniroecken an Stangen rutschen, brauch ich nicht. Genauso wenig wie Kleidung mit LED-Applikationen - die fand ich letztes Jahr schon ueberfluessig.
Moldau hat seinen Saenger Pascha erneut nicht im eigentlichen Buehnenoutfit gezeigt, dafuer aber seine Taenzerinnen und Backgroundsaengerinnen. Sie tanzen Marionetten gleich um Pascha herum und sehen aus, als wuerden sie an Strippen gezogen werden. Der Sinn dieser zirkushaften Nummer ist nicht ganz klar, aber auf jeden Fall macht die Nummer Spass, vor allem das Ende. Auf der Buehne ist jetzt gleich eine knappe Stunde Pause. Man hinkt wieder 20 Minuten hinterher. Die PK der Oesterreicher laeuft parallel dazu in der Halle. Da will ich mal hin. Bis spaeter
Joerg
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Ich habe heute die meiste Zeit des Vormittags bei den Proben in der Halle (ausser Russland) verbracht. Joerg hatte ja auch schon darueber berichtet, deshalb nur noch ein paar Anmerkungen.
Russland: Den groessten Spass hatten wir im Pressezentrum ZWISCHEN den Probendurchgaengen. Die kleinste und niedlichste der Omis brauchte offensichtlich noch etwas Nachhilfe. Eine Choreographin stellte sich hinter sie, griff ihr unter die Schultern hindurch an die gebeugten Ellbogen und schritt dann mit ihr den "Parcours" ab. Grossartige Bilder! Man hat den Eindruck die Kleine laesst hier alles mit dem immer gleichen Laecheln im Gesicht ueber sich ergehen. Wir haben nur Zweifel, ob sie immer weiss, wo sie ist und was mit ihr geschieht
Oesterreich: Ich mochte das Lied (bisher) nicht. Die Show - das muss man anerkennen - ist allerdings gut durchdacht und choreographiert. Die LEDs an den Kostuemen funktionieren immer noch nicht einwandfrei. Von einem oesterreichischen Kollegen war zu erfahren, dass die dafuer benoetigte Software auf den hiesigen Rechnern nicht lauffaehig ist. Angeblich gibt es jetzt eine direkte Verbindung zwischen Wien und Baku.
Moldau: Der Zirkus ist in der Stadt! man versteht es nicht, aber Spass macht es trotzdem. Allerdings: Das Pferderennen ist gestrichen worden! Pasha und eine der Taenzerinnen "reiten" jetzt nicht mehr auf ihren Kollegen hintereinander her. Das war so herrlich skurril, aber der Delegation dann wohl doch zu gewagt. Markus
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Hier mal ein Blick in die Halle. Im hinteren Bereich im Zuschauerraum ist dieses Mal der "Greenroom" direkt in der Halle

der Stand der Dinge, momentan im Pressezentrum...

die Kollegen von OGAE Aserbaidschan am Fan-Desk

Compact Disco...

Trackshittaz mit ihrer "Teufelsgeige"...

Die Pressekonferenz erstreckt auf die Selbstdarstellung von Jedward. Beide springen als Kaufgummiautomat auf der Buehne rum. Quasseln ohne Unterlass.... Hotel, Denmark, crazy fans, ask questions..........
Sorry, mir reicht es.... ich muss hier raus. War letztes Jahr noch lustig und jetzt nur noch nervig.... ob das fuers Finale reicht?
Horst
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Ein herzliches Hallo auch von mir!
Ab sofort gibt es auch ein paar Impressionen vom Ochs'e Bernd!
Ich bin ja gestern mal mir nix Dir nix mit der deutschen Delegation geflogen. Sprich unser Schnuckel Roman Lob war auch mit an Board.
Die ersten haben sich auch schon fuer ein Foto rangeschmissen, aber da war ich dann doch eher zurueckhaltend (... wie man mich ja kennt! . Nett war er aber. Bissl blass vielleicht der Gute.
Ansonsten habe ich bislang nur gute Eindruecke. Mag sein, dass ich mich hier jetzt wiederhole, aber ich habe nicht alle Eintraege vorher gelesen (Kinners, das geht jetzt auch wirklich nicht).
Die Gattung Mensch hier ist sehr nett und unglaublich guestfriendly! Kopftuecher sieht man ausnahmslos gar nicht. Und die Maenner haben nur Leibchen mit engen Buendchen an. Da schalbbert kein Aermelchen am Oberarm. Ich muss zugeben, da kann man schon hingugcken. Da waere mein Freund Markus G. aus Hamburg auch hin und weg! Die Roecke der Frauen sind in der Regel auch recht kurz. Alles eher westlich.
Das Hotel ist ok. aber auch etwas ab vom Schuss. Taxifahrt dauert ca. 20 Min! Aber dafuer wohnt unser Elvi auch bei uns und obendrein die slowenische und die moldawische Delegation.
Jetzt komme ich gerade mal aus der PK von den hyperaktiven Jedward Jungs. Sehr geil. die PK fand nicht vorne am Pult statt, sondern die Jungs sind mal so einfach ueber alles gesprungen und haben die Mikros direkt den Fragenden hingehalten. Die Naehe zum Menschen quasi!!!
Die Stars sind die russischen Jacob Sisters hier! Wo sie auftauchen, rennen alle hinterher! Und das geilste ist ja, dass sie noch ein paar Ersatzomas im Schlepptau haben!
Soviel erst mal von mir! Bernd
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Das Aufgebot an Sicherheitskraeften in der Stadt ist enorm hoch. Ob man sich dadurch sicherer oder ueberwacht fuehlt sei mal dahingestellt. Ein Mix aus Uniformen. Auch in den Shuttles von der Halle in die Stadt faehrt immer ein Security-Mann mit. Auf der offiziellen Eurovision-Website war zudem angeraten worden, den Akkreditierungsbadge auch in der Stadt um den Hals zu tragen. Das soll offenbar die Polizisten milder stimmen, wenn man "versehentlich" mal Gebauede fotografiert, die auf der roten Liste stehen (z.B. Metro, Sitz des Praesidenten usw.). Markus
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Die taeglichen Verzoegerungen haben auch heute Einzug gehalten. Inzwischen haengen wir bereits 45 Minuten hinterher. Serbien hat 20 Min spaeter angefangen und ist durch ein weiteres technisches Problem bereits auf die besagten 45 Min gekommen. Pressekonferenzen gibt es auch keine im Moment, da die naechste die von Serbien waere, und die sind ja noch in der Halle.
Die PK von Irland war erwartungsgemaess keine Pressekonferenz im herkoemmlichen Sinn, sondern eine Show von Jedward, die als Bonbon-Automat verkleidet auf dem Konferenztisch herumturnten und froehlich wirr in den Wald plapperten. Selbst der so disziplinierte und selbstdarstellerische Profi von Moderator hatte KEINE Chance, sowohl Jedward als auch die stehenden Fotografen zum Sitzen zu bewegen. Wer also im Auditorium sass, bekam keine Frage mit, denn auf Mikros fuer die Presse wurde verzichtet - man stand ja vorn bei den beiden. Und die genossen das sichtlich. Wie schon Peter Urban im letzten Jahr ueber die beiden sagte: Die arme Mutter!
Aber lustig ist das schon.
Joerg
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Die Aufbauten am Eurovillage - direkt am Boulevard gelegen - sind fast abgeschlossen. Am Samstag soll es eroeffnet werden.

Pasha, der Charmeur...

Auf der PK sang er "Lăutar" mit zwei seiner Damen in einer Akkustik-Version. Sehr ueberzeugend!
Jetzt machen wir uns auf zu den naechsten Proben. Ganz nach dem oesterreichischen Motto "Dei Popo wü Bewegung" Markus
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Wenig Neues in der PK von Serbien. Die Head of Delegation sagt, dass man in Serbien sehr stolz auf seinen Teilnehmer ist. Zeljko wird gefragt in welcher Rolle er sich am Liebsten sieht, als Interpret, Komponist oder Moderator. Er sagt, das er alle Rollen mag, da er fuer die Buehne geboren sei. Die Pressekonferenz und die Proben haben jetzt schon ca eine Stunde Verspaetung und mal schauen wann wir wieder hier raus kommen....
Kurt Kalleja probt gerade fuer Malta. Ich finde, dass er aeusserst sympathisch rueberkommt mit einem sehr gewinnenden Laecheln. Ausserdem sind seine Tanzschritte interessant und nur schwer nachzumachen...aeh... ja... aber diese DJ-Nummer ist m. E. ein wenig billig und auch ueberfluessig. Dadurch gewinnt das Lied keineswegs, auch wenn Herr Kalleja den ganz hohen Ton in der Bridge hervorragend meistert... Jörg

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Malta und der Fluch der Turntables? Netter Kurt, nettes Lied, aber der DJ ist wirklich zu dick aufgetragen. Die letzten Beitraege mit Turntables waren ja allesamt erfolglos ("DJ, Take Me Away", "Lets get loud", "Shine"). Lediglich Rumaeniens "Don't break my heart" aus 2003 mit Nicola war mit dem 10. Platz maessig erfolgreich. Ich bin mir sicher, Malta schafft es nicht ins Finale. Markus
Ein grosses Fragezeichen auch bei den Niederlanden. Ich persoenlich finde dieses Lied "You and Me" wunderbar, und ich bekomm jedesmal spaetestens in der 2. Haelfte richtig gute Laune. Aber: Den Zuschauern, die das am Donnerstag - und evtl. am Samstag zum ersten Mal sehen, bietet sich da auf der Buehne zunaechst mal der Anblick einer Haeuptlingsbraut mit einem Riesenkopfputz aus Indianerfedern. So wird der Zuschauer dann paralysiert sein von diesem Outfit, bevor er nach einer Minute evtl. endlich das Lied wahrnimmt. Wenn das mal nicht zu spaet ist. Die ganze Inszenierung ist ansonsten sehr schoen mit den vier Country-Musikern, die zunaechst am Buehnenrand stehen und sich reichlich heftig ob der Flammen- und Temperaturkraft der riesigen Flammenschale neben ihnen Luft zufaecherten. Inzwischen bequemt sich auch der Banjospieler mal ein bisschen mehr, seine Finger zu bewegen, sodass es nicht ganz so offensichtlich ist, dass hier nicht wirklich gefiedelt, gequetscht und geklampft wird.
Joerg
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Eine sehr entspannte Kaliopi in der Pressekonferenz, sie kokettiert und macht Witze ueber ihren anwesenden Ex-Ehemann, der auch ihr neues Album schreibt. Im Eurovision Village will sie nicht singen, weil sie sich auf den Wettbewerb am 24ten konzentrieren will. Deshalb wird sie sich auf die Laenderparties konzentrieren, auf denen sie auftritt. Horst

Soeben ist ein Team vom ARD-Morgenmagazin bei uns eingetroffen. Sie filmen uns ein wenig bei der Arbeit und fuehren Interviews mit Horst und Torsten. Heute Abend werden sie uns noch auf die Party von San Marino und der Schweiz begleiten. Markus
Pressekonferenz Niederlande ist leider etwas untergegangen, da uns die ARD gerade interviewt... deshalb nur noch das Foto
Horst

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So, auch ich bin nun nach einem kurzen Zwischenstopp in Istanbul in Baku eingetroffen. Das Abenteuer hat begonnen... Was kann ich schreiben, ohne bereits Geschriebenes zu wiederholen... schwierig! Das Visum bekam man am Flughafen recht flott, obwohl es schon erstaunlich ist, was die alles von einem wissen wollen. Die Akkreditierungsbescheinigung haben die Herrschaften vorsichtshalber mal bei sich behalten... Gut, dass ich noch ein zweites Exemplar dabei habe.
Der ESC ist in der Stadt allgegenwertig. Sowohl bei der Ankunft am Flughafen, als auch auf der für mich komplett überteuerten Taxifahrt in den Stadtkern kann man sich dem Ereignis nicht entziehen. Fast an jeder Ecke prangt der Slogan "Light your fire!" und auf Leinwänden werden sogar die Tage heruntergezählt. Ich werde jedoch das Gefühl nicht los, dass der Besitz eines Führerscheins im Straßenverkehr Bakus eher hinderlich ist. Fahrspuren werden grundsätzlich nicht eingehalten, Blinker gibt es nicht, jeder fährt wie er will... und trotzdem bin ich irgendwie unfallfrei in die City gekommen, keiner weiß warum. Ich mache mir schon Sorgen, wie ich morgen über die Straße kommen soll.
Vor der Altstadt wurde ich dann ausgesetzt. Das Hotel liegt hinter dem Meridian, sagte der Taxifahrer, und weg war er. Das habe ich zumindest bei dem Sprachen-Wirr-Warr hineininterpretiert. Sehr konkrete Aussage. Irgendwo dahinter wird es wohl gewesen sein, aber für mich nicht sichtbar. Dank der Hilfe eines Aserbaidschaners und eines Ukrainers und zwischenzeitlich zweier weiterer Menschen konnte das Apartment dann doch aufgespürt werden. Die gingen einfach mit mir mit und suchten das Hotel, zwischendurch haben sie mir sogar beim Koffertragen geholfen. Wo gibt es denn sowas? Das muss azerische Gastfreundschaft sein. "Be My Guest" finde ich aber weiterhin zum Weglaufen...
Der Luxus Bakus ist an meinem Hotel vorbeigegangen, hoffentlich rollen in der Nacht nicht die Bagger an... Ach nee, die Altstadt ist ja denkmalgeschützt... Hatte mein Zimmer aber sowieso eher nach der Lage ausgesucht.
Bin dann mal auf den morgigen Tag gespannt und was mir da noch so wiederfährt. Freue mich als ESC-Frischling im Ausland auch die anderen Mitglieder kennenzulernen. Ich hoffe, es beißt keiner
Gruß aus Baku, Benni
SAMSTAG, 19. MAI 2012
Guten Morgen und Salam aus Baku,
die Sonne scheint wie jeden Tag, es ist noch recht leer im Pressezentrum und in 25 Minuten gehen die ersten Proben los. Im Uebrigen sind spaetestens gestern sehr viele neue Journalisten gekommen. Kein Wunder, denn auch die Big 5 und Aserbaidschan sind jetzt hier vertreten mit ihren Delegationen. So ist das Pressezentrum ganz schoen voll gewesen und die sonst so gelassenen und freundlichen Maedels und Jungs am Help- und Pigeon Holes-Desk zeigten erstmals Stresserscheinungen. Promomaterial, das wohl tagelang im Zoll haengengeblieben war, kam gestern dann geballt und stellte die armen Menschen vor fast unloesbare Aufgaben...
Und die Stadt? Es wird nach wie vor gebaut und gewerkelt und verschoenert, so weit man blicken kann. Irgendwie gewinnt man den Eindruck, dass alles noch bis zum Montag, spaetestens Dienstag fertig werden muss. Ueberall haengen noch Arbeiter an den Hausfassaden und kloeppeln Ornamente in die Waende, und auf dem Weg mit dem Shuttlebus zur Halle, der diesmal wieder ein neuer war, haben wir erneut Hundertschaften an Arbeitern gesehen, die neue Bodenplatten auf einem der vielen Quadratkilometer Platz verlegten.
In der Halle selber kommen die Arbeiten voran und allmaehlich werden auch alle Raeume rechts und links des einmal um die Halle fuehrenden Ganges (es gibt keine Foyers!) mit Inhalt bestueckt. Da stehen seit gestern Vitrinen, Bistrotische, Suessigkeiten, Kuehlschraenke... Es wird also reichlich zu trinken, zu knabbern und zum Anziehen geben. Denn das offizielle Merchandising beschraenkt sich offensichtlich auf Textilien mit ESC-Logo. Da haben sie allerdings ein heftige Auswahl. Die einzelnen Raeume in der Halle, in denen all das gerade Beschriebene angeboten wird, sind in einem beissenden Knall-Orange angestrichen, das dann ebenfalls bei den Kacheln in den Toiletten wieder auftaucht. Alles Ton in Ton. Die Halle selber ist inzwischen fast komplett bestuhlt und der Presse-Beobachtungsbereich ist erneut veraendert worden, allerdings vorteilhaft, weil wesentlich breiter. Gestern mussten wir die Taschen am Halleneingang NICHT oeffnen, mal sehen, wie das heute ist. Es bleibt spannend.
Ich nehme an, Markus erzaehlt gleich noch etwas von der San Marino- und Schweiz-Party - und wie sich Ralph Siegel dort "benommen" hat. Viel Spass!
Joerg
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Guten Morgen,
gestern Abend waren wir zur gemeinsamen Party von San Marino und der Schweiz. Die beste Nachricht vorweg: Diesmal gab es eine Garderobe! Nicht, dass man bei den Temperaturn hier eine Jacke noetig haette. Aber wenn man den ganzen Tag seine Tasche mit Promos, Notizbloecken, Speichersticks, Kamera und dem ganzem "Gedoens" mit sich herumgeschleppt hat, ist es eine regelrechte Befreiung, sie abgeben zu koennen. So einfach sind wir hier gluecklich zu machen!
Diesmal trafen wir puenktlich um 20.30 Uhr im Euroclub ein, um den offiziellen Teil nicht zu verpassen. Der startete allerdings erst um 22:30 Uhr. Wir vertrieben uns die Zeit mit kostenlosen Getraenken und kleinen Leckereien. Diese Kaese-, Fisch- und Obsthaeppchen boten die herumlaufenden Kellner feil. Da wir kein Abendessen hatten, mussten wir also immer die Kellner abfangen
Auf der Buehne traten zunaechst Sinplus auf. In diesem kleineren Rahmen gefielen mir die beiden Brueder wesentlich besser als in der grossen ESC-Halle. Anschliessend naeherte sich der Siegel-Tross. Valentina stand noch vor der Buehne direkt neben uns. Sie hatte sichtlich Spass, liess sich fotografieren und alberte herum. Wir hatten auch Spass sie dabei zu beobachten und unterhielten uns angeregt. Waehrenddessen begann aber schon der Delegationsleiter mit einer Rede auf der Buehne. Also harrschte uns Herr Siegel an, wir sollten doch mal dem Herren dort oben zuhoeren! Jawoll, da versteht er keinen Spass!
Nach einer weiteren Rede des Mitautoren Timothy Touchton, betrat dann Ralph Siegel die Buehne und praesentierte die drei Siegervideos eines Youtube-Wettbewerbs. Etwas langwierig das Ganze, "Oh Oh – Uh - Oh Oh" so oft hintereinander zu hoeren, denn schliesslich sollte ja auch noch Valentina Monetta auftreten. Das tat sie dann auch, allerdings nur mit einem Jazz-Song. Professionell und sympathisch, aber der Stimmung nicht unbedingt zutraeglich.
Einige Delegationen waren auch anwesend (u.a. Albanien, Weissrussland und Griechenland). Der Fashion-Award des Abends geht an die griechische Saengerin Eleftheria Eleftheriou. Ihre gelben Neonhackelschuhe stachen alles andere aus.
Anschliessend wurde noch bis in die fruehen Morgenstunden getanzt. Sogar Kriemhild schwang das Tanzbein. Zunaechst noch etwas zurueckhaltend, dann aber gekonnt und mit voller Energie. Respekt! Ihren Hund "Bella" hatte sie im Hotel zurueckgelassen. Dem Vernehmen nach geht es im gut

Auf unserem Nachhause-Weg kamen wir am Jungfrauenturm in der Altstadt vorbei. Dort ist jetzt eine Lichtinstallation mit Musik (Joerg: "Aromatherapie Wohlfuehlmusik") aufgebaut worden, die verschiedene Bilder und Animationen auf den Turm projiziert. Ueber die ausgiebigen Beleuchtungen der Hausfassaden haben wir ja schon geschrieben. Das ist sicherlich alles sehr beeindruckend. Schaut man allerdings mal in die Strassen rechts und links der grossen Boulevards sieht es - teilweise direkt hinter der ersten Haeuserfront - schnell ganz anders aus. Der Kontrast ist hier extrem gross. Markus

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Slowenien macht nach wie vor hier einen auf mystische Brautschau mit Kunstblumen am Hochzeitskleid und die merkwuerdige Dame in Weiss wandel weiterhin auf den Pfaden der Unverstaendlichkeit. Aber schoen anzusehen und vor allem zu hoeren ist das auf jeden Fall. Und Molitva dringt dabei - beim selben Komponisten freilich - in jeder Strophe durch das slowenische Lied. War jedoch Molitva eher die Nummer der behosten Frauen um die lesbische Saengerin Marija Serifovic, ist die Nummer um Eva Boto das Pendent fuer Heteras. Uebrigens eines der Lieder, die sich hier nicht der neuen Trendfarbe Schwarz anschliessen.
Frau Nebo fuer Kroatien dagegen traegt sehr wohl Schwarz. Gerade ist in Grossaufnahme ein einsamer Schuh der Dame auf der Leinwand zu sehen, der eher als Mordwaffe taugt. Jedenfalls kann man damit locker das in den letzten Tagen von Markus fotografierte Security-Teletubby von der Buehne hauen. Vielleicht sollten wir diesen Schuh mal an "Peter", dem Freund von Ralph Siegel und Piloten-"Taenzer" der San-Marino-Nummer ausprobieren. Und schon geht es weiter mit der kroatischen Probe nach erneuter Verzoegerung. Die beiden Taenzer tragen schwarze Roecke und ein beinahe durchsichtige Tops aus nettem Netz. Die einigermassen kurzen weissen Kleider der Backgroundsaengerinnen werde komplettiert durch ein wenig freigelegten Oberschenkel und weisse Stockings bis uebers Knie. Ist das schoen? Ich weiss nicht...
Joerg
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Der grosse Favorit der Journalisten hier hat geprobt und nicht enttaeuscht... wenngleich mal wieder ein technisches Problem auftrat: Die Kameras waren nicht vorbereitet auf den Kunstschnee, der Loreen und ihren schwarzen Taenzer umweht. Tja, Loreen sieht in ihrem Taiga-gruenen Fransenkostuem um so mehr aus wie ein wildes Tier, das man in eben jener Taiga gefunden und eingesperrt hat. Nun will sie raus und gestikuliert ganz wild und mutiert zu einer Hexe auf Entzug... So oder so aehnlich sieht das jedenfalls aus. Nichts Neues also, aber ungeheuer effektvoll. Das Licht und der Hintergrund sind perfekt und auf dem Monitor sieht die Nummer toll aus. Das kommt weiter. Weisse Bescheid!
Joerg
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Guten morgen und Salam aus Baku,
als wir gestern in unsere Appartment kamen, fanden wir eine Info, dass wir uns an der Rezeption melden sollen. Heute Morgen sagte uns dann der Manager, dass die Agentur AzDa nur die Uebernachtung bezahlt haette und dass das Fruehstueck separat bezahlt werden muesste. Naja dann heute kein Fruehstueck! Schnell noch Geld tauschen, einen Kaffee und ein Hoernchen aus dem Mini-Markt und dann ab in die Halle! Auf dem Weg an die Halle kommen wir an einer Tankstelle vorbei! Bei den Preisen macht Autofahren noch Spass
Zurueck zum gestrigen Abend. Im Euroclub war gestern die Laenderparty der Schweizer und San-Marinesen. Die Stimmung war ganz gut und da wir mal einigermassen puenktlich waren, gab es auch noch ein paar Haeppchen zu essen und ein freies Bier. Das zweite durfte man dann wieder selbst bezahlen.
Die SinPlus sagen 3 Titel aus ihrem aktuellen Album und natuerlich: "Unbreakable". Der Head of Delegation von San Marino begruesste die Anwesenden, um dann das Mikro gleich an Ralph Siegel weiter zu geben. Er praesentierte die 3 Siegervideos, die bei Facebook den Wettbewerb fuer das beste Video seines Liedes gewannen. Anschliessend
sang Valentina noch 2 italienische Titel.
Horst

Partytreffen...

Eva Boto... aus der Serie sehen und gesehen werden...

auch Eleftheria ist dabei...

die Party fuer Valentina....

Euro-Neuro... im Glitzerfummel...

Gabriel von SinPlus auf der Buehne...

Ralph Siegel mit seinem Schuetzling...

die Partyindianer: Trackshittaz and me ;-)

Blick auf die Party....

da macht tanken noch Spass: Diesel 45 Cent, Benzin 55 und Super 60 Cent...
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Wie konnte mir DAS denn bisher entgehen???!!! Anri aus Georgien ist das personifizierte Schreckgespenst mitsamt seiner Crew. Unglaublich!! Erst kommt er wie ein Moench in roter Kutte mit billiger weisser Kordel auf die Buehne gewackelt, um sie sich dann vom Leib zu reissen - darunter traegt er Swarowski auf schwarzem Pullover oder so was...das kommt mit den wasserstoffblonden Haaren natuerlich hervorragend. aeh....
Aber der Hammer sind seine Backgroundtussen, die ungefaehr dasselbe tragen wie die Polinnen in letzem Jahr, nur schwarz statt weiss und aeusserst knapp mit Beinahe-Blick ins Biotop. Billig, billiger, Georgien! Aber waehrend dann eine sechste Person wie ein Derwisch in rotem Fetzen ueber die Buehne wirbelt, koennen sich die Background-Flittchen noch irgendwas silberweisses Fluegel- und Umhangartiges aus dem Mieder pulen. Man zieht sich also letztlich AN und nicht noch weiter aus... aber das waere auch kaum noch gegangen. Definitiv auf der nach unten offenen Georgien-Skala ganz weit unten! Vom eigentlichen Lied "I'm a Joker" mal ganz zu schweigen.
Joerg
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Roman kommt offensichtlich auch bei den azerischen Maedels gut an. Unsere junge Nuesse- und Obstausteilerin geriet regelrecht ins Schwaermen als sein Name fiel. Auf der Party traf ich gestern eine Betreuerin der deutschen Delegation. Auch sie war ganz angetan von ihm und zeigte dies auch deutlich mit ihrem T-Shirt auf dem in grossen Lettern prangte "VOTE FOR ROMAN".Markus

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Momentan laeuft die Probe der Georgier. Eine Nummer, die mich nicht begeistert, auch wenn sie wider Erwarten ins Finale kommen sollte. Anri startet als "roter Moench", um dann beim Break ganz in Schwarz weiter zu machen. Seine Saengerinnen haben anscheinend die Kostueme der Polinnen vom vergangenen Jahr ersteigert und schwarz eingefaerbt. Ab dem Mittelteil taucht dann eine ganz in rot gekleidete Taenzerin auf, waehrend die im schwarzen Leder gekleideten Saengerinnen nichts ausziehen sondern dieses Mal einen Fransenumhang anlegen! noch die Tuerkei und dann wird es Zeit fuer Romans ersten Auftritt. Horst

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Der griechische Auftritt ist definitiv nicht irgendein Getanze! In meinem Fach fand ich eine Pressemitteilung, die Auskunft ueber die Performance gibt. Der Choreograph Konstantinos Rigos liess sich bei den Bewegungen von Eleftheria Eleftheriou und ihren Taenzern von Sandro Botticellis Gemaelde "Die Geburt der Venus" inspirieren. Die Handbewegungen entlieh er sich den Statuen der "Venus von Milo" und dem "Sieg von Samothrace". Merkwuerdig, beide Statuen haben keine Arme, geschweige denn Haende... Markus
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So! Roman Lob hab geprobt und hat seine Sache gut gemacht. Natuerlich hat auch die deutsche Probe mit einer ganzen Stunde Verspaetung angefangen, da man einfach das Pult fuer die Punktevergabe bzw. Bekanntgabe derjenigen Semifinalisten, die weiterkommen, nicht abmontieren konnte oder wollte. Wer weiss das hier schon!?
Deutschland kommt mit Band auf die Buehne, und zeigt die klassische Kombi von Saenger, E-Gitarre, Drums, Bass und - man beachte! - Fluegel (nicht Keyboard). Ich bin war der Meinung, dass jemand wie Roman Lob auf dem Schirm wesentlich besser kaeme ohne Band, aber so, wie er hier in Szene gesetzt wurde, ist das in Ordnung. Es gibt sehr viele Close ups und wenn die Band im Bild ist, stoert das eher nicht. So hat der Zuschauer die Moeglichkeit, neben Lobs samtener Stimme auch seine samtige Ausstrahlung zu bewundern, die hier im Pressezentrum so einige azerische Maedels schmelzen laesst: "Those eyes!!!" Und er singt wirklich richtig gut! Als Hintergrund hat man sich hauptsaechlich auf Scheinwerfer und Lichter beschraenkt. Ein paar blinkende, in Orange gehaltene Lichter, die so ein wenig nach Grossstadtlichtern oder Autoruecklichtern durch Regenscheiben gesehen, aussehen und keineswegs stoeren, runden das Bild ab. Also Fazit nochmals: Gut gemacht! Ob man das Lied mag oder nicht, das war richtig klasse in Szene gesetzt!
Joerg
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So, dann will ich mal was ueber die erste deutsche Probe schreiben.
Das Fazit gleich vorweg. Roman macht das sehr gut. Schon beim Einsingen stimmte jeder Ton und alle Proben liefen dann stimmlich einwandfrei! Respekt, das haben wir nicht immer so erlebt, also ... in den vergangenen Jahren.
Er war betont unkonventionell - natuerlich mit Muetzchen. Vom Brusttattoo hat man nicht die Bohne gesehen, damit auch die Damen mit Mutter- oder gar Grossmutterinstinkt anrufen (interpretiere ich da jetzt mal so...)
Die Lightshow, oder auf gut deutsch die Lichtillumination war auch sehenswert. Es war jetzt sicher kein Act, der mich vom Stuhl reisst, aber das hatte ich ja auch nie erwartet. Mir ist es jetzt sogar ganz egal, welchen Platz er belegt, denn eine Blamage ist "Standing still" in keinem Fall. Bernd
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Roman absolviert mit fast einer Stunde Verspaetung seine erste Probe. Beim ersten Durchlauf hat er einen kleinen Aussetzer (verschluckt oder ), was ich als Einsingen werte, aber dann geht es souveraener durch alle folgenden Proben. Der Gaensehauteffekt, der sich bei mir einstellt bleibt auch noch nach der Probe. Thomas D bringt zum Ende der Probe noch einige Klamotten um das richtige Outfit fuer Samstag auszuwaehlen. Horst
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ein souveraene Vorstellung von Roman...

Thomas D... testet mit Roman die TV-Tauglichkeit der Kleidung...das blaue oder graue Shirt ????

Hier werden die ca. 6600 Stuehle im Innnenraum mit Nummern verstehen, damit dann ab Dienstag jeder seinen Platz findet. Ddie Volunteers sollten diese Aufgabe eigentlich uebernehmen, wo sind sie?
Momentan probt gerade Anggun. Stimmlich ist das Ganze perfekt. Die Turnuebungen der Herren mit freiem Oberkoerper sind noch nicht so ganz perfekt. Die Hebefiguren sehen noch nicht so elegant aus. Da wir das finale Outfit noch nicht gesehen haben, koennen wir nur spekulieren ob der Kleidanhang, die gleiche Rolle wie beim Siegerlied 2003 spielen wird! Sorry, Horst
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Der Pressekonferenzsaal bei der deutschen PK war gut gefuellt. Roman war sichtlich nervoes, ein wenig ueberfordert und aufgedreht. In deutlichem "deutschen" Englisch beantwortete er die Fragen. Einmal musste sich der Leiter der deutschen Delegation Torsten Amarell einschalten. Eine azerbaidschanische Journalistin fragte, warum er hier vor Ort keinen nicht-deutschen Journalisten Interviews gewaehre. Amarell antortete ausweichend, dass er bereits im Vorfeld auch in auslaendischen Shows aufgetreten sei und Interviews gegeben habe, es stuende keine Strategie dahinter. Eine moegliche Arroganz, die in der Frage mitschwang, konnte Roman durch sein Auftreten jedoch wettmachen. Er sang "ganz spontan" - zufaellig war ein Gitarrist anwesend - "Standing Still" und erntete dafuer auffallend viel Beifall. Wirklich spontan stimmte er dann noch auf Bitte eines Journalisten "Conflicted" an. Ansonsten war zu erfahren, dass es sich nicht besonders fuer Fussball interessiert und an seinem Mikrofon-Tattoo "Never fearful always hopeful" steht.Wenn er gewinnt, moechte er eine Flasche Jaegermeister trinken. "Nicht auf Ex", wie er eilig nachschob. Markus
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Roman wird von einer aserbaidschanischer Reporterin gefragt ob er Eldar kennt? Er sagt das er Eldar kennt und ihn bei der WOK-WM getroffen hat. Fussball sei nicht so sehr sein Ding. In Baku will er vor allem sehr viel Spass haben. Mit Lena hatte er auch vorher gesprochen und ihr Rat: Bleib cool, sei Du selbst und singe dein Lied. Auf die Frage ob er auch "Standing Still" sei, wenn er gewinne, antwortet er, dass er dann eine Flasche "Jaegermeister" trinken werde. (Gelaechter bei den deutschen Vertretern!" Zum Schluss darf er auf Wunsch eines finnnischen Journalisten noch "Conflicted" singen. Horst

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Mein persoenlicher Favorit ist Italien, also war ich gespannt auf die Probe. Nina Zilli steht auf der Buehne zunaechst ein wenig wie einst Gigliola Cinquetti, aber wenn die Musik losgeht, merkt man, dass in ihr sehr viel Energie steckt. Der Auftritt ist minimalistisch, was gut zur Ausstrahlung der Saengerin passt. Im Hintergrund hat sie zwei Saengerinnen und einen Saenger, die zunaechst links von ihr standen, im letzten Durchlauf aber auf die rechte Seite verfrachtet wurden. Beides sah m. E. gut aus. Bin gespannt, fuer welche Variante sie sich entscheiden. Im Hintergrund laufen in Schwarz-Weiss permanent Muster der Opart. Fuer mich war das sehr stimmig - und die Frau hat echt eine Roehre und wuppt die Nummer ganz allein. Toll.
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Und waehrend ich das schreibe, macht sich der Gastgeber auf der Buehne bereit. Schneewittchen oder weisser Schwan aus Schwanensee singt mit azerischer weiblicher Landbevoelkerung direkt vom Kartoffelausgraben importiert.... sieht jeden Fall auf den ersten Blick so aus! Bis spaeter
Joerg
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Anggun sagt, dass sie seit 5 Monaten mit dem Gedanken an den ESC einschlaeft und aufwacht. Bruno Berbier stellt ausfuehrlich alle Mitglieder des Teams vor, wobei er ausschweifend auch den Werdegang der Taenzer beschreibt. Weiter sagt er, dass es dieses Jahr erstmals einen europaweiten Einsatz eines franzoesischen Beitrags vor der Eurovison gegeben haette. Eine Diaet hatte sie momentan wegen des Stresses nicht noetig, da sie momentan keine Zeit zum Essen haette, was ja auch nicht sehr gesund sei. Von Aserbaidschan haette sie bisher wenig gewusst und auch erst durch den Sieg von Ell & Nikki im vergangnen Jahr haette sie sich mehr mit dem Land beschaeftigt. Sie sagte sie haette eine Eigenart: In jedem von ihr gedrehten Video sei ein Tier, am Liebsten ein exotisches aufgetaucht. Das Video von "You and I" sei mit einem israelischen Team entstanden. Zum Abschluss der Pressekonferenz gibt es noch eine Tanzeinlage.

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Momentan absolviert Spanien gerade seine Probe bevor Engelbert dann den Abschluss macht. Die Proben sind um fast 2 Stunden verspaetet. Seit 19.00 Uhr (hier) ist der offizielle Empfang des Buergermeister im Euro-Club. Von diesem Empfang werden wir dann morgen berichten.
Pastora singt ihren Song ohne stimmliche Probleme, aber leider ist mir das Lied zu altbacken!
Ueber das Outfit laesst sich momentan noch nichts sagen, da dies die erste Probe ist.
Horst
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Hier nochmals eine Info fuer alle, die ein Fan-Ticket-Packet bestellt haben. Ticketmaster haben heute eine E-Mail an alle Besteller verschickt. Diese Mail betrifft alle, die kein Fan-Ticket-Packet bestellt haben! Die Fan-Ticket-Pakete werden von Elvira und mir verteilt. Sobald wir die Infos haben wann wir die Tickets bekommen melden wir uns sofort bei Euch per Mail und auch im Forum hier
Wir koennen auch nur auf die Infos reagieren die wir hier vor Ort bekommen!
.... alles wird gut.... wir tun unser Bestes, damit wir Euch alle zufrieden stellen koennen.... Horst
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Da es jetzt dringend Zeit wird, zum Welcome Empfang zu gehen, der schon angefangen haben muss, werde ich morgen Vormittag von Spanien und UK berichten. Nur kurz zur Orientierung: Spanien bringt gesanglich eine sensationell gute Nummer. UK ist dagegen optisch und gesanglich eher in der tragischen Liga....
So long
Joerg
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Die erste Probe von Engelbert laeuft gerade. Das Buehnenbild ist schlicht gehalten. Er wird von einem sitzenden Gitarrenspieler und einem tanzenden Paar umrahmt. Es scheint so, das Engelbert die Puste ausgeht. Die hohen Toene versemmelt er komplett und bei der dritten Probe hat er stimmliche Probleme. Hoffen wir mal, das das bei den kommenden Proben besser wird, ansonsten sehe ich die Briten am Samstag ziemlich unter ferner liefen....

Mit diesem Statement moechte ich mich ziemlich geschafft fuer heute von Euch verabschieden. Ich wuensche Euch einen schoenen abend! Wir melden uns dann morgen wieder mit Info's zur offiziellen Eroeffnungsparty.
Horst
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Komme gerade vom offiziellen Empfang. Die Eröffnungsparty wurde nicht vom Bürgermeister der Stadt, wie sonst üblich, sondern von Jon Ola Sand eröffnet. Es gab ein Wiedersehen mit Ell & Nikki und Alexander Rybak. Anschließend traten dann Künstler des diesjährigen Wettbewerbs auf. Da wir mal wieder gerade aus dem Pressezentrum kamen und keine Zeit für Abendessen, hatten wir uns auf Essen beim Empfang gefreut, aber das war wohl nix. Ausser Bier, Wein und Softgetränken gab es nichts. Selbst ein Saft musste mit 3 Manat bezahlt werden. (Soweit erst mal: bin jetzt müde da wir ja schon 3 Stunden weiter sind und deshalb melde ich mich morgen früh mit Bildern hier wieder!) , Horst
SONNTAG, 20. MAI 2012
Der Administrator hat ja schon den Stream gepostet. Dennoch von mir mein persoenlicher despektierlicher Kommentar zur letzten Probe des gestrigen Tages: UK! Engelbert hat eine Frisur, die man kaum beschreiben kann, mit Koteletten so buschig, dass sich ein Nagetier darin wohlfuehlen wuerde. Und dann die Klamotten! Das mag unglaublich spiessig klingen, aber ich finde, dass sich ein 76-Jaehriger zwar nicht in orthopaedische Struempfe oder in Kleidung der Farben Hornhaut und Kassler werfen muss, aber wie ein 20-Jaehriger muss man sich nun auch nicht gerade anziehen. Unpassend in jeder Hinsicht. Gesanglich war das auch eher grottig. Dabei hat Engelbert die Kraft und die Hoehe in den Toenen. Leider lag er immer zum Teil sogar richtig deutlich daneben... Das Setting des Songs ist schoen. Ein Gitarrist auf Hocker und ein tanzendes Paar. Bisweilen etwas kitschig, aber unaufdringlich. Man kann ihm nur die Daumen druecken, dass er seine Toene noch in den Griff bekommt und man ihm etwas Vernuenftiges anzieht. Da er die Eroeffnungsnummer am Finalabend ist, wird ansonsten der eine oder andere direkt den Ausschaltknopf druecken...
Ganz anders Spanien. Das Lied ist vielen zu altbacken, zu sehr 70er oder 80er....Ja, das stimmt auch. Und wer so was nicht mehr hoeren will, hat mit diesem Beitrag auch ein Problem. Was man aber neidlos anerkennen muss, ist die Kraft in der Stimme Pastoras. Die hat gestern so stimmgewaltig gesungen, dass die Frisuren der Journalisten gefuehlte drei Meter nach hinten flogen. Und dabei hat sie m. E. noch nicht mal alles gegeben. Quedate Conmigo wird begleitet von fuenf Backgroundsaengerinnen, die erst im Laufe der 2. Haelfte des Songs auf die Buehne kommen. Sehr dezent. Mir gefaellt's.
So - und nun auf zur ersten Probe des Tages: Estland!
Man konnte es ja nicht anders erwarten - es gibt wieder eine Verzoegerung, und zwar bereits VOR der ersten Probe. Um eine ganze Stunde! Der Intervall-Act mit folkloristischem azerischen Nachwuchs haengt... die Kamerapositionen sind noch nicht richtig festgelegt, dann noch mal trommeln und huepfen in bunten Kleidern... und evtl. irgendwann mal die estnische Probe.
auf dem Weg zur Halle heute nur eine Kontrolle, kein Taschenoeffnen und ein LAECHELN des beigen Security-Manns... und beim Einlass ins Pressezentrum musste nicht mal ein Probefoto mit der Fotokamera gemacht werden...
Aserbaidschan bleibt sich treu - jeden Tag etwas anderes. Reichlich willkuerlich.
Joerg
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Ja, die "Welcome Party" war von schon etwas ganz Besonderes. Freies Essen und Getraenke waren angekuendigt, das war, wie soll man sagen, irgendwie schon und irgendwie auch nicht so. Und damit irgendwie typisch Aber dazu spaeter. Ab 19:30 Uhr stand ich am roten Teppich, um mir den Einlauf der Delegationen mal anzuschauen. Um 19:00 Uhr sollte es losgehen. Wie ich hoerte, lag da noch kein roter Teppich. Aber an schnelle Improvisationen hat man sich hier ja gewoehnt.
Es gab zwei Zuschauerbereiche, einer fuer die akkredetierte Presse und einer fuer nicht-Akkredetierte. Dort standen ca. 100 Einheimische und jubelten insbesondere Roman und Jedward zu. Insgesamt haette ich aber mit mehr Andrang von Presse und Zuschauern gerechnet. Einige Bereiche wurden offenbar noch mit Volunteers und eilig herbeigebrachten Fahnen aufgefuellt.
Die Stars und Sternchen schritten den roten Teppich entlang und wurden direkt vom einheimischen TV zu einem Interview abgefangen. Ein paar Meter weiter begruessten sie Nikki, sowie die Moderatoren Ell, Leyla Aliyeva und Nargiz Berk-Petersen. Den Damen war es in ihren Abendkleidern sichtlich zu kuehl, da der Wind auffrischte. Bei Romans Ankunft kreischte es aus der Menge der Azeris. Vermutlich weibliche Teenies, wir hatten ja schon mal geschrieben, dass er bei den jungen Maedels hier gut ankommt. Gerechterweise muss man sagen, dass der Kreischpegel bei Jedwards mindestens genau so hoch war.
Und die Fashion? Augenfaellig waren bei den Damen wuchtige High-Heels, mit denen man ohne Weiteres jemanden erschlagen koennte. Bei den Herren sind enge Hosen Pflicht, dazu gepflegte Schuhe, aber bitte strumpflos.
Die Anzahl an - sichtbaren - Sicherheitskraeften hielt ich fuer angemessen. Da hatte ich mit mehr gerechnet. Bei Einlass in den Euroclub wurden wie gewohnt die Taschen durchleuchtet und man musste eine Sicherheitsschleuse passieren. Die Sicherheitskraefte waren hier schlicht vom Andrang ueberfordert. Selten wurde ein Blick auf den Monitor mit den durchleuchteten Taschen geworfen.
Der offizielle Teil der Party wurde von Jon Ola Sand eingelautet. Etwas irritierend, kein Oberbuergermeister, keine Schirmherrin. Moeglicherweise ein geschickter Schachzug, um jeglichen Zusammhang zur Politik nach Aussen hin zu vermeiden!
Wir holten uns zunaechst mal ein paar Getraenke, und schon nahm die Verwirrung ihren Lauf. In der Einladung war von kostenlosen Getraenken und Snacks die Rede. Ich bestellte eine Cola und einen Weisswein und bezahlte nichts. Stephan bestellte eine Cola und einen Weisswein (genau, das Gleiche!) und musste zehn Manat bezahlen. Geruechte machten die Runde, ob und wenn ja welche Getraenke denn nun kostenlos seien. Schilder gab es nicht und die Kommunikation mit der Thekenmannschaft war aeusserst schwierig. Macht auch nichts, denn eigentlich wollten wir ja etwas essen, da wir vorher nicht mehr dazu gekommen waren.
Die Suche nach einem Buffet begann und blieb erfolglos. Angeblich wurden Kellner mit Haeppchen gesehen, die sie herumreichten. Fehlanzeige. Im improvisierten "Restaurant" im Untergeschoss war es brechend voll und da hatten wir ja schon am ersten Abend schlechte Erfahrung gemacht. Wir ueberlegten schon zu gehen, so wir zum Beispiel Jedward.
Aber wir schauten uns zunaechst die Auftritte einiger Kuenstler mit ihren diesjaehrigen ESC-Songs an. Die Stimmung war recht gut, allerdings stand nur eine ueberschaubare, feiernde Menge vor der Buehne. Sogar Roman trat auf! Damit hatten wir gar nicht gerechnet, da die deutsche Delegation sich in den letzten Jahren eher rar gemacht hat. Immerhin war diesmal der einzige der BIG 5! Seeeehr speziell war Montenegros Rambo Amadeus. Sein Song "Euro Neuro" konnte man in dem, was ehr live spielte nicht erkennen. Aber er ist ja fuer seine Improvisationen bekannt. Seeeehr Geschmackssache.
Nach den Auftritten versuchten wir nochmal unser Glueck im "Restaurant". Und tatsaechlich hatten wir einen Tisch - und fast noch wichtiger - einen Kellner erwischt. Die wuselten zwar haufenweise herum, organisiert sah das aber nicht aus. Also bestellten wir "Spaghetti Bolognese" und vier mal "Pizza Pollo". Wir bekamen eine kalte Lasangne und vier mal Cheeseburger mit Pommes. Ah ja, dafuer aber sehr schnell. Die Lasagne konnten wir noch umtauschen, fuer die Cheeseburger waren wir dankbar, hauptsache was zu essen Wir hatten ja noch Glueck. Wie wir hoerten wurden andere VOR uns schon abgewiesen, da die Kueche schon geschlossen sei!? Kaum hatten wir bezahlt, kam Elvira vorbei. "Wie, ihr habt bezahlt?" Fuer andere waere das Essen frei gewesen! Ok, das muss man hier nicht alles verstehen, aber wir waren endlich satt.
Also auf zur Tanzflaeche, denn DJ Ohrmeister war angekuendigt. Denkste! Sein Einsatz wurde gestrichen, also wieder keine ESC-Musik zum Abtanzen. Sehr schade! Markus
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Nilli Zilli im Interview
