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Der Eurovision Song Contest 1963


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8. Eurovision Song Contest - 23. März 1963  
London

Halle BBC Television Centre
Moderation Catherine Boyle
Pausen-Act Kunstradartistik mit Ola & Barbro aus Schweden
Wertung 20 Juror*innen pro Land  - Punkte für die TOP 5
Teilnehmer 16 Länder

 

norway

 Siegerland: Dänemark

Interpreten:

Grethe & Jørgen Ingmann

Titel:

"Dansevise"

Musik: 

Otto Francker

Text:

Sejr Volmer-Sørensen

  

    Sieger 63© DR
                                  

  


 

PLATZIERUNGEN UND PUNKTE

   

Finale
Platz         Land  PunkteStartnr.
1.
Dänemark
Grethe & Jørgen Ingmann
"Dansevise"
42 8
2.
Schweiz
Esther Ofarim
"T'en va pas"
40  10
3.
Italien
Emilio Pericoli
"Uno per tutte"
37 6
4.
Ver. Königreich
Ronnie Carrol
"Say Wonderful Things"
28 1
5.
Frankreich
Alain Barrière
"Elle était si jolie"
25 11

Monaco
Françoise Hardy
"L'amour s'en var"
25 15
7.
Österreich
Carmela Corren
"Vielleicht geschieht ein Wunder"
16 4
8.
Luxemburg
Nana Mouskouri
"A force de prier"
13 16
9.
Deutschland
Heidi Brühl
"Marcel"
5 3
10.
Belgien
Jacques Raymond
"Waarom"
4 14
11. 
Jugoslawien
Vice Vukov
"Brodovi"
3 9
12.
Spanien
José Guardiola
"Algo prodigioso"
2 12
13.
Niederlande
Annie Palmen
"Een speeldoos"
0 2

Norwegen
Anita Thallaug
"Solhverv"
0 5

Finnland
Laila Halme
"Muistojeni laulu"
0 7

Schweden
Monica Zetterlund
"En gang i Stockholm"
0 13

  

  


 

ALLGEMEINE INFORMATIONEN

 

p06vgk9s© BBCDas französische Fernsehen lehnte aus Kostengründen die Austragung des Song Contests 1963 ab. Monaco und Luxemburg waren auch nicht in der Lage, die Veranstaltung auszurichten. Die Briten übernahmen wieder die Rolle des Retters, und sie versprachen einen Wettbewerb, der dem Standard der Unterhaltungssendungen jener Zeit angemessen sein sollte. So kam es, dass die Moderatorin, das Orchester wie auch das Publikum abgetrennt von den Interpreten in zwei verschieden Studios saßen bzw. auftraten. Mit vielen optischen Tricks und ohne Mikrophone versuchte das britische Fernsehen, den Contest  attraktiver zu gestalten, was aber für die Fernsehzuschauer nicht so gelungen war, denn dadurch verlor der Wettbewerb sein gewohntes Flair. Am Wertungssystem wurde auch nachgearbeitet, und so beschlossen die Zuständigen der EBU, die fünf erstplatzierten Lieder jeder nationalen Jury zu bewerten. 5 Punkte für das beste Lied, 4- 3- 2- bis 1 Punkt für das fünftplatzierte Lied. Schade, dass man damals diese magischen 12 Points nicht erfunden hat, denn die Ähnlichkeit mit dem heutigen Wertungssystem war groß. Das sollte sich aber damals nicht bewähren.

 

Moderatorin 63© ECG e. V. / MS

 

Zum zweiten Mal moderierte Catherine Boyle den ESC.

  

 

 

 

 

 

 

 

FAZIT 

 

Nora Brockstedt aus Norwegen verzichtete aus Zeitgründen auf ihre dritte Teilnahme. Sie war außerdem nicht so überzeugt von der Qualität des Liedes "Solhverv". Die bis dato unbekannte Sängerin Anita Thallaug wurde nach London geschickt. Sie wurde Letzte, wie auch Monika Zetterlund aus Schweden, die einen musikalischen Ausflug durch Stockholm vorschlug, Laila Halme aus Finnland, deren Lied keinem Juror in Erinnerung blieb - „Muistojeni laulu“ (Lied der Erinnerung) und Annie Palmen aus den Niederlanden, die die Misere der niederländischen Beiträge nach den anfänglichen Erfolgen fortsetzte.

 

Die Gastgeber schickten zum zweiten Mal in Folge Ronnie Caroll ins Rennen, der nicht nur die Juroren aufforderte, schöne Sachen über ihn zu sagen ("Say Wonderful Things"), sondern auch um genügend Punkte bat - immerhin wurde er erneut Vierter. Die in Israel geborene 25-jährige Sängerin und Tänzerin Carmela Corren hoffte, den Sieg für Österreich durch ein Wunder zu erringen. "Vielleicht geschieht ein Wunder", so der Titel des Liedes, erbrachte ihr aber nur den siebten Platz, sie war aber damit erfolgreicher als die deutsche Teilnehmerin Heidi Brühl, die nur Neunte wurde.

 

Die zweite israelische Sängerin des Abends vertrat die Schweiz, und sie durfte sich drei Minuten lang als die Siegerin des Song Contests feiern lassen. Denn nachdem auch Luxemburg als letztes Land seine Wertung bekannt gegeben hatte, stand fest, dass Esther Ofarim mit dem Song "T´en va pas", die Siegerin war. Und dann passierte es: Der norwegische Jurysprecher hatte beim ersten Aufruf wohl die 20 Jurywertungen noch nicht addiert und musste am Ende erneut angerufen werden. Komischerweise war diese zweite Wertung überhaupt nicht identisch mit der ersten, so dass auf einmal Dänemark an der Spitze des Feldes lag, gefolgt von der Schweiz. Angeblich sei beim ersten Aufruf nur ein Zwischenergebnis vorgelesen worden, es wurde aber auch behauptet, alle Mitglieder bis auf den Sprecher der norwegischen Jury seien schon nach Hause gegangen. Der Sprecher habe dann ganz einfach nur seine eigene Wertung vorgelesen. Wieso aber damals die EBU in diesem Fall nichts unternommen hat, ist schleierhaft. 

 

Ingmann und ZetterlundDie Ersten und die Letzte - Ingmann und Zetterlund © BBC

  

Des einen Leid, des anderen Freud: Das sympathische Ehepaar Grethe, die für den Gesang zuständig war, und Jørgen Ingmann, ein sehr gefragter Jazz- und Pop-Gitarrist seines Landes, das im Vorfeld zu den aussichtsreichsten Kandidaten auf dem Sieg gehörte, triumphierte und schenkte Dänemark mit „Dansevise“, einem sehr anspruchsvollen und lyrischen Song, den ersten Sieg. Der Siegertitel wurde in ganz Europa veröffentlicht und das Ehepaar zu nationalen Stars. Grethe Ingmann sang im selben Jahr bei den deutschen Schlagerfestspielen "Der King von Soho", sie landete aber nur auf dem fünften Rang. Die Eheleute ließen sich 1975 scheiden. Beide gingen eigene Wege, bis Grethe sich Mitte der 1980er Jahre aus dem Musikgeschäft zurückzog und kurz darauf an Krebs starb.

  

Der französischsprachige Raum war auch sehr stark vertreten: Françoise Hardy vertrat Monaco, Alain Barrière sang für Frankreich, und für Luxemburg ging die gebürtige Griechin Nana Mouskouri ins Rennen, die in jener Zeit sehr populär in Europa war. Leider konnte sie von ihrem guten Ruf nicht Gebrauch machen: Nur Platz acht zum Schluss für ihr Gebet (A force de prier – Durch vieles Beten). Nach Beendigung ihrer musikalischen Karriere Anfang der 1990er Jahre saß sie im griechischen Parlament als Abgeordnete der konservativen Partei Griechenlands "Nea Demokratia".

 


  

 

DIE TEILNEHMENDEN

 

 

1.


Ver. Königreich

Ronnie Carrol

"Say Wonderful
Things"

SLO15

M.: Philip Green
T.: Norman Newell
D.: Eric Robinson

   
 

2.

AD
Niederlande

Annie Palmen

"Een speeldoos"

LIT13n

M. : Pieter Goemans
T.: Pieter Goemans
D.: Eric Robinson

   
 

3.

AD
Deutschland

Heidi Brühl

”Marcel”

 MOL13

M.: Charlie Niessen
T.: Charlie Niessen
D.: Willy Berking

   

4.

ADÖsterreich

Carmela Corren

"Vielleicht geschieht
ein Wunder"

FIN13

 M.: Erwin Halletz
T.: Peter Wehle
D.: Erwin Halletz

   

5.

JG
Norwegen

Anita Thallaug

""Solvherv"

 arnaud 02

 M.: Ulf Kollquist
T.: Åke Gerhard
D.: Egon Kjerrmann

   

6.

AD
Italien

Emilio Pericoli

"Uno per tutte"
arnaud 02

 M.: Tony Renis
T.: Alberto Testa, 
Giulio Rapetti
D.: Gigi Ciccherello

   

7.

AD
Finnland

Laila Halme

"Muistojeni laulu"
ASE 10 2

M.: Borje Sundgren
T.: Borje Sundgren
D.: George de Godzinsky

   

8.

AD
Dänemark

Grethe & Jørgen
Ingmann

„Dansevise”
BLR 10

M.: Otto Francker
T.: Sejr Volmer-Sørensen
D.: Kai Mortensen

   

9.

AD
Jugoslawien

Vice Vukov

"Brodovi"

AUT 59

M.: Mario Nadelli
T.: Mario Nadelli
D.: Miljenko Prohaska

   

10.

AD
Schweiz

Esther Ofarim

"T'en va pas"

ARM 10

M.: Géo Voumard
T.: Emile Gardaz
D.: Eric Robinson

   

11.

AD
Frankreich

Alain Barrière

"Elle était si jolie"
RUS14n

M.: Alain Barrière
T.: Alain Barrière
D.: Franck Pourcel

   

12.

AD
Spanien

José Guardiola

"Algo prodigioso"
ITA 60

M.: Fernando Garcia Morcillo
T.: Camilo Murillo Janero
D.: Rafael de Ibarbia Serra

   

13.

AD
Schweden

Monica Zetterlund

"En gang i Stockholm" 
FRA 60

M.: Bobbie Ericsson
T.: Beppe Wolgers
D.: William Lind

   

14.

AD
Belgien

Jacques Raymond

"Waarom?"
LUX 61

M.: Hans Flower
T.: Wim Brabants
D.: Francis Bay

   

15.

AD
Monaco

Françoise Hardy

"L'amour s'en va"
GBR  61

 M.: Françoise Hardy
T.: Françoise Hardy
D.: Raymond Lefèvre

   

16.

AD
Luxemburg

Nana Mouskouri

 "A force de prier"
ITA  61

M.: Raymond Bernard
T.: Pierre Delanoë
D.: Eric Robinson

 

(Fotos der Teilnehmertabellen: © ECG e. V. / M. Sonneck)


 

DIE WERTUNG

 

Scoreboard

 

 

Scoreboard 61© BBC