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Der Eurovision Song Contest 1990


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35. Eurovision Song Contest - 5. Mai 1990
       Zagreb

Halle Koncertna Dvorana Vatroslav Lisinski
Moderation Helga Vlahović & Oliver Mlakar
Pausen-Act Filmkollage: "Jugoslawien im Wechsel" 
Wertung 11 Juror*innen pro Land bewerten jedes Lied, die ersten zehn Titel bekommen die Punkte 12-10-8-7...3-2-1
Teilnehmer 22 Länder

 

france

 Siegerland: Italien

Interpret:

Toto Cutugno

Titel:

"Insieme: 1992"

Musik & Text:

Toto Cutugno

 

 

    Sieg90© JRT
            

 


 

PLATZIERUNGEN UND PUNKTE

 

Finale
Platz         Land  PunkteStartnr.
1.
 
Italien
Toto Cutugno
"Insieme: 1992"

149

19
2.
Frankreich
Joëlle Ursull
"White And Black Blues"
132 14

Irland
Liam Reilly
"Somewhere In Europe"
132 17
4.
 
Island
Stjornin
"Eitt lag enn"
124 8
5.
Spanien
Azúcar Moreno
"Bandido" 
97 13
6.
 
Ver. Königreich
Emma
"Give a Little Love Back To The World"
87 7
7.
Jugoslawien
Tajci
"Hajde da ludujemo"
81 15
8.
 
Dänemark
Lonnie Devantier
"Hallo, hallo"
64 11
9.
  
Deutschland
Chris Kempers & Daniel Kovac
"Frei zu leben"
60 13
 10.
Österreich
Simone
"Keine Mauern mehr"
58

20

 11.
CH
Schweiz
Egon Egemann
"Musik klingt in die Welt hinaus"
51 12
12.
 
Belgien
Philippe Lafontaine
"MacédoMienne"
46 3
13.
Luxemburg
Céline Carzo
"Quand je te rêve"
38 6
14.
Zypern
Anastazio
"Milas poli"
36 21
15.
 
Niederlande
Maywood
"Ik wil alles met je delen"
25 5
16.
Schweden
Edin-Ådahl
"Som en vind"
24 18
17.
Türkei
Kayahan Acar
"Gözlerinin hapsindeyim"
21 4
18.
Israel
Rita
"Shara barechovot"
16 10
19.
Griechenland
Christos Callow
"Horis Skopio"
11 2
20.
Portugal
Nucha
"Há sempre alguém"
9 16
21.
MA
Norwegen
Ketil Stokkan
"Brandenburger Tor"
8 9
22.
MA
Finnland
Beat
"Fri?"
0 20

 

  


 

ALLGEMEINE INFORMATIONEN

  

© www.zagrebonline.hr

Als der Song Contest 1990 in Zagreb über die Bühne ging, ahnte noch keiner, welchen Verlauf die Geschichte Jugoslawiens in den kommenden Jahren nehmen würde. An diesem Abend sah alles noch friedlich und fröhlich aus. Dank der Hilfe zahlreicher Sponsoren meisterte das jugoslawische Fernsehen die Ausrichtung des Festivals, das von 500 Millionen Fernsehzuschauern mitverfolgt wurde. In der Vatroslav Lisinski- Konzerthalle traten wieder 22 Länder an.  

 

 

 

 

© ECG e. V. / MS

Die beiden Moderatoren, Helga Vlahović & Oliver Mlakar, die im Vorfeld der Veranstaltung wegen Streitigkeiten mit dem jugoslawischen Fernsehen zeitweilig ihre Mitwirkung in Frage stellten, sagten zweisprachig an. Sie begrüßten die Fernsehzuschauer aller der Sendung angeschlossenen Nationen und hoben – im Jahr des Tourismus - den ESC als eine der wirkenden Kräfte für die europäische Vereinigung hervor.

 

Helga Vlahović arbeitete bereits während ihres Studiums von Deutsch, Englisch und Kunstgeschichte seit 1964 bei Radiotelevizija Zagreb und brach dann deswegen das Studium ab. Ab 1966 war sie Moderatorin von Fernseh-Unterhaltungshows sowie von Live-Events wie dem SopotFestival in Polen 1971. Ab 1972 moderierte sie im Frühstücksfernsehen und später eine Varieté-Show. Von 1978 bis 1980 organisierte sie die jugoslawische Ausgabe von "Spiel ohne Grenzen". Sie verstarb 2012 im Alter von 67 Jahren.

Oliver Mlakar studierte Französisch und Italienisch und wurde dann 1965 Moderator bei Television Zagreb, wo er die erste jugoslawische Quizsendung moderierte sowie "Spiel ohne Grenzen" und fünfmal die jugoslawische ESC-Vorentscheidung, von 1993 bis 2002  auch das jugoslawische"Glücksrad".

 

FAZIT

 

Das politische Ereignis der letzten Monate aus europäischer Sicht war unbestritten die Wiedervereinigung Deutschlands. Sowohl der zum zweiten Mal für seine Heimat gestartete Norweger Ketil Stokkan, wie auch die österreichische Sängerin Simone bezogen die Thematik ihrer Lieder aus diesem Geschehen. Ketil Stokkan sang über das "Brandenburger Tor" - aber ohne Erfolg. Die Botschaft des Liedes war wohl vielen Juroren nicht so eindeutig.

 

Die in St. Pölten/Niederösterreich geborene Sängerin Simone freute sich darüber, dass es keine Mauer mehr gab und dass dies vor einiger Zeit noch unvorstellbar gewesen wäre - sie beendete den Wettbewerb als Zehnte. Die 21-jährige Künstlerin bekam den Zuschlag des österreichischen Fernsehens, als Zweitplatzierte der nationalen Endausscheidung beim ESC aufzutreten, allein deswegen, weil der Siegertitel "Das Beste", gesungen von der Gruppe Duett, nachträglich disqualifiziert wurde. Der hatte nämlich an einer Vorrunde der deutschen Vorentscheidung 1988 teilgenommen. Für Simone war der Auftritt beim ESC der Startschuss für eine Karriere in Österreich.

 

Azúcar Moreno aus Andalusien durften als Erste auf die Bühne, und da passierte schon die erste Panne. Denn zuerst fiel ihr Backgroundtrack aus, dann wurde er zu früh eingespielt, so dass der Dirigent Eduardo Leyva wie auch die beiden feurigen Spanierinnen nicht wussten, wann es wirklich los geht. Diese technische Panne sollte aber nicht daran schuld sein, dass es für den Titel "Bandido" nur für den fünften Platz reichte. Die Mischung von Discomusik und Flamencoelementen klang zwar sensationell und originell, es war jedoch gewöhnungsbedürftig, zumindest für den Juroren.

 

Die 16-jährige Emma aus Großbritannien bat um ein bisschen Liebe für unsere Welt, während Philippe Lafontaine ein Lied über seine Frau, die aus Mazedonien kam, vortrug. Er verzichtete auf eine Veröffentlichung, da der Titel "MacédoMienne" sehr persönlich sei.

 

Die Niederländer ließen sich von dem durchaus bekannten Duo Maywood vertreten, sie hatten aber wenig Glück. Dass die beiden Schwestern auch gerne teilen würden ("Ik will alles met je delen") half leider auch nicht, um eine bessere Platzierung als Rang 15 zu erreichen.

 

Die Gastgeber schickten Tajci ins Rennen, einen Marilyn-Monroe-Verschnitt, die bereit war, verrückte Sachen zu machen ("Hajde da ludujemo"). Sie hatte sicherlich unter den männlichen Juroren die meisten Anhänger gefunden, darum reichte es zum siebten Platz.

 

Die deutschen Teilnehmer Chris Kempers und der gebürtige Jugoslawe (nicht weit von Zagreb geboren) Daniel Kovac beschäftigten sich in dem Ralph-Siegel-Song "Frei zu leben" mit der Problematik der zwischenmenschlichen Beziehungen. Sie konnten leider phonetisch nicht überzeugen und rutschten so gerade unter die ersten Zehn.

 

Neben der sinnlichen und ästhetischen israelischen Sängerin Rita gehörte die in Martinique geborene Französin Joëlle Ursull unbestritten zu den Attraktionen des Abends - das allein reichte aber nicht für den Sieg. In dem von Serge Gainsbourg getexteten Song "White And Black Blues" befasste sie sich mit der Geschichte des schwarzen Volkes. Ihre effektvolle Darbietung erbrachte ihr zwar den zweiten Platz - gemeinsam mit dem Iren Liam Reilly, der eine Reise durch ganz Europa in drei Minuten vollendete. Sie konnte jedoch die Spitze der französischen Charts erobern, und auch im übrigen Europa war sie erfolgreich.

 

Genauso erfolgreich war auch der Sieger des Abends, Toto Cutugno aus Italien. Er sang übrigens auch über Europa und zwar über die Vereinigung Europas, die 1992 vollendet sein sollte. Er holte damit den zweiten Sieg für Italien mit einem Lied, das wirklich sehr viel Optimismus ausstrahlte - zumindest was die Zukunft der Europäer betraf, denn die Zukunft Italiens beim Song Contest sollte bekanntlich sehr düster aussehen bis zum vorübergehenden Ausstieg.

   


 

 DIE TEILNEHMENDEN

  

 

1.


Spanien

Azucár Moreno

"Bandido"

M.: Raul Orellana,
Jaime Stinus
T.: José Luis Abel
D.: Eduardo Leyva

   
 

2.


Griechenland

Christos Callow

"Horis Skopio"

M.: Giorgios Paleokastritsis
T.: G. Papagiannakis
D.: M. Rozakis

   
 

3.

GB
Belgien

Philippe Lafontaine

”MacédoMienne"

 

 M. & T.:
 M.: Philippe Lafontaine
D.: R. Brack

   

4.


Türkei

Kayahan Acar

"Gözlerinin
hapsindeyim"

FIN13

M. & T.:
M.: Kayahan Acar
D.: U. Eroglu

   

5.

AD
Niederlande

 

Maywood

"Ik wil alles
met je delen"

 TUR 83

M. & T.:
A. Maywood
D.: Harry van Hoof

   

6.

AD
Luxemburg

Céline Carzo

"Quand je te rêve"
TUR 83

M.: Charles France
T.: Thierry Delianis
D.: Durber

   

7.

ADVer. Königreich

 

Emma

"Give a Little Love Back
To The World"
ESP 83

M. & T.:
Paul Curtis
D.: Alyn Ainsworth

   

8.

ADIsland

Stjornin

"Eitt lag enn"

BLR 10

  M.: A.G. Olafsson
T.: Adalfstein A. Sigurdsson
D.: J.K. Seljeseth

   

9.

AD
Norwegen

Ketil Stokkan

"Brandenburger Tor"

FIN 83

M & T.:
Ketil Stokkan
D.: Peter Knutsen

   

10.

AD
Israel

Rita

"Shara barechovot"

ARM 10

 M.: Rami Kleinstein
T.: Tzuria Lahav
D.: R. Levine

   

11.

AD
Dänemark

Lonnie Devantier

"Hallo, hallo"
RUS14n

M.: John Hatting,
Torben Lendager
T.: Keld Heick
D.: Hendrik Krogsgaard

   

12.

AD
Schweiz

Egon Egemann

  "Musik klingt in die
Welt hinaus"
ITA 60

 M. & T.:
Cornelia Lackner
D.: B. Balint

   

13.

AD
Deutschland

Chris Kempers &
Daniel Kovac

"Frei zu leben" 
FRA 60

M.: Ralph Siegel
T.: Michael Kunze
D.: Rainer Pietsch

   

14.

AD
Frankreich

Joëlle Ursull

"White And Black Blues"
GER 83

M.: George Augier
de Moussac
T.: Serge Gainsbourg
D.: R. Dupré

   

15.

ADJugoslawien

Tajci

"Hajde da ludujemo"
GBR  61

M.: Zrinko Tutić
T.: Z. Tutić,
Alka Vujica
D.: S. Mihaljinec

 

16.

AD
Portugal

Nucha

 "Há sempre alguem"
ITA  61

M.: Jan van Dijck,
Luis Filipe
T.: Francisco,
Frederico Teotonio Pereira
D.: C.A. Monize

 

17.

ADIrland

Liam Reilly

"Somewhere In Europe"
SLO15

M. & T.:
Liam Reilly
D.: Noel Kelehan

 

18.

AD
Schweden

Edin-Ådahl

"Som en vind"
SLO15

M. & T.:
Mikael Wendt
D.: Curt-Eric Holmquist

 

19.

AD
Italien

Toto Cutugno

"Insieme: 1992"
SLO15

M. & T.:
Toto Cutugno 
D.: G. Madonini

 

20.

AD
Österreich

Simone

"Keine Mauern mehr"
POR 86

  M.: Marc Berry
T.: Mario Bottazi
D.: Richard Österreicher

 

21.

ADZypern

Anastazio

"Milas poli"
SLO15

 M.: John Vickers
T.: Anastazio
D.: S. Selak

 

22.

ADFinnland

Beat

"Fri?"
YUG 89

M.: Beat
T.: S. Engblom
D.: O. Ahvenlahti

 

(Fotos der Teilnehmertabellen: © ECG e. V. / M. Sonneck)

 


  

DIE WERTUNG

 

© SVT

 

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AUS DER PRESSE

 

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