Artikel nach Datum gefiltert: Mittwoch, 03 Mai 2017

Andere Länder, andere Sitten. Der Spruch kommt nicht von ungefähr. So sind beim Einzug in mein Apartment am Montag gleich dreimal Fragezeichen aufgepoppt. Dies möchte ich euch nicht vorenthalten…

Fall 1: Rollenspiel

Irgendwie ist es ein gutes Gefühl, seine Notdurft zu verrichten, ohne in Sorge zu geraten, dass das Toilettenpapier ausgehen könnte. Nur warum?

Fall 2: Safe-to-go

Irgendwie fühle ich mich da gar nicht safe. Auf meinen Anruf bei der Rezeption, dass doch jeder, der in mein Zimmer hineinkommt, mit meinem Tresor die Flucht ergreifen könne, antwortete die Rezeptionistin nur: „Machen Sie sich keine Sorgen. Der Eingang wird rund um die Uhr bewacht.“ Na, wenn das so ist…

Fall 3: Komm isch getz‘ im Feeernseeeehn?

Also so interessant ist mein Leben jetzt auch nicht. Ob ich hier vielleicht doch ins ukrainische Big-Brother-Haus eingezogen bin und ich in den nächsten Tagen Mitbewohner bekomme? Wir werden sehen! Ich bin noch immer unentschlossen, ob ich jetzt gar nicht oder erst recht hemmungslos nackt herumlaufen soll. Tendiere zum zweiten, denn ich habe mir einen Sichtschutz gebastelt. Der Tresor steht übrigens im toten Winkel...

Ansonsten habe ich es aber nicht ganz so schlecht getroffen…

Benni

IMRI wird gefragt, was der Unterschied sei zu seinen Teilnahmen als Backgroundsänger in den letzten beiden Jahren? Eben, dass er jetzt der Künstler im Vordergrund sei! Er habe zwar dadurch Erfahrung in der ESC-Welt, aber das hier sei natürlich etwas vollkommen anderes.Er sei zu einem Viertel Ukrainier, seine Großeltern stammen aus Kiew. Er wolle sein Bestes geben, damit Europa zu seinem Lied tanzt. Er werde an seiner Performance nicht viel ändern, nur alles perfekter machen, hauptsächlich was die Kameraeinstellungen angeht. Er hat in der israelischen Fassung des Films "Trolls" die Lieder synchronisiert. Welcher Druck auf ihm laste durch die letzte Startnummer? Für ihn mache das keinen Unterschied, er werde sein Bestes geben, egal auf welcher Startnummer. Sein Favorit dieses Jahr sei Dänemark. Er hat ja eine Aktion gestartet, dass Leute ihm Videos schicken mit 30 sec seines Liedes, das sei eine tolle Aktion gewesen, das habe viel Spaß gemacht. 

Wir sind jetzt für heute fertig und machen uns auf den Heimweg, mal schauen, was der Abend noch bringt. Da wir die ersten 10 des 1. Semifinales noch nicht gesehen haben durch unsere "verspätete" Ankunft, können wir noch kein  abschließendes Urteil fällen. Ich hoffe ja noch auf Highlights unter diesen 10...

Michael 

Laura war insgesamt ganz zufrieden mit der 1. Probe, obwohl einiges noch nicht funktioniert hat, mit den Kameraeinstellungen z.B., Koit wird wohl auch sein Outfit ändern, sie hätten ja noch Zeit, daran zu arbeiten. Als Koit 1998 in Birmingham war, war er ja  noch sehr jung, es gab noch ein Orchester, es habe ihn damals schon alles umgehauen, die ganze Technik usw., keiner habe seien Namen richtig aussprechen können, man habe ihn dann einfach immer Gary genannt. Laura war ja 2005 schon beim ESC mit Vanilla Ninja für die Schweiz, damals habe ein Security sie um ein Date gebeten, damals sei nichts daraus geworden... (Gelächter). Damals habe es nicht soviel Technik gegeben wie z.B. In Ears, sie sei damals ja auch erst 16 gewesen. 2008 hätten sie ein Duett zusammen gesungen, an das sich Koit aber nicht mehr erninnere. Sie sei damals ganz nervös gewesen, da Koit ja damals schon ein Star in Estland gewesen sei. Koit war mal gemeinsam mit dem Komponisten Sven Lohmus in Italien, auch in Verona, das sei die Inspiration zum Lied gewesen. Und Lohmus habe auch die Idee gehabt, ein Duo aus den beiden zu formen für den ESC. Laura wird gebeten, sie solle ihren VE-Titel aus dem letzten Jahr "Supersonic" singen, aber sie erinnert sich nicht an den Refrain, weil sie momentan nur den von "Verona" im Kopf hat. Koit hilft ihr aus, da es sein Favorit der VE 2016 gewesen sei. Koit war in vielen Musicals beschäftigt. u.a. auch in Deutschland mit "Rent" und "Hair". Er hat in "Les Misérables" und  "Phantom der Oper" gespielt. Ende des Jahres wird er wieder in "Les Misérables" spielen. DIe Performance ähnele sehr der von Born & Rästa oder auch der Common Linnets, wird gefragt, Laura meint, es sei sehr schwierig, etwas ganz Neues zu erfinden, man werde immer igrendwelche Ähnlichkeiten feststellen.

Michael

So grell und laut Fusedmarc auf der Bühne sind, beim Meet and Greet schlugen sie leise Töne an. Das hat sicher auch damit zu tun, dass Sängerin Viktorija kaum des Englischen mächtig und ihr Bandpartner Denisas alles andere als ein Lautsprecher ist und sogar ein bisschen zitterte. Irgendwie war das in der ESC-Glizerwelt auch mal sehr sympathisch. Ähnlich wie drei Jahren bei „Attenschääään“ war die litauische PK in diesem Jahr auch diejenige, die in den vergangenen beiden Tagen am schwächsten besucht worden ist. Was haben wir gelernt? Nicht viel! Beide haben sich vor 20 Jahren kennengelernt, sein Großvater kommt aus der Ukraine und deshalb fühlt er sich heimisch und sie ist seine Inspiration (meines Wissens schreibt er die Texte). Zum Abschluss gab es nur zwei Zeilen von „Rain Of Revolution“. Besser als nix und vielleicht war es besser so.

Benni

Na ja, so langweilig wie die litauische PK (über die Benny trotzdem berichten wird ;-)) war die israelische Probe nicht (kann man natürlich auch nicht vergleichen, sorry für die Überleitung...) , aber ich sitze in dieser PK und dachte mir, schreibe ich doch auch noch was zu Israel, bevor ich einschlafe. Ich gebe Stephan recht, ich hätte auch mehr erwartet von der israelischen Performance, aber das Lied ist wirklich einfach zu schwach. Sie arbeiten anfangs mit schwarz-weißen Lichteffekten, das ist durchasu wirkungsvoll, die Kamera konzentriert sich nur auf IMRI, bis es dann mit dem Refrain rot wird, IMRI beginnt zu tanzen, wird flankiert von zwei in Weiß gekleideten Tänzern. die 3 springen ein bisschen herum, aber das ist keine Choreo, wie man sie von Israel erwarten würde (und damit meine ich nicht die Choreos aus den 80er Jahren), sondern eben eher die von "Golden Boy". Vielleicht rettet IMRI wirklich die Startnummer...

Wir warten jetzt nocih auf die PKs von Estland und Israel, jetzt ist erstmal Pause.

Michael

Israel gehört ja häufig zu meinen Favoriten, und ich habe mich im Gegensatz zu vielen anderen auch über IMRI's Sieg bei der Vorentscheidung gefreut. Leider leider finde ich den Song so schwach und austauschbar, kein Vergleich mit "Golden Boy", nur der kleine orientalische Teil am Ende versöhnt mich etwas. Am Auftritt ist nichts auszusetzen, es wird alles rausgeholt. Mir kommt es dennoch so vor, als würde eine Checkliste abgearbeitet: Augen zwinkern, Pyro, Tänzer, böser Blick, schmeichelnder Blick. Glücklicherweise singt er besser als ich es erwartet habe. Großer Vorteil wird der letzte Startplatz im Semifinale sein. Doch der Drops ist, so glaube ich, noch nicht gelutscht.

Nach dem Meet & Greet mit Kristian aus Bulgarien muss ich unbedingt noch meine Begeisterung kund tun. Was für ein beeindruckender junger Mann, der selbstbewusst, ohne arrogant zu wirken, ganz allein die Pressekonferenz absolvierte, und das in perfektem englisch. Er wirkt noch jünger als auf der Bühne, ist ganz bei sich, einfach toll.

Stephan

Hier noch ein paar Impressionen von heute:

Der kleine Kristian aus Bulgarien (eigentlich aus Russland) gibt sich in der PK schon wie ein Profi. Er ist allein, ohne Head of Delegetion,  erzählt in gutem Englisch, er sei hier, um in erster Linie Spaß zu haben und Bulgarien stolz zu machen. Er sei bei "The Voice of Russia" von Dima Bilan gecoacht worden, den er sehr verehre. Mit der Inszenierung auf der Bühne sei er sehr zufrieden. Und egal, wie es ausgeht, er werde bestimmt hinterher auf dem italienischen Titel tanzen. Er stehe kurz vor dem Schulabschluss, möchte dann ab 2018 in Boston Musik studieren, aber im Falle eines Sieges wolle er erstmal an seiner Karriere arbeiten. Er hat eine Affinität zu Japan und würde gern Japanisch lernen. Sein bulgarischer Lieblingstitel des ESC ist natürlich von Poli Genova, und natürlich liebt er Loreen und vor allem Dima Bilan. Seine Familie unterstütze ihn sehr, sie mache ihn zum glücklichsten Siebzehnjährigen und natürlich die Unterstützung seiner Fans. In seiner Freizeit hänge er gern mit seinen Freund ab. 

Michael

Veroooona. Bei der ersten Probe der Esten lief zwar noch nicht alles rund, was aber nicht an Laura oder Koit lag, vielmehr müssen die Kameraschnitte noch verbessert werden, wobei ich den Eindruck hatte, es gab da noch ein generelles Problem mit den Kameras. Zu oft gab es eine Großaufnahme von Laura, wenn Koit sang oder umgekehrt. Laura trägt ein ganz wundervolles Kleid, Koit in einem schicken grauen Anzug. Auch sind sie nicht in die Kitschfalle getappt, was ja beim Thema Verona sehr leicht hätte passieren können. Genau nach meinem Geschmack. Klar, Lauras Stimme fand ich in der Vorentscheidung schon nicht so sehr stark, wird wohl bei ihr von der Tagesform abhängen. 

Stephan

Momentan steht es nach dem 1. Durchlauf Estlands 2:2, Stephan und Erwin fanden es gut, Benni und ich sind dagegen. Inszenierung in Schwarz und Weiß, sie bringen einen ähnlichen Effekt mit einem weißen Lichtbalken wie Elina Born und Stig Rästa, die damit eine Tür andeuteten. Die Kameraeinstellungen stimmten noch nicht richtig. Laura trägt zwar ein wunderschönes weißes Kleid, aber leider klang die Stimme doch sehr dürftig. Für mich kam da gar nichts rüber. Im 2. Durchlauf trug Koit statt eines grauen Anzugs nun eine schwarze Lederjacke, aber das macht es auch nicht besser, teilweise wirkt er sehr verloren, wird von der Kamera überrascht, was er mit einem Schmunzeln quittierte, aber es bleiben nur noch 8 Minuten dieser Probe, worauf der Regisseur gerade mahnend hinwies.

Michael

Valentina und Jimmie für San Marino

Jacques aus Kroatien

Jowst aus Norwegen

Timebelle aus der Schweiz

Elvira