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Der Eurovision Song Contest 1984


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29. Eurovision Song Contest - 5. Mai 1984
       Luxemburg

Halle Théâtre Municipal
Moderation Désirée Nosbusch
Pausen-Act Schwarzes Theater Prag
Wertung 11 Juror*innen pro Land bewerten jedes Lied, die ersten zehn Titel bekommen die Punkte 12-10-8-7...3-2-1
Teilnehmer 19 Länder

 

france

 Siegerland: Schweden

Interpreten:

The Herreys

Titel:

"Diggi-loo, Diggi-ley"

Musik:

Torgny Söderberg

Text:

Britt Lindeborg

 

 

    Sieg82© BRAVO
            

       


 

PLATZIERUNGEN UND PUNKTE

 

Finale
Platz         Land  PunkteStartnr.
1.
Schweden
The Herreys
"Diggy-loo Diggy-ley"

141

1
2.
Irland
Linda Martin
"Terminal 3"
137 9
3.
Spanien
Bravo
"Lady, Lady"
106 4
4.
Dänemark
Hot Eyes
"Det' lige det"
101 10
5.
Belgien
Jacques Zegers
"Avanti la vie" 
70 8

Italien
Alice & Franco Battiato
"I treni di Tozeur"
70 18
7.
Ver. Königreich
Belle & The Devotions
"Love Games"
63 6
8.
Frankreich
Annick Thoumazeau
"Autant d'amour que d'étoiles"
61 3
9.
  
Finnland
Kirka
"Hengaillaan"
46 16
10.
Luxemburg
Sophie Carle
"100% d'amour"
39

2

 11.
Portugal
Maria Guinot
"Silencio e tanta gente"
38 19
12.
Türkei
Bes Yil Once Yil Sonra
"Halay"
37 15
13.
Niederlande
Maribelle
"Ik hou van jou"
34 11

Deutschland
Mary Roos
"Aufrecht geh'n"
34 14
15.
Zypern
Andy Paul
"Anna Mari-Elena"
31 7
16.
CH
Schweiz
Rainy Day
"Welche Farbe hat der Sonnenschein"
30 17
17.
Norwegen
Dollie de Luxe
"Lenge leve livet"
29 5
18.
Jugoslawien
Ida & Vlado
"Ciao amore"
26 12
19.
Österreich
Anita
"EInfach weg"
5 13

 

  


 

ALLGEMEINE INFORMATIONEN

  

© www.luxembourg-city.com

Luxemburg sollte 1984 das letzte mal den Song Contest übertragen. RTL suchte vergebens nach einer geeigneten Halle und entschied sich dann doch wieder für das kleine Stadttheater, so dass nur VIP, Delegationsmitglieder und die Presse im Publikum Platz fanden.

  

 

 

 

 

 

 

© ECG e. V. / MS

Nach den Absagen Griechenlands und Israels (wegen des nationalen Gedenktages) waren nur 19 Nationen am Start, die von der 19-jährigen Moderatorin Désirée Nosbusch in fünf Sprachen begrüßt wurden. Sie war jung, frisch, frech und souverän. Ihr Auftritt war ein Genuss und rettete den eher langweiligen Abend. Denn musikalisch erreichte der Song Contest in diesem Jahr seinen Tiefpunkt. Nichts Neues und nichts Aufregendes, eher nur Mittelmaß.

Désiree Nosbusch moderierte bereits im Alter von 12 Jahren bei Radio Luxemburg. Anfang der 1980er Jahre berichtete sie gemeinsam mit Anke Engelke live von der IFA in Berlin. Nach einer Schauspielausbildung in New York spielte sie auch in Filmen mit, war aber auch weiterhin als TV-Moderatorin für verschiedene TV-Sender - auch in Frankreich - tätig, und wirkte in zahlreichen TV-Filmen mit,  2018 und 2020 in der TV-Serie "Bad Banks".  

 

FAZIT

Die in Amerika lebenden aber mit schwedischem Pass ausgestatteten Gebrüder Herreys gingen als Aufwärmer auf die Bühne. Die Tatsache, dass sie der mormonischen Kirche angehörten, brachte den drei Brüdern nur wenig Schlagzeilen. Für das schwedische Fernsehen wie auch für viele Zuschauer war das Lied "Diggi-loo, Diggi-ley nicht siegesstark. Eine kleine Tanzeinlage und drei Paar goldene Schuhe würden wohl nicht reichen, um die würdigen Nachfolger für ABBA zu werden, die genau zehn Jahre zu vor 10 Jahren ihren Triumph feierten. Um so größer war die Sensation, denn kein anderes Land konnte an diesem Abend die drei Blondies schlagen.

 

Der Abend verlief weiter ohne Höhepunkte. Sophie Carle aus Luxemburg konnte kaum einen Ton in ihrem Lied treffen, so dass ihr Versprechen von 100% Liebe nicht dementsprechend belohnt wurde. Die spanische Gruppe Bravo klang zwar sehr harmonisch, aber nicht zeitgemäß. Die Dollies aus Norwegen wie auch die Britin Belle mit ihren Devotions und ihren Liebesspielen klangen zwar sehr kommerziell, konnten sich aber nicht durchsetzen.  Beim Auftritt der Britin waren im Auditorium Buh-Rufe zu vernehmen. Über den Grund gibt es Spekulationen, möglicherweise war das die Rache für das Verhalten einiger englischer Fußballfans, die sich in Luxemburg daneben benommen hatten, möglicherweise aber auch ein Protest dagegen, dass die Backing-Vocals hinter der Bühne standen, was den Eindruck erweckte, die Tänzerinnen würden Vollplayback singen, außerdem klang der Titel doch sehr nach den Supremes.

 

Irland machte nach einer kurzen Pause wieder mit. Der Sieger von 1980, Johnny Logan, war diesmal als Komponist tätig: Linda Martin sang seine rockige Nummer „Terminal 3“, aber sie hatte nicht den Glanz, den die goldenen Schuhe der Schweden ausstrahlten.

 

Der Weg für einen zweiten Sieg schien beim deutschen Fernsehen wieder frei zu sein. Denn es lief alles nach Plan. Mary Roos gewann überlegen die Vorentscheidung mit einem Song, der einen Evergreenstatus erreicht hat. „Aufrecht geh’n“ war seiner Zeit voraus. Starke Melodie, melancholischer Text und natürlich eine erfahrene Sängerin. Denn Mary Roos nahm ja zum zweiten Mal für Deutschland teil. und sie wusste, wie so etwas abläuft. Es sprach also alles für den deutschen Beitrag. Mary Roos befand sich in dieser Zeit in einer schwierigen privaten Situation, die ihr sicherlich viel psychische Energie abforderte. Denn auf der Bühne wirkte sie sehr blass und verunsichert. Selbst ihre sichere klare Stimme kippte an manchen Stellen. Es reichte nur zum dreizehnten Rang, gemeinsam mit Maribelle aus den Niederlanden, die ebenfalls zu den großen Favoriten gehörte. Beide Künstlerinnen haben auch den meisten Applaus im Saal bekommen - aus der Siegestraum.

 

Die österreichische Sängerin Anita (mit dem Song „Einfach weg“) erwischte es noch schlimmer. Sie wurde Letzte.

 

Den Traum von einem Sieg konnten Alice und Franco Battiato aus Italien auch nicht verwirklichen. Die Sanremo-Gewinnerin von 1981 mit "Per Elisa" und ihr bekannter Gesangspartner wurden als große Favoriten gehandelt. Das Lied  „I treni di Tozeur" (Die Züge von Tozeur), ein Ort an der nordafrikanischen Küste, war zwar ein musikalisches Kunstwerk, aber für normale Verbraucher gewöhnungsbedürftig, wie auch für die Juroren in den anderen Ländern. Stimmlich war Alice unbestritten die Beste des Abends. Das Auftreten der beiden verlief aber irgendwie unspektakulär, und auch die drei Solistinnen am Ende des Liedes, die einige Verse in deutsch sangen (was sehr schwer zu verstehen war) konnten kein besseres Ergebnis als Platz fünf daraus machen.

 

 


 

 DIE TEILNEHMENDEN

  

 

1.


Schweden

The Herreys

"Diggi-loo, Diggi-ley"

M.: Torgny Söderberg
T.: Britt Lindeborg
D.: Curt-Eric Holmquist

   
 

2.

AD
Luxemburg

Sophie Carle

"100% d'amour"

M.: Jean Pierre Goussaud
T.: J.M. Beriat, 
P. Jaymes
D.: Pascal Stive

   
 

3.

GB
Frankreich

Annick Thoumazeau

”Autant d'amour que
d'étoiles"

 MOL13

M.: Vladimir Cosma
T.: Charles Level
D.: François Rauber

   

4.


Spanien

Bravo

”Lady, Lady"

FIN13

 M.: Miguel Blasco
T.: Amaya Saizar
D.: Eddy Guerin

   

5.

AD
Norwegen

 

Dollie de Luxe

"Lenge leve livet"

 TUR 83

M.: I. Bjørnov
T.: B. Adrian
D.: Sigurd Jansen

   

6.

AD
Ver. Königreich

Belle & The Devotions

"Love Games"
TUR 83

M.: Graham Sacher
T.: Paul Curtis
D.: John Coleman

   

8.

ADZypern

 

Andy Paul

"Anna Mari-Elena"
ESP 83

  M. & T.:
 M.: Andy Paul
D.: Pascal Stive

   

8.

ADBelgien

Jacques Zegers

"Avanti la vie"

BLR 10

M.: Jacques Zegers
T.: Henri Seroka
D.: Jo Carlier

   

9.

AD
Irland

Linda Martin

"Terminal 3"

FIN 83

M. & T.:
Johnny Logan
D.: Noel Kelehan

   

10.

AD
Dänemark

Hot Eyes

"Det'lige det"

ARM 10

 M.: Søren Bundgaard
T.: Keld Heick
D.: Henrik Krogsgaard

   

11.

AD
Niederlande

Maribelle

"Ik hou van jou"
RUS14n

 M.: Peter van Asten
T.: Richard de Bois
D.: Rogier van Otterloo

   

12.

ADJugoslawien

Ido & Vlado

 "Ciao amore"
ITA 60

M.: Slobodan Bucevac
T.: Milan Perić
D.: Mato Dosen

   

13.

AD
Österreich

Anita

"Einfach weg" 
FRA 60

M.: B. Seuberth
T.: G. Müller
D.: Richard Österreicher

   

14.

AD
Deutschland

Mary Roos

"Aufrecht geh'n"
GER 83

M.: Michael Reinecke
T.: Michael Kunze
D.: Pierre Cao

   

15.

AD
Türkei

Bes Yil Once Yil Sonra

"Halay"
GBR  61

M.: Selcuk Basar
T.: Ulku Aker
D.: Selcuk Basar

 

16.

AD
Finnland

Kirka

  "Hengaillaan"
ITA  61

M.: Jukka Siikovire
T.: Jossi Tuominen
D.: Ossi Runne

 

17.

ADSchweiz

Rainy Day

"Welche Farbe hat
der Sonnenschein"
SLO15

 M. & T.:
Günter Loose
D.: Mario Robbiani

 

18.

AD
Italien

Alice & Franco Battiato

"I treni di Tozeur"
SLO15

M.: F. Battiato,
G. Pio
T.: Rosario Cosentino
D.: Giusto Pio

 

19.

AD
Portugal

Maria Guinot

"Silencio e tanta gente"
SLO15

M. & T.:
Maria Guinot
D.: Pedro Osorio

 

(Fotos der Teilnehmertabellen: © ECG e. V. / M. Sonneck)

 


  

DIE WERTUNG

 


 
         © RTL

 


 

AUS DER PRESSE

 

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