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PLATZIERUNGEN UND PUNKTE
Finale | ||||||
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Platz Land | Interpret*in | Titel | Punkte | Startnr. | ||
1. | ![]() | Irland | Johnny Logan | Hold Me Now | 172 | 20 |
2. | ![]() | Deutschland | Wind | Lass die Sonne in dein Herz | 141 | 16 |
3. | ![]() | Italien | Umberto Tozzi & Raf | Gente di mare | 103 | 7 |
4. | ![]() | Jugoslawien | Novi Fosili | Ja sam za ples | 92 | 21 |
5. | ![]() | Niederlande | Marcha | Rechtop in die wind | 83 | 12 |
![]() | Dänemark | Bandjo & Anne Cathrine Herdorf | En lille melodi | 83 | 19 | |
7. | ![]() | Zypern | Alexia | Aspro-mavro | 80 | 17 |
8. | ![]() | Israel | Datner & Kushnir | Shir habatlanim | 73 | 2 |
9. | ![]() | Norwegen | Kate | Mitt liv | 65 | 1 |
10. | ![]() | Griechenland | Bang! | Stop | 64 | 11 |
11. | ![]() | Belgien | Liliane St. Pierre | Soldiers OfLove | 56 | 5 |
12. | ![]() | Schweden | Lotta Engberg | Boogaloo | 50 | 6 |
13. | ![]() | Ver. Königreich | Rikki | Only The Light | 47 | 14 |
14. | ![]() | Frankreich | Christine Minier | Let mots d'amour n'ont pas de dimanche | 44 | 15 |
15. | ![]() | Finnland | Vicky Rosti | Sata salamaa | 32 | 18 |
16. | ![]() | Island | Halla Margrét | Haegt og hljótt | 28 | 4 |
17. | ![]() | Schweiz | Carol Rich | Moitié moitié | 26 | 22 |
18. | ![]() | Portugal | Nevada | Neste barco à vela | 15 | 8 |
19. | ![]() | Spanien | Patricia Kraus | No estas solo | 10 | 9 |
20. | ![]() | Österreich | Gary Lux | Nur noch Gefühl | 8 | 3 |
21. | ![]() | Luxemburg | Plastic Bertrand | Amour-amour | 4 | 13 |
22. | ![]() | Türkei | Seyyal Taner & Locomotif | Sarkim sevgi üstüne | 0 | 10 |
ALLGEMEINE INFORMATIONEN
© www.flickr.com
Am 30. Jahrestag der EG-Gründung ging der ESC 1987 in Brüssel über die Bühne. 22 Nationen kamen in die Hauptstadt der Europäischen Union, um dieses Doppel-Ereignis mitzufeiern. Aus dem Sieben-Länder-Wettbewerb entwickelte sich der Song Contest zu dem größten Musikevent des Jahres - trotz des mangelnden Interesses der Medien und des Musikmarktes und trotz der Krisen, die von Zeit zu Zeit auftraten. Auch das niedrige Niveau der diversen Beiträge in den letzten Jahren schien kein Hindernis für die Fernsehanstalten der beteiligten Länder zu sein. Eine neue Rekordzahl an Teilnehmern wurde aufgestellt, auch, weil kein Land fehlte. Das wallonische Fernsehen RTBF hatte 1986 mit Sandra Kim gewonnen, turnusmäßig aber stellte der flämische Sender BRT den Vertreter 1987. BRT wollte eigentlich gern auch an der Organisation beteiligt werden, aber das wurde von RTBF abgelehnt.
© RTBF
Die bekannteste Popsängerin Belgiens Viktor Lazlo – in Deutschland bekannt durch ihr Duett mit Stefan Waggershausen „Das erste Mal tut‘s noch weh“ - übernahm die Rolle der Gastgeberin, aber ihr Erscheinungsbild konnte ihre eher brave und ruhige Moderation nicht aufpeppen. Auch das belgische Publikum schien das ganze Spektakel nicht so ins Herz geschlossen zu haben.
Viktor Lazlo, eigentlich Sonia Dronier, wählte ihren Künstlernamen in Anlehnung an den fiktiven Widerstandskämpfer Victor László aus dem Film "Casablanca" mit Humphrey Bogart. Ihre Eltern stammten aus der Karibik. Sie studierte in Belgien und arbeitete als Model. In einem Nachtclub entdeckte sie ein Musikproduzent, der ihre erste Single "Casanova" produzierte. Ihr Debütalbum war auch in Deutschland und Japan erfolgreich. Ihren größten Hit "Breathless" sang sie beim ESC-Finale. 1994 sang sie mit Juliane Werding und Maggie Reilly gemeinsam "Engel wie du". Sie arbeitete auch als Schauspielerin. Ihr Album "Woman" erschien 2017.
FAZIT
Kate aus Norwegen eröffnete den Wettbewerb. Sie sang über ihr Leben ("Mitt Liv"), was aber nicht so aufregend war. Sie wurde nur Neunte. Rolf Løvland, Komponist des Siegertitels von 1985, schrieb die Musik dieses Beitrags. Der Text stammte von Hanne Krogh, Mitglied des Duos Bobbysocks.
Während die israelischen Vertreter Datner & Kushnir sich sehr witzig präsentierten, setzten die Österreicher auf Bewährtes: eine traurige Ballade und einen Interpreten mit enormer ESC-Erfahrung. Denn für Gary Lux war es bereit die vierte Teilnahme: 1983 noch als Mitglied der Gruppe Westend und 1984 im Chor von Anita, trat er 1985 und auch 1987 als Solist auf. Ursprünglich sollte er mit der eigenen Komposition „Träume der Zukunft“ in Brüssel antreten. Die Verantwortlichen des ORF entschieden jedoch, das Lied “Nur noch Gefühl“ ins Rennen zu schicken. Der sonst stimmsichere Gary verpatzte einige Passagen seines Songs, so dass der Titel zum Schluss nur 8 Punkte, 7 davon aus Griechenland, bekam.
Umberto Tozzi & Raff aus Italien waren um einiges erfolgreicher. Mit einer melancholischen Popballade im italienischen Stil sangen sie über die Sehnsüchte der Leute am Meer ("Gente di mare"). Umberto Tozzi, bekannt durch Songs wie “Ti amo“ oder “Gloria“, und Raf ("Self Control") bekamen fünfmal die höchste Wertung und landeten auf einem hervorragenden dritten Platz.
Die meisten Länder gingen in diesem Jahr mit poppigen Songs ins Rennen. Liliane Saint Pierre sang für die Gastgeber “Soldiers of Love“, Patricia Kraus aus Spanien sagte „Du bist nicht allein ("No estás solo"), die griechische Band Bang! sang “Stop“ und der luxemburgische Vertreter Plastik Bertrand sang über die Liebe ("Amour, amour").
Carol Riche aus der Schweiz war nicht in der Lage, das gute Ergebnis des vorigen Jahres zu wiederholen. Alexia aus Zypern sang "Aspro-mavro" (Schwarz-weiß) und war bei ihrer zweiten Teilnahme genauso erfolgreich wie 1981 als Mitglied der Gruppe Island.
Die finnische Sängerin Vicky Rosti musste um ihre Teilnahme wegen eines Streiks des staatlichen Fernsehens bangen. Als Mitfavoritin war es eine doppelte Belastung. Einen Tag vor dem Finale entschieden die Verantwortlichen des finnischen Fernsehsenders YLE, den Song Contest doch live zu übertragen. Vicky trat trotzdem ziemlich nervös auf, und sie landete mit dem rockigen Titel “Sata Salamaa“ (Feuer in der Nacht) auf Rang 15.
Lotta Engberg aus Schweden musste auch einige Probleme bewältigen. Ihr Titel “Fyra bugg och en Coca-Cola“ (vier Kaugummi und eine Coca-Cola) musste nach EBU-Vorschrift geändert werden, denn er konnte als Schleichwerbung gelten. In Brüssel sang sie zwangsweise “Boogaloo“. Lotta Engberg war vierzig Tage vor dem Finale Mutter geworden.
Für Deutschland startete zum zweiten Mal die Gruppe Wind, diesmal aber mit Andreas Lebbing als Sänger. Für “Lass‘ die Sonne in dein Herz“ ließen die Juroren so viele Punkte fallen, dass es wieder für den zweiten Platz, wie auch 1985, reichte. Ein unerwarteter, aber toller Erfolg für die Gruppe Wind.
Der Sieg der Gruppe Wind wurde verhindert durch den Mann, der schon 1980 Katja Ebstein in Den Haag im Wege stand: Johnny Logan aus Irland. In den sechs Jahren nach seinen ersten Sieg versank er in einem künstlerischen wie auch privaten Tief. 1984 verpasste sein Schützling Linda Martin beim ESC in Luxemburg knapp den Sieg. Der 32-jährige Johnny Logan, bürgerlich Seán Patrick Michael Sherrard O’Hagan, reiste um die ganze Welt, bevor sich seine Eltern in Australien endgültig niederließen. Nach der Schule machte er eine Ausbildung als Elektriker, er vergaß aber nie seine Vorliebe für die Musik. Mit 20 entschloss er sich, in seine irische Heimat zurückzukehren. Er studierte Pantomime. Bei einem Talentwettbewerb konnte er für Aufmerksamkeit sorgen. Daraufhin bekam er die Hauptrolle in dem Rock-Musical “Adam & Eve“. 1980 gewann er den Song Contest in Den Haag - Gleiches wünschte er sich auch 1987. Den Song “Hold Me Now“ betrachtete er als sehr persönlich, und er sollte ihm zu seinem Comeback verhelfen. Desto größer war seine Anspannung während der Punktevergabe. Johnny Logan machte den Eindruck, es ginge um Leben und Tod. Das Champagnerglas war ihm nicht aus der Hand zu nehmen. Und dann die Erlösung: Johnny Logan gewann als einziger Interpret zum zweiten Mal den Song Contest. Er stand emotional so stark unter Druck, dass es ihm sehr schwer fiel, seinen Titel nach der Siegerehrung noch einmal vollständig vorzutragen. Ein Bild, das wir sicherlich nie vergessen werden, wie auch sein Dank an Gott : „Thanks God!“
DIE TEILNEHMER
![]() | |||
1. | 2. | 3. | 4. |
Norwegen | Israel | Österreich | Island |
Kate | Datner & Kushnir | Gary Lux | Halla Margret |
"Mitt liv" | "Shir habatlanim" | ”Nur noch Gefühl" | "Haegt og hljott" |
M.: Rolf Løvland T.: Hanne Krogh D.: Terje Fjaern | M. & T.: Zohar Laskov D.: Kobi Oshrat | M.: Kenneth Westmore T.: Stefanie Werger D.: Richard Österreicher | M. & T.: Valgeir Gudjonsson D.: Hjalmar H. Ragnarsson |
5. | 6. | 7. | 8. |
Belgien | Schweden | Italien | Portugal |
Liliane St.Pierre | Lotta Engberg | Umberto Tozzi & Raf | Nevada |
"Soldiers Of Love" | "Boogaloo" | "Gente di mare" | "Este barco a vela" |
M.: Liliane Keuninckx, Gyuri Spies & Marc de Coen T.: Liliane Keuninckx D.: Freddy Sunder | M.: Mikael Wendt T.: Christer Lund D.: Curt-Eric Holmquist | M.: Umberto Tozzi & Raf Riefoli T.: Giancarlo Bigazzi D.: Gianfranco Lombardi | M.: Alfredo Azinheira & Jorge Mendes T.: Alfredo Azinheira D.: Jaime Oliveira |
9. | 10. | 11. | 12. |
Spanien | Türkei | Griechenland | Niederlande |
Patricia Kraus | Seyyal Taner & Locomotif | Bang! | Marcha |
"No estas solo" | "Sarkim sevgi üstüne" | "Stop" | "Rechtop in de wind " |
M.: Rafael Martinez & Rafael Trabucchelli T.: Patricia Kraus D.: Eduardo Leiva | M. & T.:: Olcayto Ahmet Tugsuz D.: Garo Mafyan | M. & T.: Thanos Kalliris & Vassilis Dertilis D.: George Niarchos | M. & T.: Peter Koelewijn D.: Rogier van Otterloo |
13. | 14. | 15. | 16. |
Luxemburg | Ver. Königreich | Frankreich | Deutschland |
Plastic Bertrand | Rikki | Christine Minier | Wind |
"Amour-amour" | "Only The Light" | "Les mots d'amour n'ont pas de dimanche" | "Lass die Sonne in dein Herz" |
M. & T.: Roger Jouret & Alec Mansion D.: Alec Mansion | M. & T.: Richard Peebles D.: Ronnie Hazlehurst | M.: Marc Minier T.: Gerard Curci D.: Jean-Claude Petit | M.: Ralph Siegel T.: Bernd Meinunger D.: Laszlo Bencker |
17. | 18. | 19. | 20. |
Zypern | Finnland | Dänemark | Irland |
Alexia | Vicky Rosti | Bandjo & Anne Cathrine Herdorf | Johnny Logan |
"Aspro-mavro" | "Sata salamaa" | "En lille melodi" | "Hold Me Now" |
M.: Andros Papapavlou T.: Maria Papapavlou D.: Jo Carlier | M.: Petri Laaksonen T.: Veli-Pekka Lehto D.: Ossi Runne | M.: Helge Engelbrecht T.: Jacob Jonia D.: Hendrik Krogsgaard | M. & T.: Sean Sherrard (Johnny Logan) D.: Noel Kelehan |
| |||
21. | 22. | ||
Jugoslawien | Schweiz | ||
Novi Fosili | Carole Rich | ||
"Ja zam sa ples" | "Moitié, moitié" | ||
M.: Rajko Dujmić T.: Stevo Cvikić D.: Nikica Kalogjera | M. & T.: Jean-Jacques Egli D.: Noel Kkelehan |
DIE WERTUNG
© SVT
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AUS DER PRESSE
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