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Mittwoch, 20 Februar 2019 14:07

Die Proben zur VE

Geschrieben von

Hallo zusammen,

wir sind jetzt gerade ins Studio gelassen worden, wo gleich als erstes BB Thomaz ihre Kameraprobe haben wird. Es wird eine hohe Treppe aufgebaut, davor ein Trampolin...

 

Bühne BB

 

BB Thomaz hat 2 Durchläufe gesungen. SIe sitzt anfangs unten auf der Treppe und steigt sie dann im Takt empor, wenn sie oben angekommen ist, kommen von unten 2 Tänzer in grauen Ganzkörperanzügen inklusive Kopf nach oben und BB stupst sie dann mit dem immer wiederholten "All my demons can go!" von der Treppe, sie landen auf dem Trampolin und kommen wieder auf der Treppe an, nur ganz zum Schluss bleiben sie unten, dann hat sie es offensichtlich geschafft, sich von den Dämonen zu befreien. Das Lied geht in RIchtung Midtempo-R'nB, wie unser Musikexperte Benni meint (ich tue mich da immer etwas schwer mit diesen Musikstilklassifizierungen). Für mich wiederholt sich dieser Satz  mit den "Demons" zu häufig, finde ich etwas nervig, und so einen richtigen Höhepunkt bis auf ein Stück, wo BB und Backings mehrfach rhythmisch klatschen, hat es auch nicht.

Für mich eher kein Sieger.

(Michael)

 

Hallo auch von mir aus Berlin. Die Eifel ist auch angekommen!

Nachdem die Demons Gott sei Dank weg sind, kommt Gregor Hägele, ein sympathisches Büble aus dem Ländle, auf die Bühne und singt sein "Let me go", was auch aus dem Song Writing Camp stammt. Lässig in Jeans und Baumwollhemd und weißen Sneakers (wenn meine alten Augen mich auf die Entefrnung nicht getäuscht haben) singt er souverän seinen Song mit Wechsel in die Kopfstimme. Schöner Radiopopsong, der mich zwar (noch) nicht aus den Socken schmeißt, aber der im Ohr bleibt und durchaus massentauglich ist. Besonders toll fanden wir allerdings die Inszenierung über LED mit offenene Türen, tollen Landschaften. Perfekt umgesetzt finde ich. Man gleitet förmlich mit ihm hinaus und nimmt dabei auch das Lied mit. Echt gelungen! Wobei ich die Umsetzung auch bei BB Thomaz gut fand. Leider hat die Gute aber vergessen, dass es auch ein kleines bißchen um den Song beim ESC geht. Auch wenn man in den letzten Jahren oft meinen konnte, dem sei nicht mehr so.

Zurück zum Büble, von mir ganz klar Daumen hoch. Immerhin ein erster Lichtblick!

(Erwin)

 

 

 

Bei Aly Ryan scheiden sich gerade die Geister, Elvira und ich finden es ganz gut, bei Erwin geht der Daumen ganz nach unten, Benni findet es nicht so gut, glaubt aber, dass es große Chancen hat. Aly steht in einem weißen langen Kleid auf einem Laufband, flankiert von zwei Tänzerinnen, neonbunte LED-Rechtecke, Projektionen auf die Damenkörper, interessante Lichteffekte, der Song ein wenig elektro-pop-mäßig, der Anfang erinnert an das Anti-Crisis-Girl aus Moskau. Der Refrain "stampft" sich ins Ohr, gesanglich ist teilweise noch Luft noch oben, es gibt einen Kleiderwechsel und eine Choreo, die allerdings aus einem osteuropäischen Land sicher spektakulärer ausfallen würde.

 

 

Beim 2. Durchlauf hebt sich auch Erwins Daumen :-) Für mich das Beste bisher!

Zwischenbilanz: die 3 bisherigen Inszenierungen sind bereits deutlich besser als letztes Jahr. Jetzt gibt es erstmal eine Pause...

(Michael)

 

So, weiter geht's mit Makeda. Sie singt im goldenen Kleid eine klassische Ballade à la Whitney Houston. Keine besondere Inszenierung, nur Schweinwerfer. Beim 1. Durchlauf hat es mich noch nicht gepackt. Erwin gefällt es sehr gut, er sieht aber wenig Chancen international.

(Michael)

 

Jep, Makeda singt eine klassische Ballade, auch irgendwie eine teilweise große Ballade, aber leider bleibt auch bei mir als Balladenfan der Gänsehauteffekt aus. Wie Michael schon schrieb, ist die Inszenierung eher schwach. Ich hätte mir einen Flügel, Geigen und am Schluss den stimmgewaltigen Chor auf der Bühne gewünscht. So passiert halt sehr wenig, die Lichteffekte reichen bei weitem nicht, um nachhaltig erfolgreich zu sein. Ein schönes Lied, was ich mir privat noch öfter anhören werde, was wir aber nicht nach Tel Aviv schicken sollten. Benni ist entzückt!

Aber bisher bin ich wirklich insgesamt positiv von den Songs überrascht. Da hatten wir in vergangenen Jahren schon wesentlich schlimmeres. Jetzt ist Pyro angekündigt, mal gespannt.

Um mich herum sind jetzt Benni und Dirk entzückt, und beim letzten Durchgang hatte ich Gänsehaut! Immerhin ;o)

(Erwin)

 

 

Surprise, surprise, singt Lilly among clouds, und das ist wirklich eine Überraschung. Sie steht auf der Bühne in langem wallendem roten Rock und bietet eine anscheinend total vergeistigte Performance a la Loreen, gesanglich ein bisschen Jamala, dazu ekstatisches Tanztheater. Elvira und ich finden es interessant und bemerkenswert, die anderen sind total entsetzt. Das fällt auf alle Fälle total aus dem Rahmen! In Albanien würde das gewinnen!

Beim zweiten Durchlauf ist es jetzt nicht mehr interessant, sondern etwas nervig, zumal die Stimme sehr gewöhnungsbedürftig ist und man nie weiß, ob sie gerade selbst singt oder eine nicht sichtbare Backgroundsängerin.

(Michael)

 

Linus Bruhn tanzt mit seinen coolen Kumpels und singt ein Lied über seine Stadt. 4 unterschiedlich große Steinblöcke oder so stehen auf der Bühne, worauf zwei Backings später Handstand machen. Eine frische junge Nummer, die sehr vielversprechend beginnt, dann aber im Refrain doch leider ziemlich abfällt und aus meiner Sicht auch danach nicht mehr richtig an Fahrt gewinnt. Sehr schade. Man hätte aus diesem Lied viel mehr machen können. Ich denke, dem Titel hätte es gut getan, wenn hieran am Song Writer Camp von einigen weiteren Leuten intensiv gearbeitet worden wäre, statt das Lied vorab auszusuchen und als gesetzt zu nehmen. Schade, für mich definitiv nicht unser Lied für Israel. Trotz des wieder schönen LED-Hintergrundes, der bisher bei allen Acts wirklich toll ist.

(Erwin)

(Foto von der letzten Kameraprobe ohne Deko und Tänzer)

 

Als letztes proben die Sisters, beide in Schwarz auf einem sich drehenden Podest, sie laufen darüber, stehen sich gegenüber, laufen wieder, singen sich an. Mir gefällt das Lied nicht besonders, den anderen gefällt es etwas besser, aber so ein richtiger Burner ist das nicht. Auch ziemlich dunkel inszeniert. Ab dem 2. Durchlauf singen sie wegen angeschlagener Stimmen Vollplayback, da hört sich das schon besser an :-) Und beim 3. Durchlauf gefällt es noch besser.

 

Fazit von uns hier: Alles in allem ein sehr abwechslungsreiches Angebot, das sich vor anderen diesjährigen VE, die man schon sehen konnte, nicht zu verstecken braucht. Ich persönlich sehe nach dem ersten Eindruck für Aly Ryan ziemlich gute Chancen und im Team hier sehen das alle genauso. Meinen persönlichen Michael-Schulte-Moment von 2018 bei den Proben habe ich heute nicht gehabt, aber das war wohl auch nicht zu erwarten.

Es gibt für unsere Begriffe auf jeden Fall keinen klaren Favoriten, und das macht die Sache am Freitag schön spannend.

Wir beenden unseren Blog damit, weitere Proben sind nicht mehr zugänglich.

Danke, dass ihr uns gelesen habt. viele Grüße vom ECG-Team aus Berlin!