Eurovision Song Contest
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Montag, 06 Mai 2019 10:52

Das erste Skandälchen


Die am meisten mit Spannung erwartete Pressekonferenz gestern war die der Isländer – und wir wurden nicht enttäuscht. Weil zu wenige Stühle da waren, absolvierten die beiden Hauptakteure der Gruppe die PK im Stehen. Die durch die Bank etwas überforderte Moderatorin kündigte an, dass sie es schaffen würde, die beiden zum Lachen zu bringen. Ich nehme es vorweg: Es wurde höchstens ein leichtes Schmunzeln. Zu ihrem Outfit sagten sie, dass es genau das richtige für 30 Grad und Strand sei und dass ihre Pyjamas zuhause ähnlich aussehen würden. Natürlich beides ironisch gemeint. Abseits der Bühne sind nämlich zwei der drei Familienväter jeweils 1 ½ Jahre alter Kinder. Ähnlich ging es weiter. Was hat ihr BDSM-Kleidungsstil mit ihrer Einstellung gegen Kapitalismus zu tun? Beides schnürt zu bzw. ist zugeschnürt. „Hatrið mun sigra“ sei einer ihrer softeren Songs, und wenn sie gewinnen, würden sie die erste liberale BDSM-Community in Israel gründen. Die Botschaft des Songs (wenn wir vergessen zu lieben, wird der Hass siegen) passe auch perfekt in die Nahost-Region. Bei der obligatorischen Frage zum Gaza-Konflikt und Palästina schritt wie immer die Moderatorin ein und las ein Statement teilweise von einer Karte ab – zudem war die Zeit der Pressekonferenz abgelaufen. Hatari bestand darauf, die Frage beantworten zu wollen und es kam zu einem Wortgefecht. Auch die zweite „Tänzerin“, die unter den Zuhörern saß, mischte sich ein, dass es unhöflich sei, nicht auf Fragen eingehen zu dürfen. Es würde, wie immer zwischen den Pressekonferenzen, Musik aufgedreht und man konnte sie nicht mehr verstehen. Erst als die Musik zwischendurch mal wieder aussetzte, weil der Regie offenbar unklar war, ob sie die Frage nicht doch beantworten durften, verstand man die Worte „Wir hoffen, dass die Besetzung endet.“

Hatari ist übrigens wie schon in Amsterdam überraschend sehr fan-nah – wenn sie es denn dürfen. Denn wie alle anderen Acts wurden sie nach wenigen Selfies gegen ihren Willen von den wartenden Fanjournalisten weggezogen. Also mit einem Meet and Greet mit Fans nach der ersten Pressekonferenz, wie dies einmal gedacht war, hat das definitiv nichts mehr zu tun. Schade!

Benni

   

 

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Wir vor Ort

Hier berichtet das ECG-Team aus Tel Aviv von den Proben, Empfängen und anderen Ereignissen. Diese Berichte sind natürlich rein subjektiv und sollen nicht in erster Linie eine detailgenaue Beschreibung der Proben liefern - diese kann man ja in verschiedenen Portalen teilweise sogar live verfolgen - sondern einen ganz persönlichen Eindruck unserer Erlebnisse und Erfahrungen live vor Ort darstellen. 

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