In der zweiten Wochen bleibt ja zum Glück etwas mehr Zeit zum Sightseeing und so ging es für mich nach Jerusalem.
Der erste Zwischenstopp war auf dem Skopus-Berg. Von dort hat man einen tollen Panoramablick auf Jerusalem inklusive des markanten Felsendoms.
Dann folgte eine Altstadtführung mit Grabeskirche und Klagemauer. Ich fand es spannend diese bedeutenden Orte jetzt auch einmal selbst gesehen zu habe. Allerdings können das jeden Tag auch zehntausende andere von sich behaupten, weshalb die ganze Altstadt voller Touristen und Busmeuten ist und sich in den hübschen kleinen Basarstraßen, genauso wie in der Via Dolorosa, fast nur noch Shops tummeln, die Touris, vor allem mit religiösen Souvenirs, das Geld aus der Tasche ziehen wollen.
Meine Highlights der Altstadtour: Felsenhöhlen etwas abseits in der Grabeskirche, die von Juden vor 2000 Jahren zur Bestattung genutzt wurden, und eher zeigen, wie Jesus wahrscheinlich bestattet wurde.
Außerdem die Klagemauer inklusive Geschlechtertrennung und der ganzen Zettel in den Ritzen so massiv vor sich zu haben.
Und zu erleben, wie nah christliche, muslimische und jüdische Viertel hier sind.
Letzter Programmpunkt war Yad Vashem, das Holocaust-Museum. Dort bin ich dann allerdings nicht mir hinein gegangen. Generell sollte man sich da meiner Ansicht nach Zeit für nehmen und nicht in einer Stunde durchhetzen müssen. Und danach dann direkt beim ersten Semifinale abzufeiern fühlte sich einfach falsch an. Deshalb habe ich mir in der Zeit den wirklich hübschen umliegenden waldartigen Gedenkpark angeschaut und den Ausblick auf ein bewaldetes Tal genossen. Was hier wirklich interessant ist: in Israel läuft ein großes Aufforstungsprojekt, es ist eines der ganz wenigen Länder, wo die Waldfläche zu- statt abnimmt, und für jedes neugeborene Kind pflanzt der Staat einen Baum.
Und auch Zeit für einen Abstecher in ein naheliegendes Wohngebiet war. Das war für mich am Ende sogar spannender als die Altstadt, weil man hier einen Mini-Einblick in das „echte“ Jerusalem bekommen hat. Der Gegensatz zu Tel Aviv war so offensichtlich, fast alle Männer (auch Schuljungs) mit Kippa und immer wieder auch lange Bärte, Schläfenlocken und schwarze Hüte.
~ Bere ~