5. Eurovision Weekend in Berlin


ORANJE MEETS SCHWARZ-ROT-GOLD:
DAS EUROVISION WEEKEND 2016 MIT OGAE NEDERLAND WAR EIN VOLLER ERFOLG

Ausverkaufte Show, voller Saal, ausgelassene Stimmung: Auch in diesem Jahr war die Grand Gala, das Herzstück des Eurovision Weekend in Berlin, wieder ein voller Erfolg. Zum fünften Mal hatte die Berliner ESC-Fangruppe von OGAE Germany und Eurovision Club Germany zum Event in die Hauptstadt geladen, in diesem Jahr mit OGAE Niederlande als mitorganisierender Partner-Fanclub. Erik Enter vom niederländischen OGAE und Judy LaDivina führten am 16. Juli locker und äußerst unterhaltsam durch den Showabend, der um 20 Uhr begann und erst weit nach Mitternacht endete und dann in die Dance-Party mit tanzbarer Eurovision-Musik überging.

moderatorenDie Moderatoren

Für die Gala hatten sich die Berliner in diesem Jahr etwas Neues einfallen lassen: Zum „kleinen Jubiläum“ des Eurovision Weekend wurde ein neuer Wettbewerb aus der Taufe gehoben, der OGAEvision Song Contest. Mit ihm begann die Gala am Samstagabend. Zwölf Kandidaten aus allen Ecken Europas – von Schweden über Belgien und Polen bis Portugal und Slowenien – trugen ein ESC-Lied oder einen Beitrag aus einem nationalen Vorentscheid vor, unterstützt vom jeweiligen nationalen Fanclub.

Die Bandbreite war groß: Jan Demulder aus Belgien etwa überraschte mit dem wenig bekannten „Dag vreemde man“ aus der belgischen Vorentscheidung 1971; Daniela Stefanelli aus Italien sang zu Livegitarrenbegleitung den Klassiker „Dio come ti amo“, mit dem Domenico Modugno 1966 ohne Punkte Letzter wurde; daneben gab es neuere ESC-Beiträge wie „Red and Blue“ (Slowenien 2016) und „Heroes“ (Schweden 2015). In einem extrem spannenden Voting, bei dem 50 Prozent der Punkte von nationalen Jurys kamen und 50 Prozent vom Saalpublikum, setzte sich am Ende Sebastian Calleja aus Malta mit seiner Präsentation von „Golden Boy“ (Israel 2015) durch, gegen den vom Saalpublikum auf Platz 1 gesetzten Daniel Pereira aus Portugal („Playback“, Portugal 1981). Dritte wurde Daniela Stefanelli. Als Preise erhielten die drei jeweils ein Ticket für die von OGAE Finnland organisierte Eurovision Cruise im September zwischen Helsinki und Tallinn, bei der die drei auch auftreten dürfen.

 

siegerDie 3 Sieger

 

Mit einem beschwingten Siegerauftritt von Sebastian Calleja war die Stimmung perfekt vorbereitet für die vier wunderbaren Stargäste des Abends: Sandra Reemer und Esther Hart aus den Niederlanden, Laura Pinski aus Deutschland sowie Zoë aus Österreich. Sandra Reemer zog sofort die Meute nach vorn zum Bühnenrand, als sie mit ihrem ESC-Beitrag von 1979, „Colorado“, loslegte. Neben ihren drei Eurovisions-Beiträgen – ihr 1972er-Duett „Als het om de liefde gaat“ sang sie auf Deutsch mit René de Beer, der zuvor im OGAEvision Song Contest für die Niederlande angetreten war – präsentierte Sandra Reemer ein tolles Medley mit ESC-Klassikern wie „Save Your Kisses For Me“, „Making Your Mind Up“, „La det swinge“, „Ein bisschen Frieden“ und „Ding-a-dong“.

 

sandraSandra Reemer   lauraLaura Pinski  

 

Laura Pinski hatte sich mit Lenas „Satellite“ ihr Lieblings-ESC-Lied ausgesucht, präsentierte Rihannas „Diamonds“, das sie schon beim „Supertalent“ auf RTL gesungen hatte, sowie ein Lied von Silbermond. Nach einer kurzen Pause kam sie in ihrem Originalkleid aus der deutschen Vorentscheidung 2016 wieder, in dem sie natürlich „Under The Sun We Are One“ sang. Anschließend erwies sich Esther Hart als Stimmungskanone, die vor allem mit niederländischen ESC-Hits wie „Hemel en aarde“, „One Good Reason“, „Vrede“ und natürlich ihrem eigenen Beitrag „One More Night“ einheizte und dazwischen „Take Me to Your Heaven“ und „Birds“ einstreute. Last, but not least, war die Stockholmer Fan-Favoritin Zoë an der Reihe. Neben Songs aus ihrem neuen Album wagte sie sich an „Poupée de cire, poupée de son“, bei dem die Fans im Saal ihr textlich Unterstützung gaben, sowie an Conchitas „Rise Like a Phoenix“. Ihr Lied vom Vorentscheid 2015, „Quel filou“, durfte ebenso wenig fehlen wie „Loin d’ici“.

 

estherEsther Hart   zoeZoë

 

Neben den zwölf Contest-Acts und den vier Stargästen machten aber auch Judy LaDivina und das Team Gala der Eurovision-Weekend-Organisatoren eine brillante Figur: Schon der Opening Act, der die Geschichte des Eurovision Weekend erzählte, war liebevoll gemacht, und der Interval Act – Judy und Team führten ESC-Fanfavoriten vor, die allesamt nicht ins Finale kamen (z.B. „Je t’adore“, „Crisalide (Vola)“, „Dona“, „Same Heart“) – sorgte für Begeisterungsstürme im Saal.

Nach der wunderbaren Gala wurde im Pool von Haus 13, im Untergeschoss, noch bis morgens um fünf getanzt – dabei ließen sich auch die Stars nochmal sehen. Nach nur wenigen Stunden Schlaf ging es am Sonntagvormittag im Sonntagsclub weiter mit dem traditionellen Eurovision Brunch, bei dem passend in diesem Jahr auch niederländische Spezialitäten auf dem Büffet lagen: Käse, „hagelslag“ (Schokostreusel) sowie „gestampte muisjes“ (pulverisierte Zucker-Anisstückchen, die man aufs Brot tut). Die Stargäste gaben sich noch einmal die Ehre und wurden von Co-Organisator Salman Tanzeem auf der Bühne interviewt, außerdem trat Karl William Lund – britischer Vorentscheidungsteilnehmer 2016 und beim OGAEvision Song Contest am Vorabend dabei – auf. Mit dem Eurovision Quiz endete das Eurovision Weekend, das am Freitagabend mit der Welcome Party im Restaurant März im Prenzlauer Berg so wunderbar begonnen hatte: mit ESC-Karaoke, Dancefloor und der offiziellen Staffelübergabe von Vertretern aller bisher beteiligter OGAE-Fanclubs an den Präsidenten von OGAE Nederland, Dennis Heijnen.

 

  staffelDie Staffelübergabe     brunchInterviews beim Brunch

 

Wie in den Vorjahren war das Eurovision Weekend ein großartiges ESC-Klassentreffen, das die Chance bot, sich zwei Monate nach Stockholm wiederzusehen – ein Angebot, das viele Fans aus rund 30 Ländern wieder gern annahmen. So hat sich das Berliner Event längst als wichtiger Sommer-Termin etabliert, und wir können uns schon auf das 6. Eurovision Weekend am dritten Wochenende im Juli 2017 freuen.

 

finale

 

(Bericht: Matthias Breitinger)

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