Während ich ja das slowenischen Lied akustisch ganz in Ordnung finde, kann ich die Performance kaum optisch ertragen, da ich der Sängerin immer am liebsten eine scheuern möchte für ihre schrabbeligen Kopfhörer auf der Birne. Und diese dusselige Luftgeige einer völlig komischen Performance-Künstlerin finde ich auch so überflüssig wie einen Kropf... Dennoch wird das weit noch vorne kommen. Ich bin immer hin- und hergerissen bei diesem Beitrag. Auf der CD mag ich es, sobald ich das SEHE, bekomme ich leichte Aggressionen. Irgendwann reiß ich ihr die Dinger doch noch mal vom Kopf... Geschmäcker sind halt verschieden... Die meisten hier finden das ganz toll!
Polen dagegen mag ich sowohl vom Song als auch optisch. Monika Kuszyńska sitzt ja im Rollstuhl und das tut sie auch auf der Bühne. Im Video hat man sie noch weitgehend kunstvoll auf dem Boden drapiert. Hier ist sie dezent sichtbar gehandicapt. In Polen muss sie wohl eine Vorreiterin oder - kämpferin für behindertengerechteren Umgang sein, mit dem es in jenem Land nicht so weit her sei. Deswegen kann ich ihr auch den sehr Mitleid erregenden Film, wie sie einst vor ihrem Unfall als Tänzerin durch die Gegend gesprungen ist, nachsehen. Insgesamt ist das alles stimmig - Im Hintergrund wehende rosa Stoffbahnen, dahinter blühende Kirschbäume. Sie selbst in Unschuldsweiß... Und ein weißer Flügel mit passendem Frackträger als Pianist. Kitschig? Ja, sehr! Aber die darf das. Finde ich. :-)
Jörg