Eurovision Song Contest
WIENBLOG. Das ECG-Tagebuch.

1. Wähle den ESC-Jahrgang:

2. Wähle eine Rubrik zu 2015:

Mittwoch, 20 Mai 2015 11:19

Ausgeschieden aber trotzdem irgendwie glücklich


Guten Morgen! So sind wir nun also raus. Die erste Stunde war ich einfach nur niedergeschlagen und habe auch mal ein Tränchen kullern lassen. Dann gingen wir zum Bus, um mit der Delegation ins Hotel zu fahren. Daniel kam aus dem Ausgang und wir applaudierten. Er schien erleichtert und umarmte uns alle einzeln. Im Bus wurden auch die Blackstreet-Jungs beklatscht und auch Daniel nochmals, der zuletzt einstieg und sich bei allen bedankte. Man hätte meinen können, wir wäre weiter gekommen.

Woran es nun gelegen hat weiß ich nicht. Es sollen viele falsche Töne gesungen worden sein. Würde durch die ständigen Probleme mit den In Earings (u.a. war die Musik viel zu laut, die Stimmen dafür zu leise) und deren wiederholte Anpassung erklärbar. Ist aber auch jetzt müßig, darüber nachzudenken und nicht meine Aufgabe. Es gab gefühlte 1 Million Probleme in den letzten 10 Tagen, vieles wurde über Daniels Kopf hinweg entschieden, manches auf seinem Rücken ausgetragen... er hat das alles ausgehalten. Er ist mein Held. Und natürlich wirft er nicht hin, sondern arbeitet weiter an seiner Karriere. Sein Album steht an, welches für das Projekt ESC komplett vernachlässigt wurde, ebenso möchte er Zeit mit seiner Familie verbringen, die genauso hinten anstehen musste.

Als wir ins Hotel kamen, saßen dort litauische Gäste und sangen diverse U2-Songs, gerade stimmten sie "With or without you" an. Daniel sang natürlich sofort mit. Als die Litauer schlafen gingen, schnappten wir uns ein paar Bierchen und gingen vor's Hotel. Glücklicherweise hat sich kein Nachbar über den Lärm beschwert. Denn gegen halb 3 stimmten wir sogar noch zu fünft "Tamara" von Boris Novkovic an. Alle waren erstaunt, dass ich dabei fehlerfrei mitsingen konnte. Doch hier schloss sich der Kreis, ohne Boris hätte ich die ganze Truppe niemals kennengelernt, hätte die Erfahrung als Delegationsmitglied nicht gemacht und wäre um einen "kleinen Bruder" ärmer. Beendet haben wir den Abend in der Nähe des Volkstheaters mit einer Käsekrainer und Dürüm Döner.

Natürlich wäre ich lieber mit Glanz und Gloria ins Finale eingezogen. Aber zu sehen, dass Daniel selbst es nicht so schwer nimmt, stimmt mich dann auch irgendwie glücklich. Er ist keinesfalls eurovisionsmüde, es war nur einfach der falsche Zeitpunkt. Auch andere große mazedonische Namen sind schon im Semi gescheitert, er hat eine große Fanbase, die ihn weiter unterstützt.

Übrigens: gestern Abend habe ich ja wieder mal brav gefragt welchen Ausgang in die Halle ich denn nehmen dürfe. Nein, den wo ich vorgestern Probleme hatte definitiv nicht. Sondern eine Tür daneben. Dahin gelangt man aber nur über ein ca. 7m langes Stück Flur, welches (hurra) für "D" verboten ist. Ein hoher Sicherheitsfuzzi schickte uns zum Ausgang daneben zurück (wie gesagt: an und für sich ist "D" dort durchgestrichen), plötzlich scannte man aber dort unsere Tickets, wir buchten uns ohne Probleme am Drehkreuz mit der Akkreditierung aus und nach der Show auch wieder ein. Verstehen muss man das glaub ich nicht.

Anke

Einträge nach Datum

« März 2024 »
Mo Di Mi Do Fr Sa So
        1 2 3
4 5 6 7 8 9 10
11 12 13 14 15 16 17
18 19 20 21 22 23 24
25 26 27 28 29 30 31

ESC-Reporter 2015

Hier berichtet das ECG-Team seit dem 11. Mai 2015 aus Wien von den Proben, Empfängen und anderen Ereignissen. Diese Berichte sind natürlich rein subjektiv und sollen nicht in erster Linie eine detailgenaue Beschreibung der Proben liefern (diese kann man ja in verschiedenen Portalen teilweise sogar live verfolgen), sondern einen ganz persönlichen Eindruck unserer Erlebnisse und Erfahrungen live vor Ort darstellen. 

 
Anke Benni Chris Erwin
       
horst jörg
Horst Jörg Margit Markus
       

yilmaz
Michael Paul Yilmaz