Hallo zur ersten Generalprobe des ersten Semifinals. Ich werde jetzt live berichten. Wer sich die Spannung erhalten möchte bis morgen Abend, sollte nicht weiterlesen!!! Die Fotos hat Stephan von seinem Sitz in der Halle gemacht.
Es beginnt mit einem Film, der zeigt, wie die Drohne erfunden wurde, die in den Postcards später zu sehen sein wird. Zur Musik von Giacomo Puccini fliegt die Drohne durch Turin und endet in der Halle. Auf der Bühne gibt es dann eine imposanten Opening-Act unter dem musikalischen Motto "Sound of Beauty".
Dann kommen Laura Pausini (mit großem Lockenwickler bds.!?!?) und sprechen die üblichen Begrüßungsworte, fordern zum Schluss auf, sich alle man gegenseitig zu umarmen und schon geht es los.
Den albanischen Auftritt hatte ich bisher noch nicht gesehen. Da geht ordentlich die Post ab! Als Startnummer eins sicher gut gewählt, wenn man sich denn nicht von dem teilweise sehr aggressiven Gesang und ebensolcher Miene von Ronela Hajati nicht abschrecken lässt. Und sie wedelt mit ihrem langen Zopf auf Teufel komm raus!
Die Letten geben alles, es ist schrill, es ist bunt, auch wenn man das Lied nicht mag wie ich, macht der Auftritt trotzdem Spaß!
Die gute Monika Liu aus Litauen dürfte es schwer haben. Mir gefällt sowohl Lied als auch die schlichte Inszenierung, in der eine Spiegelung von Monika schon der größte "Knalleffekt" ist, aber mehr braucht es auch nicht, finde ich. Ich mag auch den Schweizer Beitrag, aber die Inszenierung ist mir reduziert, alles schwarz bis auf Marius' Haare und sein Gesicht. Wenn wenigstens das Lied einen Höhepunkt hätte, aber so dürfte es nicht leicht werden für die Schweiz. Dasselbe dürfte auch für Slowenien gelten. Auftritt eine "Schülerband" vor einer Diskokugel. das ist aber auch das Einzige, was den Liedtitel recht fertigt.
Der große Favorit Ukraine gibt mir persönlich nicht viel, aber ich gebe zu, dass sie den Song sehr wirkungsvoll auf die Bühne bringen.
Jetzt gibt es einen Werbeblock. Laura erscheint jetzt ohne Lockenwickler, sie schäkert ein wenig mit Mika und dann wird ein Film gezeigt über Turin und die Halle. Mika hat eine Texthänger, beginnt von vorn. Dann die Bulgaren, mir für eine Rocknummer zu harmlos und langweilig inszeniert.
S 10 für die Niederlande singt makellos, auch die Inzenierung ist stimmig, zunächst nur alles dunkel bis schwarz, dann im Hintergrund das Meer, gegen Ende geht die Sonne auf. Auch eine sehr geschickte Kamerführung, finde ich. Ich mag das Lied sehr, auch weil es in Niederländisch gesungen wird, muss aber zugeben, dass mir die vielen "Uuh - Aah" gegen Ende dann etwas zuviel werden. Moldau liefert gut ab, das gefällt mir aber nun wieder gar nicht. Es gibt eine kleine Verzögerung, bis Portugal starten kann, Alessandro überbrückt.
Portugal dürfte mal wieder ein "Dark Horse" sein. Tolle Inszenierung. Mia aus Kroatien trägt nun eine Gitarre zum Abendkleid, merkwürdig... Da reißt es sicher auch die kroatische Textpassage nicht heraus. Die Däninnen bringen Stimmung in die Bude. Danach kommt der nächste Werbeblock. Mika singt ein Loblied auf die Diversität des ESC und es wird ein Film über den Turquoise Carpet gezeigt. Bei Österreich schwanke ich noch. Das ist sicher besser auf die Bühne gebreacht als damals Darude für Finnland, mit dem ja oft verglichen wird. Aber on es reicht? Die Isländerinnen bringen im Vergleich zu "Halo" ein wirkliches Schlaflied. Da sprint bei mir nichts über.
Dann weckt der griechische Auftritt sicher wieder auf! Das finde ich mittlerweile ganz großes Kino! Der Gesang ist beeindruckend und auch die Inzenierung, die sich optisch langsam steigert bis zum Höhepunkt. Klasse!
Nichts Neues bei Norwegen. Das wird sicher viele Liebhaber finden, weil es so aus dem Rahmen fällt. Nach den Subwoolfern kommt eine kleine Unterbrechung, in der Alessandro und Miko vor dem Waserfall sitzen und eine Münze nach hinten ins Wasser werfen, was in Rom am Trevibrunnen ja bedeutet, dass man wiederkommt.
Die Armenierin sitzt wieder in ihrem Schlafzimmer und reißt Post-Its von der Wand, aber ganz ehrlich, mir gefällt das sogar mittlerweile! Und ich muss meine Probenbeschrebung von vorher korrigieren. Das Publikum sieht den ganzen Auftritt im Schlafzimmer!
Es gibt den ersten Schnelldurchlauf und dann den Pausenact mit Dardust, Benny Benassi, Sophie and the Giants und der Dirigentin Sylvia Catasta. Und es gibt eine kleine Hommage an die kürzlich verstorbene Raffaella Carra, den großen italienischen Star, die für die Moderation im Gepräch war.
Dann der zweite Schnelldurchlauf und der runtergezählte Countdown, der sogar auf Anhieb klappt :-)
Und dann kündigt Mika Diadato an, der vor zwei Jahren beim ESC auftreten sollte, aber dann wegen der Coronaabsage stattdessen in der leeren Arena di Verano sein Lied "Fai rumore" gesungen hat. Jetzt bekommt er das Publikum und die große Halle, die er verdient! Toll gesungen und toll inszeniert!
Und dann kommt endlich auch ein ESC-Bezug: Ein Kurzfilm mit Ausschnitten vergangener ESC-Auftritte (Engel, Teufel, Astronauten, Roboter usw. inklusive Michael Schulte).
Die Junior-ESC-Siegerin aus Armenien wird interviewt, die Werbung für Armenien macht, wo der JESC im Dezember 2022 stattfindet, inklusive einem Armenien-Werbefilm.
Die Franzosen kommen als erste der BIG 5 auf die Bühne, es gibt ein Interview, das Lied wird angekündigt. Dann gibt es ein wenig Unsicherheit bei den Moderatoren, die Franzosen performen nicht, sondern Mahmood und Blanco werden auf der Bühne interviewt. Dann erneut eine lange Verzögerung, während die Bühne für Frankreich präpariert wird. Das ist jetzt etwas verwirrend, wird sich vermutlich aber bis zur Live-Show zurechtgeruckelt haben. Dann kommen sie endlich zum Zuge, wirkungsvoll wie gewohnt. Und direkt im Anschluss performen dann Mahmood und Blanco. Mahmood trägt jetzt eine Ledermantel im Trenchcoat-Schnitt, Blanco ein übergroßes glitzerndes Oberteil. Der Auftritt gefällt mir zwar insgesamt etwas besser als in den Einzelproben, aber ich bekomme weiterhin keine "Brividi", wie damals beim Sanremo-Auftritt. Wenn das mal nicht in die Hose geht....
Jetzt hakt es weiterhin gewaltig, Alessandro steht hilflos herum und singt "Brividi" vor sich hin. Er wartet auf Regieanweisungen. Es gibt dann mit Fotos einen kurzen Ausblick auf das zweite Semifinale mit einem Duett von Mika und Laura, Il Volo und den restlichen BIG 5, Deutschland, Spanien und Ver. Königreich.
Und dann kommt das Ergebnis. Alle drei verkünden abwechselnd die Qualifikanten. Die Auftritte der zehn Finalist*innen werden kurz eingespielt. Sie werden auf die Bühne gerufen. Dann erfolgt die Verabschiedung bis Donnerstag. Es ist jetzt 17.38 Uhr, also fast eine halbe Stunde über der vorgesehenen Dauer.
Mein Fazit: Ich finde es insgesamt eine unterhaltsame Show, allerdings ohne besondere Highlights bzgl. der Moderationen (was aber ja noch kommen kann, siehe Duett von Laura und Mika im zweiten Semifinale). Was mir sehr angenehm aufgefallen ist, sind die völlig fehlenden Greenroom-Schaltungen mit den Interpretn*innen, während das Voting noch läuft, das ist mir immer schon sauer aufgestoßen. Ich hoffe, es bleibt dabei! Aber von der Zeit her könnten die eigentlich nicht mehr hineinpassen.
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