Eurovision Song Contest
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Mittwoch, 04 Mai 2016 15:56

Hovi ist bei den Meet and Greets der Star


Hej aus Stockholm. In aller Herrgotts Frühe habe ich mich nun auch endlich auf den Weg nach Schweden gemacht und bin bei herrlichem Sonnenschein (Zitat meines Vermieters: „Der erste Frühlingstag“) gesund und pünktlich zu den vier Meet and Greets im Pressezentrum eingetroffen. Seinen drei Vorgängern die Show gestohlen hat dabei ganz klar Hovi Star. Der Israeli trat passend zur Witterung mit einer dunklen Sonnenbrille ein, legte mit ihr dann paar Minuten später auch alle Hemmungen vor den recht zahlreichen Journalisten und Fans im Saal ab. Mit viel Witz, einem gigantischen Selbstbewusstsein und noch mehr Durchgeknalltheit plapperte er im besten Englisch munter drauf los und verbreitete seine Botschaft. Das Lied sei für jeden, der sich stärker fühlen will, nicht nur für die LGBT-Gruppe, der er gut sichtbar angehört, obwohl dies in Israel trotz einer Dana International noch lange nicht überall akzeptiert ist. Von dieser fühlte sich Hovi bei ihrem Sieg 1998 inspiriert. Womöglich sei bei seiner sexuellen Ausrichtung da einiges in die Wege geleitet worden. Früher war er in der Schule gehänselt worden, heute seien ihm die teilweise negativen Kommentare über ein Auftreten egal. Mit der Probe war das israelische Team sehr zufrieden. "Die beste erste Probe aus Israel seit rund 20 Jahren", wie der ESC-erfahrene Head of Delegation angab. Gewinnen müsse er nicht, man sei schon ein Gewinner, wenn man sich in einigen Jahren noch an ihn erinnern würde. Dass dies so bleibt, kündigte er für die kommenden Monate ganz viele Auftritte bei diversen Christopher Street Days in ganz Europa an. Sein Talent für Imitation von berühmten Personen bewies er bei einer tuntigen Imitation von Ira Losco. Nicht nur das Lied und die Message sind toll, auch Hovi selbst ist sehr unterhaltsam und findet viele Freunde hier in Stockholm. Die Conchita der Jahrgangs...

Nicht weniger tuntig, dafür weniger unterhaltsam präsentierte sich zuvor Michal Szpak. Der polnische Castingshowgewinner kam in einem sehr femininem, schwarzen Outfit mit schwarz lackierten Fingernägeln und hatte mit seinem schlechtem Englisch sichtlich zu kämpfen, wofür er sich mehrfach entschuldigte. Daher wirkte er wortkarg und eher genervt. Zudem sei er krank und deshalb mit seiner Probe alles andere als zufrieden. Ein bisschen Emotion ließ er sich dann aber auch noch entlocken. Als der Tod seiner Mutter zur Sprache kam, kamen ihm Tränen. Im seichten Rocker steckt also auch eine Drama Queen. Das Spektakulärste an Rykkas ersten Auftritt war ihr unsäglicher, hellblauer Lockenschopf, mit dem sie sogar ihrem schwarzen Bademantel, mit dem sie zum Meet&Greet kam, die Show stahl. Rykka kam zwar süß und sehr sympathisch rüber, das Interesse der Journalisten war aber eher gering. Es gab kaum Fragen aus dem Publikum, stattdessen bemühte sich die Moderatorin, ihr oberflächliches Zeug zu entlocken. Ein heißer Kandidat auf den letzten Platz im zweiten Semi.

Als einziger sein gesangliches Talent durfte Justs aus Lettland in der Mittagszeit zur Schau stellen. Und es ist definitiv ein Talent! In einer Unplugged-Version von "Heartbeat" gab der frühere Straßenmusiker alles und erntete zurecht viel Applaus. Auch verbal wirkt Justs sehr aufgeräumt. Er und Aminata, die das Lied geschrieben hat und später noch in Stockholm aufschlagen soll, hätten sich bei einer Castingshow kennengelernt. In Lettland würden sich eh alle Sänger untereinander kennen, da das Land so klein sei. Dennoch liebäugelt er an einer App, die Nachwuchsmusiker zu gemeinsamen Projekten ähnlich wie die Flirt-App „Tinder“ zusammenbringen soll. Wo nehmen manche Leute nur die Zeit her…

Benni

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Wir vor Ort

Hier berichtet das ECG-Team ab dem 1. Mai 2016 aus Stockholm von den Proben, Empfängen und anderen Ereignissen. Diese Berichte sind natürlich rein subjektiv und sollen nicht in erster Linie eine detailgenaue Beschreibung der Proben liefern - diese kann man ja in verschiedenen Portalen teilweise sogar live verfolgen - sondern einen ganz persönlichen Eindruck unserer Erlebnisse und Erfahrungen live vor Ort darstellen. 

Habt ihr Fragen an uns vor Ort? Dann schickt uns eine Mail an
 
Benni Chris Elvira Frank
       
 
Hilmer Markus Michael Peter