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Sonntag, 15 Mai 2022 19:32

Kommentar von Benni Tonn zum letzten Platz von Malik Harris

Geschrieben von

 
deutsche loge© EC Germany
 
 
Deutschland ist beim ESC in Turin mal wieder hinten gelandet. Diesmal sogar ganz hinten. Auch wenn dies wahrlich nicht komplett aus heiterem Himmel kam und man es als deutscher Fan bereits gewohnt sein müsste, bin ich enttäuscht und mit dem Ergebnis sehr unzufrieden.
 
 
Unserer Act Malik Harris war in den vergangenen Wochen mit seiner lockeren Art und seinem großen Talent ein mehr als würdiger deutscher Vertreter und hätte eine wesentlich bessere Platzierung verdient gehabt. Bleibt zu hoffen, dass er in ESC-Deutschland nicht von der Bildfläche verschwindet wie viele seiner Vorgänger*innen auf den hinteren Rängen. Da ist der NDR gefragt.
 
 
Vermutlich mit keinem anderen Act aus dem Portfolio des diesjährigen deutschen Vorentscheids hätten wir ein weitaus besseres Ergebnis eingefahren. Aber diese Problematik wurde bereits hinreichend diskutiert. Was den meisten von uns schon bewusst war, ist aber nun auch bewiesen: Die zuletzt sehr strapazierte "Radiotauglichkeit" ist nun mal eben kein Indikator für ein gutes Abschneiden beim ESC - Roman Lob und Michael Schulte zum Trotz. Der deutsche Beitrag war letztlich für die Jurys und die allermeisten Zuschauer offensichtlich nicht interessant genug.
 
 
Den ESC als Event des musikalischen Zusammenkommens und der Völkerverständigung anzusehen, ist richtig und wichtig. Und ja, ein Song aus den Top 10 ist nicht zwingend ein besseres Lied als eins, das hinten gelandet ist. Dennoch ist und bleibt der ESC auch ein Wettstreit, bei dem man die bestmögliche Platzierung erreichen wollen sollte. Die Öffentlichkeit interessiert am Ende die nackten Zahlen und nicht, ob die deutsche Delegation vor Ort eine gute Zeit hatte!
Wenn man einen erneuten letzten Platz herunterspielt, macht sich der NDR mit seinen Konzepten der Beitragsfindung nicht gerade glaubwürdiger...
 
 
Ein erster Gedankenaustausch mit Fangruppen, unter anderem dem ECG, hat im März stattgefunden. Es bleibt zu hoffen, dass dieses kein Strohfeuer war und der Austausch intensiviert wird, damit künftig an der einen oder anderen Stellschraube gedreht werden kann. Dass die vorderen Plätze beim ESC mit Sachverstand und ein bisschen Innovation keine geschlossene Gesellschaft sein müssen, hat doch das diesjährige Abschneiden des Vereinigten Königreichs und Spaniens gezeigt.
 
So darf es jedenfalls nicht weitergehen! ESC-Deutschland, du kannst so viel mehr! Zeig es endlich mal!
 
Benjamin Tonn