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Mittwoch, 03 Mai 2023 20:24

Endlich ESC-Feeling


stephanGestern stand bei mir der Tag unter der Rubrik „Land und Leute“, da sich die Türen ins Pressezentrum bekanntlich erst am kommenden Montag öffnen und auch sonst keine Möglichkeit bestand, Kontakt zu den Künstlerinnen und Künstlern aufzunehmen. Mit der Regionalbahn ging es zunächst nach Southport, welches eine Stunde nördlich von Liverpool liegt. Man sollte nur vorher die Gezeiten genau studieren, denn vom Meer war nichts zu sehen, außer brauner Sand. Ernüchternd auch der Zustand dieses Städtchens, das zu Zeiten Queen Victorias wahrscheinlich ein mondänes Seebad war. Zahllose Geschäfte und Restaurants wurden aufgegeben und wittern vor sich hin, ein wirklich trauriger Anblick. Außer amerikanischer Systemgastronomie ist an der sogenannten Strandpromenade nichts von Bedeutung zu finden, außer man ist Liebhaber kolossaler Betonscheußlichkeiten, die nur von großen Straßen unterbrochen werden. Nun gut, nach den traditionellen Fish and Chips ging es weiter auf die andere Seite, nach West Kirby. Dort wird zwar gerade der komplette Weg am Strand saniert, aber das Örtchen kommt schon wesentlich angenehmer daher als Southport. Allerdings werden da um 17.00 Uhr auch die Bürgersteige eingeholt. Dafür steppte nach der Rückkehr in Liverpool noch der Bär. Nach der Plünderung des ESC-Fan-Shops, der sehr zentral in der City liegt, konnte ich mir noch einen Eindruck von den Aufbauarbeiten des Eurovillages machen. Ich sage mal so, es ist noch einiges zu tun. Dafür ist die Location wirklich großartig und scheint auch eine Menge Platz zu bieten.

 

CampandFurnanceDer EuroClub © Stephan Mehner / ECG e. V.   MG Innenraum© Stephan Mehner / ECG e. V.

 

Einigermaßen überraschend kam kurz vor Abreise nach Liverpool die Nachricht, dass es im Euroclub an drei Tagen „Meet & Greets“ mit ca. 20 Delegationen des diesjährigen Jahrgangs geben soll. Heute fand zwischen 13.00 und 16.00 Uhr der erste Teil statt. Dabei konnten sich alle Mitglieder des OGAE und Medienvertreter anmelden und vorher Fragen einreichen. Dabei stellten sich aber die Sängerinnen und Sänger nicht einzeln den Fragen, sondern sie wurden zu Gruppen zusammengefasst. Den Anfang machten Reiley aus Dänemark, Theodor Andrei aus Rumänien, Alika aus Estland und Joker Out aus Slowenien. Ein Moderator stellte abwechselnd an alle diverse Fragen, nur am Schluss kamen dann die üblichen Fragen der Fanmedien, wie man sie aus den vergangenen Jahren kennt. Wirklich Erhellendes kam dabei nicht ans Licht.

  

Reiley sieht noch etwas Verbesserungspotential nach der ersten Probe. Auch war seine in London extra geschneiderte Robe noch nicht pünktlich geliefertworden, sodass er erst morgen mit seinem geplanten Outfit proben kann.

 

MG DEN 1Reiley © Stephan Mehner / ECG e. V.  MG DEN 2Reiley © Stephan Mehner / ECG e. V.

 

Auch Alika fühlte sich während der ersten Probe noch etwas abgelenkt von den vielen visuellen Elementen auf der Bühne, die sie auch das erste Mal gesehen hat. Sie hat sich von einer bekannten estnischen Designerin ihr Kostüm auf den Leib schneidern lassen. Dieses ist ein Zweiteiler, der sich nicht zwischen Kleid und Hose entscheiden kann, denn es soll bewusst eine männliche und eine weibliche Seite gezeigt werden. Aha.

 

MG Interview aussenAlina © Stephan Mehner / ECG e. V.

 

 

Modefragen rissen auch bei Theodor nicht ab, denn er wurde zu seinen Pokemon-Socken befragt, die einfach gut zu seinem gelben Outfit passen würden. Ansonsten redete er viel, sagte aber nichts.

 

Etwas verpeilt war ein Mitglied der slowenischen Band, der nach der Inspiration für das ESC-Video gefragt wurde, dann aber den Dreh mit einem anderen Video der Band verwechselte. Für alle waren die Pre-Partys eine gute Einstimmung, vor allem würden sie nun schon die meisten kennen, was den Teamgeist allgemein fördern würde.

 

MG SLOJoker Out © Stephan Mehner / ECG e. V.

 

 

Es folgte die zweite Gruppe mit Gustaph aus Belgien, Diljá aus Island und Andrew Lambrou aus Zypern.

 

MG BELDiljá, Andrew Lambrou, Gustav © Stephan Mehner / ECG e. V.

 

Gustaph wollte nach seinen Erfahrungen als Backgroundsänger endlich selbst im Rampenlicht stehen und man merkt, dass er den Zirkus hier sichtlich genießt. Erklären sollte er seine Vorliebe für ausgefallene Kopfbedeckungen, die aber zunächst nur einen praktischen Grund hatten, da er sich um schlechtsitzende Haare keine Gedanken mehr machen wollte. Inzwischen hat sich aber die Sache verselbstständigt, sodass ihm sein Gatte weitere Anschaffungen untersagt habe.

Völlig überdreht präsentierte sich Diljá, die ihre Statements äußerst impulsiv zum Besten gab, gern aber auch die Fragen nicht verstand. Ob da stimmungsaufhellende Substanzen im Spiel waren, man weiß es nicht. Ihr größter ESC-Moment war übrigens „Statements“, den Loreen einst im Mello sang.


Andrew sah im Alter von sieben Jahren seinen ersten ESC und seine Oma sagte schon damals, dass er doch später da auch mal mitmachen solle. Was ein braver Enkel ist, hält er sich an den Wunsch der Ommma.


Den Abschluss bildeten Victor Vernicos aus Griechenland, Iru aus Geogien und Voyeger aus Australien. Und mit dieser letzten Gruppe kam noch mal richtig Stimmung in die Halle.

Wer hätte gedacht, dass der gerade 16-jährige Victor eine echte Rampensau ist. Als das Thema auf die Glatzen zweier Voyager-Mitglieder kam, erzählte er eine Anekdote, dass sein Vater aus Stressgründen seine Haare verloren hätte und fragte, ob die beiden Bandmitglieder so viel Stress mit den anderen hätten und sprang daraufhin wie wild auf einen sehr verdatterten Sänger aus der Band. Dieser hatte sich gefangen und sagte nur: Ganz ruhig mein Sohn. Übrigens ist auch die Sprechstimme Victors sehr tief und voll, was so gar nicht zu dem eher schmächtigen Jungen passen will.

 

MG GREVictor Vernicos und Iru © Stephan Mehner / ECG e. V.

 

 

Iru hätte ich fast nicht erkannt, als sie vor den Interviews in der Halle stand, so klein und unscheinbar wirkt sie. Aber auch sie strahlt, sobald sie ein Mikrofon in der Hand hält. 2011 gewann sie mit der Gruppe Candy den Junior ESC, was ihr jetzt sehr helfen würde.

 

Voyager hatten sehr viel Spaß und plauderten aus ihrem Leben, immer etwas mit ihrem Alter kokettierend, okay, in dieser Runde nahmen sie sich auch ein bisschen wie die Großeltern aus. Neulich hätten sie noch auf einem Festival in Deutschland vor 1.500 Leuten gespielt, kurz danach vor 20 in einem Pub. Unter zehn Zuschauern würde es aber keinen Spaß machen, gab der Leadsänger Danny augenzwinkernd zu Protokoll.

MG AUS 1Voyager © Stephan Mehner / ECG e. V.

 

 

Alles in allem eine gelungene Veranstaltung heute, von der man sich gewünscht hätte, sie wäre für alle Delegationen mit etwas Vorlauf und Vorbereitung geplant worden. Auf jeden Fall haben sich die heute Anwesenden auch Zeit für die Fans genommen und sind nicht gleich von der Bühne weg verschwunden. Morgen gibt es dann Teil zwei und da hat sich mit Käärijä einer der großen Favoriten angesagt.

 

 

   

 

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Ein Hinweis in eigener Sache:

In diesem Jahr gibt es leider erhebliche Einschränkungen, was das Anschauen der Proben betrifft. Einzelproben finden „im Geheimen“ statt und werden lediglich auf TikTok in kurzen Clips gezeigt. Individuelle Pressekonferenzen mit den einzelnen Künstler*innen wurden komplett gestrichen. Auch wir sind mit dieser Entwicklung verständlicherweise überhaupt nicht glücklich. Normalerweise würden wir an dieser Stelle jetzt von den Einzelproben berichten. Aber wir sehen keinen Sinn darin, anhand von kurzen TikTok-Schnipseln, die jeder sich selbst ansehen kann, eine fundierte Beschreibung der einzelnen Performances abzugeben. Für diejenigen, die nicht lange suchen möchten, werden wir aber Fotos der Einzelproben und die offiziellen TikTok-Videos an den einzelnen Probentagen hier posten, entweder immer mal zwischendurch oder aber am Ende des jeweiligen Probentages..