Guten Morgen aus dem heute schon morgens sehr sonnigen und relativ warmen Kiew, endlich mal nicht mehr frieren, wenn auch wahrscheinlich nur für kurze Zeit. Die Dusche gab heute morgen tatsächlich warmes Wasser her (warmes, nicht heißes wohlgemerkt), aber kaum hatte ich geduscht, kam aus dem Warmwasserhahn kein einziger Tropfen mehr. Ich wieder runter zur Rezeption, eine andere Dame als gestern saß dort. Ich erklärte ihr mein Anliegen, aber diese Dame war des Englischen nun überhaupt nicht mächtig. Aber sie wusste sich zu helfen, griff nach ihrem Smartphone und gab eine Frage auf Ukrainisch ein, die englische Übersetzung, die sie mir stolz präsentierte, lautete: "How much do you want to leave" ?????? Ich weiß nicht, was sie damit meinte, erklärte ihr, dass ich nicht vorhätte, schon abzureisen, und zum Glück gibt es ja dann noch Hände und Füße und Pantomime, und so konnte ich ihr dann schließlich doch begreiflich machen, dass ich kein warmes Wasser im Zimmer habe. Ein Anruf genügte, und ein paar Minuten später lief es wieder. Nur, was hat das zu bedeuten? Die anderen meinten schon, das sei die Strafe dafür, dass ich vielleicht mal an die Wand geklopft hätte, weil neben meinem Zimmer der Hauswirtschaftsraum ist, wo sich allmorgendloich so ab 6.00 Uhr die Zimmermädchen auf einen lauten Plausch treffen, die Wände sind sehr dünn. Aber ich schwöre, ich habe nichts gemacht, wofür man mich mit kaltem Wasser abstrafen müsste!
Wie gestern schon vermutet, die Frühstücksvariationen erschöpfen sich allmählich, heute gab es wieder Schnitzel mit Buchweizen plus Russisch Ei plus einem Rosinenkuchenteilchen. Ich poste das Foto heute noch einmal, aber dann ab morgen gibt's dann per Foto nur noch evtl. besondere Highlights, sonst wird's langweilig. Jeder Running Gag läuft irgendwann mal ins Leere...
Gestern Abend sind wir dann mal ein wenig durch die Innenstadt gebummelt, auf dem Prachtboulevard Khreschatyk laufen die letzten Vorbereitungen für das Eurovillage, das Kaufhaus KUM hat seine Fenster mit allen 42 Teilnehmerflaggen geschmückt mit dem entsprechenden landesprachlichen "Willkommen". Nach Ukrainisch und Georgisch gab es dann gestern Abend einfach mal Pizza. Und anschließend haben wir dann wieder einen DVD-Abend gemacht. Wie ich heute morgen gehört habe, gab es im EuroClub wohl keine ESC-Musik gestern, da haben wir also nichts verpasst.
Heute dürfen wir ja alle erstmals zu den Proben in die Halle, das werden wir sicher später mal machen, momentan schauen wir Schweden am Bildschirm. Der Auftritt ist wie im Melodifestivalen, Laufbänder und die Choreo mit den Tänzern, Robin kommt mit ihnen aus dem Backstagebereich auf die Bühne. Mir gefällt das, wie sie es machen, obwohl ich nicht finde, dass Robin sympathisch rüberkommt. Die Farben der LEDs sind in Pink bis Lila. Der Regisseur meinte am Schluss der Probe: "What can we say? Fucking beautifiul!" in Anspielung darauf, dass Robin auf Geheiß der EBU seinen Tet von "fucking" in "freaking beautiful" ändern musste.
Wegen des erstmals heute richtig schönen Wetters haben wir überlegt, dass wir nach den 10 Proben, die wir noch nicht gesehen haben, am Nachmittag dann lieber etwas Sightseeing machen.
Michael