Ein bisschen wie Weihnachten, heute ist er endlich da, der Tag, an dem wir das erste Mal in die Halle dürfen. Für mich beginnt damit erst jetzt so richtig der ESC. Also ich finde die Halle und Bühne auch live nicht besonders groß, was aber gar nichts macht, denn es wirkt ganz kuschelig und sympathisch. Es geht heute zu wie am Fließband, zack zack werden die Länder durch ihre Probenzeit gejagt.
Sicherlich ist Schweden als Opener schlau gewählt, wird dem Zuschauer damit zunächst leicht verdauliche Kost serviert und der Griff zur Fernbedienung erfolgt erst einige Lieder später, aber er wird erfolgen. Robin ist mir nun tatsächlich auch eine Nummer zu glatt und kalt, selbstredend sitzt beim Autritt alles. Ein "fucking beautiful" konnte sich der schwedische Aufnahmeleiter nach der Probe nicht verkneifen.
Tamara / Tako oder wie auch immer singt ganz zauberhaft und lässt keine anderen Götter/Sänger neben sich zu. SIe folgt einem unschönen Trend in diesem Jahr, der die Chorsänger ins Nirwana verbannt. Warum eigentlich? Dann würden manche Inszenierungen auch nicht so öde daherkommen wie bei Georgien. In der Halle kriegt sie mich, ob sich das im TV auch überträgt?
Als Fan des albanischen Beitrags muss ich leider auch zugeben, dass im Grunde auf der Bühne drei Minuten geschrien wird. Also 50 Shades of crying. Lindita sieht aus wie eine Kinderbraut, die mit ihrem schlimmen Schicksal hadert. Leider nervig.
Was hat Isajah aus Australien nur für eine begnadete Stimme??? In der Halle wirklich sensationell. Nun ist der Song auch kein Feuerwerk an Innovation, doch funktioniert er in dieser Kombination erstaunlich gut. Im Finale steht er sich nur mit Kristov aus Bulgraien etwas im Weg was die Zielgruppe angeht.
Sehr gespannt war ich auf Belgien, das ja unfassbar niedergeschrieben wurde nach der ersten Probe. Nun ja, enttäuschend ist der Auftritt schon. Ein Sissi-Kleid hätte ich zu dieser coolen Nummer wirklich nicht erwartet... Wie ein Rehkitz vor der Flinte des Försters steht Blanche auf der Bühne und es wirkt eher ängstlich als cool. Wenn die Belgier mal nicht eine sehr böse Überraschung erleben. Fürs Finale sollte es aber reichen. Der Zuschauer hat ja schließlich das coole Video nicht als Vergleich im Kopf.
Vor jedem Auftritt erscheint das Logo in den Landefarben.
Kleiner Nachtrag zum Euroclub gestern. Nicht ein ESC-Song war zu hören und der vereinbarte Slot des ESC-DJ wurde einfach ignoriert, was eine Diskussion und einen kleinen Sitzstreik auslöste, aber an der Situation nichts änderte. Es wurde wohl einer DJane gestern versprochen, im Club aufzulegen. Na dann.
Stephan