Wenn wir die ersten Proben der BIG 5 schon nicht sehen können, hier dann wenigstens Fotos davon:
So, die Proben der Semifinal-Acts sind für heute gelaufen, gleich sind die BIG 5 dran, aber diese ersten Proben werden ja nicht gezeigt. Ich habe dann mal bei der georgischen Pressekonferenz reingeschaut. Wie öde war das denn? Da saßen vielleicht gerade mal drei Leute im Publikum, die Fragen kamen überwiegend online rein und waren so originell wie eh und je, entsprechend gelangweilt antworteten Circus Mircus. Das tu ich mir jetzt nicht weiter an, ich gehe jetzt erstmal auf der Terrasse Kaffee trinken. Hier scheint zumindest die Sonne (im Gegensatz zu Turin, glaube ich). Später kommen dann die Meet & Greets der BIG 5, Malik ist erst um 20.15 damit dran. Dann bis nachher!
Mit San Marino – oder sagen wir besser: mit einem der profiliertesten italienischen Showacts der Gegenwart – kommt jetzt zum Glück eine positive Überraschung. Nach den eher faden bisherigen Live-Auftritten von „Stripper“ haben sie eine kompakte, stimmige Show für Turin zusammengebastelt.
Irgendwo zwischen Rocky Horror Picture Show, Måneskin und Hatari räkelt sich Achille Lauro im schwarzen Glitzerdessous mit Cowboyhut durch ein dreiminütiges Mini-Musical, das mit einem Rodeo-Ritt auf einem pinken Bullen endet. Bin happy, dass es so rund geworden ist, auch wenn das Lied für viele eher sperrig wird. Denke, man kann auch mit solchen Klängen ganz vorne landen beim ESC. War da nicht was, letztes Jahr in Rotterdam….?
Erwähnte ich, dass ich kein Rockfan bin? Nun schon wieder so ein Song, mit dem ich überhaupt ncihts anfangen kann. Also konzentriere ich mich mehr aufs Optische: Achille Lauro mit schwarzem Cowboyhut, eine schwarzen Tüll-Umhang mit schwarzer Federboa und an den Armen baumeln auch noch zwei Federplümmel, oder wie soll man das bezeichnen? Die Musiker spielen beidseits in je einem Käfig. Er entledigt sich "nur" seiner "Tüll-Gardine", obwohl er sich sonst ja gern unverhüllter zeigt, und damit häte ich beim Titel "Stripper" auch gerechnet, aber umso besser! Gegen Ende erklimmt er dann einen rosafarbenen Rodeo-Bock (oder wie nennt man das Teil?) und reitet. Next please....
Emma Muscat hat es zum ESC geschafft, sie hat einen Vorentscheid gewonnen (mit einem Kind auf der Bühne, naja, aber gut). Dann nahm das Unheil seinen Lauf. Der Song wird ausgetauscht, mutmaßlich weil der erste nicht so doll ankam. Dann kommt ein Videoclip, wo sie fast Model-like über Diversity singt, und allerlei bunte Vögel und graue Mäuschen um sich platziert, kommt auch nicht so toll an.
Also wird wieder umgestellt, nun macht sie was ganz Verrücktes in Turin. Sie sitzt am Klavier, hält es aber kaum drei Textzeilen durch, und steigt mit einer Cascada-Gedächtnistreppe aufs Klavier und kündigt von oben ihren „Masterplan“ an. Ach, nö, bitte.
Cascada-Treppe wieder runter, nach vorn zur B-Bühne, wo Tänzer auf sie warten. Der Weg nach vorn ist tatsächlich schön eingefangen, sie lächelt auch, und auch das Ende in der Clique passt ganz gut. Der Anfang ist einfach nur cringe und wird das Televoting abschrecken. Doof!
...ja, wer bist du denn, Emma aus Malta? Jemand, der das Vorentscheidungsvotum mit Füßen tritt und sich flugs nach dem Sieg ein anderes Lied für Turin ausgesucht hat, was - so meine Meinung - allerdings auch nicht viel besser ist. Klingt das jetzt voreingenommen? Ja vielleicht.
Dazu klimpert sie zunächst ein paar Noten auf dem Flügel, dann erklimmt sie selbigen in ihrem Gina-G-Gedächtniskleid, um später wieder hinunterzusteigen und auf der Vorbühne ihre Tänzer zu treffen. Dann wird noch ein wenig mit den Hüften gewackelt und das Publikum zum Mitmachen animiert. Ohne mich!
Nach der bunten Saga um die VHS-Kassette im georgischen Videoclip hatte ich große Hoffnungen auf eine bunte, aber progressiv-intelligente Umsetzung hier in Turin, aber was für eine Enttäuschung!
Das Quartett steht in einem Quadrat (Drummer hinten, die drei vorn im Dreieck), aber oh Schreck! Alles ist in einer hellblau-pinken Flackersuppe dermaßen schlecht zu erkennen, dass man Mühe hat zu folgen. Dabei geht auch eine charmante Idee, ein umgeschnallter Schaukasten, der den Circus Mircus in Miniatur beinhaltet und in Strophe seine Türchen öffnet, ziemlich unter.
Schade um den innovativen Song, der mit seinen Reminiszenzen an die 60er und 70er Jahren zumindest bei den älteren Semestern in der ESC-Bubble gut ankommt. Ich war total sicher, dass sie das nicht verhunzen würden, aber jetzt wackelt das für mich mit der Qualifikation.
Lange hat man ja rätseln müssen, wer sich hinter dem georgischen Circus Mircus verbirgt. Jetzt wissen wie es: eine vierköpfige Band, deren Mitglieder hauptsächlich durch ihr Äußeres auffallen, weniger durch ihre Musik. Da trägt einer Gemüse als Vollbart, einer eine überdimensionale Taucherbrille oder etwas Ähnliches, einer eine Augenklappe mit Bartfransen und einer hat sich einen Strumpf übers Gesicht gezogen. Das ist aber auch das einzig Erwähnenswerte an diesem zwar bunten, aber für mich nichtssagenden Auftritt.
Aserbaidschan bringt die große Showtreppe ins Spiel, lässt Nadir aber nicht hinuntersteigen, sondern legt ihn und einen Tänzer auf je einen Absatz liegen, singen und bewegen. Der Tänzer spiegelt also drei Stufen unterhalb liegend einfach alle Bewegungen, die Nadir im singenden Liegen (oder liegenden Singen) macht.
Zum Start sitzt er noch und schmettert seinen Unmut über „the weather, the weatheeeeeerrr“ hinaus (wir übrigens auch, es regnet unaufhörlich heute, und ich musste mich schon an meterlangen Pfützen durchschlängeln). Dann kommt die Liegeszene, bis sie wieder aufstehen, jeder auf eine Seite der Treppe geht, die Treppe sich zum Crescendo hin in zwei Hälften auseinanderschiebt. Zum Schluss fällt der Tänzer in sich zusammen.
Das Lied hat ja bisher überall unter ferner liefen gestanden. Es gewinnt durch die Bühnenshow finde ich, aber ob es über die Ziellinie Finalqualifikation reicht? Kann ich mir gut vorstellen. Der Azeri in 2013 hat es mit einer wenig besseren Show, einem Kasten statt einer Treppe ja sogar auf Platz 2 im Finale geschafft.
Von Aserbaidschan ist man ja in der Regel einfallsreiche, außergewöhnliche, manchmal bombastische Inszenierungen gewohnt. Insofern war ich anfangs etwas enttäuscht: Da sitzt Nadir Rustamli auf einem hässlichen Treppengestell in einem beige-grauen Sweatshirt und singt. Meine Güte, wie fade dieses "Fade To Black", dachte ich. Im Verlauf macht er auf dieser Treppe dann choreografierte Bewegungen, die ein Tänzer 2-3 Stufen unter ihm im Halbdunkel dann eins zu eins nachmacht. Im zweiten Teil geht dann aber richtig die Post ab. Die Treppen stehen sich gegenüber, Nadir singt sich die Seele aus dem Leib, es kommen tolle Lichteffekte in Rot dazu und am Ende stehen sich beide gegenüber und beidseits unter ihnen rauscht der silberne Wasserfall. Toll! Und diese Stimme haut einen weg!
Auch wenn wir dieses Jahr nicht alle live vor Ort dabei sein können: Hier berichtet das ECG-Team von den Proben, Pressekonferenzen und anderen Ereignissen. Diese Berichte sind natürlich rein subjektiv und sollen nicht in erster Linie eine detailgenaue Beschreibung der Proben liefern - diese kann man ja in verschiedenen Portalen teilweise sogar live verfolgen - sondern einen ganz persönlichen Eindruck darstellen.
Benni | DJ Ohrmeister | |
Michael | Stephan | |
Benni | Michael | Stephan |
Maggie | Rainer | |
Ein Hinweis in eigener Sache: In diesem Jahr gibt es leider erhebliche Einschränkungen, was das Anschauen der Proben betrifft. Einzelproben finden „im Geheimen“ statt und werden lediglich auf TikTok in kurzen Clips gezeigt. Individuelle Pressekonferenzen mit den einzelnen Künstler*innen wurden komplett gestrichen. Auch wir sind mit dieser Entwicklung verständlicherweise überhaupt nicht glücklich. Normalerweise würden wir an dieser Stelle jetzt von den Einzelproben berichten. Aber wir sehen keinen Sinn darin, anhand von kurzen TikTok-Schnipseln, die jeder sich selbst ansehen kann, eine fundierte Beschreibung der einzelnen Performances abzugeben. Für diejenigen, die nicht lange suchen möchten, werden wir aber Fotos der Einzelproben und die offiziellen TikTok-Videos an den einzelnen Probentagen hier posten, entweder immer mal zwischendurch oder aber am Ende des jeweiligen Probentages.. |
Benni | Michael | Stephan |
Maggie | ||
Ein Hinweis in eigener Sache: In diesem Jahr gibt es leider erhebliche Einschränkungen, was das Anschauen der Proben betrifft. Einzelproben finden „im Geheimen“ statt und werden lediglich auf TikTok in kurzen Clips gezeigt. Individuelle Pressekonferenzen mit den einzelnen Künstler*innen wurden komplett gestrichen. Auch wir sind mit dieser Entwicklung verständlicherweise überhaupt nicht glücklich. Normalerweise würden wir an dieser Stelle jetzt von den Einzelproben berichten. Aber wir sehen keinen Sinn darin, anhand von kurzen TikTok-Schnipseln, die jeder sich selbst ansehen kann, eine fundierte Beschreibung der einzelnen Performances abzugeben. Für diejenigen, die nicht lange suchen möchten, werden wir aber Fotos der Einzelproben und die offiziellen TikTok-Videos an den einzelnen Probentagen hier posten, entweder immer mal zwischendurch oder aber am Ende des jeweiligen Probentages.. |
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