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Samstag, 14 Mai 2016 13:37

Das neue Wertungssystem beim ESC 2016

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Bisher wurden die Wertungen der nationalen Jurys und des nationalen Televotings rechnerisch kombiniert und es wurde eine gemeinsame Wertung der TOP 10 verkündet. Das hatte oft zur Folge, dass bereits weit vor der Bekanntgabe der letzten Länderwertung der Sieger feststand. Es war nun beim ESC in Stockholm erstmals so, dass sowohl das Resultat des Juryvotings als auch das Televoting pro Land in die Punkte 1,2,3,4,5,6,7,8,10,12 umgesetzt wurde. Das bedeutete, dass die "Spokespersons" der nationalen TV-Sender (für Deutschland wieder Barbara Schöneberger) nur die Höchstwertung der jeweiligen nationalen Jury verlasen. Die Punkte von 10 bis 1 abwärts wurden nur eingeblendet. Anschließend wurden dann die Televotingpunkte dazuaddiert. Die Punkte des Televotings wurden von den ESC-Moderatoren verkündet,  angefangen mit dem Land mit der niedrigsten Televoting-Punktzahl eines Landes bis hin zur höchsten. Das soll garantieren, dass der Sieger wirklich erst mit der letzten Wertung bekannt ist. Dadurch, dass sowohl die Jurys als auch die Televoter die TOP 10 bepunkten, ist es wahrscheinlich, dass mehr Länder Punkte bekommen als bisher. Jedes Land vergab also insgesamt 2x12=24 Punkte für den jeweils Erstplatzierten und die zu vergebende Gesamtpunktzahl wurde dementsprechend verdoppelt.  Alle Einzelwertungen sollen wie bisher nach der Show veröffentlicht werden. In der Sendung erfuhr man dadurch allerdings nicht, aus welchem Land die Televotingergebnisse jeweils stammten. Für die Semifinalwertungen galt das gleiche Prinzip, allerdings wurden hier wie bisher nur die TOP 10 in der Sendung bekannt gegeben. Das neue Prinzip ist angelehnt an das seit Jahren bei der schwedischen Vorentscheidung Melodifestivalen erprobte System. In den Fällen, wo ein Land kein gültiges Televoting- oder Juryergebnis vorlegen konnte (San Marino), hat man auf "Ersatzwertungen" zurückgegriffen, die aus einer vorher festgelegten Kombination anderer Ländervotings bestehen.

Der Executive Producer der EBU, Jon Ola Sand, sieht vor allem den Vorteil, dass der Song, der in einem Land beim Televoting siegt, auf jeden Fall auch 12 Punkte bekommt, egal wie die Jury ihn bewertet hat. Es passe vorzüglich, dass diese Änderung genau wie die Einführung des 12 -Punkte-Systems 1975 wieder in Stockholm eingeführt wird.    

Der ESC-Produzent Martin Österdahl und Christer Björkman erklären das System in diesem Video: