In Basel herrscht bei wunderbarem, vorsommerlichem Wetter eine fantastische ESC-Stimmung. Tausende Menschen drängen sich durch die Gassen und versammeln sich auf den Plätzen – vor allem auf dem Barfüsserplatz, der für die ESC-Zeit in Eurovision Square umbenannt wurde und auch in den Bussen und Bahnen so angekündigt wird. Inzwischen ist die Spannung mit Händen zu greifen.
Zwar gibt es nur leichte Veränderungen in den Wettquoten, die nach wie vor Schweden mit Abstand anführen, doch wenn man sich umhört, glauben viele nicht so recht an den achten Sieg für Schweden. Inzwischen tauchen neben dem zweitplatzierten Österreich vor allem Frankreich, die Niederlande und sogar die Schweiz als Kandidaten für den Thron auf.
Ich bleibe aber bei meinem Tipp, dass es JJ schaffen wird – da ich mir gut vorstellen kann, dass die Juroren ihn so hoch bewerten, dass ein Televoting-Sieger nur schwer an ihn herankommen wird. Zumal anzunehmen ist, dass es einige Länder geben wird, die beim Publikum sehr gut ankommen, sodass es möglicherweise keinen klaren Sieger im Televoting geben könnte. Aber in wenigen Stunden wissen wir mehr.
Deutschland hatte gestern im Juryfinale – zumindest empfinde ich das so – den besten Auftritt bisher in Basel. Ob es für die linke Tabellenhälfte reicht? Man wird sehen.
Bei Israel gab es im Juryfinale wieder einige Buhrufe – anders als im Semifinale. Bleibt zu hoffen, dass die Stimmung in der Halle und drumherum friedlich bleibt.
Hier meine Prognose für die Top 10:
Österreich
Schweden
Niederlande
Israel
Frankreich
Estland
Finnland
Schweiz
Albanien
Italien
…
17. Deutschland
Ich wünsche allen einen wundervollen Eurovision Song Contest 2025!
Guten Tag allerseits! Der große Tag ist endlich da. Heute Abend steigt das Finale. Ehrlich gesagt bin ich ziemlich ratlos und verzichte mal auf eine Prognose, obwohl ich bei den Semifinals ja ganz gut lag mit meinen Tipps.
Schafft Schweden es wirklich wieder? Nach den Wettquoten scheint das festzustehen. Aber so sehr ich "Bara Bada Bastu" mag, so wünsche ich mir eigentlich, dass es eine Überraschung gibt. Mein persönlicher Favorit ist die Schweiz, aber ich glaube, es wird beim Televoting nicht reichen. Frankreich hört man jetzt oft, aber mich berührt es nicht, obwohl ich ja ein ausgesprochener Fan französischer Balladen bin. Und Deutschland??? Ich kann es überhaupt nicht einschätzen. Die Performance macht zwar schon was her, aber so richtig begeistert hat sie mich nicht. Aber es ist eh alles Geschmacksache. Die Show wird sicher super werden!
Ich bedanke mich fürs Lesen unseres Blogs, auch wenn er in diesem Jahr wesentlich kleiner ausgefallen ist aufgrund der weiteren Beschränkungen seitens der EBU.
ESC Basel 2025 – Tagebuch Tag 5: Finaltag – Der große Abend
Europa entscheidet. Die Stimmung kocht. Und Basel tanzt ins Finale.
Es liegt etwas in der Luft. Man spürt es beim ersten Schritt vor die Tür: Heute ist kein normaler Tag. Heute ist Finaltag. Der Tag, auf den alles hinauslief.
Wer wird gewinnen? Frankreich? Schweden? Österreich? Oder vielleicht – ganz überraschend – die Erika?
Viele murmeln auf den Straßen: „Nicht schon wieder Schweden…“ Aber wer weiß – der Tag ist noch jung, und beim ESC ist alles möglich.
Umarmungen, Diven, Architektur – der Tag beginnt bunt
Gleich am Bahnhofsvorplatz die erste Szene zum Schmunzeln: Ein paar junge Leute bieten kostenlose Umarmungen an. Eine kleine Geste, die zeigt, was der ESC bedeutet: Verbindung, Offenheit, Freude. Ich nehme die Umarmung mit – wie einen Glücksbringer für den Tag.
Dann weiter zur Messe – genauer gesagt zum HYPERION Hotel, wo sich eine aufgeregte Traube gebildet hat. Spanische Fans warten auf Melody, die Sängerin von „ESA DIVA“. Und tatsächlich: Sie erscheint kurz, lächelt, winkt, gibt ein paar Selfies – und steigt in den Bus. Ein Hauch von Glamour weht durch Basel.
© Rainer Reddehase / ECG e. V.
Vitra Campus – Design, das inspiriert
Es geht weiter nach Weil am Rhein, zur Architekturführung auf dem Vitra Gelände. Und was für ein Erlebnis! An der Spitze der Designikonen: Frank Gehry mit seinem Vitra Design Museum. Eindrucksvoll: die berühmten blauen Stühle, die sogar im Deutschen Bundestag stehen.
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Die Hauptausstellung? Ein Fest für alle, die Räume lieben – tausende Ideen für Innenarchitektur und Gestaltung. Und als Bonus: Die Nike-Ausstellung, die wegen des ESC sogar verlängert wurde. Stil trifft auf Sportlichkeit – eine perfekte Fusion für diesen besonderen Tag.
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EuroVillage – letzte Runde
Noch einmal zurück in die ESC-Zone: ein letzter Besuch im EuroVillage. Die Schlange ist lang, doch die Stimmung großartig. Auf der Bühne spielen Kickin Jazz, die Fans singen, tanzen, genießen. Bei den Sponsoren hole ich mir einen Kaffee und einen Apfel – kleine Energie-Booster. Und bei EasyJet: ein Bewerbungsformular für ein Ticket zum ESC 2026. Man kann nie früh genug träumen…
Zurück ins Hotel – kurz durchatmen, dann aufdrehen
Zeit für eine Pause: Zurück ins Hotel, schnell umziehen, etwas Kraft tanken. Denn der Abend wird lang – und legendär.
Rhypark – Countdown mit Stars
Nächste Station: der Rhypark. Dort startet der ESC-Countdown des NDR mit niemand Geringerem als Barbara Schöneberger – wie immer laut, bunt, und ein bisschen drüber.
Die Überraschung: Stefan Raab erscheint! Jubel brandet auf. Zwar bleibt er nur eine halbe Stunde – dann ruft das Finale – aber sein kurzer Besuch elektrisiert die Fans.
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Streaming im Uber – dann endlich live dabei
Auch wir steigen ins Uber – und verfolgen die ersten Minuten der Show per Livestream im Auto. Moderner geht’s nicht! Ab dem 3. Act dann: endlich live in der St. Jakobshalle! Der Weg führt vorbei am Stadion, wo unglaubliche 36.000 Fans die Show verfolgen.
In der Halle diesmal: ein Stehplatz. Und der macht den Unterschied. Die Energie, die Nähe zur Bühne – die Show fühlt sich ganz anders an als bei den Semis. Mitreißend. Glitzernd. Groß.
Zurück zum Rhypark – und der Moment der Entscheidung
Kaum beginnen die Voting-Ergebnisse, mache ich mich auf den Rückweg zur Aftershowparty des NDR im Rhypark. Das Taxi kostet jetzt doppelt so viel wie das Uber – aber gut, das ist ESC-Nacht.
Dort bringt Barbara Schöneberger mit einer Mischung aus Witz, Wahnsinn und Wahrsagerei das Publikum in Stimmung. Und dann ist es so weit:
JJ aus Österreich gewinnt mit „Wasted Love“ das ESC-Finale 2025!
Glückwunsch Austria – und die Spekulation beginnt
Die Halle tobt. Die Party auch. Schon starten die ersten Gespräche: Wird es Innsbruck? Oder doch wieder Wien?
Die großen Hallen sprächen für die Hauptstadt. Mein Bauchgefühl sagt: Wien – vielleicht vom 12. bis 16. Mai 2026? Aber wie immer gilt: Alles kann passieren.
Finaler Moment – mit dem E-Roller zum Abschied
Zum krönenden Abschluss schwinge ich mich auf den E-Roller. Ein letztes Mal durch die nächtlichen Straßen von Basel, Ziel: der EuroClub.
Noch einmal Musik, noch einmal tanzen, noch einmal ESC in Reinform.
Und dann: Schluss.
Das Abenteuer ESC Basel 2025 ist beendet.
Fünf Tage, unzählige Eindrücke, unvergessliche Begegnungen.
Ein Herz, das lauter schlägt. Eine Stadt, die Europa vereint hat.
Danke Basel. Danke Europa.
Wir sehen uns – beim ESC 2026 in Österreich.
Rheintag – Der Tag vor dem großen Finale
Zwischen Kunst, Kälte und Karaoke – Basel schwimmt sich frei für das Finale.
Noch im Ohr: Frankreich. Noch im Kopf: die Show. Noch im Herzen: das ESC-Fieber.
Der Morgen begann mit diesem ganz speziellen Gefühl: halb erschöpft vom zweiten Halbfinale, halb elektrisiert von dem, was noch kommt. Im Ohr klangen noch die französischen Beats nach – dieser Auftritt war einfach unvergesslich. Doch statt ausschlafen: Kultur!
Tinguely Museum – Kunst in Bewegung
Auf zum Tinguely Museum, das sich schon auf den hundertsten Geburtstag seines Namensgebers vorbereitet. Und obwohl sich unsere kleine Gruppe eigentlich zu einer sportlichen ESC-Auszeit am Rhein verabredet hatte, fand sich vor Ort: niemand. Außer uns und 3 Engländer – und großartiger Kunst.
Die verspielten, bewegten Skulpturen, das Klirren, Rattern und Surren der Maschinen – wie ein ESC auf Metallbeinen. Ironisch, verspielt, kritisch – ein echtes Erlebnis. Basel kann eben nicht nur Pop, sondern auch Poesie in Stahl.
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Rheinschwimmen – 16 Grad, Mut und ein Wickelfisch
Dann kam der Moment der Entscheidung: Jetzt oder nie! Rheinschwimmen. Empfohlen wird das erst ab 18 Grad, aber ehrlich – wer will denn im Juni schwimmen, wenn morgen schon das ESC-Finale ist?
Also: Wickelfisch her – diesen legendären, wasserdichten Basler Schwimmsack. Praktisch und zugleich DAS Souvenir des Sommers 2025. Ich stand also mit meinem Hab und Gut in einem knallbunten Sack – bereit für den Sprung ins kühle Nass. Die ersten zwei Minuten: Schock. Eiskalt. Der Körper protestierte. Dann – Loslassen. Treiben lassen. Und plötzlich war es Magie. Unter mir der Rhein, über mir der Himmel, um mich herum Basel. Die erste Brücke: geschafft nach einer halben Stunde. Die zweite: Ausstieg mit zitternden Knien, aber strahlendem Gesicht. Danke Christoph von Roche für den Mutmacher – es war episch.
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Badehose trifft Pulpo – Mittag mit ESC-Fans
Noch tropfend, aber selig, ging’s zum Mittagstreff am Pulpo. Unsere kleine Stuttgarter ESC-Delegation versammelte sich zum Austausch, Gelächter, Pasta – und viel ESC-Talk. Mit der Fähre ging’s weiter über den Rhein zur Kirche – mit einer besonders witzigen Begegnung: eine Mütter-Töchter-Gruppe, die ESC offenbar ebenso liebt wie wir. Basel verbindet.
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Dinos, Diven und ein Einhorn
Was genau uns ins Naturkundemuseum verschlagen hat? Keiner weiß es. Aber plötzlich standen wir zwischen Dinosauriern, Bären – und einem Einhorn. Vielleicht eine geheime ESC-Metapher? Wer weiß. Einziger Kommentar: Nur wer alle Lebensformen würdigt, versteht die Vielfalt des ESC.
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EuroCafé – Gruppenbild und Geschichten
Am Nachmittag führte der Weg ins EuroCafé. Endlich hat das Gruppenfoto mit den ECG-Mitgliedern geklappt! Die Gespräche waren so bunt wie die Flaggen, die überall hingen. Und vielen lieben Dank an die beiden Schwestern, die mir spontan ein Boot-Ticket geschenkt haben – diese Herzlichkeit ist ESC pur.
Auf dem Boot: hinten Entspannung mit Blick auf den Rhein, vorne ausgelassene Party mit ESC-Klassikern und Polonaise. Ein schwankender, singender Mikrokosmos Europas.
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Basel erkunden – Altstadtflair und Vorfreude
Später ging’s durch die verwinkelten Gassen des Spalenbergs, vorbei am Stadtbrunnen, durch das alte Tor – und natürlich zum Rathaus, das in der Abendsonne leuchtete wie eine Märchenkulisse. Kurz zurück ins Hotel, etwas regenerieren – denn der Abend hatte noch etwas Großes vor.
© Rainer Reddehase / ECG e. V.
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EuroClub – Stars, Sound und Stimmung
Der EuroClub rief – und Basel folgte. Highlight des Abends: Emmelie de Forest live auf der Bühne. Gänsehaut pur, als sie „Only Teardrops“ anstimmte – ein Moment zwischen Nostalgie und Gänsehaut, der zeigte, warum wir den ESC so sehr lieben.
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Basel bei Nacht – Magie am Vorabend des Finales
Später, draußen vor dem Club: ein Blick über die Stadt, in der alles für das morgige Finale bereit scheint. Die Fahnen wehen, die Menschen summen Melodien – und in der Luft liegt Aufregung.
Ein Tag, der sich treiben ließ – und alles mitnahm.
Morgen ist es so weit: Das große ESC-Finale 2025.
Die Stimmen Europas, die Träume der Künstler, die Herzen der Fans – alle warten auf diesen einen Moment.
Nun geht alles wieder wahnsinnig schnell – schon morgen ist der größte Feiertag des Jahres!
Zuvor stand für mich ein Unterkunftswechsel an, was mittlerweile schon Tradition hat. Nun darf ich für die letzten beiden Nächte mehr zahlen als für die acht davor – that’s Eurovision.
Inzwischen habe ich meine Enttäuschung über das Ausscheiden Serbiens gestern einigermaßen überwunden, freue mich dafür umso mehr, dass es Laura aus Luxemburg geschafft hat. Ich hatte befürchtet, sie könnte nicht genügend Anrufe auf sich vereinen. Interessant: Alle Länder des Baltikums stehen im Finale, während der gesamte Balkan ausgeschieden ist.
Nach dem Semifinale feierten die Fans noch eine rauschende Party im EuroClub, der so voll war wie noch nie in dieser Woche. Aufgrund der sehr strengen Sicherheitsvorkehrungen kam es am Eingang zu langen Schlangen. Drinnen erlebte die Crowd einen stimmgewaltigen Auftritt von Cesár Sampson, der 2018 für Österreich den dritten Platz holte. Auch die ESC-Allzweckwaffen von KEiiNO schaffen es immer wieder, die Massen zu begeistern – so auch die Besucher des EuroClubs.
KEiiNO © Stephan Mehner / ECG e. V..
Cesár Sampson © Stephan Mehner / ECG e. V.
Eine sehr schöne und für mich besonders emotionale Begegnung hatte ich mit Klemen aus Slowenien, der eigentlich nach seinem Ausscheiden am Dienstag hätte abreisen können, sich aber entschied, noch zu bleiben. Er sagte, dass er das zweite Semi gestern ganz entspannt und ohne Druck verfolgt habe – obwohl er natürlich trotzdem traurig ist, dass es nicht gereicht hat.
So kurz vor dem Ende der ESC-Festspiele in Basel kann man schon sagen: Stadt und Land sind hervorragende Gastgeber. So einen entspannten ESC habe ich lange nicht erlebt – was sicherlich auch an der angenehmen Mentalität der Schweizer liegt. In der Innenstadt tobt das Fanleben, aber auch die einheimische Musikszene bekommt auf zahlreichen kleinen Bühnen die Chance, sich zu präsentieren.
Heute Mittag fand wieder das tägliche Mediabriefing statt. Mit dabei war auch Thomas Niedermeyer, Chef der Firma, die das Voting beim ESC verantwortet. Früher hieß sie Digame, heute Once, mit Sitz in Köln. Er berichtete, dass während des ESC 60 Personen in Köln den gesamten Bewertungsprozess in allen drei Shows begleiten – und ihn so zum sichersten Abstimmungsverfahren im TV-Geschäft machen. Raum für viele Spekulationen bot Niedermeyers Aussage, dass es in den Semis sehr knappe Ergebnisse gegeben habe. Alles liegt eng beieinander – wir dürfen uns also auf einen sehr spannenden Samstag freuen.
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Inzwischen ist auch die erste Generalprobe für das Finale über die Bühne gegangen, und vor der Halle haben sich bereits lange Schlangen für das Juryfinale gebildet, das in zwei Stunden beginnt. Über die einzelnen Auftritte muss man wohl nichts mehr sagen – sie dürften inzwischen alle gesehen haben. Einige Acts haben nicht mit voller Kraft gesungen, was bei der ersten Probe allerdings nicht unüblich ist.
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Auf eine – wie ich finde – gelungene Eröffnung der Show können wir uns freuen. Natürlich steht auch in diesem Jahr wieder die Flaggenparade im Fokus, nachdem uns Nemo musikalisch begrüßt. Michelle Hunziker muss sich noch ein wenig in ihre Rolle zwischen den inzwischen gut eingespielten beiden Kolleginnen einfinden, aber ihr Charme wird helfen. Während einer Umbaupause singt Sandra in ihrem Outfit von 1991 ihren Beitrag „Canzone per te“ – ein echtes Highlight. Den Pausenact konnte ich bisher noch nicht in der Halle sehen, sondern nur später hier im Mediacenter.
Viele werden sich fragen, wie sich Abor & Tynna geschlagen haben. Nun – ich finde, sie steigern sich von Tag zu Tag, und das sage ich als jemand, der diesen Act bisher eher kritisch betrachtet hat. Zur Wahrheit gehört aber auch, dass die internationalen Fans, mit denen ich gestern sprach, Deutschland eher am unteren Tabellenende sehen. Anders die sonst sehr selbstkritischen deutschen Fans und Journalisten – sie geben eine deutlich positivere Prognose ab. Wie dem auch sei: Ich wünsche den beiden, dass sich ihre Mühen am Ende auszahlen. Und sie haben seit Köln wirklich sehr an allem gefeilt.
ESC Basel 2025: Tagebuch Tag 3 – Das zweite Halbfinale
Der Tag beginnt wie ein Traum – mit Sonne, und einem guten Kaffee auf dem Balkon. Später auch Rheinblick. Basel zeigt sich erneut von seiner besten Seite, und der Puls steigt: Heute steht das zweite Halbfinale auf dem Plan! Doch bevor es in die St. Jakobshalle geht, wartet ein Tag voller Überraschungen, Begegnungen und Emotionen.
Erster Besuch im EuroVillage – Festivalstimmung pur
Endlich ging es zum ersten Mal ins EuroVillage – direkt in der Messe. Der erste Eindruck? Einfach wunderbar! Überall Eventstationen, Gewinnspiele der Sponsoren, ein riesiger Kicker, Selfie-Wände mit Verkleidungen und ein beeindruckendes 360-Grad-Videoerlebnis. Dazu: Kaffee ohne Kapsel – nachhaltig und überraschend lecker. ESC-Merch, Food Court, Musik – und jede Menge lachender Gesichter. Hier spürt man: Das ist mehr als ein Musikwettbewerb. Das ist Europa auf einem Platz.
Grenzüberschreitender Ausflug – Kultur und Geschichten
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Dann ein kleiner Ausflug, organisiert von der VHS für ESC-Fans: Mit dem Bus von Basel Bad nach Weil am Rhein, zur Stadtführung auf den Spuren der Drei-Länder-Region. Der Höhepunkt: Ötlingen mit Blick auf Deutschland, Frankreich und die Schweiz – ein echtes Postkartenpanorama in den Weinbergen. Danach ein Stopp bei der Vitra-Ausstellung, wo gerade eine beeindruckende Nike-Schau lief – Kunst, Design, Architektur auf höchstem Niveau.
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An der Friedensbrücke und der imposanten Dreiländerbrücke kreuzten sich Geschichten und Menschen. Ich traf den bekannten Künstler Winterle, berühmt für seine Zugmotive – ein leiser, kluger Beobachter der ESC-Szene. Und ein älteres Pärchen, das den ESC seit Jahrzehnten begleitet: Sie sprachen mit leuchtenden Augen von Dublin, von Istanbul, aber auch Liverpool – lebendige ESC-Geschichte.
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Zu Fuß ging es über die Brücke nach Frankreich. In der kleinen Altstadt – fast vergessen von der Zeit – servierte eine herzerwärmende Gastronomie.
inen riesigen Flammkuchen mit Spargel und Schinken. Es war… herrlich. Europa schmeckt besser, wenn es geteilt wird.
Basler Genüsse und Straßenkunst
Zurück in die Schweiz, mit der Tram 8 zur Markthalle am SBB – ein Paradies für Nachtisch-Liebhaber. Ein Espresso, ein Stück Tarte au Citron, ein schneller Blick in die Feinkoststände – dann zurück ins Hotel zum „Reloading“.
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Am späten Nachmittag ging’s zum Eurovision Square am Barfüsserplatz – dort, wo Straßenkünstler, Tanzgruppen und Musiker die Menge in ihren Bann zogen. Besonders beeindruckend: Eine Band im Stil der Blue Man Group, die mit Percussion und Trommeln die Eurovision Street zum Beben brachte. Pure Festivalstimmung!
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Das zweite Halbfinale – live in der St. Jakobshalle
Dann war es so weit: Einlass zur St. Jakobshalle! Dieses Mal ging es in den Block C5, seitlich zur Bühne. Eine ganz neue Perspektive – mit Blick hinter die Kulissen. Ich war fasziniert: Wie reibungslos der Auf- und Abbau zwischen den Acts funktioniert. Präzision auf die Sekunde.
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Hazel Brugger und Sandra Studer glänzten wieder als Moderatorinnen. Hazel wagte sich sogar ins Publikum – und bestand ihr Crowdsurfing mit Stil (und ohne größere Blessuren).
Das zweite Semi? Ein Feuerwerk. Jeder Auftritt einzigartig und doch irgendwie vertraut. Australien eröffnete die Show, stark wie immer. Zwischen den Beiträgen war spürbar: Was im TV wie eine glatt inszenierte Show aussieht, fühlt sich in der Halle ganz anders an. Riesige Unterschiede zwischen Kamera und Live-Erlebnis.
Außer Konkurrenz dabei: Frankreich und Deutschland. Frankreich? Gänsehaut pur. Mein neuer Favorit! Sollte man vielleicht schon mal Hotels in Straßburg für 2026 reservieren?
Und Deutschland? Ballert. Die Halle bebt. Pyro, Beats, Energie. Nach der Family Show meinte eine Schweizerin neben mir: „Naja, die Deutschen… hoffen wir mal auf die Top 10.“ Ich hoffe auf mehr!
Nach dem Showende ein skurriles Bild vor der Halle: Überall lagen kleine beschlagnahmte Handtaschen und Gegenstände – ein stilles Wiedersehen nach der Sicherheitskontrolle.
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Nach Hause in 20 Minuten – Basel, du funktionierst!
Trotz allem Trubel: Basel beeindruckt – auch nachts. Der ÖPNV ist ein Traum. Keine 20 Minuten später war ich wieder im Hotel. Kein Chaos, keine Umwege. Nur noch ins Bett fallen – seelig eingeschlafen, mit ESC-Songs im Ohr und Bildern im Kopf.
Guten Tag allerseits.
ich will dann auch heute mal meinen Tipp abgeben, mal schauen, ob ich wieder so gut liege wie am Dienstag, wobei ich es heute deutlich schwieriger finde.
Weiter kommen:
Australien, Armenien, Österreich, Griechenland, Malta, Tschechien, Luxemburg, Israel, Finnland, Litauen
Ich wünsche euch einen spannenden Abend!
Spielfrei – Zwischen den Semis - Ein Tag ohne Show – aber ganz sicher nicht ohne Geschichten.
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Ein Morgen voller Charme – und Kuriositäten
Der Wecker war gestellt, der Plan klar: Früh aufstehen, viel erleben. Doch wie so oft machte das Leben einen charmanten Strich durch die Rechnung. Die Sonne kitzelte durchs Fenster, der Duft von Croissants wehte verführerisch ins Zimmer – und die Kissen waren einfach zu gemütlich. Basel am Morgen lädt eben zum Genießen ein, nicht zum Hetzen.
Frühstück auf dem Balkon – ein Genuss! Mit Blick auf den Basel, einem Espresso in der Hand, der ESC-Bändel am Handgelenk und einer leichten Brise, die die Fähren leise über das Wasser zog. Und dann diese Szene, als hätte sie jemand inszeniert: Zwei Männer in Bademantel und Badelatschen flanierten seelenruhig über den Bahnhofsvorplatz. Ein Werbegag? Ein ESC-Stunt? Oder einfach gelebte Entspannung? Man weiß es nicht – Basel bleibt rätselhaft.
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Grenzenloser Genuss – ein Ausflug ins Elsass
Spontan entschieden: Heute ist Frankreich-Tag! Ein paar Minuten später saß ich im Zug Richtung Colmar – ohne Plan, aber mit Neugier.
Colmar – was für ein Juwel! Die historische Altstadt wirkte wie aus einem Disney-Film: Fachwerkhäuser in Pastelltönen, verspielte Fensterläden, duftende Blumenarrangements an jedem Balkon. Es roch nach Baguette, Käse, Lebensfreude. Ein Spaziergang entlang des kleinen Flusses, durch die kopfsteingepflasterten Gassen, dann hinein in die Markthalle.
Dort warteten kulinarische Höhepunkte: Ein Dutzend frische Austern, eiskalt serviert, dazu ein Glas trockener Riesling – alles mit Blick aufs Wasser. Der Flammkuchen folgte auf dem Fuße, herrlich knusprig mit Speck, Zwiebeln und Crème fraîche. Frankreichs Küche, wie sie sein soll – einfach, ehrlich, exzellent.
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Mulhouse – PS statt ESC
Auf dem Rückweg noch ein spontaner Halt in Mulhouse. Erstes Ziel: das berühmte Musée National de l’Automobile – eine echte Wucht! Über 1900 Fahrzeuge, darunter edle Bugattis, waghalsige Rennwagen und Design-Ikonen vergangener Epochen. Die Vielfalt, der Glanz, die Geschichte – fast schon wie ein ESC, nur eben auf Rädern. Und Timtim war auch präsent. Wir kennen dies unter Tim & Struppi.
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Das danebenliegende EuroVillage von Mulhouse konnte da leider nicht mithalten: kaum Besucher, etwas müde Stimmung. Ein paar Fahnen, ein DJ, der vor sich hinspielte – das Highlight war definitiv das Museum. Mulhouse selbst überraschte dagegen positiv: charmant, industriell geprägt, mit viel Charakter. Und überall: Störche! Auf Dächern, Masten, Kirchtürmen – die heimlichen Stars des Tages.
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Zurück in Basel – Medien, Musik und Magie
Wieder in Basel, erstmal durchatmen im Hotel – und dann RTL an: Chefsache ESC Basel mit Stefan Raab live aus der Innenstadt! Zwischen scharfzüngigen Kommentaren, Rückblicken auf skurrile ESC-Momente und Interviews mit Fans stieg die Vorfreude aufs nächste Halbfinale.
Dann der Anruf: Mein Sohn ist angekommen! Also kurz zum Bahnhof, ihn eingesammelt – und direkt rein ins Basler Nachtleben. Die Stadt war ein einziges ESC-Fest: Musik aus allen Ecken Europas, Flaggen an jeder Ecke, Lichter, Stimmen, Sprachen.
Kleiner Stopp auf dem Eurovision Square, wo Fans aus aller Welt ihre Lieblingssongs errieten, tranken, lachten. Danach weiter zur Kaserne Basel, und schließlich: Bar Rouge! Schon im Aufzug warteten zwei DJs mit ihren Mixern – oben dann Party pur. Der Blick über Basel, dazu Beats aus Armenien, Spanien und Finnland – der perfekte Ausklang.
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Ein Abend am Rhein – und große Vorfreude
Später noch ein letzter Spaziergang entlang des Rheins. Die Stadt ruhiger, die Lichter tanzten auf dem Wasser. Ein Moment der Stille, bevor morgen wieder alles leuchtet und klingt.
Ein Tag ohne Semifinale – aber vollgepackt mit Begegnungen, Eindrücken und Erlebnissen. Der perfekte „Atempäusler“ zwischen den ESC-Shows.
Fortsetzung folgt…
Hier noch ein kurzer Stimmungsbericht aus der Juryprobe, die erneut in einer voll besetzten Halle stattfand. Wieder einmal muss ich das heimische Publikum loben, das sich als hervorragender Gastgeber präsentiert hat. Auch beim Auftritt von Yuval aus Israel gab es nur vereinzelte Protestrufe wie „Free Palestine“, die jedoch in keiner Weise mit denen des vergangenen Jahres vergleichbar waren.
Deutschland wurde in der Halle gut aufgenommen. Leider konnte Tynna stimmlich nicht überzeugen – besonders gegen Ende des Auftritts wurde es sehr dünn, obwohl sie bereits von einer Backgroundsängerin unterstützt wurde. Insgesamt wirkt die Inszenierung jedoch gelungen, vor allem die Clubatmosphäre wurde gut eingefangen. Dennoch bleibt die Stimme Tynnas die Achillesferse des deutschen Beitrags.
JJ aus Österreich lieferte souverän ab und erhielt überdurchschnittlich viel Applaus. Es hat sich ausgezahlt, dass er in den vergangenen Tagen seine Stimme geschont hat.
Etwas seltsam wirkt die Hommage an die Teilnehmenden des abgesagten ESC 2020. Mit Destiny aus Malta, The Roop aus Litauen, Gjon’s Tears aus der Schweiz und Efendi aus Aserbaidschan hat man ausgerechnet Künstler eingeladen, die 2021 ohnehin erneut antreten durften. Sinnvoller wäre es gewesen, jenen eine ESC-Bühne zu bieten, die 2021 keine zweite Chance mehr bekamen.
Aber sei’s drum – die Eingeladenen machen ihre Sache im Pausenact ganz wunderbar, und so können wir uns auf eine tolle Show morgen freuen.
Ich wage noch noch einen Tipp, auch wenn ich gestern mit drei Fehlern etwas daneben lag.
Hier mein Tipp:
Australien, Lettland, Armenien, Österreich, Griechenland, Malta, Tschechien, Israel, Serbien, Finnland
Gute Nacht aus Basel.
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Michael | Stephan | |
Ein Hinweis in eigener Sache: In diesem Jahr gibt es leider wieder erhebliche Einschränkungen, was das Anschauen der Proben betrifft. Einzelproben finden „im Geheimen“ statt und werden auch auf TikTok nicht mehr gezeigt. |
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