Es ist doch viel später geworden mit dem deutschen Meet & Greet.
Malik Harris absolviert das Meet & Greet allein. Er ist ganz locker drauf und voller Begeisterung über diese Eurovisions-Erfahrung. In fließendem Englisch erzählt er die Entstehungsgeschichte des Songs. Seine Lieblingssongs dieses Jahrgangs seien der belgische und der britische und vor allem der ukrainische, aber es seien so viele tolle Songs am Start. Mit Jérémie aus Belgien habe er bereits eine enge Verbindung, sie seien „Bros“. Bei den Pre-Partys habe er schon viele der Künstler*innen kennengelernt, das seien auch keine Konkurrenten, sondern sie alle hätten das Privileg, diese Eurovisionserfahrung zu teilen.
Mit der Probe sei er sehr zufrieden, das Team vor Ort sei sehr professionell und dabei auch sehr freundlich. Er hoffe, dass seine 87-jährige Oma in den USA den ESC sehen könne. Seine Oma sei cool drauf, sie habe ihm ein Foto geschickt, auf dem sie sich ein Tatoo stechen ließ, in der Hand einen Tequila!
Zum Schluss sang er noch kurz zur Gitarre "Rockstars".
© EC Germany / JP
© EC Germany / JP
Das war es für heute. Morgen geht es weiter mit den restlichen Proben des zweiten Semifinals. Wer morgen wie und von wo berichtet, müssen wir abwarten. Eine uns zugesagte Akkreditierung wurde wohl wieder einkassiert, es bleibt spannend und diesbezüglich völlig unkalkulierbar. Lasst euch überraschen, wir geben unser Bestes - irgendwie...
Wenn wir die ersten Proben der BIG 5 schon nicht sehen können, hier dann wenigstens Fotos davon:
Frankreich - Probe © EBU / Andres Putting
Italien - erste Probe © EBU / Andres Putting
Ver. Königreich - erste Probe © EBU / Andres Putting
Spanien - erste Probe © EBU / Andres Putting
Deutschland - 1. Probe © EBU / Andres Putting
Deutschland - 1. Probe © EBU / Andres Putting
So, die Proben der Semifinal-Acts sind für heute gelaufen, gleich sind die BIG 5 dran, aber diese ersten Proben werden ja nicht gezeigt. Ich habe dann mal bei der georgischen Pressekonferenz reingeschaut. Wie öde war das denn? Da saßen vielleicht gerade mal drei Leute im Publikum, die Fragen kamen überwiegend online rein und waren so originell wie eh und je, entsprechend gelangweilt antworteten Circus Mircus. Das tu ich mir jetzt nicht weiter an, ich gehe jetzt erstmal auf der Terrasse Kaffee trinken. Hier scheint zumindest die Sonne (im Gegensatz zu Turin, glaube ich). Später kommen dann die Meet & Greets der BIG 5, Malik ist erst um 20.15 damit dran. Dann bis nachher!
Mit San Marino – oder sagen wir besser: mit einem der profiliertesten italienischen Showacts der Gegenwart – kommt jetzt zum Glück eine positive Überraschung. Nach den eher faden bisherigen Live-Auftritten von „Stripper“ haben sie eine kompakte, stimmige Show für Turin zusammengebastelt.
Irgendwo zwischen Rocky Horror Picture Show, Måneskin und Hatari räkelt sich Achille Lauro im schwarzen Glitzerdessous mit Cowboyhut durch ein dreiminütiges Mini-Musical, das mit einem Rodeo-Ritt auf einem pinken Bullen endet. Bin happy, dass es so rund geworden ist, auch wenn das Lied für viele eher sperrig wird. Denke, man kann auch mit solchen Klängen ganz vorne landen beim ESC. War da nicht was, letztes Jahr in Rotterdam….?
Erwähnte ich, dass ich kein Rockfan bin? Nun schon wieder so ein Song, mit dem ich überhaupt ncihts anfangen kann. Also konzentriere ich mich mehr aufs Optische: Achille Lauro mit schwarzem Cowboyhut, eine schwarzen Tüll-Umhang mit schwarzer Federboa und an den Armen baumeln auch noch zwei Federplümmel, oder wie soll man das bezeichnen? Die Musiker spielen beidseits in je einem Käfig. Er entledigt sich "nur" seiner "Tüll-Gardine", obwohl er sich sonst ja gern unverhüllter zeigt, und damit häte ich beim Titel "Stripper" auch gerechnet, aber umso besser! Gegen Ende erklimmt er dann einen rosafarbenen Rodeo-Bock (oder wie nennt man das Teil?) und reitet. Next please....
San Marino - Probe © EBU / Nathan Reinds
Emma Muscat hat es zum ESC geschafft, sie hat einen Vorentscheid gewonnen (mit einem Kind auf der Bühne, naja, aber gut). Dann nahm das Unheil seinen Lauf. Der Song wird ausgetauscht, mutmaßlich weil der erste nicht so doll ankam. Dann kommt ein Videoclip, wo sie fast Model-like über Diversity singt, und allerlei bunte Vögel und graue Mäuschen um sich platziert, kommt auch nicht so toll an.
Also wird wieder umgestellt, nun macht sie was ganz Verrücktes in Turin. Sie sitzt am Klavier, hält es aber kaum drei Textzeilen durch, und steigt mit einer Cascada-Gedächtnistreppe aufs Klavier und kündigt von oben ihren „Masterplan“ an. Ach, nö, bitte.
Cascada-Treppe wieder runter, nach vorn zur B-Bühne, wo Tänzer auf sie warten. Der Weg nach vorn ist tatsächlich schön eingefangen, sie lächelt auch, und auch das Ende in der Clique passt ganz gut. Der Anfang ist einfach nur cringe und wird das Televoting abschrecken. Doof!
...ja, wer bist du denn, Emma aus Malta? Jemand, der das Vorentscheidungsvotum mit Füßen tritt und sich flugs nach dem Sieg ein anderes Lied für Turin ausgesucht hat, was - so meine Meinung - allerdings auch nicht viel besser ist. Klingt das jetzt voreingenommen? Ja vielleicht.
Dazu klimpert sie zunächst ein paar Noten auf dem Flügel, dann erklimmt sie selbigen in ihrem Gina-G-Gedächtniskleid, um später wieder hinunterzusteigen und auf der Vorbühne ihre Tänzer zu treffen. Dann wird noch ein wenig mit den Hüften gewackelt und das Publikum zum Mitmachen animiert. Ohne mich!
Malta - Probe © EBU / Nathan Reinds
Nach der bunten Saga um die VHS-Kassette im georgischen Videoclip hatte ich große Hoffnungen auf eine bunte, aber progressiv-intelligente Umsetzung hier in Turin, aber was für eine Enttäuschung!
Das Quartett steht in einem Quadrat (Drummer hinten, die drei vorn im Dreieck), aber oh Schreck! Alles ist in einer hellblau-pinken Flackersuppe dermaßen schlecht zu erkennen, dass man Mühe hat zu folgen. Dabei geht auch eine charmante Idee, ein umgeschnallter Schaukasten, der den Circus Mircus in Miniatur beinhaltet und in Strophe seine Türchen öffnet, ziemlich unter.
Schade um den innovativen Song, der mit seinen Reminiszenzen an die 60er und 70er Jahren zumindest bei den älteren Semestern in der ESC-Bubble gut ankommt. Ich war total sicher, dass sie das nicht verhunzen würden, aber jetzt wackelt das für mich mit der Qualifikation.
Lange hat man ja rätseln müssen, wer sich hinter dem georgischen Circus Mircus verbirgt. Jetzt wissen wie es: eine vierköpfige Band, deren Mitglieder hauptsächlich durch ihr Äußeres auffallen, weniger durch ihre Musik. Da trägt einer Gemüse als Vollbart, einer eine überdimensionale Taucherbrille oder etwas Ähnliches, einer eine Augenklappe mit Bartfransen und einer hat sich einen Strumpf übers Gesicht gezogen. Das ist aber auch das einzig Erwähnenswerte an diesem zwar bunten, aber für mich nichtssagenden Auftritt.
Georgien - Probe © EBU / Nathan Reinds
Aserbaidschan bringt die große Showtreppe ins Spiel, lässt Nadir aber nicht hinuntersteigen, sondern legt ihn und einen Tänzer auf je einen Absatz liegen, singen und bewegen. Der Tänzer spiegelt also drei Stufen unterhalb liegend einfach alle Bewegungen, die Nadir im singenden Liegen (oder liegenden Singen) macht.
Zum Start sitzt er noch und schmettert seinen Unmut über „the weather, the weatheeeeeerrr“ hinaus (wir übrigens auch, es regnet unaufhörlich heute, und ich musste mich schon an meterlangen Pfützen durchschlängeln). Dann kommt die Liegeszene, bis sie wieder aufstehen, jeder auf eine Seite der Treppe geht, die Treppe sich zum Crescendo hin in zwei Hälften auseinanderschiebt. Zum Schluss fällt der Tänzer in sich zusammen.
Das Lied hat ja bisher überall unter ferner liefen gestanden. Es gewinnt durch die Bühnenshow finde ich, aber ob es über die Ziellinie Finalqualifikation reicht? Kann ich mir gut vorstellen. Der Azeri in 2013 hat es mit einer wenig besseren Show, einem Kasten statt einer Treppe ja sogar auf Platz 2 im Finale geschafft.
Auch wenn wir dieses Jahr nicht alle live vor Ort dabei sein können: Hier berichtet das ECG-Team von den Proben, Pressekonferenzen und anderen Ereignissen. Diese Berichte sind natürlich rein subjektiv und sollen nicht in erster Linie eine detailgenaue Beschreibung der Proben liefern - diese kann man ja in verschiedenen Portalen teilweise sogar live verfolgen - sondern einen ganz persönlichen Eindruck darstellen.
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Benni | DJ Ohrmeister | |
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Michael | Stephan | |
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