Salman Tanzeem hat mit der deutschen Delegationsleiterin Alexandra Wolfslast gesprochen.
Kaum ist die erste Generalprobe durch, da geht es mit zwei Pressekonferenzen nahtlos weiter. Auch die Moderatoren Julia Sanina, Graham Norton, Hannah Waddingham und Alesha Dixon stellten sich eben den Fragen der Presse.
Graham moderiert nicht nur, sondern schreibt auch Bücher, die übrigens auch in Deutschland nicht unerfolgreich verlegt werden. Ein Journalist aus Israel nutze die Gunst der Stunde und überreichte dem hoch erfreuten Graham die erste Ausgabe einer hebräischen Ausgabe eines seiner Bücher. Seit 14 Jahren nunmehr kommentiert Graham Norton für die BBC den Contest, allerdings unterscheidet sich das Gefühl in diesem Jahr deutlich zu seinen anderen Erfahrungen. Er meint, dass der ESC gerade ein goldenes Zeitalter erlebt, in dem sehr ernstzunehmende Acts am Wettbewerb teilnehmen. Inzwischen kann er über die Acts, die im Rennen sind, gar nicht mehr witzeln, da es keine lustigen „Aussetzer“ mehr gebe.
Hannah wurde auf ihre Geste im Semi angesprochen, als sie das Unicorn-Zeichen machte und ob dies so zu verstehen war, dass sie den Beitrag aus Israel besonders mag. Natürlich verwies sie auf ihre Neutralität allen gegenüber. Man merkte bei den zahlreich vertretenen Journalisten aus dem UK, was für eine große Nummer Hannah hier ist.
Julia nahm selbst 2016 an der ukrainischen Vorentscheidung teil und schließt auch nicht aus, es noch einmal zu versuchen. Wie sie denn den britischen Humor als nicht Muttersprachlerin für ihre Moderationen adaptieren könne ,wurde sie gefragt. Sie gestand, dass sie bei den Proben immer noch Worte hört, die sie nie im Leben vorher gehört hat, von ihren Mitstreitern aber blendend unterstützt wird. Nur den Akzent hier in Liverpool kann sie häufig nicht verstehen. Für sie ist es - wenig überraschend - eine schwierige Situation, hier im UK eine fröhliche Show mit auf die Beine zu stellen, während in ihrer Heimat Krieg herrscht. Sie checkt jeden Morgen zuerst die Nachrichten über den Kriegsverlauf und hofft, den Menschen ein bisschen Licht in ihre Wohnzimmer zu bringen. Übrigens sei alles, was sie auf der Bühne trägt, ob Kleidung oder Schmuck, von ukrainischen Designern.
Alesha Dixon freut sich sehr über die zahlreichen positiven Kommentare, die sie nach den beiden Semis gelesen hat und ist stolz, wie ihr Land in Vertretung der Ukraine diesen Wettbewerb ausrichtet.
Alle fühlen sich ein bisschen wie ein Hamster im Glitzerfummel.
Am Schluss wurden alle noch gefragt, worauf die sich am meisten morgen freuen. Hannah freut sich am meisten auf den Auftritt von Sam Ryder, Graham auf die Bekanntgabe des Siegers, Julia auf die Flaggenparade und Alesha auf alles.
Im Anschluss folgte die Pressekonferenz der Big five und der Ukraine.
Frankreich: La Zarra sieht Edith Piaf als ihr großes Vorbild (was für eine Überraschung). Ihren Song hat sie nach ihrer Zusage, für Frankreich beim ESC zu singen, in Marokko mit ihrem Team geschrieben.
UK: Sie fühlt sich von den ESC-Bubble ganz wunderbar aufgenommen, was ihr etwas den Druck nimmt. Für ihren Rap-Teil hat sie sich erst nachträglich entschieden, dass sie einen intimeren Moment schaffen wollte, in dem sie ihre Gefühle besser beschreiben kann.
Deutschland: Ein Kollege vom ZDF fragte die Band, ob sie sich denn vorstellen könnten, wie sie sich fühlen würden, wenn sie auf dem letzten Platz landen würden. Chris hat sehr diplomatisch geantwortet, aber man merkte ihm an, dass er nicht begeistert war, von der Frage. Er meinte, dass er es unnötig findet, vor dem Wettbewerb eine schlechte Stimmung zu verbreiten.
Sie haben Marco Mengonis Song gecovert, da sie sich gut in die Emotionalität von „Due Vite“ hineinversetzen können. Außerdem haben die Eltern von Chris früher, als er Kind war, immer Eros Ramazotti gehört, was ihn für italienischen Pop eingenommen
Italien: Marco antwortet, wie vor zehn Jahren, so gut wie gar nicht auf Fragen, was aber niemanden etwas ausmacht, so charmant verpackt er das. Er hätte in den letzten zehn Jahren seine Karriere nach vorn gebracht.
Spanien: Sie freut sich, dass sie so früh startet, da sie dann alles hinter sich hat und die Show genießen kann. Sie sei sowieso ein Morgenmensch. Sie ist absolut bereit zu gewinnen und würde sich freuen, den ESC 2024 in Valencia zu begrüßen.
Ukraine: Sie riefen zu Spenden für die Kinder in der Ukraine auf. Insgesamt fühlen sie sich sehr willkommen hier und freuen sich sehr über die vielen ukrainischen Flaggen in der Stadt. Am meisten vermissen sie aber, dass ihre Landsleute nicht hier sind.
Die EBU hat 30 Jahre nach der letzten Teilnahme Luxemburgs bekanntgegeben, dass das Großherzogtum, das insgesamt fünf Siege vorweisen kann, 2024 wieder am ESC teilnehmen wird.
Wir haben hier einen Wertungsbogen zum Download bereitgestellt:
Nachdem heute Nacht relativ früh schon die Startreihenfolge für das Finale veröffentlicht wurde, geht es jetzt mit der ersten Durchlaufprobe in dieser neuen Abfolge los. Deutschland hat einen sehr gut Startplatz 21 zugeteilt bekommen! Die Österreicherinnen müssen anfangen!
Es gibt zunächst eine Videoeinspielung: Man sieht Kalush Orchestra in der Kiewer Metro, Sam Ryder in Liverpool und Andrew Lloyd Webber, der Klavier spielt. Es wird „Stefania“ gesungen. Es wird in die Halle umgeblendet, wo Trommler die Musik von „Stefania“ aufnehmen, und dann kommen auch Kalush Orchestra auf die Bühne und singen. Es ist ein Mix von „Stefania“ mit einem anderen ukrainischen Lied.
Die Flaggenparade läuft u.a. zur Musik von “Sweet Dreams Are Made of This“. Sie wird unterbrochen durch einen kurzen Auftritt von Go_A mit „Shum“, Jamala mit „1944“ und Tina Karol (vor Deutschland) mit „Show Me Your Love“. Die Parade wird beendet mit Verka Serduchka und „Lasha tumbai“. Beim ersten Mal war Jamala noch nicht dabei, es wird die Parade noch einmal geprobt, dieses Mal mit Jamala, dafür sind die anderen nicht mehr dabei, so dass man merkt, dass die ukrainischen Einlagen Playback sind.
Dann erfolgt die Begrüßung durch die Moderatorinnen, jetzt ist auch Graham Norton dabei. Es wird eine Tabelle mit den Ländern mit den meisten Siegen gezeigt. Dabei erfolgt dann die Ankündigung, dass Luxemburg 2024 wieder mit dabei sein wird. Es geht los mit den Acts. Die beschreibe ich jetzt nicht mehr in allen Einzelheiten. Nach Frankreich kommt eine Werbepause, es wird dann später an dieser Stelle ein Video gezeigt, u.a. mit dem Königspaar.
Blanka aus Polen scheint mir heute stimmlich nicht so sauber, und hat La Zarra nicht einen halben Ton neben der Spur gesungen??? Ich bin eigentlich sowieso ein wenig enttäuscht vom französischen Auftritt. Ich hatte den Song bei mir auf Platz 2, aber auf der Bühne gefällt mir das nicht. Der unterlegte Beat wird wird durch das steife Stehen auf dieser hohen Säule konterkariert.
Nach Spanien schon wieder eine Werbepause mit einem Rückblick auf den Junior ESC in Armenien 2022. Vermutlich wird die gebraucht, um für Loreen alles aufzubauen.
Marco Mengoni trägt heute wieder sein schwarzes Lederoberteil, aber wahrscheilich nur für diese Probe. Es ist wieder ganz toll...
Nach Gustaph aus Belgien kommt eine Pause. Alesha und Julia fragen sich, wo Graham Norton ist, er kommentiert ja gleichzeitig auch für die BBC. Es wird in die Kommentatorenkabine geschaltet und dann Werbung für die CD, DVD usw. gemacht.
Hannah kündigt an, was noch kommt. Hinter ihr stampft eine Dame in einem Butterfass! Herrlich!
Lord of the Lost proben nicht in ihren rot-goldenen Outfits. Die Performance ist beeindruckend wie gewohnt.
Mae Muller ist stimmlich immer ein bisschen wackelig. Ich fürchte, das wird schwieirg für das UK trotz der letzten Startnummer.
Jetzt gibt es eine ungewollte Unterbrechung, in der die drei Moderatorinnen und Graham die Zeit totschlagen, indem sie Witze machen und Titel ansingen, Ukraine, UK und Israel.
Erster Interval-Act ist Sam Ryder mit einem neuen Titel, wirkungsvoll in Szene gesetzt mit einigen Leuten mit Behinderungen.
Dann ein Interview, das Graham Norton mit Jan Leeming führt, der Moderatorin von 1982. Es wird auch ein kurzer Clip gezeigt der Siegerehrung von Nicole, als Jan Leeming meint, Bernd Meinunger sei nicht da.
Julia begrüßt ukrainische Gäste im Publikum.
Timur macht einen Rückblick auf die Jurywertungen, mal spannend, mal lustig. U.a. werden die "Zero Points" für Jendrik gezeigt!
Alesha besucht ihn und die australischen Kommentatoren in ihren Kabinen.
Es folgt der zweite Schnelldurchlauf.
Dann kommt der zweite Interval-Act: "Das Liverpool Songbook"
Mahmood mit "Imagine"
Netta mit "You Spin Me Right Round"
Dadi Freyr mit "Whole Again"
Cornelia Jacobs mit: "I Turn To You"
Dann wird die Wertung von 1993 eingepielt mit der Zweitplatzierten Sonia, die aus Liverpool stammt. Sie singt ihren Titel "Better The Devil You Know".
Duncan Laurence schließlich singt "You'll Never Walk Alone" und alle kommen dazu und stimmen mit ein. Ruslana wird dabei in Kiew gezeigt mit Ukrainierinnen, die die Flagge schwenken.
Ein toller Pausen-Act!
Dann kommt der Countdown zum Votingende mit allen Vieren. Björn Ulvaeus von ABBA erzählt, dass der Sieg beim ESC der Start einer Weltkarriere sein kann, aber auch Rosa Linn und Sam Ryder werden als Beispiele genannt. Er wünscht allen viel Glück: "Wer weiß, wohin die Reise geht!?"
Dann geht es los mit der "Dummy"-Jurywertung und Hannah und Graham.
Zlata Ognevich beginnt mit der ukrainischen Wertung. Zwschendurch macht Julia Interviews im Greenroom. Die letzte Wertung ist die britische und wird von oben aus der Halle verlesen.
Das war der erste Durchlauf, es gab zwar einige Verzögerungen, aber insgesamt hat alles ganz gut geklappt. Die Show ist wirklich gut und wird morgen Abend viel Spaß machen!
Good Morning!
Wir haben nun alle Finalisten und der ESC 2023 biegt auf die Zielgerade ein. In zwei Stunden, also 13.00 Uhr deutscher Zeit beginnt die erste Generalprobe fürs Finale und so langsam füllt sich das Mediacenter. Alle Auftritte sind nun bekannt, aber wie alles im Zusammenspiel, gerade auch in dieser gestern Nacht noch ausgedachten Startreihenfolge wirkt, bleibt spannend. Auch wie die angekündigten Pausenacts inszeniert werden und ob es vielleicht doch noch einen Überraschungsgast geben wird. Im TV konnte ich gestern Nacht noch eine Talkshow zum ESC in der BBC sehen, wo man etwas kritisch anmerkte, dass bereits Madonna oder Justin Timberlake im ESC-Finale aufgetreten sind, in diesem Jahr aber „nur“ Sonia, die das UK im Jahr 1993 auf Platz zwei gesungen hat, der Stargast sein soll. Ein bisschen hatte mich auch gewundert, dass man Rita Ora bereits im Semifinale „verbraten“ hat, aber es treten ja auch noch Kalush Orchestra, Jamala und Sam Ryder auf.
Auch gestern wurden die Künstlerinnen und Künstler in der Halle kräftig gefeiert. Eine riesige Welle der Zuneigung schwappte vor allem Gustaph aus Belgien und Teya & Salena aus Österreich entgegen. Belgien hat gleich mal einen Sprung nach vorn in den Wettquoten gemacht. Warm werde ich mit diesem Song zwar nicht mehr, doch es freut mich für Gustaph, dass er hier so gefeiert wird, denn er macht hier nicht nur auf der Bühne eine „Bella Figura“, sondern auch abseits in Gesprächen und Interviews.
Obwohl ich gestern alle zehn Finalisten richtig getippt hatte, tut es mir doch für einige Leid, die es nicht geschafft haben. That`s the game.
Die Pressekonferenz der zehn Sieger gestern Abend kam mir etwas straffer und damit interessanter vor. Auf dem Weg in den Saal der Pressekonferenzen kommt man auch an einigen Séparées vorbei, die wie Themenzimmer eingerichtet sind, deren Sinn und Zweck sich aber bisher niemandem erschlossen haben, vielleicht wird das Geheimnis noch auf den letzten Metern gelüftet.
In Liverpool hat man den Eindruck, dass die ganze Stadt mit dem ESC mitfiebert. Es gibt nicht nur offizielle Werbung, jedes Café, jeder Pub macht mit. Sogar am Flughafen in Liverpool kann man Waterloo von ABBA per Karaoke singen.
Die Bars, Biergarten und Shops an der Lark Lane heben sich stark vom Cavernviertel ab. Ein Künstler hat tolle Beatles-Bilder mit ESC & Ukraine kombiniert. Einfach klasse. Hier könnte man bestimmt einen genialen Abend verbringen, wenn man Zeit hätte.
Erstmal zur Mersey Ferries, um auf dem Mersey River ESC-Songs zu lauschen. Auf der Bühne vom EurovisionVillage singen viele Kinder mit Regenschirmen. Die scheinen mehr zu wissen. Borschtsch (ukrainische Suppe) gibt es im ukrainischen Bereich des Villages. Auch verstörendere 360 Grad-Bilder von ukrainischen Städten und Dörfern.
Es fängt an zu regnen. Zum Glück ist das British Music Experience nicht weit. Da kann man sich am Schlagzeug austoben. Oder seine eigenen Tanzeinlagen aufzeichnen lassen. Tolle Ausstellung. Nur von Elton John sieht man nur drei Brillen.
Sonne wieder da. In Conchitas Wursts Holiday House tolle Instagram-Bilder geschossen. Anschließend englische Künstlerin getroffen.
Wo muss man in der Beatles-Stadt hin? Klar ins Beatles-Museum. Lohnt sich auf jeden Fall. Jeder noch nicht Beatles-Fan versteht anschließend die Beatlesmanie.
Ab zum zweiten Halbfinale. Diesmal pünktlich. Fragt nicht wie, aber durch eine glückliche Fügung Band für den Hospitalitybereich bekommen. Unglaublich! Leckeres Essen vor der Show, Baileys-Cocktails mit DJ nach der Show. Und dann das Original: Conchita Wurst steht vor mir. Total tiefenentspannt. Was für ein grandioses zweites Halbfinale. Sogar Australien ist weiter. Und zum Glück auch Österreich. Ich mag den Song. Was für ein dritter Tag!
Die Startreihenfolge im Finale steht fest. Deutschland hat Startposition 21.
Benni | Michael | Stephan |
Maggie | Rainer | |
Ein Hinweis in eigener Sache: In diesem Jahr gibt es leider erhebliche Einschränkungen, was das Anschauen der Proben betrifft. Einzelproben finden „im Geheimen“ statt und werden lediglich auf TikTok in kurzen Clips gezeigt. Individuelle Pressekonferenzen mit den einzelnen Künstler*innen wurden komplett gestrichen. Auch wir sind mit dieser Entwicklung verständlicherweise überhaupt nicht glücklich. Normalerweise würden wir an dieser Stelle jetzt von den Einzelproben berichten. Aber wir sehen keinen Sinn darin, anhand von kurzen TikTok-Schnipseln, die jeder sich selbst ansehen kann, eine fundierte Beschreibung der einzelnen Performances abzugeben. Für diejenigen, die nicht lange suchen möchten, werden wir aber Fotos der Einzelproben und die offiziellen TikTok-Videos an den einzelnen Probentagen hier posten, entweder immer mal zwischendurch oder aber am Ende des jeweiligen Probentages.. |
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