Habe noch schnell einen Blick auf die slowenische Probe erhascht: Scheint mir wie in der VE zu sein, ich hör es lieber als ich es sehe...

Elvira und Erwin sind gerade schon aufgebrochen, um heute Abend beim Klassik-Open-Air Konzert in Schönbrunn dabei zu sein, ich werde mich jetzt auch verabschieden und gehe - leider allein - zu "La Bohème" in die Volksoper, leider konnte ich keinen aus unserem Team davon überzeugen, sich die so schön schmalzige Tragödie um die schwindsüchtige Mimi mit anzusehen. 

Michael

Gerade ist die Probe von Maraaya aus Slowenien gelaufen. Solider Vortrag, ähnlich wie im nationalen Vorentscheid. Die Tänzerin  hat mehrere glitzernde Streifen auf ihrem rechten Arm, die wohl die Saiten der Violine (besser: Luftgeige) symbolisieren sollen. Ein sicherer Kandidat fürs Finale.

Horst

Manchmal ist man einfach zur richtigen Zeit am richtigen Ort... seufz... sorry für die Angeberfotos...

Als alter Gitarrenspieler und Kind der 1980er mit Folk und Friedensbewegung hat mich seinerzeit schon Tom Dice aus Belgien 2010 in Oslo begeistert. Dieses Jahr setzt Zypern mit John Karayiannis dieses Genre fort. Ganz schlicht und ohne jeden Backgroundsänger zunächst und nur mit einem Spot und dann mit immer mehr Blinken und Glitzern (da werden die Bühne und ihre Technik wieder optimal ausgenutzt), dennoch nie die ruhige Stimmung seines Songs verlassend, steht er da und singt. Von mir aus könnten sie die Lichtblitze, die synchron zu bestimmten Takten des Liedes kommen, einfach weglassen. Das hat das Lied gar nicht nötig.... Mir gefällt das sehr!!

Jörg

Natürlich ist Schweden sehr stark und die Performance genial, auch wenn ich das Lied jetzt nicht so den Burner finde, aber das Gesamtpaket ist schon mit das Beste, was ich bisher hier gesehen habe. Den Schweizer Beitrag finde ich ja eher schwach, Melanie bemüht sich redlich, so viel wie möglich rauszuholen inklusive Wedeln mit ihrem Schleier, das ist ganz nett anzusehen, aber ich glaube kaum, dass sie es ins Finale schaffen kann, da liegen doch Welten zwischen diesem Auftritt und dem von SEbalter in Kopenhagen. 

Übrigens wurde heute Nachmittag hier im Pressezentrum ein Mini-Casino mit eine Roulette-Tisch eröffnet, wo man mit geschenkten Chips um Schokolade oder kleine Give-Aways spielen kann. 

Gerade Riesenapplaus hier im Pressezentrum bei Zypern, John steht zunächst in s/w auf der Bühne dann wird es blau-golden, er steht und singt, viele finden das Lied ganz toll und er wird da schon seine Punkte bekommen, ich finde es eher langweilig,

Michael

Seuffffzzzzzz, ach wie schön..... ein schon fast minimalistisch zu nennender Auftritt des Giannis Karayiannis...er in dunkelm Anzug, weißem hemd und Krawatte, im Hintergrund und auf dem Bühnenboden ein Sternenhimmel und dann dieses wunder- wunderschöne Lied "One thing I should have done"...ach ja, da geht mir das Herz auf. Eon so schön und mit Inbrunst gesungenes Lied rührt mich ja wirklich und lässt mich den Tränen nahe zurück. Ich befürchte, diese fantastische Ballade wird überhört werde, doch Zypern hat wieder mal all meine Sympathien

Chris

Für mich ist der schweizer Beitrag in diesem Jahr leider ein Nichts. Ein Allerweltsliedchen, eine sicherlich gute Sängerin, der jedoch für mich jede Ausstrahlung fehlt. Die Performance auf der Bühne rauscht an mir vorbei und hinterlässt keinerlei Spur im Gedächtnis. Das Finale wäre für mich eine riesengroße Überraschung.

Wohingegen für Mans Zelmerlöw das Semi-Finale natürlich nur der erste Schritt sein wird. Auch wenn es langweilig wäre schon wieder Schweden als Siegerland zu feiern, muss man doch ehrlicherweise fragen: "Wer soll das toppen?"

Natürlich ist das alles zu 100% durchkalkuliert, jedes Strichmännchen, jede Note, jede Bewegung sind mit quasi wissenschaftlichem Kalkül zu einer nahezu unschlagbaren Mixtur zusammengefügt worden. Man kann sich "Heroes" nicht entziehen.

Chris

Momentan proben gerade die Schweizer. Melanie verhüllt sich zum Beginn ihres Vortrages hinter einem schwarzen Tüllumhang. Zum Refrain hin  öffnet sie ihn und steht im weißen, mit Pailletten besetzten Kleid im Oberteil da. Sie trägt die Haare offen und die Windmaschine sorgt für Abkühlung. Eine Aufführung die im Vergleich zum produzierten Video sehr stark gewinnt. Jetzt, nach diesem Vortrag, auch  für mich durchaus eine Kandidatin fürs Finale. 

Horst

Aminta Savadogo kommt am 9. Januar 1993 in der lettischen Hauptsadt Riga zur Welt. Sie stammt aus einer sehr internationalen Familie: Ihre Mutter ist Lettin mit russischer Abstammung, ihr Vater kommt aus Burkina Faso. Singen ist ein fester Bestandteil aller drei Kulturen unter deren Einfluessen Aminata gross wird.

Sie singt auf der Buehne mit einem aeussert auffaelligem roten Robe/Kleid und ihre Mimik ist fast nur versteift. Der Song: Love Injected..wirkt auf mich nur noch nervig und gibt mir das Gefuehl jeden moment die Konzerthalle zu verlassen.....

Sie singt aber nicht nur gerne, sondern faengt auch frueh damit an, sich selbst Lieder auszudenken. Im Laufe der Jahre perfektioniert sie das Songschreiben und komponiert ihre Musik selbst. Mit dem Singen wird Aminta immer erfolgreicher. Im Jahr 2014 versucht sie es beim lettischen Vorentscheid fuer den ESC. Mit dem Titel "I Can Breathe" singt sie sich bis ins Finale und wird am Ende Fuenfte. Selbstbewusst versucht sie es ein Jahr spaeter erneut - diesmal bei dem neuen Vorentscheids-Format "Supernova 2015". Aminata tritt mit dem Titel "Love Injected" an, den sie selbst geschrieben hat und dem ihre afrikanisch-russisch-lettischen Einfluesse anzuhoeren sind.

Der Song enthaelt sowohl- als auch R-'n'-B-Elemente und laesst sich schwer in eine musikalische Schublade stecken. Ihr Song "Love Injected" ist ungewoehnlich - genau wie Aminata selbst....

Yilmaz