Hallo miteinander,

Donnerstagmittag, pünktlich um 12 hat die erste Probe begonnen. Israel hat dieses Jahr einen jungen Mann namens Nadav Guedj zum ESC. Sein "Golden boy" ist ein nettes, für gute Laune sorgendes Liedchen, welchem ich unter all den Balladen eigentlich eine gute Chance fürs Finale eingeräumt hatte. Bis eben. Ein dickes kleines Männlein, mindestens doppelt so alt aussehend wie er wirklich ist (nämlich 16) zappelt recht angestrengt über die Bühne. Zum Glück gibt es 5 Tänzer drumrum, die von Nadav, der auf mich ein wenig wie ein Rhesusäffchen wirkt (alternativ muss er einen Hüftschaden haben, so komisch ist seine Körperhaltung) ablenken. Stimmlich gut, nette bunte Ornamente als Hintergrund, aber die Darbietung ist unter aller Kanone....das Lied verliert für mich deutlich und trotz Applaus im Pressezentrum bin ich hier am ECG-Tisch mit meiner Meinung zu Glück nicht alleine....schade, schade

Chris

Wir haben bis jetzt ja noch nicht soooo viel von den Pressekonferenzen berichtet. Das liegt daran, dass diese so genannten Meet and Greets zwar tatsächlich eher Pressekonferenzen sind, die locker in bequemen Sitzgruppen auf einem Podium abgehalten werden, jedoch sind sie ziemlich kurz und bringen an Informationen jetzt nicht sooo viel Interessantes. Das liegt natürlich auch und vor allem an der Qualität der Fragen dort. Am besten vorbereitet sind da immer die australischen Journalisten. Ansonsten bewegen sich die Fragen auf eher auf einem fragwürdigen Niveau wie z. B. "Welchen Geschmack haben die Küsse von Vaidas?" oder "Welches Parfüm benutzt du?". Wohlgemerkt stellen wir ja auch nur selten Fragen und die sind vmtl. auch nicht wesentlich intelligenter. Aber immerhin wissen wir jetzt, dass die Russin als Parfüm  "Soleil de Capri" benutzt und wir stellen uns vor, wie sie morgens vor dem Spiegel steht und sich durch fröhliches Drücken auf eine Getränkepackung Capri-Sonne ins Gesicht sprüht. Nun ja...

Jörg

Der 16-jährige Stimmungsmacher aus Israel wirkt bei der ersten Probe noch etwas angestrent. Nadav scheint sich noch zu sehr auf die Choreographie konzentrieren zu müssen. Von der ausgelassenen Leichtigkeit und der guten Laune vom Amsterdamer Konzert ist noch nichts zu sehen. Ansonsten wirken Bühnenbild, Performance und Kostüme auf mich stimmig, wenn's auch kein großer Wurf ist. Ein paar Proben hat er ja noch, um die gute Laune aus dem Song auf die Zuschauer überspringen zu lassen.

Markus

Jetzt probt gerade Israel und ich bin total begeistert, denn der israelische Beitrag präsentiert orientalische Elemente und Tanzeinlagen. Dies ist natuerlich voll mein Element  und ich bín erin totaler Ehtno-Pop-Music Fan. Deshalb ist Israerl auch mein Top-Favorit. Der Song fängt sehr ruhig an, da ist vor allem (der Sänger: Nadav Guedj, Song: Golden Boy) - Guedjs Stimme und ansonsten nur eine Gitarre, die ihn begleitet. Doch dann, nach etwa einer halben Minute nimmt das Lied urplötzlich stark an Fahrt auf. So stark, dass man fast meint, dem Sänger bleiben nach zwei Minuten komplett die  Luft beim Singen weg. Der Sänger selbst steht auf Pop, mag aber auch Hip-Hop, Elektromusik, Rhythm and Blues, Soul und israelische Musik. Der Fan von US-Rappern wie Jay-Z und Kanye West will der Welt einen Mix aus europäischen und suedländischen Klängen voller Power präsentieren. Es ist abzuwarten, was beim zweiten Halbfinale fuer Kostueme und Lichteffekte etc...präsentieren werden. Auf jeden Fall wird Israel ins Finale-Einzug schaffen.

Yilmaz 

Nachdem ich die restlichen Blogger-Kollegen/-Kolleginnen heute mittag nur kurz im vorbei gehen gesehen habe melde ich mich hier nochmals zurück. Wie vielleicht früher mal erwähnt hat der ORF ein tolles Zusatz-Programm für alle akkreditierten Delegationen, Presse und Fans im Angebot. Für die erste Woche habe ich 5 Veranstaltungen gebucht, da es nach meiner Meinung, erst mit den 2. Proben, bei der dann auch Presse und Fans in der Halle dabei sein dürfen,  spannender wird. Bis einschließlich Samstag werde ich Euch über die von mir besuchten Veranstaltungen berichten.

Pünktlich um 13.00 Uhr wurden alle Teilnehmer am Messeeingang vor dem Prater abgeholt. Die Gruppe bestand aus der Ungarischen Delegation, einigen Journalisten aus Israel, Deutschland, Finnland und mir. Mit der Prater-Bimmelbahn ging es dann zum Eingang. Hier wurden wir von einer Dame freundlich begrüßt mit einigen Informationen zum Prater. Um uns einen Überblick zu verschaffen durften wir eine Runde mit dem Riesenrad drehen. Ein Schausteller, dem ca. 20 Fahrgeschäfte gehören, führte uns dann weiter zur ersten „Indoor Roller Coaster“, also einer Achtbahn im  Dunkeln mit Lasershow und Musikeffekten.  Neben dem Wachsfiguren-Kabinett, das seit gestern auch Conchita in Wachs ausstellt,  ging es weiter zur einer 3-D-Show, in der es einen atemberaubenden Flug mit tollen Effekten durch Wien gab.  Von dort ging es dann zur Geisterbahn weiter mit einigen überraschenden Effekten! Bevor es dann ins Schweizer Haus zum Speisen ging, durften die Mutigen noch eine Runde Kettenkarussel am „Prater Turm“ in schwindelerregender Höhe drehen. Im „Schweizer Haus“ waren 2 Tische für alle Teilnehmer reserviert. Es gab verschiedene Biere, zu Essen wurde die „Stelze“ (bei als Haxe bekannt), eine Spezialität des Hauses sowie andere Gerichte von der Karte angeboten. Auch der Besitzer des Restaurants ließ es sich nicht nehmen uns zu begrüssen und „Guten Appetit“ zu wünschen.  Zum Abschluss des Ausfluges gingen alle dann noch mal zur Fahrt auf der ältesten hölzernen Achterbahn (65 Jahre) im Park mit. Ich darf mich für heute an dieser Stelle verabschieden und dann von der Besichtigung im „Kunsthistorischen Museum“, das ich morgen früh um 10 Uhr besichtigen werde, berichten. 

... mit der Bimmelbahn zum Prater...

vor dem Riesenrad: unser Volunteer Thomas, sorgt dafür das alles klappt! Danke an alle für den tollen Job!!! 

Boogie aus Ungarn mit Delegationsmitgliedern

Wiener Gemütlichkeit ... so läßt es sich leben :-)

Horst

Eben habe ich Marta Jandova nach absolvierter Probe gesehen. Und einfach mal angequatscht (da kenn ich ja nix). Sie hat sich total gefreut, dass ihr jemand aus Deutschland viel Glück gewünscht hat und auch gesagt, dass sie sehr aufgeregt ist. Denn in Tschechien sei das Echo weder auf den Song noch auf die Teilnahme sonderlich freundlich. Und dass sie in den Wettbüros nur auf Platz 38 geführt werden. Die ersten Rückmeldungen auf das Video bei eurovision.tv seinen aber sehr positiv, was sie sehr freut. Da konnte ich sie natürlich beruhigen, dass sich die Wetten eh in dieser Woche noch ändern werden. Ich muss sagen, sie ist eine unglaublich sympathische Künstlerin, es freut mich immer sehr wenn man auch als Star so auf dem Boden geblieben ist. Marta Wunderbar!

Anke

Die Pressekonferenz startete mit einem großen Applaus für Mørland & Debrah Scarlett. Sie sind weiterhin große (Fan-)Favoriten. Äußerst sympathisch konnte man sie bei diesem Meet & Greet erleben.

Den Song hatte Mørland schon vor ein paar Jahren geschrieben. Er wartete auf den richtigen Augenblick, um ihn veröffentlichen zu können. Über eine Youtube-Suche fand er Deborah als Duo-Partnerin. Mit seinen norwegisch/britischen und ihren norwegisch/italienischen/schweizerischen Wurzeln verkörperten sie das Building Bridges Motto, so die Moderatorin.

Das große Geheimnis, was ihm in dem Lied zum Monster mache, verriet er natürlich nicht. Der Song lebe gerade von dem Mystischen und unterscheide sich damit von anderen Balladen.

Die beiden beantworteten die Fragen sehr entspannt und humorvoll. Bei einem Sieg würden sie einen Fallschirm-Sprung als Duo machen und dabei versuchen, den Song zu singen. Ob sie nach dem ESC weiterhin als Duo auftreten werden, ließen sie offen.

Die Frage nach irgendwelchen speziellen „Tricks“ bei ihrem Auftritt, begegnete Debrah mit der Gegenfrage, ob sie etwa ihren BH aufpumpen solle.

Markus

Also ich muss unbedingt auf den Text der Tschechen noch mal achten. Das Duett von Marta und Vaclav ist so wuchtig dominant wie die Erscheinung der beiden selber. Sie sind in schwarz gekleidet und singen inbrüstig ihr Duett. Irgendwann zieht Marta dann - mal mehr, mal weniger geglückt - ihre Schuhe aus und wirft sie auf die Bühne. Das scheint aber nicht soooo zu klappen, wie sie sich das vorgestellt hat, weswegen sie dann immer anfängt zu lachen. Passt das zu dem Text? Ich werde das wie gesagt noch mal nachlesen.

Er ist so eine Mischung aus Bär und Wolf und müffelt bestimmt unter den Armen, aber auch mit ihr möchte man keinen Streit kriegen. Ihre Oberweite könnte locker als Waffe eingesetzt werden. Am Ende sind beide wieder lieb - nach ihrem Schuh-Ausbruch - und man merkt, die beißen nicht, die wollen nur spielen. Wie Europa das wohl findet?!

Jörg

Ich mag das tschechische Lied sehr und finde, sie bringen das toll auf die Bühne, nur die Schuhnummer (sie zieht sich die Schuhe aus und wirft sie "wütend" weg) klappt noch nicht so ganz, und ich weiß auch nicht, was das zu bedeuten hat... Gleich machen wir uns auf den Weg ins Ronacher-Theater, da läuft das Musical "Mary Poppins" und wir dürfen dabei sein! Danach gibt es wieder irgendwo eine "Eurovision Night", ich muss gestehen, ich habe überhaupt noch keinen Plan, aber dafür haben wir ja Elvira, die weiß immer und zu jeder Zeit, was wo wann stattfindet! Morgen werden dann auch Erwin und Benni eintreffen, so nach und nach wird unser Team komplett. Gerade wurden wir von einer netten Volontärin, die durch die Reihen geht, darauf hingewiesen, dass in 10 Minuten die nächste PK beginnt, das hatten wir auch noch nie. Also wirklich, die Organisation hier ist große Klasse!

Bis morgen, Michael

Die Tiere auf der Bühne!!!!!!!!!!!!!!!! Marta Jandova und Vaclav Barta sind, puuh, wie drück ich's aus, Energie pur. Man meint den animalischen Geruch der beiden förmlich durch den Bilschirm zu riechen. Gar nicht meine Musik, aber der Auftritt ist stark. Die Töne sitzen, die beiden passen toll zueinander (beide in schwarz, Marta zum Glück ihre enorme Oberweite so diskret als möglich verhüllend), "Hope never dies" wird asbolut passend präsentiert. Große Überraschung und für mich ein Tipp fürs Finale.