Eurovision Song Contest
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Artikel nach Datum gefiltert: Freitag, 10 Mai 2019

Freitag, 10 Mai 2019 16:29

Party im spanischen Hostel

Na da ist ja was los! Miki holt seine Mitbewohner aus den einzelnen Räumen eines zweistöckig aufgebauten Hauses ab. Dazu Farbexplosionen auf dem LED-Hintergrund, so dass man endlich weiß, wofür das Farbfernsehen erfunden wurde. Eine übermenschlich große, beleuchtete Figur taucht am linken Hausrand auf. Bewegt von einem allzu sichtbaren, schwarz gekleideten Mitstreiter. Irgendwann läuft Miki mit einer Kamera am Stab herum und "filmt" in das Publikum. Das, was im Hintergrund zu sehen war, passte allerdings noch nicht dazu. Vielleicht muss das technisch noch eingerichtet werden. Ansonsten natürlich viel Getanze zu dem Party-Song. Mir ist das jetzt etwas zu viel. Bisschen mehr Kamera auf den sympathischen Miki würde es hier und da auch tun. 

Michael fragte: "Und was soll das?". Tja, machen 'se nix meckern wir, fahren 'se groß auf, meckern wir auch :-) 

 

Markus

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Freitag, 10 Mai 2019 16:20

Not too late for victory

Der Schwede John Lundvik und seine „Mammas“ sind für mich mehr als ein Geheimtipp auf den Sieg. Wie schon bei der ersten Probe vor dem Bildschirm ereilte mich heute in der Halle eine Ganzkörpergänsehaut. Auch bei den Wettquoten holt Schweden allmählich auf und ist nun schon Dritter. Bei der Pressekonferenz heute gab John den Strahlemann und auch seine Begleitsängerinnen aus Schweden und den USA, die erst vor dem Mello zusammengestellt wurden, genossen den Moment. Bereits beim obligatorischen Fotocall wurde gesungen und gelacht. Druck machen sie sich keinen, sie wollen einfach Spaß haben und können den Geschmack von Jury und Publikum eh nicht beeinflussen. Als zweifacher Familienvater sei John sehr geerdet, und er weiß genau, dass Erfolg vergänglich ist. Das wichtigste sei es doch, gesund zu bleiben. Schön, auch mal solche Töne zu hören. Nach dem ESC soll es gemeinsam auf Tournee gehen. Die Stimmwunder haben sich also gesucht und gefunden.

Benni

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Freitag, 10 Mai 2019 16:14

Erste Probe Frankreich

Das erste, was man sieht: Bilals überdimensionales gelb angeleuchtetes Gesicht. Bilal hat sich für die Po-lange blonde Perücke entschieden und trägt weiß. Er ist erst allein auf der Bühne, dann erscheint zuerst eine stark übergewichtete Ausdruckstänzerin, als zweites eine Transgender-Tänzerin. Da wird die Message sehr plakativ transferiert. Aber das ist ja auch im Song so, der ist auch nicht sehr subtil. Und zumindest bleibt es hängen.

 

Im Hintergrund gemeine, verletzende Zitate über die Tänzerinnen und Schlagworte wie „Intolerance“, „Hate“, „Harassement“. Ooops, offensichtlich soll die zweite Tänzerin gehörlos und nicht Transgender sein…

 

Da man sich für die Variante „plakativ“ entschieden hat, hätte man das meiner Ansicht nach noch stärker betonen können und noch weitere „andersartige“ Tänzer einbauen können. Zum einen um die Message noch mehr zu verdeutlichen, aber auch, weil die Bühne manchmal etwas leer wirkt.

 

Das Problem, das ich etwas habe: dadurch, dass man hier gezielt Personen wählt, die anders sind, erreicht man gleichzeitig das Gegenteil von der „celebrate diversity“-message, weil man sie gezielt als Beispiel für Andersartigkeit ausgewählt hat.

 

Bilas Stimme ist weiterhin nicht die kräftigste auf der Welt.

 

~ Bere ~

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Freitag, 10 Mai 2019 16:03

Frankreichs Botschaft

Es werden bei Frankreich wichtige Textbotschaften im Hintergrund eingeblendet, da geht es um Toleranz, Akzeptanz, gegen Vorurteile, ("People judge me on a photo" u.ä.) dazu dann auf der Bühne eine gertenschlanke Model-Tänzerin und eine zweite mit eher Nettas Figur. Das ist schon gut gemacht und sollte verstanden werden. "We are all kings/queens"!

Michael

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Freitag, 10 Mai 2019 15:48

Frankreich, 1. Probe

Da hat Peter Urban in den wenigen Sekunden vor Frankreich einiges zu erklären. Schwieriger aber mutiger Auftritt von Bilal Hassani. Es geht darum, sich selbst so zu akzeptieren, wie man ist. Im Vorfeld war Bilal zahlreichen Anfeindungen in den sozialen Medien ausgesetzt. Heute tritt er bauchfrei mit langen, glatten blonden Haaren auf. Er wird von zwei Tänzerinnen unterstützt. Darunter eine stark übergewichtige, junge Ballettänzerin, die sicher auf zahlreichen ESC-Partys zu Gelächter führen wird. Hier kommt es also auf die Botschaft und das Gesamtpaket an. Gesanglich ist Bilal jetzt nicht der Stärkste. 

 

Markus

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Freitag, 10 Mai 2019 15:32

Erste Probe Israel

Jetzt wird es wieder spannend, es ist Zeit für die ersten Proben des Gastgeberlandes und der Big 5.

 

War ja nicht anders zu erwarten: wie sie sehen, sehen sie nichts. Wir haben mal wieder nur Ton und sehen keinen Stream. Die Israelis hier drehen gerade durch.

 

Man hört Applaus. Patriotisches oder real begeistertes Hallenpersonal?

 

Endlich! Bild!

 

6 Trapeze mit weißem Leuchtrahmen als Bühnendeko. In diesem sieht man Großaufnahmen des Gesichts von Kobi selbst. Ich finde es immer etwas seltsam, wenn man den/die Sänger/in selbst noch einmal in groß sieht, das wirkt immer so narzisstisch. Der Backgroundchor kommt in der zweiten Strophe im Gleichschritt auf die Bühne und platziert sich in Dreiecksform hinter Kobi.

 

Kobi kommt ziemlich steif herüber und auch insgesamt wirkt der Auftritt recht statisch, obwohl Kobi intensiv gestikuliert und den Catwalk nutzt.

 

Das Arrangement scheint etwas anders, etwas ethnischer?

 

Je mehr ich darüber nachdenke: die Einheit Staging / Song ist nicht so gelungen. Da wäre etwas Triefig-Emotionales besser gewesen. Dann hätte ich es zwar gehasst, aber es geht ja vor allem darum die Leute zu erreichen und zum Voten zu bewegen, die auf großes Pathos stehen.

 

~ Bere ~

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Freitag, 10 Mai 2019 15:19

Ich geb alles...

...hat sich Kobi Marimi für Israel gedacht. Er steht in schwarzem Anzug vor schwarzem Background mit verschiedenen schwarzen Vierecken, deren Rahmen silbern strahlt. Dabei singt er davon, dass die Sonne auf seine Haut scheint, die kommt erst ziemlich zum Schluss angedeutet in einem schwachen hellgelb der LEDs. Er schreitet, während er mit voller Stimme singt, über die Bühne und den Catwalk, ist am Ende total außer Puste, aber glücklich, wie es scheint. Gestern im Bus meinte ein israelischer Fahrgast, Kobi habe sicher die beste Stimme, aber man habe ihm dieses Lied gegeben, weil Israel auf keinen Fall wieder gewinnen wolle! Werden sie damit auch nicht!

Michael

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Nachdem wir aus der Halle wieder zurück in den Fan Bereich  sind können wir uns die ersten Proben der Big 5 plus Israel ansehen.

Israel : Kobi singt die neue Version von Coming Home. Begleitet wird er von 5 Chorsängern bzw Sängerinnen. Die Bühne ist ganz in Schwarz gehalten. Mehrere auf die Spitze gestellte Rechtecke sehen aus wie in den Boden gerammt. Kobi nutzt die Bühne aus und wird den Catwalk nutzen. Am Ende steht er an der Bühnenspitze und wird das Bad in der Menge mit Heimvorteil genießen.

 Frankreich: Die Probe von Bilal Hassani beginnt mit einer Videoproduktion auf sein Gesicht. Erst golden, dann Tränen. Auf der Videowall ist eine korpulente Tänzerin zu sehen, die auch auf der Bühne mit tanzt. Auf der Videowall werden mehrere Botschaften eingeblendet : "People judge my picture." eingeblendet. Eine weitere Tänzerin taucht auf der Bühne anzusehen und ist als eine der Tänzerin taucht auf und neue Botschaften werden eingeblendet.

Spanien: Die Spanier haben sich für ihre Bühne für ein offenes Buchregal mit 6 Zimmern entschieden  Zuerst steht er oben im mittleren Raum  wechselt in ein anderes Zimmer und dann geht es über die Treppe nach unten. Seine Background Sänger und Sängerin sind in den andern Räumen. Zwischendurch gibt es mal einen Kameraschwenk, so als würde das Regal umkippen. Sie verlassen das Haus tanzen und singen über die  Brücke bis zum Ende zum Catwalk. Die Videowall ist sehr bunt. Die Bilder wechseln. Da ich das Lied etwas nervig finde enthalte ich mich eines weiteren Kommentars. 

Italien: Mahmoud trägt silberne Turnschuhe, schwarze Hose und ein helles Hemd mit Tierapplikation. Darunter trägt er noch einen Rollkragenpulli. Angeblich soll er krank gewesen sein und sein Abflug nach Tel Aviv sollte verschoben werden. Jetzt steht er erst mal auf der Bühne. Mahmoud kommt aus einen blau leuchtenden Dreieck, verschiedene Botschaften wie Money can't buy you love usw. Werden eingeblendet. 3 weitere Tänzer begleiten ihn. Auf der LED Wall werden Bilder von ihm eingeblendet. Was soll ich sagen, bin etwas ernüchtert von der ersten Probe. Mal schauen wie sich das noch weiter entwickelt...

Großbritannien: Mike Rise trägt eine schwarze Lederjacke, schwarze Hose und Turnschuhe. Die Bühne ist zu Anfang dunkel und nur Nebel steigt auf. Zum Refrain wird  der Hintergrund gelb und blau-rot. Im zweiten Songteil sind seine ganz in weiß gekleideten Background Sängerinnen zu sehen. Er steigert sich mit jedem Durchlauf, erreicht mich jedoch nicht mit seiner Ausstrahlung. 

So dann sind dann mal unsere S!sters dran! 

Deutschland: Der erste Durchgang ist durch. Die Erwartungen waren nicht so hoch bei mir. Die Performance ist kurz erzählt. Beide sitzen in 2 Ecken, sehen nett aus, gehen während der Performance aufeinander zu und das wars. Auf der Videowall erscheinen verschiedene Bilder und Botschaften wie z. B. Sorry, Respect, etc. Beim zweiten Durchgang stehen sie nun mal Rücken an Rücken. Carlotta ist ganz in Schwarz gekleidet und Laurita trägt ein schwarzes Minikleid mit gelben Blumen. 

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Ester Peroni leidet wieder vor sich hin, das ist alles schon als „Geisterbahnperformance“ effektvoll, aber ich finde da einfach keinen Zugang, das ist mir zu anstrengend.

 

Die Zuschauer der Halle macht sich Leonora nicht unbedingt zum Freund, zu Anfang starrt man nur auf die schwarze Rückseite zweier riesiger Bildwände. Ich mag die ganze Inszenierung sehr, auch weil hier eine kleine Geschichte erzählt wird. Die Kombination aus Lied, Wölkchen, Regenbogen und wippenden Grüppchen auf dem Stuhl ist so zuckersüß liebenswert. Jedoch, auch in der zweiten Probe schafft es Leonora nicht natürlich zu lächeln und schaut immer noch so maskenartig und kann so den Beitrag nicht so gut verkaufen, wie das vom Potential her möglich wäre.

 

Hektik auf der Bühne als Dänemarks Stuhl und Schwedens „Haarglätter“ in einem Quickchange ausgetauscht werden müssen. Ich habe immer mehr das Gefühl, dass wir hier den Kompromisssieger des Jahre 2019 vor uns haben. Es ist rein vom Song her nicht der Überflieger des Jahrgangs, aber als Gesamtpaket verkauft sich Schweden unter den Favoriten bisher am besten. Wie Horst gerade so schön sagt: „Das Lied ist das eine, wie es verkauft wird das andere“. Und eine andere Bühnenweisheit kann man hier auch auspacken: „Ausstrahlung hat man – oder nicht“. Eigentlich gibt es bei der Inszenierung ja überhaupt keine große Show, als einzige Effekte Licht und das Auftauchen der Mamas. Aber wie bei Lena funktioniert das, weil John so einen Charme auf der Bühne versprüht.

 

Österreich kommt auch im Venue sehr gut rüber, weil sie alle Bereiche der Halle mit einbeziehen, im letzten Teil der Steigerung werden die Decken-LEDs und Seitenscheinwerfer Teil des Bildes. Unter einem dahinfliegenden Sternenhimmel zu sitzen lässt zumindest mich mit offenem Mund zurück. Überhaupt, die Steigerung, sie ist so gut umgesetzt, peu à peu bauen sich immer mehr Lichter auf. Dabei gelingt es dem Lied seine Zerbrechlichkeit nicht zu nehmen, dem ganzen Auftritt aber trotzdem einen Spannungsbogen zu verleihen. Und was für eine wunderschöne glasklare Stimme hat Pænda!

 

~ Bere ~

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Freitag, 10 Mai 2019 14:24

War der Sieger schon dabei?

Nach einer kleinen Pause geht es ab 16:00 mit Israel und den BIG5 weiter. Den Buchmachern zufolge hätte von denen Italien noch die größten Chancen. Allerdings schließe ich mich Michaels Meinung bezüglich Schweden an. John Lundvik hat Charisma und auch noch im vierten (oder fünften?) Durchlauf strahlt er noch in die Kamera und jeder Ton sitzt. Im Ruhrgebiet würde man wohl sagen das Lied "hat Schmackes". Es ist ESC-Party- und radiotauglich. Die Jurys können sich bestimmt auch damit anfreunden.

 

Markus

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Wir vor Ort

Hier berichtet das ECG-Team aus Tel Aviv von den Proben, Empfängen und anderen Ereignissen. Diese Berichte sind natürlich rein subjektiv und sollen nicht in erster Linie eine detailgenaue Beschreibung der Proben liefern - diese kann man ja in verschiedenen Portalen teilweise sogar live verfolgen - sondern einen ganz persönlichen Eindruck unserer Erlebnisse und Erfahrungen live vor Ort darstellen. 

Habt ihr Fragen an uns vor Ort? Dann schickt uns eine Mail an
 
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Benni Berenike Horst
     
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