Nationale VE "Germany 12 Points" | |
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Datum | 12. März 2005 |
Ort | Berlin |
Halle | Arena Treptow |
Moderation | Reinhold Beckmann |
TV-Sender | Norddeutscher Rundfunk |
Zum zweiten Mal war die Arena in Berlin-Treptow Schauplatz der deutschen Vorentscheidung. Nominiert wurden vom NDR in Zusammenarbeit mit der deutschen Plattenindustrie zehn Acts, denen man internationale Erfolgschancen zutraute. Bekannte Namen waren eher selten, ein Sieg wurde am ehesten Orange Blue, der DSDS-Teilnehmerin Gracia (sie bekam eine Wildcard aufgrund ihrer guten Chartplatzierung) und dem Duo Nicole Süßmilch (ebenfalls Ex-DSDS - Teilnehmerin) und Marco Matias (Zweitplatzierter der Casting-Show "'Die deutsche Stimme") - von Ralph Siegel ins Rennen geschickt - zugetraut.
Die Show wurde eröffnet von Vorjahressiegerin Ruslana, die Pausenacts bestritten Ex-Spice-Girl Emma Bunton und Patricia Kaas. Beim Voting gab es wieder zwei Durchgänge, im Finale fiel die Entscheidung wiederum zwischen den besten zwei Titeln der Vorrunde. Das Medieninteresse war vergleichsweise gering, Schlagzeilen machte vor allem der Text des Beitrags von Ellen ten Damme (Autor: Udo Lindenberg), dessen Titel auf Veranlassung des NDR von "Plattgef****" in "Plattgeliebt" geändert werden musste.
Nur die zwei erstplatzierten Songs sind bekannt gegeben worden.
Nach der Vorentscheidung wurde bekannt, dass der Produzent und Komponist des Siegertitels, David Brandes, verdächtigt wurde, durch CD-Käufe die Charts manipuliert zu haben. Der Auftritt Gracias in Kiew wurde dadurch jedoch nicht gefährdet, da laut NDR nicht erkennbar sei, dass die Zuschauerentscheidung bei einer regulären Anmeldung ohne Chartplatzierung anders ausgefallen wäre. In Kiew belegte Gracia einen enttäuschenden letzten Platz!
Finale | |||
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Startnr. | Interpret*in / Titel / Komp. / Text | Superfinale | Platz |
1. | The Murphy Brothers "Pickin' Up The Pieces" Andrew & Stephen Murphy | ||
2. | Ellen ten Damme "Plattgeliebt" Udo Lindenberg | ||
3. | Orange Blue "A Million Teardrops" Volkan Baydar, Bülent Aris, Fontaine Burnett | ||
4. | Königswerq "Unschlagbar" Dania König, Matthias Kiefer | ||
5. | Villaine "Adrenalin" Peter Power, Ully Jonas, Vera Viehöfer | ||
6. | Allee der Kosmonauten "Dein Lied" Mischa Martin | ||
7. | Nicole Süßmilch & Marco Matias "A Miracle of Love" Mario Matias (Ralph Siegel), Jim Leary (Bernd Meinunger) | 47,2 | 2. |
8. | Gracia "Run & Hide" David Brandes, Jane Tempest, John O'Flynn (Bernd Meinunger | 52,8 | 1. |
9. | Stefan Gwildis "Wunderschönes Grau" Stefan Gwildis, Micky Reincke | ||
10. | Mia Aegerter "Alive" Mia Aegerter, Julian Feifel |
Gracia Gracia Baur wurde Fünfte in der ersten Staffel von "Deutschland sucht den Superstar". Nach ihrem Ausscheiden bekam sie einen Plattenvertrag und brachte ein Album heraus, dessen zwei Single-Auskopplungen Platz 3 bzw. Platz 12 der deutschen Charts erreichten. Nach dem ESC erschien noch ein Album. Dann zog Gracia sich aus dem Musikbusiness zurück,machte ihr Abitur nach und trat noch in einigen TV-Shows auf. Eine neues Album war geplant, kam aber nicht zustande. Sie arbeitete dann zunächst als Personalchefin in einem Unternehmen, 2014 nahm sie einen Titel zur Vierschanzentournee auf. Bis 2018 mahcte sie eine Ausbildung zur Krankenschwester.
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50. Eurovision Song Contest - 21. Mai 2005 | |
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Halle | Palats Sportu |
Motto | Awakening |
Moderation | Maria Efrosinina (Masha) & Pavlo Shylko (DJ Pasha) |
Pausen-Act | Ruslana |
Wertung | Televoting - Die ersten zehn Titel bekommen jeweils die Punkte 12-10-8-7...3-2-1 |
Teilnehmer | 39 Länder (Finale 24 / Semifinale 25) |
Siegerland: Griechenand | |
Interpretin: Helena Paparizou | |
Titel: "My Number One" | |
Musik: Christos Dantis & Manos Psaltakis Text: Christos Dantis & Natalia Germanou |
Finale - 21. Mai 2005 | |||
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Platz Land | Punkte | Startnr. | |
1. | Griechenland Helena Paparizou "My Number One" | 230 | 19 |
2. | Malta Chiara "Angel" | 192 | 3 |
3. | Rumänien Luminita Anghel & Sistem "Let Me Try" | 158 | 4 |
4. | Israel Shiri Maimon "Hasheket shenish'ar" | 154 | 11 |
5. | Lettland Walters & Kazha "To Believe" | 153 | 23 |
6. | Moldau Zdob și Zdub "Boonika bate toba" | 148 | 7 |
7. | Serbien-Montenegro No Name "Zauvijek moja" | 137 | 12 |
8. | Schweiz Vanilla Ninja "Cool Vibes" | 128 | 22 |
9. | Norwegen Wig Wam "In My Dreams" | 125 | 5 |
| Dänemark Jakob Sveistrup "Talking To You" | 125 | 13 |
11. | Kroatien Boris Novković "Vukovi umiru sami" | 115 | 18 |
12. | Ungarn Nox "Forogj világ" | 97 | 7 |
13. | Türkei Gülseren "Rimi rimi ley" | 92 | 6 |
14. | Bosnien & Herzegowina Feminnem "Call Me" | 79 | 21 |
15. | Russland Natalia Podolskaja "Nobody Hurt No One" | 57 | 20 |
16. | Albanien Ledina Çelo "Tomorrow I Go" | 53 | 8 |
17. | EJR Mazedonien Martin "Make My Day" | 52 | 15 |
18. | Zypern Constantinos "Ela ela" | 46 | 9 |
19. | Schweden Martin Stenmarck "Las Vegas" | 30 | 14 |
Ukraine Greenjolly "Razom nas bahato" | 30 | 16 | |
21. | Spanien Son de Sol "Brujeria" | 28 | 10 |
22. | Ver. Königreich Javine "Touch My Fire" | 18 | 2 |
23. | Frankreich Ortal "Chancun pense à soi" | 11 | 24 |
24. | Deutschland Gracia "Run & Hide" | 4 | 17 |
Semifinale - 19. Mai 2005 | |||
---|---|---|---|
Platz Land | Punkte | Startnr. | |
1. | Rumänien | 235 | 14 |
2. | Moldau | 207 | 4 |
3. | Dänemark | 185 | 24 |
4. | Kroatien | 169 | 20 |
5. | Ungarn | 167 | 15 |
6. | Norwegen | 164 | 13 |
7. | Israel | 114 | 19 |
8. | Schweiz | 128 | 22 |
9. | EJR Mazedonien | 97 | 17 |
10. | Lettland | 85 | 5 |
11. | Polen Ivan & Delfin "Czarna dziewczyna" | 81 | 25 |
12. | Slowenien Omar Naber "Stop" | 69 | 23 |
13. | Belarus Angelica Agurbash "Love Me Tonight" | 67 | 8 |
14. | Irland Donna & Joseph McCaul "Love?" | 53 | 22 |
Niederlande Glennis Grace "My Impossible Dream" | 53 | 9 | |
16. | Island Selma "If I Had Your Love" | 52 | 10 |
17. | Portugal 2B "Amar" | 51 | 3 |
18. | Finnland Geir Rönning "Why" | 50 | 16 |
19. | Bulgarien Kaffe "Lorraine" | 49 | 21 |
20. | Estland Suntribe "Let's Get Loud" | 31 | 12 |
21. | Österreich Global.Kryner "Y así" | 30 | 1 |
22. | Belgien Nuno Resende "Le grand soir" | 29 | 11 |
23. | Andorra Marian van de Wal "La mirada interior" | 27 | 18 |
24. | Monaco Lise Darly "Tout de moi" | 22 | 6 |
25. | Litauen Laura & The Lovers "Little By Little" | 17 | 2 |
Nach Revolution und Wahl-Manipulation durfte man sehr gespannt sein, wie der ESC 2005 in der ukrainischen Hauptstadt Kiew ablaufen würde. Das Motto "Awakening" sollte das "Erwachen" des Landes nach der friedlichen Revolution im Vorjahr thematisieren. Hut ab vor den Organisatoren – von der politisch angespannten Lage war in der ESC-Woche nichts zu merken. Die Stimmung war grandios, die Show lief perfekt – 21. Mai 2005 und endlich wieder ESC-Samstag, einer, dem es an Originalität und Ideenreichtum nicht fehlen sollte.
Und wieder wurde der Teilnehmerreigen erweitert: Moldau und Bulgarien gaben sich die Ehre.
Die Moderation im Palats Sportu im Zentrum von Kiew übernahmen Maria Efrosinina, auch Masha genannt, und der als DJ Pasha bekannte Pavlo Shylko.
Masha ist eine der berühmtesten und beliebtesten ukrainischen TV-Moderatorinnen. Sie begann ihre TV-Karriere mit 19 Jahren und wurde zweimal zur elegantesten Moderatorin gewählt. 2009 moderierte sie eine Castingshow.
DJ Pasha ist einer der größten ukrainischen Fernsehstars.Er begann als Radiomoderator und wurde mehrfach zum besten Radio-DJ gewählt. Er moderierte zahlreiche Show-Events, war mehrfach Olympia-Kommentator. Er hat Sprachen studiert und ein Buch herausgegeben "Englisch mit DJ Pasha". Er kommentierte mehrfach den ESC und schrieb 2006 den Text zum ukrainischen Beitrag.
Die ersten Vertreter aus Moldau bei ESC, die Gruppe Zdob și Zdub, sollte den Zuschauern auch gleich im Gedächtnis bleiben, denn sie machten aus ihrem Auftritt quasi ein Familientreffen und brachten die Oma im Schaukelstuhl mit auf die Bühne – diese durfte dann auch zwischenzeitlich für die Punkte trommeln. Das tat sie erfolgreich, denn Moldau kam sofort ins Finale und dort auf Platz sechs!
Demgegenüber scheiterte der zweite Neuling, Bulgarien, mit der Gruppe Kaffe bereits im Semifinale auf Platz 19. Ebenso scheiterte trotz massiver Promotion im Vorfeld die weißrussische Millionärsgattin Angelica Agurbash, da hatte auch die Anreise im Privatjet und der vor Ort verteilte herzzerreißende Lebenslauf der Dame (in dem sie ihren Aufstieg vom "Aschenputtel" zum Star beschreibt) nichts genutzt.
Nicht nur für Moldau wurde getrommelt, auch die Gruppe Sistem trommelte, und zwar für die rumänische Vertreterin Luminita Anghel, was ihr für Rumänien die bis dato beste Platzierung einbrachte: Platz drei!
Originell und erfolgreich war die Idee von Walters & Kaza aus Lettland, ihre harmonische Ballade „The War Is Not Over“ zusätzlich zum Gesang in Gebärdensprache zu präsentieren. Das junge sympathische Männerduo schaffte so gerade den Einzug ins Finale und endete dort angenehm überraschend auf Platz fünf.
Einen eigentlich weniger originellen, aber dafür sehr eingängigen Mid-Tempo-Pop präsentierte Jakob Sveistrup aus Dänemark mit „Talking To You“. Die Zuschauer sprachen zwar nicht direkt mit ihm, aber dafür mit der Telefonstimme, die ihre Anrufe zählte. Dänemark kam ins Finale, dort auf Platz zehn und war somit für 2006 direkt qualifiziert!
Shiri Maimon aus Israel trat auf, als wollte sie die Diva sein, die ihre erfolgreiche Siegerkollegin Dana International 1998 besungen hat. Sie trug „Hasheket shenish'ar“ sehr überzeugend und selbstbewusst vor, und ihre lange blonde wallende Mähne sowie die echte Diva-Robe waren einfach ein Augenschmaus – hinein ins Finale – und dort fast aufs Treppchen, Platz vier für Israel.
Glamourös liebten es auch Wig Wam aus Norwegen. In Schlaghosen, Plateauschuhen und Langhaarperücken à la 1970er Jahre sangen sie von ihren Träumen „In My Dreams“. Der Traum vom großen Sieg blieb leider aus, aber es reichte immerhin fürs Finale und dort für Platz neun.
Viermal durften die ESC-Fans in diesem Jahr ein Wiedersehen mit bereits erfahrenen Contest-Teilnehmern feiern: zum einen mit Chiara aus Malta, die 1998 kein einfaches Los hatte, als sie mit ihrer Ballade „The One That I Love“ direkt hinter dem „wilden Guildo“ auftreten musste und dann aber doch Dritte wurde. Sie konnte sich sogar steigern – Silbermedaille für die wunderschöne Ballade „Angel“ aus Malta.
1996 schlug er noch mit den Wimpern um sich und verzauberte die Moderatorin Ingvild in Oslo, 2005 nahm Constantinos dann zu Ethno-Pop namens „Ela Ela“ den Stock in die Hand – er hätte lieber wieder per Blickkontakt Tuchfühlung zu seinem Publikum aufnehmen sollen, denn es reichte diesmal nur für Platz 18.
Noch weniger erfolgreich war die Silbermedaillen-Gewinnerin von 1999, Selma aus Island, denn ihr „If I Had Your Love“ wurde nur einmal aufgeführt, das war im Halbfinale und dort reichte es nur für Platz 16.
Den Reigen der Comeback-Kandidaten beschloss Helena Paparizou. 2001 wollte sie zusammen mit Antique für ihren Liebsten sterben und wurde für soviel Opferbereitschaft mit der Bronzemedaille belohnt. 2005 wollte sie die Nummer 1 sein – und Wille versetzt offensichtlich nicht nur Berge, sondern sorgt auf für Punkte. „My Number One“ war eine poppige Uptempo-Ballade mit typisch griechischen Elementen und tollen Tanzszenen. Nach der Fußball-EM und den Olympischen Spielen gab es jetzt verdient ESC-Gold für Griechenland. Mit 38 Punkten Vorsprung vor Malta war der Sieg deutlich.
Ein weinendes und ein lachendes Auge gab es 2005 zweifelsohne für den Produzenten David Brandes, denn er hatte gleich zwei Eisen im Feuer. Eine der Flammen war Superstar 2003-Anwärterin Gracia mit „Run & Hide“ für Deutschland. Dem Motto dieses Titels hätte sie sicher gerne Folge geleistet, denn mit vier Punkten reichte es 2005 nur für den letzten Platz, Nr. 24 – direkt hinter Spanien (21), Ver. Königreich (22) und Frankreich (23). Die sogenannten BIG 4 fanden sich also gemeinsam an der roten Laterne wieder.
In Deutschland zog der NDR-Verantwortliche für den ESC, Dr. Jürgen Meier-Beer, kurz nach dem ESC die Konsequenzen und trat zurück (s. Interview unter "Presse")
Mit dem lachenden Auge konnte David Brandes dafür auf seine Mädels aus Estland schauen, die sich zu „Vanilla Ninja“ formiert hatten und für die Schweiz von „Cool Vibes“ sangen. Sie katapultierten die Schweiz erfolgreich zum ersten Mal seit 1993 wieder auf eine Top Ten-Position. Zwischenzeitlich lagen Vanilla Ninja sogar in Führung, letztendlich blieb es bei Platz acht.
Man durfte also gespannt sein, was die in Großveranstaltungen gut trainierten Griechen aus dem ESC 2006 machen würden...
1.
"Forogj világ" | M.: Szabolcs Harmath | |
2. Javine "Touch My Fire" | M. & T.: | |
3. Chiara ”Angel" | M. & T.: | |
4. Luminita Anghel & "Let Me Try" | M. & T.: | |
5.
"In My Dreams" | M. & T.: | |
6.
| M.: Erdinç Tunç | |
7. Zdob și Zdub "Boonika bate toba" | M.: Mihai Gancu | |
8. Ledina Çelo "Tomorrow I Go" | M.: Adrian Hilla | |
9. Constantinos "Ela ela" | M. & T.: | |
10. Son de Sol "Brujeria" | M. & T.: | |
11. Shiri Maimon "Hasheket shenish'ar" | M.: Pini Aaronbayev | |
12. No Name "Zauvijek moja" | M.: Slaven Knezović | |
13. | M. & T.: | |
14. Martin Stenmarck "Las Vegas" | M. & T.: Niklas Edberger, | |
15.EJR Mazedonien Martin "Make My Day" | M.: Dragan Kostić | |
16.
| M.: Roman Kalyn | |
17.Deutschland Gracia "Run & Hide" | M.: David Brandes, | |
18. Boris Novković "Vukovi umiru sami" | M.: Franjo Valentić | |
19.
| M.: Christos Dantis | |
20.Russland
| M.: Viktor Drobysh | |
21.Bosnien & Herzegowina Feminnem "Call Me" | M. & T.: | |
22.Schweiz Vanilla Ninja "Cool Vibes" | M.: David Brandes | |
23.Lettland Walters & Kazha "The War Is Not Over" | M. & T.: | |
24.Frankreich Ortal "Chacun pense à soi" | M.: Saad Tabainet |
1.
"Y así" | M.: Christof Spörk, | |
2. Laura & The Lovers "Little By Little" | M.: Bobby Ljunggren | |
3. 2B ”Amar" | M. & T.: | |
4. Zdob și Zdub "Boonika bate toba" | M.: Mihai Gancu | |
5.
"The War Is Not Over" | M. & T.: | |
6.
| M.: Didier Fabre | |
7. Shiri Maimon "Hasheket shenish'ar" | M.: Pini Aaronbayev | |
8. Angelica Agurbash "Love Me Tonight" | M.: Nikos Terzis | |
9. Glennis Grace "My Impossible Dream" | M.: Robert D. Fisher | |
10. Selma "If I Had Your Love" | M.: Thorvaldur Bjarni | |
11. Nuno Resende "Le grand soir" | M. & T.: | |
12. Suntribe "Let's Get Loud" | M. & T.: | |
13. | M. & T.: | |
14. Luminita Anghel & | M. & T.: | |
15.Ungarn Nox "Forogj világ" | M.: Szabolcs Harmath | |
16.
| M.: Mika Toivanen | |
17.EJR Mazedonien Martin "Make My Day" | M.: Dragan Kostić | |
18. Marian van de Wal "La mirada interior" | M.: Rafael Artesero | |
19. Vanilla Ninja "Cool Vibes" | M.: David Brandes | |
20.Kroatien
| M.: Franjo Valentić | |
21.Bulgarien Kaffe "Lorraine" | M.: Vesselin Vesselinov-Eko | |
22.Irland Donna & Joseph McCaul "Love?" | M. & T.: | |
23.Slowenien Omar Naber "Stop" | M.: Omar Naber | |
24.Dänemark Jakob Sveistrup "Talking To You" | M. & T.: | |
25.Polen Ivan & Delfin "Czarna dziewczyna" | M.: Lukasz Laser |
(Fotos der Teilnehmertabellen: © EBU / eurovision.tv)
Nationale VE "Germany 12 Points" | |
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Datum | 19. März 2004 |
Ort | Berlin |
Halle | Arena Treptow |
Moderation | Sarah Kuttner & Jörg Pilawa |
TV-Sender | Norddeutscher Rundfunk |
Schluss mit No-Name-Produkten und ESC-Schlager - und Komponistenoldies... Ein völlig neues Konzept sollte 2004 her, um den deutschen Act auszuwählen. Trotz des respektablen 11. Platzes für Lou in Riga waren jetzt die "angesagten" Acts der deutschen Musikszene an der Reihe. Und hierzu bediente sich der NDR einer einmaligen Kooperation mit dem Musik-TV-Kanal VIVA. Nicht nur der Veranstaltungsort wurde gewechselt, auch der Moderator Axel Bulthaupt wurde in den ESC-Ruhestand geschickt und durch Sarah Kuttner von VIVA und Jörg Pilawa ersetzt.
Vorab wurden die VE-Titel als Videoclips auf VIVA ab Januar 2004 in der Sendung EUROCLASH publik gemacht! Doch insgesamt standen die Interpret*innen wesentlich mehr im Vordergrund als die Lieder. Und so mancher Titel war längst nicht so stark wie die bereits erstveröffentlichte Single aus dem jeweiligen Album. Irgendwie kam das neue Konzept dann doch nicht so zum Zuge wie geplant, denn ein als Wildcard ins Rennen geschickter, bis dato völlig unbekannter Newcomer, Maximilian Nepomuk Mutzke, Sieger der Stefan-Raab-Casting Show SSDSGPS (Stefan sucht den Super Grand Prix Star), führte die VIVA-Kooperation so ziemlich ad absurdum, indem er in einem Erdrutschsieg beide Finalrunden mit 66,24 % und 92,05 % haushoch für sich entschied.
Als Pausenacts waren Rosenstolz zu Gast. Weitere Gäste waren Lionel Ritchie, der gerade europaweit Promotion betrieb und gerade beim Sanremo-Festival in Italien zu Gast war, und Mustafa Sandal, der als Einziger ein bisschen türkisches Flair in die Show bringen sollte! Am 17. März wurde noch ein Showact "nachnominiert": Wie schon 2002 traten dieses Jahr die Ten Tenors aus Australien auf - mit einem Tributemedley an Ralph Siegel!
Beim Voting gab es wieder zwei Durchgänge, allerdings standen im Finalvoting dann nur die beiden bestplatzierten Titel des ersten Durchgangs zur Wahl, und auch nur das Ergebnis dieser beiden Acts wurde bekanntgegeben.
Finale | |||
---|---|---|---|
Startnr. | Interpret*in / Titel / Komp. / Text | Superfinale | Platz |
1. | Patrick Nuo "Undone" David Jost, Dave Roth | ||
2. | Mia "Hungriges Herz" G. Spies, Mietze Katz | ||
3. | Sabrina Setlur feat. Glashaus & Franziska "Liebe" Moses Pelham, Martin Haas, Sabrina Setlur | ||
4. | Overground "Der letzte Stern" Mike Michaels, M.M. Dollar, Mark Tabak, Deema Platz | ||
5. | Tina Frank "Ich schenk dir mein Herz" Jens Langbein, Robert Schulte-Hemming, Jörn Christof Heilbut, Jan Philip Kelbe | ||
6. | Max "Can't Wait Until Tonight" Stefan Raab | 92,05 | 1. |
7. | Westbam & Africa Islam "Dancing With The Rebel" Westbam, Africa Islam, Professor Klaus | ||
8. | Laith Al-Deen "Höher" Laith Al-Deen, Götz v. Sydow, A.C. Boutse | ||
9. | Wonderwall "Silent Tears" Silent Tears | ||
10. | Scooter "Jigga Jigga!" H.P. Baxxter, Rick J. Jordan, Jay Frog, Jens Thele | 7,95 | 2. |
Max Mutzke Seit seinem achten Platz beim ESC in Istanbul hat Max Mutzke eine beispiellose Karriere aufzuweisen. 2005 bekam er die "Goldene Stimmgabel" als bester Solist, es folgten zahlreiche Auftritte bei Stefan Raabs „TV Total“, „TV Total Jazz Night“, „Schlag den Raab“ sowie als unerschrockener Fahrer bei „TV Total Stockcar Crash Challenge“. Zudem zeichnete Max Mutzke 2010 als Co-Songwriter für den „Unser Star für Oslo“-Finaltitel „I Care For You“ (interpretiert von Jennifer Braun) verantwortlich! Er veröffentliche bis 2020 sieben Alben und hat sich in der deutschen Musiklandschaft als einer der besten Sänger etabliert. Mit seinem Album „Durch Einander“ hat er sogar den Jazz Platin Award bekommen. Er ist überdies der bisher einzige Künstler aus einer Talentshow, der sich in diesem Maße und auf diesem Niveau etablieren konnte und unabhängig von diesem ursprünglichen Schritt in die Öffentlichkeit eine langjährige und erfolgreiche Karriere aufweisen kann.
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49. Eurovision Song Contest - 15. Mai 2004 | |
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Halle | Abdi İpekçi Spor Salonu |
Motto | Under The Same Sky |
Moderation | Meltem Cumbul & Korhan Abay |
Pausen-Act | Tanzformation "Fire Of Anatolia" |
Wertung | Televoting - Die ersten zehn Titel bekommen jeweils die Punkte 12-10-8-7...3-2-1 |
Teilnehmer | 36 Länder (Finale 24 / Semifinale 22) |
Siegerland: Ukraine | |
Interpretin: Ruslana | |
Titel: "Wild Dances" | |
Musik: Ruslana Lyzchicko Text: Alexander Ksenofontov |
Finale | |||
---|---|---|---|
Platz Land | Punkte | Startnr. | |
1. | Ukraine Ruslana "Wild Dances" | 280 | 10 |
2. | Serbien-Montenegro Željko Joksimović "Lane moje" | 263 | 5 |
3. | Griechenland Sakis Rouvas "Shake It" | 252 | 16 |
4. | Türkei Athena "For Real" | 195 | 22 |
5. | Zypern Lisa Andreas "Stronger Every Minute" | 170 | 21 |
Schweden Lena Philipsson "It Hurts" | 170 | 24 | |
7. | Albanien Anjeza Shahini "The Image of You" | 106 | 9 |
8. | Deutschland Max "Can*t Wait Until Tonight" | 93 | 8 |
9. | Bosnien & Herzegowina Deen "In The Disco" | 91 | 12 |
10. | Spanien Ramón "Para llenarme de ti" | 87 | 1 |
11. | Russland Julia Savicheva "Believe Me" | 67 | 14 |
12. | Malta Julie & Ludwig "On Again...Off Again" | 50 | 6 |
Kroatien Ivan Mikulić "You Are The Only One" | 50 | 11 | |
14. | EJR Mazedonien Toše Proeski "Life" | 47 | 15 |
15. | Frankreich Jonathan Cerrada "À chaque pas" | 40 | 4 |
16. | Ver. Königreich James Fox "Hold Onto Our Love" | 29 | 20 |
17. | Polen Blue Café "Love Song" | 27 | 18 |
18. | Rumänien Sanda "I Admit" | 18 | 23 |
19. | Island Jónsi "Heaven" | 16 | 17 |
20. | Niederlande Re-union "Without You" | 11 | 7 |
21. | Österreich Tie-Break "Du bist" | 9 | 2 |
22. | Belgien Xandee "1 Life" | 7 | 13 |
Irland Chris Doran "If My World Stopped Turning" | 7 | 18 | |
24. | Norwegen Knut Anders Sørum "High" | 3 | 3 |
Semifinale - 12. Mai 2004 | |||
---|---|---|---|
Platz Land | Punkte | Startnr. | |
1. | Serbien-Montenegro | 263 | 20 |
2. | Ukraine | 256 | 11 |
3. | Griechenland | 238 | 10 |
4. | Albanien | 167 | 13 |
5. | Zypern | 149 | 14 |
6. | Niederlande | 146 | 22 |
7. | Bosnien & Herzegowina | 133 | 21 |
8. | Malta | 74 | 8 |
9. | Kroatien | 72 | 18 |
10. | EJR Mazedonien | 71 | 15 |
11. | Israel David D'Or "To Believe" | 57 | 5 |
Estland Neiokõsõ "Tii" | 57 | 17 | |
13. | Dänemark Tomas Thordarson "Shame On You" | 56 | 19 |
14. | Finnland Jari Sillänpää "Takes 2 To Tango" | 51 | 1 |
15. | Portugal Sofia Vitória "Foi magia" | 38 | 7 |
16. | Litauen Linas & Simona "What's Happened To Our Love?" | 26 | 12 |
17. | Lettland Fomins & Kleins "Dziesma par laimi" | 23 | 4 |
18. | Andorra Marta Roure "Jugarem a estimar-nos" | 12 | 6 |
19. | Belarus Aleksandra & Konstantin "My Galileo" | 10 | 2 |
Monaco Märyon "Notre planète" | 10 | 9 | |
21. | Slowenien Platin "Stay Forever" | 5 | 16 |
22. | Schweiz Piero Esteriore & The MusicStars "Celebrate" | 0 | 3 |
Die türkische Millionenstadt Istanbul war zum ersten Mal in der Geschichte Gastgeber des ESC. Premiere hatte ebenfalls das neue Auswahlsystem für die Finalrunde, denn aus einem Abend hatte die EBU jetzt zwei Events gemacht. Am Mittwoch, dem 12. Mai, vor dem Samstagsfinale am 15. Mai, mussten sich zehn aus 22 Ländern noch für das Finale qualifizieren. Direkt qualifiziert waren die Big Four (Ver. Königreich, Spanien, Frankreich und Deutschland) sowie die zehn bestplatzierten Länder des Vorjahres. Sowohl Neulinge als auch Rückkehrer wurden in diesem Jahr unter den Teilnehmern begrüßt: Andorra, Albanien, Belarus und Serbien-Montenegro hießen die Newcomer, und ein Wiedersehen gab es seit 1979 mit dem Herzogtum und Steuerparadies Monaco.
Ursprünglich hatte man als Austragungsort das "Mydonose Showland" vorgesehen, verlegte dann den ESC aber in das größere Abdi İpekçi Sport Center mit ca. 10.000 Plätzen.
Die EBU hatte auch ursprünglich vorgesehen, das Televoting über die Halbfinal-Kandidaten bis zum Finalsamstag um 12.00 Uhr zu ermöglichen und dann die Qualifizierten erst im Finale selbst bekannt zu geben. Allerdings gab man dieses Vorhaben aufgrund massiver Proteste auf. Die genauen Ergebnisse des Halbfinales wurden erst nach dem Finale veröffentlicht. Im Halbfinale wurden nur die zehn qualifizierten Länder genannt. Im Semifinale sollten eigentlich alle 36 Länder werten,. Allerdings
Erstmals erschien eine DVD der Shows und erstmals gab es ein offizielles Logo, das die Flagge des Gastgeberlandes in Herzform zeigte.
Beide Shows wurden moderiert von Meltem Cumbul und Koran Abay.
Meltem Cumbul besuchte die Schauspielschule in Istanbul und begann ihre Karriere zunächst in London als Moderatorin und musikalische Leiterin beim Turkish National Radio. Wieder in der Türkei, übernahm sie die Moderation einer Game-Show und widmete sich dann zunächst ihrer Schauspielkarriere.1997 bekam sie ein eigenes Format im Fernsehen, die "Meltem Cumbul Show". Außerdem übernahm sie Film- und Musicalrollen. Sie spielte auch im Fatih Akins Film "Gegen die Wand", der mit dem Goldenen Bären" ausgezeichnet wurde.
Korhan Abay studierte zunächst an der Wirtschafts- und Verwaltungsakademie in Istanbul, bevor er 1974 seine Schauspielkarriere begann. Er spielte in zahlreichen Theaterstücken und Filmen, 1980 übersetzte er "Ein Käfig voller Narren" aus dem Französischen.1987 schrieb er die TV-Serie "Büjük Kosu", die er auch produzierte und in der er die Hauptrolle spielte. Er moderierte unzählige Liveshows, Wettbewerbe und Galas.
Zwei der Newcomer sorgten gleich für eine Überraschung: Anjeza Shahini aus Albanien schaffte mit „The Image Of You“ gleich den Sprung ins Finale und landete dort auf einem stolzen siebten Platz – im Halbfinale war sie noch als braves Engelchen in Rosa gekleidet, zog aber dann im Finale erfolgreich progressives Rot vor – ein Bild, dass den europäischen Zuschauern offensichtlich sehr gut gefallen haben muss. Željko Joksimović aus Serbien-Montenegro und seine wunderschöne Ballade „Lane moje“ waren sogar Halbfinal-Sieger 2004. Instrumente und Stimme überzeugten auch im Finale, wo es immerhin für die Silbermedaille reichte.
Balladen machten generell in diesem Jahr eine gute musikalische Figur. Hervorzuheben sei hier zum einen die junge Zypriotin Lisa Andreas, die mit Barbra-Streisand-Schmollmund und leichtem Lampenfieber-Kiekser in der Stimme ihr „Stronger Every Minute“ vortrug und dafür nicht nur donnernden Applaus in der Halle, sondern auch noch 170 Punkte und einen fünften Platz im Finale erntete.
Max aus Deutschland, begleitet auf der Bühne von Entdecker und Produzent Stefan Raab, ließ sein „Can’t Wait Until Tonight“ sogar auf Türkisch verlauten, und die euphorische Reaktion in der Halle ließ nicht lange auf sich warten – mit Platz acht im Finale war man sehr zufrieden.
Dass man aber auch mit einem klassischen „Schmalz-Schlager“ noch einen Mittelfeld-Blumentopf ergattern kann, bewiesen Julie & Ludwig aus Malta mit „On Again...Off again“ - arrangiert von Ralph Siegel aus Deutschland. Leicht verdauliche Schlagerkost mit kontrastreichen Stimmen wurde hier erfolgreich dargeboten, und man landete schließlich und endlich auf Platz 12 – die direkte Final-Qualifikation für 2005 war gerettet!
Den Vogel in der 2004er Jagd um die begehrte Trophäe aber schossen die „Jungen Wilden“ ab. Sakis Rouvas aus Griechenland machte seinem Titel „Shake It“ alle Ehre und präsentierte wahre Bühnenakrobatik inkl. Flic Flac. Eine hohe B-Note in Form der Bronze-Medaille wurde ihm dafür verliehen, und natürlich gab es ein tobendes Publikum bei dieser Nummer. Gastgeber Türkei versuchte es zum ersten Mal in der ESC-Geschichte mit Ska-Pop und holte sich immerhin mit Athena und „For Real“ den vierten Platz.
Die Krone des Schlagers und der Wilderness aber ging 2004 verdient zum ersten Mal in die Ukraine, und das bereits beim zweiten Jahr der Teilnahme! Ruslana Lyzhichko trug ihre „Wild Dances“ im Ledermini und in Begleitung von felltragenden Tänzern mit Peitschen knallend und mit Stampfschritten vor. Bei der Generalprobe ging hier noch der Glasboden zu Bruch, aber am 15. Mai hieß es: Istanbul, 22:00h, stürmisch – der Boden hält. Im Halbfinale musste sie sich noch von Serbien-Montenegro geschlagen geben, aber am Finalabend war sehr schnell deutlich, wer hier das Rennen machen würde.
Wie immer landen am Schluss die Null-Punkte-Kandidaten. Die Schweiz sollte dieses Jahr in die Fußstapfen des Vereinigten Königreiches treten. Zwar schaffte es Casting-Star Piero Esteriore, sein „Celebrate“ sehr gut rüberzubringen und auch das Publikum zum Mitklatschen zu bewegen, aber dafür gab es leider keinen einzigen Punkt bzw. Anruf – wahrscheinlich war es einfach zu kommerziell. Der große Fanfavorit, Xandee, landete für Belgien auf einem sehr enttäuschenden Platz 22. Das Duo Platin aus Slowenien inszenierte medienwirksam in der Probenwoche seine Hochzeit, genutzt hat es nichts, sie scheiterten im Semifinale.
Insgesamt wies der ESC 2004 eine sehr gute qualitative Mischung auf, bei der für jeden Zuschauer etwas dabei sein sollte. 2003 noch orientalisch peppig, jetzt barbarisch wild - Riesenfreude herrschte bei den Ukrainern, und man durfte sich auf einen wilden, feurigen ESC 2005 gefasst machen.
1.
"Para llenarme de ti" | M. & T.: | |
2. Tie-Break "Du bist" | M. & T.: | |
3. Knut-Anders Sørum ”High" | M.: Thomas Törnholm, | |
4. Jonathan Cerrada "À chaque pas" | M.: Ben Robbins, | |
5.
"Lane moje" | M.: Željko Joksimović | |
6.
| M.: Philipp Vella | |
7. Re-union "Without You" | M.: Ed van Otterdijk | |
8. Max "Can't Wait Until | M. & T.: | |
9. Anjeza Shahini "The Image of You" | M.: Edmond Zhulali | |
10. Ruslana "Wild Dances" | M.: Ruslana Lyzhichko | |
11. Ivan Mikulić "You Are The Only One" | M.: Ivan Mikulić | |
12. Deen "In The Disco" | M. & T.: | |
13. | M.: Marc Paelinck | |
14. Julia Savicheva "Believe Me" | M.: Maxim Fadeev | |
15.EJR Mazedonien Toše Proeski "Life" | M.: Jovan Jovanov | |
16.
| M.: Nikos Terzis | |
17.Island Jónsi "Heaven" | M.: Sveinn Runar | |
18. Chris Doran "If My WorldStopped Turning" | M. & T.: | |
19.
| M.: Pawel Rurak-Sokal | |
20.Ver. Königreich
| M. & T.: | |
21.Zypern Lisa Andreas "Stronger Every Minute" | M. & T.: | |
22.Türkei Athena "For Real" | M. & T.: | |
23. Rumänien Sanda "I Admit" | M. George Popa | |
24.Schweden Lena Philipsson "It Hurts" | M. & T.: |
1.
"Takes 2 To Tango" | M.: Mika Toivanen | |
2. Aleksandra & "My Galileo" | M.: Aleksandra, | |
3. Piero Esteriore & ”Celebrate" | M. & T.: | |
4. Fomins & Kleins "Dziesma par laimi" | M.: Tomass Kleins | |
5.
"To Believe" | M.: Ofer Maor, | |
6.
| M. & T.: | |
7. Sofia Vitória "Foi magia" | M.& T.: | |
8. Julie & Ludwig "On Again...Off Again" | M.: Philipp Vella | |
9. Märyon "Notre planète" | M.: Phil Bosco | |
10. Sakis Rouvas "Shake It" | M.: Nikos Terzis | |
11. Ruslana "Wild Dances" | M.: Ruslana Lyzhichko | |
12. Linas & Simona "What's happened ToOur Love?" | M.: Linas Adomaitis, | |
13. | M.: Edmond Zhulali | |
14. Lisa Andreas "Stronger Every Minute" | M. & T.: | |
15.EJR Mazedonien Toše Proeski "Life" | M.: Jovan Jovanov | |
16.
| M.: Simon Gomilsek | |
17.Estland Neiokõsõ "Tii" | M.: Priit Pajusaar, | |
18. Ivan Mikulić "You Are The Only One" | M.: Ivan Mikulić | |
19.
| M. & T.: | |
20.Serbien-Montenegro
| M.: Željko Joksimović | |
21.Bosnien & Herzegowina Deen "In The Disco" | M. & T.: | |
22.Niederlande Re-union "Without You" | M.: Ed van Otterdijk |
(Fotos der Teilnehmertabellen: © EBU / eurovision.tv.)
48. Eurovision Song Contest - 24. Mai 2003 | |
---|---|
Halle | Skonto Halle |
Motto | Rendezvous in Riga |
Moderation | Marie N. & Renārs Kaupers |
Pausen-Act | Musik-Videoclip "Impressionen aus Riga" |
Wertung | Televoting - Die ersten zehn Titel bekommen jeweils die Punkte 12-10-8-7...3-2-1 |
Teilnehmer | 26 Länder |
Siegerland: Türkei | |
Interpretin: Sertab Erener | |
Titel: "Everyway That I Can" | |
Musik: Sertab Erener & Demir Demirkan Text: Demir Demirkan |
Finale | |||
---|---|---|---|
Platz Land | Punkte | Startnr. | |
1. | Türkei Sertab Erener "Everway That I Can" | 167 | 4 |
2. | Belgien Urban Trad "Sanomi" | 165 | 22 |
3. | Russland t.A.T.u. "Ne ver', ne bojsia" | 164 | 11 |
4. | Norwegen Jostein Hasselgård "I'm Not Afraid To Move On" | 123 | 18 |
5. | Schweden Fame "Give Me Your Love" | 107 | 25 |
6. | Österreich Alf Poier "Weil der Mensch zählt" | 101 | 2 |
7. | Polen Ich Troje "Keine Grenzen - Żadnych granic" | 90 | 20 |
8. | Spanien Beth "Dime" | 81 | 12 |
Island Birgitta "Open Your Heart" | 81 | 1 | |
10. | Rumänien Nicola "Don't Break My Heart" | 73 | 24 |
11. | Irland Mickey Harte "We've Got The World Tonight" | 53 | 3 |
Deutschland Lou "Let's Get Happy" | 53 | 10 | |
13. | Niederlande Esther Hart "One More Night" | 45 | 14 |
14. | Ukraine Oleksandr "Hasta la vista" | 30 | 16 |
15. | Kroatien Claudia Beni "Više nisam tvoja" | 29 | 8 |
16. | Bosnien & Herzegowina Mija Martina "Ne brini" | 27 | 6 |
17. | Griechenland Mando "Never Let You Go" | 25 | 17 |
18. | Frankreich Louisa Baïleche "Monts et merveilles" | 19 | 19 |
19. | Israel Lior Narkis "Words For Love" | 17 | 13 |
20. | Zypern Stelios Constantas "Feeling Alive" | 15 | 9 |
21. | Estland Ruffus "Eighties Coming Back" | 14 | 23 |
22. | Portugal Rita Guerra "Deixa-me sonhar" | 13 | 7 |
23. | Slowenien Karmen "Nanana" | 7 | 26 |
24. | Lettland F.L.Y. "Hello From Mars" | 5 | 21 |
25. | Malta Lynn "To Dream Again" | 4 | 5 |
25. | Ver. Königreich Jemini "Cry Baby" | 0 | 15 |
Die EBU hatte die Teilnehmerzahl erhöht auf 26. Die Aussetzer von 2002, Niederlande, Polen, Irland, Island und Norwegen, kehrten zurück. EJR Mazedonien, Finnland, die Schweiz, Litauen und Dänemark mussten aussetzen. Portugal hatte 2002 freiwillig verzichtet, war aber nun wieder dabei. Erstmals nahm die Ukraine teil und schickte einen der größten heimischen Stars ins Rennen, Olexandr Ponomariov. Auch Albanien hätte gern einen Vertreter geschickt, aber die EBU wollte in diesem Jahr nur einen Neuling zulassen. Nach einer Ausschreibung des lettischen Fernsehens wurde Riga letztlich der Vorzug vor Ventspils gegeben. Die Skonto Halle mitten im Zentrum der Hauptstadt fasste 6.500 Zuschauer.
Mit ihrem Titel „Hello From Mars“ schienen sich die Letten ja schon hoch hinaus zu wagen, aber dass tatsächlich prominente Zuschauer aus dem All angeschlossen waren, war der erste Knüller des Abends: Die Besatzung der International Space Station (ISS) konnte den ESC 2003 live verfolgen. Viel des Lobes gab es im Vorfeld zur diesjährigen Auswahl, hohe Qualität, gute Beiträge, von denen einige auch wieder zum Teil in der Landessprache gesungen wurden.
Erneut gab es eine Regeländerung: Bei Punktegleichstand an der Spitze sollte die größere Anzahl der Länder, die dem jeweiligen Beitrag Punkte gegeben hatten, entscheiden. Die Regelung kam 2003 aber nicht zum Zuge. Fast alle Länder stimmten per Televoting ab. lediglich Russland und Bosnien & Herzegowina griffen auf Juryvoting zurück wegen mangelnder Telefonkapazitäten. Die hätte Irland zwar gehabt, aber durch eine Verzögerung bei der Auszählung des Televotings musste auch auch hier auf die Back-Up-Jury zurückgreifen.
Der Contest stand unter dem Motto "Rendezvous in Riga".
Sterne funkelten hinter der Bühne und die Stimmung in der Skontohalle von Riga schien bereits stetig zu steigen, als die Moderatoren des Abends, Vorjahressiegerin Marie N. und Renārs Kaupers, die Bühne betraten. Vielleicht lag es auch an ihren tollen Muppet-Show-artigen Mänteln, dass die Skontohalle so aus dem Häuschen war.
Marie N. alias Marija Naumova machte bereits als junges Mädchen als Tochter einer Schauspielerin erste Bühnenerfahrungen bei Aufführungen des Russischen Dramatheaters. 1994 nahm sie an Talentwettbewerben teil und begann so ihre Gesangskarriere. 1997 erschien ihr erstes Album in russischer Sprache. 2000 nahm sie an der lettischen Vorentscheidung teil, die die Gruppe Brainstorm gewann.
Renārs Kaupers war der Leadsänger der Gruppe "Brainstorm", als diese 2000 für Lettland bei der erstmaligen Teilnahme Platz drei ersungen hatte. Er moderierte 2005 auch gemeinsam mit Katrina Leskanich die Show zum 50. Jubiläum des ESC in Kopenhagen. Er hat Journalistik studiert, ist aber auch Schauspieler und wurde 2001 mit dem lettischen Filmpreis ausgezeichnet.
Zur Eröffnung ging es gleich in den hohen Norden nach Island: Blumenkind Birgitta Haukdal wurde bei den Fans und den Buchmachern recht hoch gewettet und lieferte auch eine sehr gute Performance ihres Beitrags „Open Your Heart“ ab. Am weitesten hatten die Norweger ihre Herzen geöffnet, aber auch im maltesischen Süden wurde tief in die Tasche gegriffen: zweimal 12 Punkte und ansonsten viel Kleinvieh brachten die Isländer nach 1999 erstmals wieder in die Top Ten.
„Hier wird nicht gepfiffen, das österreichische Publikum hat entschieden“ so die strengen Worte von DJ Ötzi, dem Moderator der diesjährigen Vorentscheidung in Österreich, zur Reaktion auf den Sieg von Alf Poier. „Weil der Mensch zählt“ wurde in Österreich zum Enfant Terrible des ESC 2003 gestempelt, eine Ulk- und Klamauknummer, die mit internationaler Chartqualität so wenig zu tun hatte, wie das Schwein mit dem berühmten Uhrwerk. Aber Alf war derjenige, der in diesem Jahr allen beweisen sollte, wie gut man den ESC doch für Überraschungen nutzen kann. Europa bewies seinen Humor: Nur acht von 25 stimmberechtigten Ländern gaben Österreich keine Punkte. Alf brachte die Alpen-Republik nach 14 Jahren wieder in die Top Ten der Eurovision: 101 Punkte für einen Song über Frau Holle und ihre Wolle, den man als den todsicheren Null-Punkte-Kandidaten eingestuft hatte. Da keine lebenden Tiere auf der Bühne erlaubt waren, standen Papp-Tiere mit auf der Bühne! Während der Probenwoche inszenierte sich Alf Poier als das "Enfant terrible", dessen Ruf ihm schon vorauseilte, z. B. mit merkwürdigen und völlig sinnfreien "Show-Einlagen" für die Presse.
Weitere "Enfants terribles" waren die beiden Mädel des Duos t.A.T.u. aus Russland. Sie provozierten, wo sie nur konnten. Trotz des provokanten Kusses auf der ESC-Bühne reichte es zum dritten Platz.
Jede Menge Plagiatsvorwürfe konnten Mickey Harte aus Irland nicht den Spaß an diesem ESC verderben. Außer der mit 12 Punkten dotierten Nachbarschaftshilfe aus UK konnte er aber keinen nennenswerten Bonus für „We’ve Got The World Tonight“ verzeichnen - trotz großer Ähnlichkeit mit dem dänischen Siegersong von 2000 - und musste sich mit Platz 11 zufrieden geben.
Lou aus Deutschland wollte aus dem ESC 2003 eine Happy Hour machen. Ralph Siegel hatte für sie den Titel „Let’s Get Happy“ produziert, der immerhin für einen guten Mittelfeldplatz reichen sollte: 53 Punkte und Platz 12 (punktgleich mit Irland, das aber eine 12-er-Wertung verzeichnete) waren sicher nicht der Gipfel der Siegelschen Happiness, aber man durfte zufrieden sein.
Lynn Chircop aus Malta und Mija Martina aus Bosnien hatten es schwer im starken Teilnehmerfeld. Das maltesische „To Dream Again“ sollte für Lynn wahr werden, denn von dem großen Erfolg musste sie weiter nur träumen – vier Punkte brachten den vorletzten Platz. Mija sang „Ne brini“ (Could It Be) – aber nein, es sollte NICHT sein. Zwar gab es einmal 12 Punkte vom Sieger Türkei, aber es blieb dennoch nur beim 16. Platz. Der Reigen der traurigen Diven ging weiter mit Rita Guerra aus Portugal mit ihrer Ballade „Deixa-me sonhar“ – sie schaffte es nur auf Platz 22. Nummer Fünf in diesem Bunde war Claudia aus Kroatien, die es mit ihrem „Više nisam tvoja“ gerade auf Platz 15 brachte.
Der griechische Star Mando blieb eher durch ihr sehr offenherziges Outfit als ihren Titel "Never Let You Gou" in Erinnerung. Platz 17 war der "Lohn" für die besondere Korsage.
Der polnische Beitrag wurde zweisprachig gesungen, in Deutsch(!) und Polnisch. Keine Grenzen forderten Ich Troje um den charismatische Michał Wiśniewski und wurde mit Platz sieben belohnt.
Die Türken sangen komplett in Englisch – und das funktionierte wie folgt: Man nehme den Superstar des eigenen Landes in der Person von Sertab Erener, orientalische Rhythmen, gekrönt mit eine paar geschickten Schulter-Shimmys, und eine Show aus 1001 Nacht und nenne das ganze „Everyway That I Can“. Und sie tat wirklich ALLES was sie konnte, um diesen Auftritt zu einem Erfolg für ihr Land zu machen. Wunder geschehen nicht nur in 1001 Nacht, sondern auch in einer Mai-Nacht in Riga: Es hagelte Punkte für die Türkei. Mit einem hauchdünnen Zwei-Punkte Vorsprung reichte es schließlich für den Sieg, dem ersten, seit die Türkei 1975 zum ersten Mal teilgenommen hatte. Der Sieg war erst mit der allerletzten Wertung perfekt, und so gab es ein äußerst spannendes Voting. Die Türkei war sichtlich stolz auf ihren Sieg und empfing ihre Siegerin daheim gebührend. Man durfte gespannt sein, wie der erste ESC im Orient 2004 ablaufen würde...
Die Belgier hatten die Gruppe Urban Trad am Start mit einem Lied "Sanomi" in einer Phantasiesprache. Bei der Wertung stellte sich schnell heraus, dass die Gruppe ganz oben mitspielen würde. Bis zur letzten Wertung aus Slowenien sah es sogar so aus, dass sie gewinnen würden. Aber dann überrundete sie die Türkei um zwei Punkte.
Erstmals in der ESC-Geschichte gab es null Punkte für das Vereinigte Königreich. Das Duo Jemini hatte aber auch so gut wie null Töne getroffen...
1.
"Open Your Heart" | M.: Hallgrimur Oskarsson | |
2. Alf Poier "Weil der Mensch zählt" | M. & T.: | |
3. Mickey Harte ”We've Got The | M. & T.: | |
4. Sertab Erener "Everway That I Can" | M.: Sertab Erener | |
5.
"To Dream Again" | M.: Alfred Zammit | |
6.
| M.: Ines Prajo | |
7. Rita Guerra "Deixa-me sonhar" | M. & T.: | |
8. Claudia Beni "Vise nisam tvoja" | M. & T.: | |
9. Stelios Constantas "Feeling Alive" | M. & T.: | |
10. Lou "Let's Get Happy" | M.: Ralph Siegel | |
11. t.A.T.u. "Ne ver*, ne bojsia" | M.: Mars Lasar | |
12. Beth "Dime" | M.: Jesus Maria Peréz | |
13. | M.: Yoni Ro'eh | |
14. Esther Hart "One More Night" | M. & T.: | |
15.Ver. Königreich Jemini "Cry Baby" | M. & T.: | |
16.
| M.: Tzvika Pick | |
17.Griechenland Mando "Never Let You Go" | M.: Mando | |
18. Jostein Hasselgård "I'm Not AfraidTo Move On" | M. & T.: | |
19.
| M. & T.: | |
20.Polen
Żadnych granic" | M.: André Franke, | |
21.Lettland F.L.Y. "Hello From Mars" | M. & T.: | |
22.Belgien Urban Trad "Sanomi" | M. & T.: | |
23. Estland Ruffus "Eighties Coming Back" | M. & T.: | |
24.Rumänien Nicola "Don't Break My Heart" | M.: Mihai Alexandru | |
25. Schweden Fame "Give Me Your Love" | M. & T.: | |
26. Slowenien Karmen "Nanana" | M. Martin Stibernic |
(Fotos der Teilnehmertabellen: © EBU / eurovision.tv.)
47. Eurovision Song Contest - 25. Mai 2002 | |
---|---|
Halle | Saku Suurhall |
Motto | Modern Fairytale |
Moderation | Annelie Peebo & Marko Matvere |
Pausen-Act | "Rebirth" - Tanz- und Musikformation |
Wertung | Televoting - Die ersten zehn Titel bekommen jeweils die Punkte 12-10-8-7...3-2-1 |
Teilnehmer | 24 Länder |
Siegerland: Lettland | |
Interpretin: Marie N. | |
Titel: "I Wanna" | |
Musik: Marija Naumova Text: Marija Naumova & Marats Samauskis |
Finale | |||
---|---|---|---|
Platz Land | Punkte | Startnr. | |
1. | Lettland Marie N. "I Wanna" | 176 | 23 |
2. | Malta Ira Losco "7th Wonder" | 164 | 20 |
3. | Estland Sahlene "Runaway" | 111 | 8 |
Ver. Königreich Jessica Garlick "Come Back" | 111 | 2 | |
5. | Frankreich Sandrine François "Il faut du temps" | 104 | 17 |
6. | Zypern One "Gimme" | 85 | 1 |
7. | Spanien Rosa "Europe's Living a Celebration" | 81 | 5 |
8. | Schweden Afro-Dite "Never Let It Go" | 72 | 12 |
9. | Rumänien Monica Anghel & Marcel Pavel "Tell Me Why" | 71 | 21 |
10. | Russland Prime Minister "Northern Girl" | 55 | 7 |
11. | Kroatien Vesna Pisarović "Everything I Want" | 44 | 6 |
12. | Israel Sarit Hadad "Light a Candle" | 37 | 10 |
13. | Belgien Sergio & The Ladies "Sister" | 33 | 16 |
Bosnien & Herzegowina Maja "Na jakustu za dvoje" | 33 | 15 | |
Slowenien Sestre "Samo ljubezen" | 33 | 22 | |
16. | Türkei Buket Bengisu & Safir "Leylaklar soldu kalbinde" | 29 | 19 |
17. | Griechenland Michalis Rakintzis "S.A.G.A.P.O." | 27 | 4 |
18. | Österreich Manuel Ortega "Say A Word" | 26 | 3 |
19. | EJR Mazedonien Karolina "Od nas zavisi" | 25 | 9 |
20. | Finnland Laura "Addicted To You" | 24 | 13 |
21. | Deutschland Corinna May "I Can't Live Without Music" | 17 | 18 |
22. | Schweiz Francine Jordi "Dans le jardin de mon âme" | 15 | 11 |
23. | Litauen Aivaras "Happy You" | 12 | 24 |
24. | Dänemark Malene "Tell Me Who You Are" | 7 | 14 |
Mit großer Spannung erwartete die Gemeinschaft der ESC-Begeisterten von Portugal bis Russland und von Island bis Malta, wie das kleine Estland, welches als erster Newcomer aus dem Ostblock den ESC gewonnen hatte, die Mammutaufgabe „Eurovision Song Contest“ bewältigen würde. Der Bau einer neuen Halle, der „Saku Suurhall“ wurde kurz nach dem Sieg in Kopenhagen beschlossen und fristgerecht fertiggestellt.
Die EBU hatte festgelegt, dass wieder 23 Länder teilnehmen durften, aber man änderte die Anzahl dann auf 24, so dass Lettland eine Chance bekam... und prompt gewann! Aussetzen mussten die Niederlande, Polen, Irland, Island und Norwegen (s.u.).
Es war das erste Mal, dass der Contest unter ein spezielles Motto gestellt wurde. Es lautete 2002 "Modern Fairytale", ein modernes Märchen, und die "Postcards" nahmen dieses Thema auf.
Der in Estland bekannte Schauspieler Marko Matvere und die an der Wiener Oper als Mezzo-Sopranistin tätige Annely Peebo waren die charmanten Gastgeber des Abends und meisterten ihre Aufgabe mir Bravour. Zur Halbzeit gab es sogar ein wunderschönes Duett der beiden Moderatoren zu den Klängen eines bekannten estnischen Komponisten, das das meist besungene Thema im ESC behandelte, die Liebe : "A Little Story In The Music".
Annely Peebo studierte klassischen Gesang in Wien und war an bedeutenden Opernhäusern engagiert, u.a. in Wien, Mailand, Neapel. 2003 sang sie anlässlich des 25-jährigen Jubiläums des Pontifikates von Johannes Paul II. Beethovens 9. Symphonie im Vatikan. Weitere Höhepunkte waren ihr Auftritt bei "Christmas in Vienna" 2006 mit Juan Diego Flórez und Grace Bumbry und Open Air-Galakonzerte mit Andrea Boccelli (2003) und José Carreras (2013) in Tallinn. Außerdem war sie die Hauptdarstellerin in dem mehrfach preisgekrönten Musikfilm "Leçons de ténèbres". Sie ist auch eine gefragte Barock- und Konzertsängerin.
Marko Matvere hat einen Abschluss an der Tallinner Theaterhochschule und spielte verschiedene Rollen am Tallinner Stadttheater. Außerdem wirkte er in zahlreichen Fernseh- und Musicalfilmen mit. Als Regisseur inszenierte er auch einige Musicals auf der Theaterbühne. Er wurde mehrfach als "Bester Schauspieler" ausgezeichnet.
Für frischen Wind und noch mehr gute Stimmung sorgten gleich zu Beginn fünf junge Herren aus Zypern, die Formation ONE mit ihrem Beitrag „Gimme (your lovin’)“. Punkte gab es für diesen ersten Beitrag nicht gerade wenig: 85 Punkte - davon die „traditionellen“ 12 Punkte aus Griechenland, aber auch 12 vom Nachbarn Malta - sicherten Platz sechs und somit auch die Teilnahme in 2003.
Großbritannien gilt als Rekordhalter für den Titel „Zweiter Sieger“, diesmal sollten sie von der Startposition zwei aus starten. „Come Back“, eine romantische Ballade, hieß der Titel der jungen Jessica Garlick, die als Top-Favoritin gehandelt wurde. Im wahrscheinlich „fransigsten“ Glitter-Fummel des Abends zeigte sie eine sehr professionelle und sichere Vorstellung und wurde mit Platz drei belohnt.
Manuel Ortega, auch als die österreichische Ausgabe von Ricky Martin bezeichnet, versuchte nach dem ruhigen Vortrag aus England, mit seinem Lied „Say A Word“ wieder Schwung in die Halle zu bringen. Er kam aber offensichtlich etwas eintönig rüber und konnte nur insgesamt 26 Punkte erzielen.
Nur einen Punkt mehr bekam der bekannte griechische Sänger Michalis Rakintzis. Für ihn war es ein sehr schweres Los, den erfolgreichen dritten Platz aus 2001 zu verteidigen. Er forderte seine Geliebte auf, das Passwort „S.A.G.A.P.O“ einzugeben, um sich in seine Welt einloggen zu können. Gekleidet wie Stargate-Offiziere und im strengen Schritt trugen er und seine Gruppe den griechischen Beitrag vor. Liebe mit Passwort war aber offensichtlich nicht angesagt bei den Zuschauern und so landete „S.A.G.A.P.O“ auf Absteigerplatz 17.
Big Brother ist out, es lebe die „Operación Triunfo“. So nannten die Spanier ihren Vorentscheidungsmarathon, den die junge Sängerin Rosa aus Granada gewann. Sie sang von einem Fest in Europa „Europe’s Living A Celebration“ und die Saku Suurhall feierte kräftig mit. So ganz konnte sie ihrer Favoriten-Rolle nicht gerecht werden, das Endergebnis war Platz sieben.
Das Publikum mit ihrer Ausstrahlung um den Finger zu wickeln, das verstand Vesna Pisarović schon in der kroatischen Vorentscheidung, wo sie einen wahren Erdrutschsieg errungen hatte. Das kroatische Publikum hatte dann entschieden, dass Vesna am 25. Mai in Englisch singen sollte. Der große Sieg sollte in Tallinn für ihren Titel „Everything I Want“ aber ausbleiben. Es reichte nur für Platz 11.
Boygroup die Zweite - so hieß es beim russischen Beitrag der Formation „Prime Minister“. Sie besangen das „Northern Girl“, dessen Herz sie so gern zum Schmelzen bringen wollten. Platz zehn sicherte Russland schließlich ein weiteres Mal die Teilnahme am ESC.
Der Gastgeber war nun an der Reihe. Die Schwedin Sahlene trat für Estland mit dem Titel „Runaway“ an. Grund zum Weglaufen hatte Sahlene aber absolut nicht, denn sie wurde natürlich vom heimischen Publikum begeistert empfangen und verstand es, während ihres Vortrages die Stimmung in der Halle noch weiter nach oben zu treiben. Für den Beifall bedankte sie sich mit einem lauten „I love you“. In Schweden und Lettland hatte man diesen Ruf offensichtlich am lautesten vernommen, den von dort gab es 12 Punkte, Sahlene endete schließlich punktgleich mit Jessica Garlick auf einem tollen Platz drei.
Der Eurovision Song Contest ist ja auch immer eine Herausforderung für die Modemacher, denen bei dem Auftritt der mazedonischen Sängerin Karolina sicherlich die Spucke wegblieb: Karolina trug eine goldfarbene Korsage zu einem großzügigen roten bodenlangen Tüllrock. Diese Kombination wurde zunächst von einem brombeerfarbenen Kleid überdeckt, welches Karolina - ähnlich wie Danijela aus Kroatien 1998 - dann zur Hälfte des Liedes fallen ließ. Da Mode aber nicht über den Sieg beim ESC entscheidet, reichte es für Karolina nur für Platz 19.
Israel, welches sich nach seinem letzten Sieg 1998 und dem fünften Platz 1999 im eigenen Land mehr schlecht als recht durch die Qualifikation gehangelt hatte, wählte diesmal seine erfolgreichste Sängerin aus. Sarit Hadad sang eine Friedenshymne aus Israel. „Light A Candle“ war nicht das erste Friedenslied aus Israel und bei Platz 12, der für die Qualifikation 2003 ausreichte, vielleicht auch nicht das Letzte, welches wir in den nächsten Jahren hören werden.
Im Garten der Volksmusik ist sie bereits seit mehreren Jahren sehr erfolgreich zu Hause. Jetzt besang sie – beauftragt von den Schweizer Zuschauern – den Garten ihrer Seele. Francine Jordi aus der Schweiz und ihr Chanson „Dans le jardin de mon âme“ wirkten allerdings ein bisschen wie ausgeschnitten aus einem 1980er Jahre ESC-Video und schienen in den modernen Eurovision Song Contest nicht so ganz zu passen. Die höchste Punktzahl, das waren fünf Punkte, gab es vom Nachbarn Österreich. Eine wunderschöne harmonische Darbietung, aber für die Qualifikation 2003 sollte es leider nicht reichen.
Gladis, Blossom, Kayo alias Afro-Dite kamen für Schweden nach Tallinn, um zu siegen und in Europa ganz groß herauszukommen. „Never Let It Go“ war der Top-Favorit bei den Buchmachern und die drei Damen gaben ALLES, um in der Halle Stimmung zu machen. So richtig wollte der Funke aber weder in der Halle noch bei den Fernseh-Zuschauern überspringen. Nur Bosnien & Herzegowina gab einmal die Höchstpunktzahl 12 nach Schweden, Platz acht war sicherlich nicht das, was das Damentrio sich erhofft hatte.
Aus Finnland kam – die modisch ebenfalls in der ESC-Woche immer sehr auffallend gekleidete – Laura Voutilainen, eine der Top-Künstlerinnen in Finnland. An diesem Abend zeigte sie sich aber eher schlicht in weißer Hose mit blauer Bluse, trug aber ihren Song „Addicted To You“ sehr selbstbewusst vor. Die zehn Punkte aus Schweden sollten aber für Laura der einzige Trost sein, denn Platz 20 reichte nicht, um 2003 wieder dabei zu sein.
Skandinavische Enttäuschungen anno 2002 die Dritte: Am schlimmsten traf es die Dänen. Malene sang eine ruhige Ballade mit dem Titel „Tell Me Who You Are“, die aber einen sehr langweiligen Eindruck hinterließ. Nach den zwei erfolgreichen Jahrgängen 2000 und 2001 gab es diesmal die rote Laterne für das Königreich im Norden. Platz 24 und somit Aussetzen im nächsten Jahr.
Im letzten Jahr noch gerade qualifiziert mit einer ruhigen Ballade, versuchten die Bosnier es diesmal mit einem flotten Popsong. Maja erzählte Märchen der Liebe: „Fairytales Of Love“ zum Teil in ihrer Heimatsprache und dann in Englisch. Ob es am Akzent lag oder an der Frisur – es reichte nur für Platz 13.
Vor zwei Jahren in Stockholm kamen sie noch mit bravem Gospel, jetzt wollten sie wohl mal etwas ganz Anderes machen. Die belgische Rockröhre Sergio & The Ladies sangen „Sister“. Haushoch bei der Vorentscheidung gewonnen, sollte es hier auch nur für Platz 13 reichen – punktgleich mit Bosnien & Herzegowina.
Man nehme eine stimmenstarke hübsche Sängerin, einen erfahrenen Komponisten und eine ausdrucksvolle Ballade – nach diesem Rezept waren die Franzosen bereits 2001 erfolgreich auf Platz vier gelandet. Sandrine François sang darüber, dass alles Zeit braucht „Il faut du temps“. Zeit zum Punkte vergeben ließen sich die Zuschauer nicht sehr viel, denn Punkte kamen reichlich, und die reichten für Platz fünf.
Corinna May aus Deutschland hatte lange kämpfen müssen, bis der Traum vom ESC wahr wurde. 20 Jahre nach dem Sieg von Nicole startete sie ebenfalls auf Startnummer 18, und ihr Titel „I Can’t Live Without Music“ war bei den Buchmachern auf Platz zwei gesetzt – alle Vorschuss-Lorbeeren waren also auf ihrer Seite. Leichte Schräglage gab es allerdings beim Background-Chor, und Corinnas Nervosität war auch nicht zu übersehen. Der Traum wurde schließlich zum Albtraum für die Künstlerin und ihren Komponisten Ralph Siegel: insgesamt nur 17 Punkte und Platz Nr. 21, darunter ein Punkt aus Österreich und drei aus der Schweiz.
Buket Bengisu & Group Safir sangen „Leylaklar soldu kalbinde“ für die Türkei. Ein sehr sympathischer Auftritt, der auch zum Teil in Englisch gesungen wurde, dem der internationale Durchbruch aber fern blieb: Platz 16 lautete das türkische Endergebnis.
Für viele ESC-Teilnehmer erscheint es sicherlich wie ein Wunder, wenn sie bei der nationalen Vorentscheidung zum ESC-Repräsentanten ihres Landes gewählt werden. Ira Losco bezeichnete es sogar als „7th Wonder“ und lieferte einen sehr selbstbewussten, harmonischen und sympathischen Auftritt, bei dem sie sogar Glitter-Kusshändchen ins Publikum warf. Sie galt als Geheimtipp und machte dieser Rolle alle Ehre, denn die Punkte prasselten für Malta schneller herein, als viele erwartet hatten. Ira fand sich schließlich mit 164 Punkten auf der zweiten Stufe des Treppchens wieder, und das war sicherlich eine der großen Überraschungen des Abends.
Zwei starke Stimmen sandte dieses Jahr Rumänien ins Rennen: Monica Anghel und Marcel Pavel sangen ihre melancholische Ballade „Tell Me Why“. Ein sehr gelungenes Duett von zwei erfahrenen Künstlern, das Rumänien erstmals eine Top Ten-Position bescherte. Auffällig war, dass die Höchstpunktzahl 12 zweimal aus Ex-Ostblockstaaten kam, nämlich Russland und Mazedonien.
Die umstrittensten Eurovisions-Vertreter im eigenen Land waren sicherlich „Sestre“ aus Slowenien. Die drei Travestiekünstler in perfektem Stewardessen-Outfit waren eine der wenigen Teilnehmer, die ihren Song „Samo ljubezen“ (Only Love) komplett in ihrer Heimatsprache sangen. Für die Show gab es viel Applaus, aber nur sehr wenig Punkte. Gemeinsam mit Belgien und Bosnien & Herzegowina fanden sich Sestre auf Platz 13 wieder.
Bucks Fizz kamen 1981 mit eingebauter Sollbruchstelle im Röckchen und siegten, Danijela ließ 1998 ihren Mantel fallen und wurde Fünfte. Einen guten Song präsentieren und sich dabei ausziehen – dieses Rezept hatte sich offensichtlich Marija Naumova alias Marie N. auf die Fahne geschrieben. Sie startete ihren flotten Latino Song „I Wanna“ im weißen Hosenanzug à la Humphrey Bogart und ließ beim zweiten Refrain mit Hilfe ihrer Background-Tänzer Jacket, Hemd und Hose fallen. In der Schlusspose zeigte sie sich dann ladylike im figurbetonten pinkfarbenen Abendkleid. Sicherlich die aufwändigste Show des Abends, präsentiert mit toller Stimme und perfekter Mimik – es passte alles. Und das war auch die Meinung vieler, vieler Zuschauer: Fünfmal gab es die Höchstwertung, und mit 12 Punkten Vorsprung siegte Lettland vor Malta: Der Eurovision Song Contest sollte im Baltikum bleiben. Diese beiden Geheimfavoriten hatten sich bereits früh bei der Wertungsbekanntgabe herauskristallisiert und das ESC-Rennen 2002 unter sich ausgemacht.
Nach dieser tollen Show hatte Litauens Vertreter, Aivaras, mit seinem Song „Happy You“ als 24. und somit letzter Starter einen sehr schweren Job. Man gab sich im 1970er Jahre Blumenkinder-Stil und sang vom Fröhlichsein. Danach war ihm sicherlich nach der Wertungsbekanntgabe nicht mehr zumute. Insgesamt 12 Punkte – davon kam die Hälfte vom Nachbarn Lettland - reichten nicht für die Teilnahme 2003.
Nachdem sich in den letzten zwei Jahren die Herren der Schöpfung jeweils in doppelter Ausführung klar durchsetzten, herrschte diesmal unter den TOP 5 eindeutig der Lady Power vor. 1. Marie N. aus Lettland, 2. Ira Losco aus Malta, 3. Jessica Garlick aus GB punktgleich mit Sahlene aus Estland, 5. Sandrine François aus Frankreich.
Viel diskutiert wurde über Stimmenabsprachen/-manipulation unter benachbarten bzw. befreundeten Ländern (Rumänien/Russland/Mazedonien oder Zypern/Griechenland und den baltischen Ländern). Die Schweden fühlten sich verschaukelt aufgrund des schlechten Abschneidens ihres Top-Favoriten und ließen verlauten, sie planten vielleicht eine Art „Nordic Song Contest“ als Vorentscheidung für skandinavische Beiträge im ESC. Dieser Plan wurde jedoch nicht realisiert.
1.
"Gimme" | M. & T.: | |
2. Jessica Garlick "Come Back" | M. & T.: | |
3. Manuel Ortega ”Say a Word" | | M. & T.: |
4. Michalis Rakintzis "S.A.G.A.P.O." | M. & T.: | |
5. Rosa "Europe`s Living | M.: Toni Ten | |
6.
| M. & T.: | |
7. Prime Minister "Northern Girl" | M.: Kim Breitburg | |
8. Sahlene "Runaway" | M.: Peara Paulus, | |
9. Karolina "Od nas zavisi" | M.: Nikola Perevski | |
10. Sarit Hadad "Light a Candle" | M.: Tsvika Pick | |
11. Francine Jordi "Dans le jardin demon âme" | M. & T.: | |
12. Afro-Dite "Never Let It Go" | M. & T.: | |
13. | M.: Maki Kohlemainen | |
14. Malene "Tell Me Who You Are" | M. & T.: | |
15.Bosnien & Herzegowina Maja "Na jakustu za dvoje" | M.: Dragan Mijatovič | |
16.
| M.: Marc Paelinck | |
17.Frankreich Sandrine François "Il faut du temps" | M.: Patrick Bruel, | |
18. Corinna May "I Can't Live WithoutMusic" | M.: Ralph Siegel | |
19.
kalbinde" | M.: Fani Hodara | |
20.Malta
| M.: Philip Vella | |
21.Rumänien Monica Anghel & | M.: Ionel Tudor | |
22.Slowenien Sestre "Samo ljubezen" | M.:Robert Pešut | |
23. Lettland Marie N. "I Wanna" | M. Marija Naumova | |
24.Litauen Aivaras "Happy You" | M. & T.: |
(Fotos der Teilnehmertabellen: © EBU / eurovision.tv)
Nationale VE "Countdown Grand Prix 2003" | |
---|---|
Datum | 7. März 2003 |
Ort | Kiel |
Halle | Ostseehalle |
Moderation | Axel Bulthaupt |
TV-Sender | Norddeutscher Rundfunk |
Das Konzept der deutschen VE änderte sich auch 2003 nicht wesentlich. Wieder wurden die Titel der VE durch Kooperation mit den größten deutschen Plattenfirmen ausgewählt. 14 Interpret*innen traten an, darunter als einziger einigermaßen bekannter Name der Gerd-Schröder-Imitator Elmar Brandt. Die bereits als Vertreter Polens in Riga gewählten Ich Troje versuchten es als "Troje" auch in Kiel. Im Falle ihres Sieges wäre es wahrscheinlich zu Schwierigkeiten gekommen und die EBU hätte entscheiden müssen, ob Interpreten gleichzeitig für zwei Länder antreten dürfen.
Im Vorfeld als qualitativ hochwertig und international chancenreich angekündigt, war das diesjährige Angebot der größten deutschen Plattenfirmen überwiegend textlastig, schwermütig und wohl kaum dazu angetan, international zu punkten. Es gab wiederum zwei Wertungsrunden, überraschenderweise erreichten Beatbetrieb das Finale, die Gerd-Show war der umstrittenste Act des Abends und erntete auch viele Buhs, aber dass Lou ins Finale vorrückte, war keine wirkliche Überraschung.
Erstmals wurden auch Medienpatenschaften vergeben: Die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung unterstützte den Jungen mit der Gitarre, die Bildzeitung die Gerd-Show, die taz Senait, das Teenie-Magazin Yam Freistil und das türkische Boulevardblatt Hürriyet Tagträumer feat. Aynur, die mit ihrem dreisprachigen Song „eine Brücke vom Christentum zum Islam schlagen“ wollten.
Den Pausenact bestritten der designierte Moderator für Riga, Renārs Kaupers mit seiner Band Brainstorm, die Vorjahressiegerin Marie N. und zum dritten Mal Modern Talking.
Nur die drei erstplatzierten Songs sind bekannt gegeben worden. Die restlichen Plätze sind nicht offiziell bestätigt.
Den Countdown Grand Prix Eurovision 2003 verfolgten in der ARD lediglich 5,64 Millionen Zuschauer, was einem Marktanteil von 18,1 Prozent entsprach. Ein dramatischer Quoteneinbruch für die Vorentscheidung, dessen Gründe man wohl zum einen im Medienrummel um "Deutschland sucht den Superstar" bei RTL und zum anderen im schlechten Abschneiden in 2002 suchen könnte.
Im letzten Jahr waren es noch 9,75 Millionen Zuschauer (38,2 Prozent), die Corinna Mays Sieg verfolgten. Die bisher beste Quote gab es im Jahr 2000, 10,03 Millionen Zuschauer (43,5 Prozent).
Finale | |||
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Startnr. | Interpret*in / Titel / Komp. / Text | % | Platz |
1. | Sascha Pierro "Wenn Grenzen fallen" Sascha Pierro, Pat Benzer, Peter Hoffmann | 10. | |
2. | Charlemaine "Life" Charlemaine, Peter Ries | 12. | |
3. | Der Junge mit der Gitarre "Die Seite, wo die Sonne scheint" Tobias Schacht | 13. | |
4. | Lou "Let's Get Happy" Ralph Siegel, Bernd Meinunger | 1. | |
5. | Elija "Somehow, Somewhere" André Franke, William Lennox | 9. | |
6. | Beatbetrieb "Woran glaubst du?" T. Eissler, M. Janz, D. van Krogh, T. Wörner, D. Pieper, G.v.Sydow | 2. | |
7. | Isgaard "Golden Key" Jens Lück, Sabine Lück | 7. | |
8. | Troje "Liebe macht Spaß" André Franke, Joachim Horn-Bernges | 6. | |
9. | Zarah "To Be Or Not To Be" Guido Craveiro, Johannes Kram, Michael Holm | 15. | |
10. | Lovecrush "Love Is Life" Peter Bischof-Fallenstein, Sabine Mayer-Förster | 14. | |
11. | Die Gerd-Show "Alles wird gut" Michael Kernbach, Elmar Brandt, Peter Burtz | 3. | |
12. | Senait "Herz aus Eis" Senait, Frank Ramond, Oliver Pinelli | 4. | |
13. | Freistil "Hörst du meine Lieder" Ralph Siegel, Bernd Meinunger | 11. | |
14. | Tagträumer feat. Aynur "Living In a Perfect World" Jan Löchel, Vincent Sorg | 5. | |
Superfinale | |||
1. | "Let's Get Happy" | 38,0 | 1. |
2. | "Woran glaubst du?" | 31,6 | 2. |
3. | "Alles wird gut" | 30,4 | 3. |
Lou Sängerin Lou hat es mit dem Song, der ihrem Lebensmotto entspricht, in Kiel zum Sieg gebracht und damit alle Newcomer-Bands hinter sich gelassen. In Riga erreichte Lou den 12. Platz. Lou tritt mit Schlagerprogrammen auf und ist auch als Theaterschauspielerin tätig.
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Nationale VE "Countdown Grand Prix 2002" | |
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Datum | 22. Februar 2002 |
Ort | Kiel |
Halle | Ostseehalle |
Moderation | Axel Bulthaupt |
TV-Sender | Norddeutscher Rundfunk |
Wieder wurden die Titel der VE durch Kooperation mit den größten deutschen Plattenfirmen ausgewählt. 14 Interpret*innen traten an, und eine 15. lnterpretin, Isabel Soares, wurde durch ein Casting der BILD-Zeitung ausgewählt! Musikalisch reichte das Feld vom Schlager über Gospel und Soul bis zum Punk, es war also für fast jeden Musikgeschmack etwas dabei. Die bekanntesten Namen waren Joy Fleming, Ireen Sheer & Bernhard Brink, Nino de Angelo, die Weather Girls sowie die Kelly Family, die hoch favorisiert ins Rennen gingen.
Überraschend erfolgreich wurde die christliche Band Normal Generation, während die gecastete Newcomerin Isabel Soares mit einem Titel von Dieter Bohlen die in sie gesetzten Erwartungen nicht erfüllen konnte. Den Gewinner der VE ermittelten natürlich wieder die Fernsehzuschauer*innen per T-Vote Call. Es gab zwei Wertungsrunden, und nach einem atemberaubenden Finale stand schließlich die Siegerin fest: Corinna May mit dem Ralph-Siegel-Stück "I Can't Live Without Music", die damit ihre zweite Chance bekam und nach ihrer Disqualifikation 1999 endlich die deutschen Farben beim ESC vertreten durfte, dieses allerdings entgegen enormer Vorschusslorbeeren nur mit ganz bescheidenem Erfolg: Sie wurde in Tallinn Einundzwanzigste!
Als Pausenacts gab es wieder Modern Talking und die Ten Tenors aus Australien, die ein ESC-Medley brachten, außerdem die deutsche Gruppe Schiller & Isgaard mit einem ausgefallenem Musikprojekt.
Nur die drei erstplatzierten Songs sind bekannt gegeben worden. Die restlichen Plätze sind nicht offiziell bestätigt.
Finale | |||
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Startnr. | Interpret*in / Titel / Komp. / Text | % | Platz |
1. | Disco Brothers feat. Weather Girls "Get Up, Stand Up" Harald Reitinger, Uli Fischer | 13. | |
2. | Normal Generation "Hold On" Simon Veigel, Steve Waidelich, Judy Bailey | 12,0 | 3. |
3. | Nino de Angelo "Und wenn du lachst" Andreas Fahnert, Hartmut Krech, Mark Nissen | 9. | |
4. | Unity 2 "You Never Walk Alone" Klaus Dehr, Peter Voll, Eckhardt Horst | 14. | |
5. | Mundstuhl "Fleisch" Lars Niederreichholz, Ande Werner | 11. | |
6. | Isabel Soares "Will My Heart Survive" Dieter Bohlen | 6. | |
7. | Linda Carriere "Higher Ground" Ali Neander, Linda Carriere, Lisa Cash | 12. | |
8. | SPN-X "Bravo Punk" Alexander Muth | 8. | |
9. | Zarah "To Be Or Not To Be" Guido Craveiro, Johannes Kram, Michael Holm | 15. | |
10. | Ireen Sheer & Bernhard Brink "Es ist niemals zu spät" Michael Buschjahn, Jean-Pierre Valance, Bernhard Brink, Norbert Hammerschmid | 7. | |
11. | Kelly Family "I Wanna Be Loved" The Kelly Family | 4. | |
12. | Tuesdays "Du bist mein Weg" Gino Trovatello, Matthias Stingl | 10. | |
13. | Corinna May "I Can't Live Without Music" Ralph Siegel, Bernd Meinunger | 19,5 | 1. |
14. | Natalie "Don't Say Goodbye" Jan Löchel, Vincent Sorg | 5. | |
15. | Joy Fleming & Jambalaya "Joy To The World Jason Homan, Hans Steingen | 14,0 | 2. |
Superfinale | |||
1. | "Hold On" | 26,4 | 3. |
2. | "I Can't Live Without Music" | 41,1 | 1. |
3. | "Joy To The World" | 32,5 | 2. |
Corinna May Corinna May, von Geburt an blind, begann ihre Musikkarriere in einem Gospelchor. 1997 brachte sie ihr erstes Album heraus, hauptsächlich mit Jazztiteln. Bekannt wurde sie dann durch ihren Sieg bei der deutschen Vorentscheidung 1999 und der Disqualifikation. Im Jahr 2000 versuchte sie es erneut und wurde Zweite hinter Stefan Raab. Im dritten Anlauf erreichte sie schließlich die ESC-Teilnahme. Obwohl im Vorfeld sehr hoch gewettet, erreichte sie in Tallinn nur Platz 21. Danach blieben größere Erfolge mit weiteren Single-Veröffentlichungen aus. Sie konzentrierte sich dann mehr auf Live-Auftritte, hauptsächlich im Jazz-Bereich.
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Nationale VE "Countdown Grand Prix 2001" | |
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Datum | 2. März 2001 |
Ort | Hannover |
Halle | Preussag Arena |
Moderation | Axel Bulthaupt |
TV-Sender | Norddeutscher Rundfunk |
9,10 Millionen Fernsehzuschauer (27,43 Prozent Marktanteil) verfolgten aus der Preussag Arena in Hannover die deutsche Vorentscheidung zum ESC 2001. Es handelte sich hier um eine deutsch-schweizerische Co-Produktion mit zwölf Titeln, die durch deutsche Plattenfirmen eingebracht wurden, und einem dreizehnten Titel, den das Schweizer Fernsehen einbrachte. Der Grund für die schweizerische Beteiligung lag darin, dass die Schweiz im internationalen Finale 2001 aussetzen musste. Auch Österreich musste aussetzen. Ein Beteiligungsangebot wurde aber abgelehnt.
Axel Bulthaupt führte bereits zum vierten Mal durch die Sendung. In zwei Wahlgängen wurde der Sieger ermittelt. Aus 12 Titeln wählte das Publikum per Televoting die drei besten Lieder des Abends, und unter den drei Finalisten bestimmte noch einmal das Publikum über Sieg und Niederlage. Die Wahl fiel auf die 29-jährige Kölnerin und zweifache Mutter Tanja Hewer, alias Michelle. 36,6 % der Anrufer entschieden sich für das Lied "Wer Liebe lebt", komponiert von Gino Trovatello & Matthias Stingl, getextet von Eva Richter. Die deutsche ESC-Legende Joy Fleming belegte zusammen mit Lesley Bogaert und Brigitte Oelke, stellvertretend für das Schweizer Fernsehen, mit "Power of Trust" den zweiten Platz. Lied, Interpret*innen wie auch Garderobe wurden über eine Internetumfrage bestimmt.
Beinahe wäre Thomas Gottschalk mit einem Lied in der Vorentscheidung angetreten. Er hatte in seiner Sendung "Wetten dass?" die sog. Saalwette verloren und sein Wetteinsatz war die Teilnahme an der Vorentscheidung gewesen. Allerdings zog Gottschalk seine Teilnahme mit dem Lied "What Happened To Rock'n'Roll" nach erheblichen Protesten und Manipulationsvorwürfen zurück.
Die zwei umstrittensten Künstler des Abends, der Modemacher Rudolf Moshammer und der Ex Big Brother-Bewohner Zlatko gingen leer aus. Ca. 5600 Besucher - so viel wie nie zuvor - durften vor Ort das Musikereignis des Jahres live erleben. In der Pause präsentierten die Gruppe Rosenstolz und Marc Almond die neue CD "Total Eclipse". Die Formation "Bauhouse" verarbeitete den ESC zum ersten Live-DJ-VJ-Mix des deutschen Fernsehens. Die Gruppe Modern Talking wie auch die 14-jährige Millane Fernandez, als neue Blümchen gehandelt, traten ebenso in der Pause auf.
Nur die drei erstplatzierten Songs sind bekannt gegeben worden. Die Platzierung von R. Moshammer stammt aus der Sendung "Brisant". Die restliche Plätze und Zahlen sind nicht offiziell bestätigt.
Finale | |||
---|---|---|---|
Startnr. | Interpret*in / Titel / Komp. / Text | % | Platz |
1. | German Tenors "A Song For Our Friends" Ralph Siegel / Bernd Meinunger | 16,4 | 4. |
2. | Zwietracht & Rudolph Moshammer "Teil Freud und Leid" Wolfgang Köbele / Wolfgang Köbele & Hans Greiner | 2,28 | 10. |
3. | Soultans "Set Me Free" Tony Hendrik / K. van Haaren | 8. | |
4. | Michelle "Wer liebe lebt" Gino Trovatello & Matthias Stringl / Eva Richter | 22,2 | 1. |
5. | DJ Balloon "Techno Rocker" Markus Binapfl, Gordon Delay, Gerd Lehmkuhl, Oliver Goedicke, Oliver Lübbering | 2,8 | 9. |
6. | Tagträumer "Träumen und Hoffen" Mike Pro & Andy Jonas / Susanne Kemmel & Andy Jonas | 7. | |
7. | Illegal 2000 "Ich weiß es nicht" T. Lötzsch, F. Schlüter, Fred Sonnenschein, Jens Liebscher, C. Warkocz | 5. | |
8. | Lesley, Joy & Brigitte "Power of Trust" Bernd Klimpel | 22,1 | 2. |
9. | Zlatko "Einer für alle" Bob Arnz, Christoph Siemons | 3,7 | 6. |
10. | Wolf Maahn "Better Life" Wolf Maahn | 12. | |
11. | Kevin "Playin' On My Mind" Lutz Fahrenkrog-Petersen / Mary Applegate | 11. | |
12. | Lou & Band "Happy Birtday Party" Ralph Siegel / Bernd Meinunger | 18,0 | 3. |
Superfinale | |||
1. | "Wer liebe lebt" | 36,4 | 1. |
2. | "Power of Trust" | 34,7 | 2. |
3. | "Happy Birtday Party" | 28,7 | 3. |
Michelle Michelle wurde von Kristina Bach entdeckt und brachte 1993 ihre erste Single "Und heut' Nacht will ich tanzen" auf den Markt. 1994 wurde sie Zweite bei den deutschen Schlagerfestspielen mit "Silbermond und Sternenfeuer". 1997 erreichte sie bei der deutschen ESC-Vorentscheidung den dritten Platz mit "Im Auge des Orkans" und gewann im gleichen Jahr mit "Wie Flammen im Wind" die deuschen Schlagerfestspiele. Ein Schlaganfall 2003 und Depressionen unterbrachen ihre Karriere, zwischenzeitlich betrieb sie einen Hundesalon, kehrte aber wieder ins Musikgeschäft zurück. Nach einem Schwächeanfall während eines Konzertes 2007 erklärte sie das Ende ihrer Karriere als Michelle. Doch seit 2009 ist sie zurück und so erfolgreich wie eh und je.
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Der deutsche Schlager ist nicht tot...
...so die Botschaft der 29-jährigen frisch gekürten Vorentscheidungssiegerin Michelle bei der NDR- Pressekonferenz am 2. März in der Preussag-Arena. Michelle präsentierte sich überglücklich und wie immer sehr selbstbewusst den zahlreichen Fotografen und Journalisten.
„Wer Liebe lebt“ heißt unser Lied für den Eurovision Song Contest 2001 am 12. Mai in Kopenhagen.
Die Entscheidung war jedoch im Vergleich zu den letzten Jahren, als Zuschauer-Magneten wie Guildo Horn und Stefan Raab wahre „Erdrutsch“-Siege davon trugen, mehr als knapp ausgefallen. Laut Dr. Jürgen Meier-Beer (NDR) wurde dieses neue Wahlsystem eingeführt, um ein stabileres Ergebnis bei der Vorentscheidung zu erzielen und verlorene Zuschauerstimmen aufzufangen – man werde bei zukünftigen Vorentscheidungen weiter daran festhalten.
Trotz der hauchdünnen Niederlage des Schweizer Beitrags „Power Of Trust“ zeigte sich der Vertreter des Schweizer Fernsehens, Toni Wachter, beeindruckt und hocherfreut über den Erfolg des Schweizer Internet-Produkts: „Wir haben die Internet-User und Zuschauer aufgefordert, mitzuwirken, ihre Ideen einzubringen und ihre Wahl zu treffen – und es hat mehr als gut funktioniert!“ Meier-Beer bemerkte hierzu, man werde zwar an dem bisherigen Auswahlverfahren, das zur Zeit darin besteht, die führenden deutschen Plattenfirmen ihre Interpreten benennen zu lassen, grundsätzlich nicht rütteln, den Erfolg des Schweizer Auswahlverfahrens aber selbstverständlich bei zukünftigen Vorentscheidung nicht außer Acht lassen.
Ebenso griff er das während der Sendung geäußerte Angebot von Dieter Bohlen auf, mehr namhafte und bekannte Künstler zum ESC bzw. zur Vorentscheidung zu locken – hierauf werde man auf jeden Fall mit großem Interesse zurückkommen. Ferner zeigte sich der ESC-Verantwortliche des NDR begeistert von der Unterstützung und der Stimmung in der Preussag Arena und äußerte bereits die Hoffnung, dass ihm dieser Austragungsort auch 2002 wieder zur Verfügung gestellt werde.
Siegerin Michelle, die minutenlang in Siegerpose mit hochgestreckten Armen und Triumpf-Lächeln für die begeisterten Fotografen parat stand, zeigte sich an diesem Abend als eifrige Verfechterin des deutschen Schlagers: „Ich weiß, dass in der Presse viel geschrieben wurde über die Qualität der Lieder in diesem Jahr. Aber wie wir alle heute gesehen haben – der deutsche Schlager ist nicht tot“.
Michelles ganz persönlicher Lieblingssong in Hannover war „Träumen und Hoffen“ von der Gruppe Tagträumer. Darüber hinaus brach sie eine Lanze für Big-Brother-Star Zlatko, dem das Publikum an diesem Abend durch zahlreiche unüberhörbare Buh-Rufe seine Missbilligung ausgesprochen hatte und der entgegen aller Sieges-Zuversicht nicht einmal das Finale erreicht hatte.
„Es ist nie einfach für einen Künstler, da rauszugehen und zu singen ... – für Zlatko bedeutet das genauso einen Adrenalinstoß wie für mich ... – dass ein Künstler vom Publikum so behandelt wird, ist nicht fair!“
Auf die Frage, warum sie für die Teilnahme bei der Vorentscheidung ein anderes Produzenten-Team als üblich gewählt habe, sagte Michelle, dies habe überhaupt nichts mit der Beziehung zu ihrem bisherigen Produzenten zu tun. Man habe ihr „Wer liebe lebt“ angeboten, der Titel habe ihr so gut gefallen, dass sie zusagte.
Natürlich durfte die brennende Frage nach einer fremdsprachigen Version von „Wer liebe lebt“ an diesem Abend nicht fehlen. Michelles Statement hierzu: „Es ist durchaus denkbar, dass es fremdsprachige Versionen geben wird.“ In Kopenhagen – so betonte Michelle MEHRFACH – werde sie als Vertreterin Deutschlands und des deutschen Schlagers aber definitiv in Deutsch singen.
Dr. Meier-Beer bemerkte hierzu, man riete grundsätzlich den Künstlern bei einer Vorentscheidung dazu, den Titel genauso vorzustellen, wie er dann auch im internationalen Finale präsentiert werden würde, da zwischenzeitliche Änderungen bis zum ESC-Prix sich als sehr kompliziert erweisen könnten.
Auf die abschließende Frage, wie sie persönlich zur Zeit Liebe lebe – offensichtlich eine Anspielung auf die kürzliche Trennung von Mattias Reim – konterte Michelle: „Mein Leben sind meine Kinder – das ist meine Liebe!“
In Kopenhagen wolle Michelle mit dem olympischen Gedanken an den Start gehen: „Es ist schon ein Sieg für mich, dabei zu sein!“ Angst vor einer Niederlage kennt sie nicht: „Ein Titel muss ausgestrahlt werden und der Künstler muss voll hinter seinem Vortrag stehen“ Zweifelsohne hatte Michelle an diesem Abend die 5.600 Zuschauer in der Preussag Arena und viele Fernsehzuschauer spontan davon überzeugt, dass sie mit ihrer Ausstrahlung und ihrer tollen Stimme dieser Anforderung 100% gerecht wird.
Nationale VE "Countdown Grand Prix 2000" | |
---|---|
Datum | 18. Februar 2000 |
Ort | Bremen |
Halle | Stadthalle |
Moderation | Axel Bulthaupt |
TV-Sender | Norddeutscher Rundfunk |
Die deutsche Vorentscheidung am 18. Februar in der Stadthalle Bremen verlief ohne große Überraschungen. Stefan Raab ging aus einem hochkarätigen Wettbewerb erwartungsgemäß als Sieger hervor. Mit seiner eigenen Komposition "Wadde hadde dudde da?" konnte er 57,4 Prozent der Zuschauer überzeugen, die ihm die Vertretung Deutschlands beim internationalen Eurovision Song Contest am 13. Mai 2000 in der schwedischen Hauptstadt Stockholm anvertrauten.
Die Vorjahressiegerin und Mitfavoritin Corinna May - deren Siegertitel "Hör' den Kindern einfach zu" nachträglich disqualifiziert wurde - kam mit dem von Ralph Siegel komponierten Song "I Believe In God" auf den zweiten Platz. Die größte Überraschung des Abends gelang der Gruppe Kind of Blue, die mit dem eigenen Song "Bitter Blue" auf den dritten Rang kam. Der vierte Platz der Gruppe Knorkator mit ihrem Titel "Ick wer zun Schwein" sorgte für eine weitere Überraschung. Sogar in den Charts war die Gruppe auf Platz 75 zu finden, wie auch der Beitrag von Lotto King Karl, der es bis Platz 58 der TOP100 geschafft hat.Das Comeback von Fancy oder auch der Gruppe E-Rotik verlief glanzlos.
Nach Angaben der Münchener Abendzeitung belegte den letzten Platz Marcel und sein Schlager "Adios". An der T-Vote Abstimmung beteiligten sich 1,52 Millionen Zuschauer - eine Rekordzahl. Insgesamt sahen 7,87 Millionen Zuschauer das Spektakel aus Bremen, 800.000 mehr als vor zwei Jahren, als Guildo Horn gewann.
Es wurden wiederum nur die ersten drei Plätze bekanntgegeben, die Angaben über die übrigen Platzierungen stammen aus der Münchener Abendzeitung.
Finale | |||
---|---|---|---|
Startnr. | Interpret*in / Titel / Komp. / Text | % | Platz |
1. | E-Rotic "Queen of Light" David Brandes / Tom Fairchild | 6. | |
2. | Lotto King Karl & Die Barmbek Dream Boys fischering ROH "Fliegen" Carsten Pappe / Carsten Pappen & Gerrit Heesemann | 7. | |
3. | Marcel "Adios" Marcus Wolter | 11. | |
4. | Claudia Cane & Mother Bone "Free" Claudia & C. Cane | 10. | |
5. | David Kisitu "Du musst kein Model sein" David Kisitu | 9. | |
6. | Corinna May "I Believe In God" Ralph Siegel / John O´Flynn (Bernd Meinunger) | 14,2 | 2. |
7. | Knorkator "Ick wer zun Schwein" Alf Ator | 7,1 | 4. |
8. | Kind of Blue "Bitter Blue" Bernd Klimpel | 7,4 | 3. |
9. | Stefan Raab "Wadde hadde dudde da?" Stefan Raab | 57,4 | 1. |
10. | Goldrausch "Alles wird gut" Goldrausch / Goldrausch & F. Ramond | 8. | |
11. | Fancy "We Can Move a Mountain" Glass, H. Varzi & R. Tess | 5. |
Stefan Raab Stefan Raab begann seine Karriere 1990 mit Jingles und Spots für verschiedene TV-Formate, sowie für VIVA, wo er nach einem Casting jahrelang das Format VIVAVISION moderierte. In dieser Sendung machte er die Songs "Böörti Böörti Vogts" und "Hier kommt die Maus" zum 25. Jubiläum der "Sendung mit der Maus" zu Hits. 1997 schrieb er für Guildo Horn den ESC-Titel "Guildo hat euch lieb", bevor er dann 2000 selbst antrat und den fünften Platz erreichte. Auf ProSieben entwickelte er erfolgreiche eigene Shows wie "TV Total" und "Schlag den Raab". 2010 führte er Lena zum Sieg beim ESC in Oslo. Ende 2015 beendete er seine TV-Karriere.
|
46. Eurovision Song Contest - 12. Mai 2001 | |
---|---|
Halle | Parkenstadion |
Moderation | Natasja Crone & Søren Pilmark |
Pausen-Act | Aqua |
Wertung | Televoting - Die ersten zehn Titel bekommen jeweils die Punkte 12-10-8-7...3-2-1 |
Teilnehmer | 23 Länder |
Siegerland: Estland | |
Interpreten: Tanel Padar, Dave Benton & 2XL | |
Titel: "Everybody" | |
Musik: Ivar MustText: Maian-Anna Kärmas |
Finale | |||
---|---|---|---|
Platz Land | Punkte | Startnr. | |
1. | Estland Tanel Padar, Dave Benton & 2XL "Everybody" | 198 | 20 |
2. | Dänemark Rollo & King "Never Ever Let You Go" | 177 | 23 |
3. | Griechenland Antique "Die For You" | 147 | 22 |
4. | Frankreich Natasha St-Pier "Je n'ai que mon âme" | 142 | 14 |
5. | Schweden Friends "Listen To Your Heartbeat" | 100 | 7 |
6. | Spanien David Civera "Dile que la quiero" | 76 | 13 |
7. | Slowenien Nuša Derenda "Energy" | 70 | 17 |
8. | Deutschland Michelle "Wer Liebe lebt" | 66 | 19 |
9. | Malta Fabrizio Faniello "Another Summer Night" | 48 | 21 |
10. | Kroatien Vanna "Strings of My Heart" | 42 | 10 |
11. | Türkei Sedat Yüce "Sevgiliye son" | 41 | 15 |
12. | Russland Mumiy Troll "Lady Alpine Blue" | 37 | 6 |
13. | Litauen Skamp "You Got Style" | 35 | 8 |
14. | Bosnien & Herzegowina Nino "Hano" | 29 | 3 |
15. | Ver. Königreich Lindsay D. "No Dream Impossible" | 28 | 16 |
16. | Israel Tal Sondak "Ein davar" | 25 | 5 |
17. | Portugal MTM "Só ser feliz assim" | 18 | 11 |
18. | Lettland Arnis Mednis "Too Much" | 16 | 9 |
Niederlande Michelle "Out On My Own" | 16 | 1 | |
20. | Polen Piasek "2 Long" | 14 | 16 |
21. | Irland Gary O'Shaughnessy "Without Your Love" | 6 | 12 |
22. | Island Two Tricky "Angel" | 3 | 2 |
Norwegen Haldor Lægreid "On My Own" | 3 | 4 |
Der Eurovision Song Contest 2001 wurde eine Show der Superlative. Lange wurde über einen passenden Austragungsort gerätselt, und dann wurde entschieden: Das Parken-Fußballstadion in Kopenhagen sollte anlässlich dieses Mega-Events ein Dach bekommen und darunter sollten 38.000 Zuschauer Platz finden, eine Dimension, die alles an ESC-Statistiken in puncto Live-Zuschauerzahl weit übertraf. Als Ende November 2000 der Kartenvorverkauf startete, war das Parkenstadion innerhalb von einer Stunde ausverkauft! Es schien, als habe eine neue „Popularitäts-Ära“ für den Contest begonnen. Und obendrein hieß „Wonderful Copenhagen“ den ESC mit Königinnenwetter willkommen. Wochenend, Sonnenschein und ESC - was konnte da noch schiefgehen...
Bosnien & Herzegowina, Polen, Portugal, Slowenien, Litauen und Griechenland kehrten nach einem Jahr Zwangspause zurück, dafür mussten Rumänien, Schweiz, EJR Mazedonien, Finnland, Belgien, Österreich und Zypern aussetzen (s.u.).
Doch was wäre der ESC ohne seine Regeländerungen? Einei neue Qualifikationsregel sah von nun an vor, dass das Siegerland plus alle Länder, die beim aktuellen Wettbewerb Platz 2-15 belegen, für das kommende Jahr qualifiziert sein sollten. Ausgenommen hiervon blieben die sogenannten „Big Four“: Großbritannien, Spanien, Frankreich und Deutschland. Die übrigen Starterplätze sollten von den Ländern belegt werden, die im Jahr zuvor aussetzen mussten.
Die Moderatoren des Abends, Natasja Crone und Søren Pilmark, sprachen all ihre Texte in Reimform, was mitunter einer gewissen unfreiwilligen Komik nicht entbehrte.
Natasja Crone arbeitete nach ihrem Journalistikstudium zunächst bei einem Sportsender und moderierte dann verschiedene Events. NAch dem ESC übernahm siedie Moderatio aller drei Staffeln derCastingshow "Stjerne for en aften". Von 2006 bis 2008 war sie Nachrichtensprecherin. Außer Unterhaltungssendungen und Talkshows moderiert sie auch Berichte über das dänische Königshaus.
Søren Pilmark ist eigentlich Schauspieler und Musiker. 1983 gewann er die Goldene Rose von Montreux als Partner von Per Pallesen in der "Pallesen & Pilmark Show". Er ist außerdem ein talentierter Zauberer, wovon er während seiner Mdoeration eine kleine Kostprobe gab, auch wenn die Kameraführung dabei patzte. Er hat in über 40 überwiegend dänischen Filmen mitgewirkt und Mitglied eines Kabarett-Quartetts.
Startposition eins hatten die Niederländer gezogen und ihre Vertreterin, Michelle, machte es sich zunächst erst einmal auf der Bühne gemütlich und trug ihren Titel weitestgehend im Sitzen vor. Sie sang zwar „Out On My Own”, aber so ganz alleine wollte sie diesen Job dann doch nicht erledigen – zwei Background-Sängerinnen begleiteten sie auf ihrem “Alleingang”. Bei Platz 18 unter 23 Teilnehmern mussten sie wahrscheinlich am Ende der Show das Trösten übernehmen, denn dieser Titel war dem ESC-Publikum offensichtlich doch zu ruhig.
Ein ähnliches Los traf Two Tricky aus Island, ganze drei Punkte gab’s für den lockerleichten Schmusesong „Angel“. Aber die Eurovisions-Schutzengel steuerten lediglich einen Punkt aus Norwegen und zwei vom Gastgeber Dänemark dazu. Nachbar Norwegen durfte sich mit Island den Platz an der roten Laterne teilen, denn auch für Haldor Lægreids Ballade „On My Own“ gab es insgesamt nur drei Punkte aus Portugal. Island und Norwegen also gemeinsam auf Platz 22 – Alleingänge im Schmuserhythmus lagen offensichlich nicht im ESC-Trend anno 2001.
Ein bisschen mehr Pep brachten da schon die Beiträge aus Bosnien & Herzegowina und Israel ins Spiel: Nino aus Bosnien besang "Hano" und rettete seinem Land mit Platz 14 immerhin die Qualifikation für 2002, und Tal Sondak nahm alles sehr gelassen und meinte „Ein davar“ – zu deutsch „Macht nix“ – falls es denn mit dem ESC-Erfolg nichts werden sollte. Soviel Gelassenheit wurde von den Franzosen immerhin mit zehn Punkten belohnt und brachte Herrn Sondak letztendlich auf den 16. Platz.
Eine Gruppe mit dem exotischen Namen Mumiy Troll sollte für Russland die Nachfolge von Fräulein-Wunder Alsou antreten – hatte aber mit ihrer „Lady Alpine Blue“ einen recht schweren Stand, 37 Punkte reichten aber immerhin für Platz 12. Auch die Litauer setzten in Kopenhagen auf Ausgefallenes – aber bitte mit Stil: „You Got Style“ hieß ihr mit Rapeinlagen versetzter Song, gesungen von der Gruppe Skamp, der genau einen Platz hinter den Russen landete.
Schweden verließ sich in diesem Jahr auf Altbewährtes, nämlich auf seine ABBA-Revival in Form der vierköpfigen Gruppe Friends und ihrem Song „Listen To Your Heartbeat“. Auch 27 Jahre nach "Waterloo" war dieser Sound immer noch gut für einen Platz unter den ESC-Top Ten. Da spielten dann auch die Plagiatsvorwürfe keine Rolle mehr (Der Titel hat eine verblüffende Ähnlichkeit mit dem belgischen Beitrag von 1996).
So stark wie der 2000er Debütant Lettland in Stockholm ein Jahr zuvor eingestiegen war, so kläglich sollte er in Kopenhagen scheitern. Die Nachbarn Litauen und Estland bewahrten Arnis Mednis und seinen komödiantisch angehauchten Titel „Too Much“ mit jeweils acht Punkten davor, die rote ESC-Laterne nach Hause zu tragen. Platz 18 gemeinsam mit den Niederländern stellte die Teilnahme am ESC 2002 erst einmal in Frage ...“Too Much“ war nicht gefragt und „Too Long“ auch nicht, denn so hieß der Titel des polnischen Sängers Piasek, ein großer Schlagerstar in seiner Heimat. Sein Titel hatte nicht nur einen ähnlichen Namen, sondern passte auch in die gleiche Sound-Schublade, aber der Funke auf das europäische Publikum wollte auch hier nicht überspringen. 11 Punkte reichten nur für Platz 20.
Auf die Zahl 10 hatten sich in diesem Jahr die Kroaten eingefahren: Startnummer 10, zweimal zehn Punkte als höchste Bewertung aus der Türkei und aus Malta plus sieben Punkte aus Bosnien & Herzegowina und Griechenland, garniert mit fünf Punkten aus Slowenien und drei aus Deutschland brachten Vanna und ihre „Strings Of My Heart“ schließlich auf – wie könnte es anders sein – Platz zehn. Mit dieser wunderschönen Stimme hatten sich die Kroaten sicherlich mehr erhofft.
Männer-Duos lagen seit 2000 im Trend – so interpretierten offensichtlich die Portugiesen ihren ESC-Versuch anno 2001 und sandten das Duo MTM mit „Só sei ser feliz assim“ ins Rennen. Dennoch sollte Portugal – einer der Abonnenten auf die hinteren Ränge - mit Platz 17 auch dieses Jahr seinem „Unter ferner liefen“ Trend nicht entkommen können – einziger Trost: 12 Punkte aus Frankreich, dem Land mit dem höchsten Anteil portugiesischer Gastarbeiter in Europa!!!
Ganz im Gegensatz zu einem der Abonnenten auf den ESC-Sieg, nämlich Irland vertreten durch Gary O’Shaughnessy, welches seinem Siegestrend 2001 ganz und gar nicht gerecht werden sollte. „Without Your Love“ sollte sich für Gary bewahrheiten, denn die Liebe der Zuschauer für seinen Song konnte er überhaupt nicht gewinnen. Insgesamt sechs Punkte aus Portugal und vom Insel-Nachbarn UK bescherten dem ESC-Rekord-Siegerland Platz 21. Und es geschah, was viele ESC-Fans nicht fassen konnten: 2002 ein Eurovision Song Contest ohne Irland.
Im Vorjahr hing Spanien mit „Colgado de un sueño“ noch an dem Traum vom ESC-Sieg, 2001 sollten sie diesem Ziel ein wenig näher kommen. David Civera begeisterte die Zuschauer mit „Dile que la quiero“ (Sag ihr, dass ich sie liebe) und siehe da, der flotte Latino-Pop kam sehr gut an, besonders in Israel (12 Punkte). 76 Punkte reichten für Platz sechs.
Genau den umgekehrten Weg schlugen die Türken ein, sie überraschten 2000 mit einer tollen Mischung aus Orient- und Latino-Pop und schickten 2001 eine Ballade gesungen von Sedat Yüce ins Rennen. “Sevgiliye son“ rettete gerade noch mit Platz 11 die Qualifikation für 2002. Nachbar Griechenland half hierbei kräftig aus mit zehn Punkten.
Weiterer Mittelmeer-Latino-Pop kam aus Malta von Fabricio Faniello „Another Summer Night“, hatte jedoch nicht ganz die Wirkung wie der Titel aus Spanien und schaffte es gerade so in die Top Ten. Zum guten Schluss gab’s 12 Punkte vom Gastgeber Dänemark, letztendlich waren es 48 Punkte und Platz neun.
Das Mutterland des Chanson dagegen setzte auf Altbewährtes: „Je n’ai que mon âme“, ein wunderschönes Chanson gesungen von einer Gesangs- und Musical-erfahrenen jungen Dame namens Natasha St-Pier, die auf jeden Fall mehr zu bieten hatte als „nur“ ihre Seele, nämlich eine phantastische Stimme. Dreimal gab’s die Höchstpunktzahl aus Bosnien & Herzegowina, aus Russland und aus Portugal. Polen und Estland legten noch jeweils zehn Punkte oben drauf, und Natasha errang seit 1997 erstmals wieder eine Top Ten-Platzierung für Frankreich: Platz vier und 142 Punkte.
Toyotas werden zwar in Japan gebaut, dennoch machten sich dieses Jahr die Briten das Thema „Nichts ist unmöglich“ zu eigen. „No Dream Impossible“, gesungen von der jungen Lindsay D. (Dracass) sollte den Traum vom ESC -Triumph wahrmachen. Dieser endete jedoch bei einem enttäuschenden 15. Platz, denn die höchste, wenn auch mehrfach vergebene Punktzahl war die Drei, und nur mühsam kamen 28 Punkte für Lindsay zusammen.
Hätten EON oder Yellow Strom diesen ESC gesponsert, hätten sie zweifellos die slowenische Sängerin Nuša Derenda meistbietend zu ihrem Maskottchen ernannt. Nuša sang von dem, was sie am meisten ausstrahlte, nämlich von „Energy“, begleitet von Feuerwerk auf der Stadion-Bühne. Sie war der große Favorit des ESC 2001, dennoch reichten 70 Punkte leider „nur“ für Platz sieben. Die Höchstpunktzahl kam mit zehn Punkten vom Nachbarn Bosnien & Herzegowina.
Kopenhagen – 22:00h – Der Saal kocht und das Dekolletée hält! Und Michelle, die deutsche Vertreterin 2001, ihre Ausstrahlung und ihre tolle Stimme hielten ebenfalls, was sie bei der Vorentscheidung bereits versprochen hatten. Nach einigen umstrittenen Beiträgen sandte Deutschland mal wieder eine typische Schlager-Ballade ins Rennen, und siehe da – Der deutsche Schlager ist nicht tot! Michelle setzte mit Endplatzierung acht die Top Ten-Serie der deutschen ESC-Beiträge erfolgreich fort. Besonders die iberische Halbinsel mochte unseren Titel „Wer liebe lebt“, denn aus Spanien und Portugal gab es jeweils zehn Punkte.
ESC 2002 – Männerduo die Zweite. Die karibisch/estnische Mischung aus Dave Benton und Tanel Padar versuchten es locker lässig vom Hocker bzw. vom Teppich, denn sie sangen von Teppich Aufrollen und Tanzen im Wohnzimmer für Jedermann. „Everbody“ war ein lockerer Uptempo-Popsong, leichte Kost für jedermann und lud zum Tanzen vor dem ESC-Bildschirm ein. Und diese Einladung traf unmissverständlich ins Schwarze! Neunmal Höchstpunktzahl 12 , viermal zehn Punkte und eine Endpunktzahl von 198 Punkten bedeuteten den zweiten Außenseitersieg in Folge in der Geschichte des ESC. Dave und Tanel wussten kaum, wie ihnen geschah, und das estnische Fernsehen scheinbar ebenso, denn nun hieß es Ärmel hochkrempeln für den ESC 2002 in Tallinn.
Last but not least machten zwei große Favoriten ihrer Rolle alle Ehre: Griechenland trat an mit Antique und „Die For You“ und stand zum ersten Mal in seiner ESC Geschichte auf dem Siegertreppchen. 147 Punkte und Platz drei gab es nicht nur für den wahrscheinlich tiefsten Rückenausschnitt des Abends, sondern auch für einen klasse Popsong und eine tolle Darbietung. In Schweden und Spanien fand dieser Sound besonders guten Anklang und es gab die Höchtstzahl 12.
Einen unglaublichen Begeisterungssturm lösten natürlich Rollo & King aus dem Gastgeberland aus mit ihrem fetzigen „Never Ever Let You Go“. Sechsmal gab es 12 Punkte aus Israel, Norwegen, Kroatien, Irland, Deutschland und Estland. Fast wäre mit 177 Punkten der zweite Sieg in Folge geglückt. Am Ende fehlten jedoch 12 Punkte zwischen Estland und Dänemark.
Man durfte also sehr gespannt sein auf den ersten Eurovision Song Contest im ehemaligen Ostblock!
1. Michelle "Out On My Own" | M.: Dirk Jan Vermeij, | |
2.
"Angel" | M.: Einar Bárdason | |
3. Nino "Hano" | M. & T.: | |
4. Haldor Lægreid "On My Own" | M.: Ole Henrik Antonsen, | |
5. Tal Sondak "Ein davar" | M.: Yair Klinger | |
6. Mumiy Troll "Lady Alpine Blue" | M. & T.: | |
7. Friends "Listen To YourHeartbeat" | M. & T.: | |
8. Skamp "You Got Style" | M.: Victor Diavara | |
9. Arnis Mednis "Too Much" | M.: Arnis Mednis | |
10. Vanna "Strings of My Heart" | M.: Tonci Huljcić | |
11. MTM "Só sei ser feliz nassim" | M. & T.: | |
12. Irland Gary O'Shaughnessy "Without Your Love" | M. & T.: | |
13.
| M. & T.: | |
14. Natasha St-Pier "Je n'ai que mon âme" | M. & T.: | |
15.Türkei Sedat Yüce "Sevgiliye son" | M.: Semih Güneri | |
16.
| M. & T.: | |
17.Slowenien Nuša Derenda "Energy" | M.: Matjaž Vlašič | |
18.
| M.: Robert Chojnacki | |
19.
| M.: Gino Trovatello, | |
20.Estland | M.: Ivar Must | |
21.Malta Fabrizio Faniello "Another Summer Night" | M.: Paul Abela | |
22.Griechenland Antique "DIe For You" | M.: Nikos Terzis | |
23. Dänemark Rollo & King Never Ever Let You Go" | M.: Søren Poppe |
(Fotos der Teilnehmertabellen: © EBU / eurovision.tv)
45. Eurovision Song Contest - 13. Mai 2000 | |
---|---|
Halle | Globen |
Moderation | Kattis Åhlström & Anders Lundin |
Pausen-Act | Stockholmer Musiker untermalen eine Filmcollage aus Europa |
Wertung | Televoting - Die ersten zehn Titel bekommen jeweils die Punkte 12-10-8-7...3-2-1 |
Teilnehmer | 24 Länder |
Siegerland: Dänemark | |
Interpreten: Olsen Brothers | |
Titel: "Fly On The Wings Of Love" | |
Musik & Text: Jørgen Olsen |
Finale | |||
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Platz Land | Punkte | Startnr. | |
1. | Dänemark Olsen Brothers "Fly On The Wings of Love" | 195 | 14 |
2. | Russland Alsou "Solo" | 155 | 9 |
3. | Lettland Brainstorm "My Star" | 136 | 21 |
4. | Estland Ines "Once In a Lifetime" | 98 | 4 |
5. | Deutschland Stefan Raab "Wadde hadde dudde da?" | 96 | 15 |
6. | Irland Eamonn Toal "Millenium of Love" | 92 | 23 |
7. | Schweden Roger Pontaré "When Spirits Are Calling My Name" | 88 | 18 |
8. | Malta Claudette Pace "Desire" | 73 | 7 |
9. | Kroatien Goran Karan "Kada zaspu anđeli" | 70 | 17 |
10. | Türkei Pinar & The S.O.S. "Yorgunum anla" | 59 | 22 |
11. | Norwegen Charmed "My Heart Goes Boom" | 57 | 8 |
12. | Island Einar & Telma "Tell Me" | 45 | 12 |
13. | Niederlande Linda "No Goodbyes" | 40 | 2 |
14. | Österreich The Rounder Girls "All To You" | 34 | 24 |
15. | EJR Mazedonien XXL "100% te ljubam" | 29 | 19 |
16. | Ver. Königreich Nicki French "Don't Play That Song Again" | 28 | 3 |
17. | Rumänien Taxi "The Moon" | 25 | 6 |
18. | Spanien Serafin Zubiri "Colgado en un sueño" | 18 | 18 |
Finnland Nina Åström "A Little Bit" | 18 | 20 | |
20. | Schweiz Jane Bogaert "La vita cos'è" | 14 | 16 |
21. | Zypern Voice "Nomica" | 8 | 11 |
22. | Israel Ping Pong "Sa'me 'akh - Be Happy" | 7 | 1 |
23. | Frankreich Sofia Mestari "On aura le ciel" | 5 | 5 |
24. | Belgien Nathalie Sorce "Envie de vivre" | 2 | 10 |
Zum vierten Mal nach 1975, 1985, 1992 kam nun der Eurovision Song Contest ins Königreich Schweden und zum zweiten Mal nach Stockholm. Austragungsort war die gigantische, 1989 eingeweihte Globen Arena, die zu diesem Ereignis bis zu 10.000 Zuschauer fassen sollte – welche sich auch mit großer Begeisterung einfanden. Die Bühne erstrahlte in einem aufwändig geometrischen Design, welches jeweils den Bühnenauftritten mit fahrbaren LED-Wänden angepasst wurde. Garniert war das Ganze mit dem großen Leucht-Kussmund aus dem Logo des Jahres 2000. Eine junge Tänzerin in weißem Gewand erschien nach dem Vorspann im Spotlight auf der Bühne und hieß das gesamte Publikum willkommen mit einem herzhaften „Welcome Europe!“. Donnernder Applaus in der Globen Arena – die Show konnte beginnen!
24 Länder nahmen teil, Polen, Portugal, Slowenien, Litauen, Rumänien, Ungarn und Bosnien & Herzegowina mussten wegen ihres schlechten Durchnittsergebisses der letzten fünf Jahre aussetzen. Griechenland hätte teilnehmen dürfen, setze aber ebenfalls aus. Auch die Slowakische Republik hatte kein Interesse (s.u.). Lettland gab seinen Einstand und landete direkt auf dem dritten Platz!
Die Niederlande mussten auf die Backup-Jury zurückgreifen, da wegen des Explosionsunglücks in einer Feuerwerksfabrik in Enschede am Abend der ESC nicht vollständig im niederländischen TV ausgestrahlt worden war.
Erstmals wurde der ESC im Internet übertragen und erstmals erschien auch eine offizielle CD mit allen 24 Titeln..
Die Moderatoren des Abends, Kattis Åhlström und Anders Lundin, gaben sich eher einstudiert komödiantisch.
Kattis Åhlström moderierte in den 1990 Jahren eine Jugendsendung im schwedischen Fernsehen und andere Unterhaltungssendungen. Seit 2006 war sie Chefredakteurin einer Wochenzeitschrift und ab 2009 hatte sie eine eigene Talkshow beim Sender TV4 Plus.
Anders Lundin war zunächst Radiomoderator und moderierte dann beim schwedischen Fernsehen die Reality-Show "Expedition Robinson". Von 2003 bis 2010 moderierte er die Sommer-Show "Allsång på Skansen ".
Eröffnet wurde der ESC 2000 von der Gruppe Ping Pong aus Israel. Um ihren Song „Sa'me'akh“ (Be Happy), den sie in Englisch vortrugen, hatte es im Vorfeld viel Wirbel gegeben, da die vier Sänger/innen auf der Bühne israelische und syrische Fahnen zugleich schwingen wollten, und weil es in Israel Kontroversen gab, ob der Song qualitativ einem europaweiten Song Contest gewachsen wäre ...? Das Live-Publikum ließ sich von der Devise „Be Happy“ zwar gern anstecken, die Zuschauer an den Fernsehschirmen jedoch weniger: Sechs Punkte aus Frankreich und ein Punkt aus Mazedonien brachten einen eher unglücklichen 22. Platz.
Eine mindestens genauso große Enttäuschung musste Linda aus den Niederlanden hinnehmen. Gäbe es beim ESC wie im Eiskunstlauf B-Noten für den künstlerischen Wert, hätte sie sicherlich den Preis für die aufwändigste und witzigste Bühnenshow gewonnen. Sie versteckte zu Beginn ihrer Vorstellung ihre Background-Sänger unter einem langen breiten schwarz-weißen Lackledermantel, den sie nach einigen Sekunden abwarf und dann ihren fetzigen Song „No Goodbyes“ in einem knackigen glitzernden Kleid Marke „Karneval in Rio“ vortrug. „No Goodbyes“ kombiniert mit Lindas toller Soul-Stimme war zweifellos einer der großen Favoriten, sollte sich aber dann mit Platz 13 zufrieden geben müssen. Am spendabelsten waren die Israelis und natürlich Nachbar Belgien, die mit jeweils acht Punkten zum Gesamtergebnis von 40 Punkten beitrugen.
Die junge Ines aus Estland wollte einmal im Leben etwas Besonderes tun, und dachte dabei sicher daran, wie schön es wäre, den ESC einmal nach Estland zu holen. Dieser Wunsch ging leider nicht in Erfüllung, aber „Once In A Lifetime“ wurde dennoch seiner Favoriten-Rolle gerecht. 98 Punkte brachten sie auf Platz vier, die höchste Punktzahl zehn kam vom Nachbarn Lettland.
Claudette Pace aus Malta sang zwar in ihrem Lied vom Verlangen nach ihrem Liebsten, dachte aber bei dem Titel „Desire“ sicher auch an einen der vorderen Plätze. Der flotte Reggae-Pop Titel schaffte es aber nur bis ins Mittelfeld auf Platz acht mit 78 Punkten. Nur vier Länder (Frankreich, Island, Schweiz, Finnland) gaben der in Berlin lebenden Claudette keine Punkte.
Das „Fräuleinwunder“ dieses ESC kam sicherlich aus Russland und nannte sich Alsou. Sie trug ihren Titel „Solo“ in Englisch und im amerikanischen Stil vor. Ihr Titel war von Amerikanern produziert worden, und das kam in Europa an. Vier Mal gab’s die Höchstpunktzahl 12 aus Frankreich, Rumänien, Zypern und Kroatien. 155 Punkte reichten zu Platz zwei, und das war sicherlich mehr als Russland sich je in einem ESC-Wettbewerb erträumt hatte. Die russische Delegation protestierte später - erfolglos - gegen den Sieg Dänemarks, da die Olsen Brothers verbotenerweise eine Vovoder im Backing-Tape benutzt hätten.
Natalie Sorce aus Belgien sang von der Lust zu Leben „Envie de vivre“, wobei allerdings ihre Stimme nicht immer ganz den Ton treffen sollte, und das schallte dann offensichtlich durch ganz Europa. Zwei Gnadenpunkte gab es aus Mazedonien, und das bedeutete: Aussetzen 2001. Dieses Schicksal sollte auch die beiden darauffolgenden Starterländer ereilen. Das Duo Voice mit Alex Panayi (ESC 1995) aus Zypern lieferte mit „Nomiza“ - in der Landessprache gesungen - zwar eine sehr stimmenstarke Vorstellung, verstanden wurde sie aber wohl nur bei den Zuschauern in Rumänien, Kroatien und Mazedonien, und so kam man insgesamt nur auf Platz 21. Einar & Telma aus Island hätten sicherlich auch gerne den Grund gewusst, warum ihr „Tell Me“ nicht mehr als 45 Punkte bekam und damit Platz 12 erreichte. Als Trost gab es aber immerhin 12 Punkte aus Dänemark.
Wäre Spanien nicht von der allgemeinen Qualifikationsregel ausgeschlossen, hätte sicherlich auch den ESC-erfahrenen Serafin Zubiri dieses Schicksal ereilt. Er hing an einem Traum – bestimmt auch an dem Traum, zu gewinnen – aber „Colgado de un sueño“ schaffte es nur auf Platz 18, einziger Trost: zehn Punkte aus Zypern.
Die dänischen Vertreter, die Olsen Brothers, gehörten in ihrem Heimatland schon seit Jahrzehnten zum festen Inventar der Musikszene und wollten eigentlich schon die Gitarren an den Nagel hängen. Im Interview auf WDR4 am Nachmittag des ESC-Samstags hieß es „Wir wollen einfach eine schöne Vorstellung geben und dann mal schauen, was passiert.“ Dass diese Vorstellung das Publikum dazu verleiten würde, mit Taschenlampen zu winken, und dass die Zuschauer in ganz Europa so begeistert reagieren würden auf diese lockere Darbietung eines Songs über die Liebe zu einer reiferen Frau – damit hatte niemand gerechnet. Acht Mal gab es die Höchst-Punktzahl und sieben Mal zehn Punkte. So zeichnete sich bereits nach den ersten sechs bis sieben Punktevergaben ab, wer dieses Jahr wahrscheinlich die Trophäe exportieren würde. 195 Punkte lautete das Endergebnis für das kleine Königreich Dänemark. „Fly On The Wings Of Love“ siegte mit satten 40 Punktn Vorsprung vor „Solo“ aus Russland. Ein grandioses Comeback für die „Oldies“ des Wettbewerbs: Jørgen und Niels Olsen. Nach 37 Jahren sollte der ESC mal wieder nach Kopenhagen zurückkehren.
Dass die Schweden Tierfreunde sind, bewiesen sie mit der Begrüßung des nächsten Teilnehmers, denn der sang – wie er es selbst beschrieb – in der Hundesprache. Stefan Raab hatte die deutsche Vorentscheidung konkurrenzlos mit „Wadde hadde dudde da?“ gewonnen - einem Stimmungsmacher im amerikanischen Stil. Man merkte Stefan die Nervosität an, aber ein „Versinger“ wäre bei diesem Text wahrscheinlich sowieso nicht aufgefallen, und Stefan wäre nicht Profi, wenn er auch diesen Auftritt nicht bravourös gemeistert hätte. Platz fünf für Stefan und immerhin drei Mal die Höchstpunktzahl aus Estland, der Schweiz und – man höre und staune, denn darauf war sicherlich auch Stefan besonders stolz – vom ESC-Erzrivalen Österreich. Sogar die österreichische Sprecherin konnte nicht umhin, dem gelernten Metzger dazu zu gratulieren.
Nach diesen beiden stimmungsvollen Darbietungen hatte es Jane Bogaert aus der Schweiz sehr schwer. Mit prominenten Background in der Person von Al Bano und einer tollen Stimme trug sie ihre Ballade „La vita cos'è“ überzeugend vor, musste sich aber mit Platz 20 zufrieden geben und konnte damit für die Schweiz leider nicht die Qualifikation für 2001 retten.
Der Publikumsliebling des Abends hieß eindeutig Roger Pontaré aus Schweden. Das schwedische Publikum hing an seinem Song „When Spirits Are Calling My Name“ und an seiner Bühnenshow mit Feuer und Indianermasken. Roger selbst trat in einer Art Häuptlingskostüm auf und überzeugte mit seinem Lied über die Minderheiten. Die Gastgeber landeten somit auf Platz sieben.
Die vier Mädels der Gruppe XXL aus Mazedonien sangen über hundertprozentige Liebe. Hätten sie auch zu 100 Prozent den Ton getroffen, hätte es vielleicht für die Qualifikation für 2001 reichen können. Trotz der zehn Punkte jeweils aus Rumänien und Kroatien reichte es nur für Platz 15 und Mazedonien sollte 2001 nicht dabei sein. Ein bisschen mehr - „A little Bit“ an Punkten hätten dann vielleicht auch den Finnen für 2001 gereicht. Nina Åström konnte das Publikum aber mit ihrer ruhigen Ballade leider nicht überzeugen und erreichte nur Platz 18.
Der Publikumsliebling Nr. 2 und die Shooting Stars des Abends kamen aus der Neu-Einsteiger Nation Lettland: Brainstorm und ihr Song „My Star“, der im Stil von Fools Gardens „Lemon Tree“ geschrieben war. Der charismatische Sänger der Gruppe, Renars Kaupers, brach mit seiner Ausstrahlung und seinem selbst produzierten Song die Herzen des ESC-Publikums in wenigen Sekunden. Lettland erhielt immerhin vier Mal die Höchstpunktzahl von den Nachbarn Estland und Finnland sowie aus Norwegen und Belgien. Mit 135 Punkten waren sie schließlich die Dritten auf dem Treppchen.
Eine sehr gelungene Mischung aus Orient- und Latinopop zeigten Pinar & The S.O.S. aus der Türkei. Erstmals sang eine türkische Gruppe sogar einen Teil in Englisch, und dafür wurden sie mit Platz zehn belohnt, Frankreich und die Niederlande honorierten diesen Titel sogar mit der Höchstpunktzahl 12.
Alles in allem ein sehr starker Jahrgang für die osteuropäischen Länder: 2. Russland, 3. Lettland, 4. Estland, 9. Kroatien. Man durfte also gespannt sein, was der Osten in den kommenden Jahren zu bieten haben würde. Der Sieg der Olsen Brothers war sicherlich eine Überraschung, aber auch dafür war der ESC ja schon immer gut. Und man durfte noch gespannter sein, auf das, was die Dänen ein Jahr später aus Europas größter Musikshow machen würden...
1. Ping Pong "Sa'me 'akh - | M. & T.: | |
2. Linda "No Goodbyes" | M.: Ellert Driessen | |
3. Nicky French "Don't Play That | M. & T.: | |
4. Ines "Once In a Lifetime" | M.: Pearu Paulus, | |
5.
Sofia Mestari "On aura le ciel" | M.: Pierre Legay | |
6. Taxi "The Moon" | M. & T.: TaxiPrimoz Peterca | |
7.
Claudette Pace "Desire" | M.: Philipp Vella | |
8.
Charmed "My Heart Goes Boom" | M.: Morten Hendriksen | |
9. Alsou "Solo" | M. & T.: | |
10.
Nathalie Sorce "Envie de vivre" | M. & T.: | |
11. Voice "Nomica" | M. & T.: | |
12. Einar & Telmo "Tell Me" | M.: Oggi | |
13.
| M. & T.: | |
14. Olsen Brothers "Fly On The Wingsof Love" | M. & T.: | |
15.Deutschland Stefan Raab "Wadde hadde*dudde da?" | M. & T.: | |
16. Jane Bogaert "La vita cos'é" | M.: Bernie Staub | |
17.Kroatien Goran Karan "Kada zaspu anđeli" | M.: Zdenko Runjić | |
18. Roger Pontaré "When Spirits AreCalling My Name" | M. & T.: | |
19. XXL "100% te ljubam" | M.: Dragan | |
20.Finnland Nina Åström "A Little Bit" | M.: Luca Genta | |
21.Lettland Brainstorm "My Star" | M. & T.: | |
22.Türkei Pinar & The SOS "Yorgunum anla" | M.: Sühan Ayhan | |
23. Irland Eammon Toal "Millenium of Love" | M. & T.: | |
24.Österreich The Rounder Girls "All To You" | M. & T.: |
(Fotos der Teilnehmertabellen: © ECG e. V. / M. Sonneck)
Nationale VE "Countdown Grand Prix 1999" | |
---|---|
Datum | 12. März 1999 |
Ort | Bremen |
Halle | Stadthalle |
Moderation | Axel Bulthaupt & Sandra Studer |
TV-Sender | Norddeutscher Rundfunk |
Auch in diesem Jahr wurden alle elf Interpret*innen von ihren Plattenfirmen nominiert. Nach dem großen Rummel um Guildo Horn ging das ganze Spektakel in diesem Jahr erst einmal etwas ruhiger über die Bühne. Die bekannten Künstler*innen scheuten sich auch nicht mehr, sich an so einem Wettbewerb zu beteiligen. Neben Patrick Lindner wurde auch Matthias Reim für das Finale angemeldet. Er zog jedoch seinen Beitrag "Verdammt ich lieb dich - immer noch" zurück, ohne Bekanntgabe von Gründen. Durch die Abschaffung der Sprachregelung wurden auch Titel in anderen Sprachen, überwiegend in Englisch, zugelassen. Die deutschsprachigen Lieder waren jedoch in der Überzahl (6 von insgesamt 11 Titeln).
Axel Bulthaupt bekam Unterstützung von seiner Schweizer Kollegin Sandra Studer, die 1991 unter den Namen Sandra Simó für die Schweiz beim ESC in Rom ins Rennen ging und Fünfte wurde. Das Schweizer Fernsehen entsandte sogar einen eigenen Beitrag nach Bremen, auf Einladung der ARD. Da die Schweiz in dem Jahr aussetzen musste, war es doch eine schöne Geste und sorgte für mehr Spannung. Im Fall eines Sieges hätte der Titel "Bye, Bye Bar" disqualifiziert werden müssen, weil der Titel offiziell als Schweizer Beitrag in Bremen ins Rennen ging. Disqualifiziert wurde auf jeden Fall der Titel der Siegerin der Bild-Zeitung, Jeanette Biedermann, da er erhebliche Ähnlichkeiten mit dem Jam & Spoon-Titel "Caleidoscope Sky" aufwies.
5,7 Millionen verfolgten dieses Jahr am Fernsehschirm den Wettbewerb. Über T-Vote-Call wurden 681.000 Anrufe registriert. Ca. 33 Prozent der Anrufer sorgten für ein überraschendes Ergebnis. Denn die Wahl fiel auf die 28-jährige Bremerin Corinna May und ihren Titel "Hör' den Kindern einfach zu". Corinna May, von Geburt an blind, konnte ihr Glück nicht fassen. Sie war auch die Favoritin der Internetauswertung. Die stimmgewaltige Sängerin durfte jedoch nicht nach Jerusalem fahren. Denn am Dienstag nach dem nationalen Finale wurde ihr Siegertitel disqualifiziert, da der Komponist Frank Zumbroich das Lied schon 1997 als Promo-CD (gerade einmal 500 Exemplare) mit seiner eigenen Band Number Nine in der englischen Fassung "Where Have All The Good Times Gone" veröffentlicht hatte.
So kam die von Ralph Siegel zusammengeführte türkische Gruppe Sürpriz zum Zuge. Nur, bei dem Titel "Reise nach Jerusalem" handelte sich auch nicht um etwas Neues. Denn ein ähnlich klingender Song erschien 1984 unter den Titel "Wohin geht die Reise" als B-Seite der Single des Vorentscheidungstitels von Harmony Four "Tingel Tangel Mann", komponiert von Ralph Siegel. Nach vielen Kontroversen wurde die Teilnahme der Gruppe Süpriz erst nach Ablauf der Anmeldefrist bestätigt. Eine unabhängige Jury, bestehend aus Mitgliedern der EBU in Genf und dem israelischen Fernsehen, erklärte den Titel für neu, obwohl beide Songs deutliche Ähnlichkeiten hätten. Der Song enthalte viele eigene Merkmale. Süpriz wurden in Jerusalem Dritte!
Jeanette Biedermann stürmte ca. zwei Jahre später mit "Go Back" die Charts und spielte in der RTL-Serie "Gute Zeiten, schlechte Zeiten". Naima hatte auch einige Achtungserfolge.
Es wurden wiederum nur die ersten drei Plätze bekanntgegeben, die Angaben über die übrigen Platzierungen sind inoffiziell.
Finale | |||
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Startnr. | Interpret*in / Titel / Komp. / Text | % | Platz |
1. | Jeanette Biedermann "Das tut unheimlich weh" Andreas Bärtels, Rick Rossi / Kristina Bach Label: Polydor/BILD | 12,2 | 4. |
2. | Carol Bee "Lover Boy" Candy de Rouge / de Rouge, C.Bee Label: Columbia/Sony | 8. | |
3. | Patrick Lindner "Ein bisschen Sonne, ein bisschen Regen" Alfons Weindorf / Bernd Meinunger Label: BMG Ariola | 9. | |
4. | Megasüß "Ich habe meine Tage" Windsor Robinson, Jürgen Magdziak, C. Funke Label: EMI | 7. | |
5. | Sürpriz "Reise nach Jerusalem / Kudüs´e seyahat" Ralph Siegel / Bernd Meinunger Label: Jupiter | 16,2 | 2. |
6. | Elvin "Heaven" Andreas Linse, Eric Brodka Label: WEA | 5. | |
7. | Corinna May "Hör' den Kindern einfach zu" Frank Zumbroich Label: Universal | 32,6 | 1. |
8. | Naima "Itsy Bitsy Spider" Ol. Göddecke, Alexander Seidl, Robert Parr Label: Mercury | 11. | |
9. | Michael von der Heide "Bye Bye Bar" Thomas Fessler, Jeannot Steck, Micha Lewinsky / Micha Lewinsky Label: BMG Schweiz / DRS | 6. | |
10. | Wind "Lost In Love" Norbert Beyerl / Werner Schüller Label: Koch International | 10. | |
11. | Cathrin "Together We're Strong" Hermann Weindorf / Peter Bischof-Fallenstein Label: Intercord | 15,9 | 3. |
Sürpriz Die Gruppe Sürpriz bestand aus sechs in Deutschland geborenen und aufgewachsenen Türken (Cihan Özden, Deniz Filizmen, Yasemin Akkar, Filiz Zeynop, Bülent Ural und Savas Ucar ) Sie sangen den Titel in Deutsch und Türkisch. Beim internationalen Finale in Jerusalem belegte die Gruppe überraschend den dritten Platz. Die Formation wurde extra für den Wettbewerb von Ralph Siegel zusammengestellt. Der ESC-Beitrag schaffte nicht den Sprung in den Charts, und die Gruppe geriet in Vergessenheit. Dagegen konnte Corinna May mit ihrem disqualifizierten Song erste Charterfolge feiern.
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44. Eurovision Song Contest - 29. Mai 1999 | |
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Halle | Usshishkin Hall of the International Convention Centre |
Moderation | Yigal Ravid, Dafna Dekel & Sigal Shahamon |
Pausen-Act | Dana International mit "Free" |
Wertung | Televoting - Die ersten zehn Titel bekommen jeweils die Punkte 12-10-8-7...3-2-1 |
Teilnehmer | 23 Länder |
Siegerland: Schweden | |
Interpretin: Charlotte Nilsson | |
Titel: "Take Me To Your Heaven" | |
Musik: Lars "Dille" Diedricson Text: Gert Lengstrand |
Finale | |||
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Platz Land | Punkte | Startnr. | |
1. | Schweden Charlotte Nilsson "Take Me To Your Heaven" | 163 | 15 |
2. | Island Selma "All Out of Luck" | 146 | 13 |
3. | Deutschland Sürpriz "Reise nach Jerusalem / Kudüs’e seyahat" | 140 | 21 |
4. | Kroatien Doris "Marija Magdalena" | 79* | 18 |
5. | Israel Eden "Happy Birthday" | 93 | 19 |
6. | Estland Evelin Samuel & Camille "Diamond of The Night" | 90 | 23 |
7. | Bosnien & Herzegowina Dino & Béatrice "Putnici" | 86 | 22 |
8. | Dänemark Trine Jepsen & Michael Teschl "This Time I Mean It" | 71 | 9 |
Niederlande Marlayne "One Good Reason" | 71 | 11 | |
10. | Österreich Bobbie Singer "Reflection" | 65 | 18 |
11. | Slowenien Darja Švajger "For a Thousand Years" | 50 | 6 |
12. | Belgien Vanessa Chinitor "Like The Wind" | 38 | 2 |
Ver. Königreich Precious "Say It Again" | 38 | 5 | |
14. | Norwegen Van Eijk "Living My Life Without You" | 35 | 8 |
15. | Malta Times Three "Believe 'n Peace" | 32 | 20 |
16. | Türkei Tuğba Önal & Grup Mistik "Dön artik" | 21 | 7 |
17. | Irland The Mullans "When You Need Me" | 18 | 17 |
18. | Polen Mietek Szcześniak "Przytul mnie mocno" | 17 | 12 |
19. | Frankreich Nayah "Je veux donner ma voix" | 14 | 10 |
20. | Litauen Aistė "Strazdas" | 13 | 1 |
21. | Portugal Rui Bandeira "Come tudo começou" | 12 | 16 |
22. | Zypern Marlain "Tha'ne erotas" | 2 | 14 |
23. | Spanien Lydia "No quiero escuchar" | 1 | 3 |
* Kroatien: Nachträglich wurden Kroatien von der EBU 33 Prozent der Punkte (=39 Punkte) aberkannt, weil beim kroatischen Beitrag entgegen den neuen Regeln auf dem Halbplayback-Band Background-Stimmen zu hören waren. An der Platzierung änderte diese "Bestrafung" nichts, lediglich der Durchschnittswert für die Berechnung der Qualifikation für 2000 sank entsprechend für Kroatien.
Es war der Beginn einer neuen von der EBU erlassenen Sprachregelung, die am 29. Mai 1999 – dem spätesten ESC-Datum in der Geschichte des Wettbewerbs - im Israeli Conference Center (ICC) von Jerusalem in Kraft treten sollte: Jedes Land konnte die Sprache seines Vortrages frei wählen, es war nicht länger vorgeschrieben, in der eigenen Landessprache zu singen. Abgesehen von den ohnehin englischsprachigen Ländern Großbritannien, Irland und Malta sangen zehn weitere von den insgesamt 23 Teilnehmerländern (zumindest teilweise) in Englisch: Belgien, Slowenien, Norwegen, Dänemark, Niederlande, Island, Schweden, Österreich, Israel und Estland. Bosnien & Herzegowina wählte eine Mixtur aus der eigenen Sprache und Französisch, noch übertroffen von Deutschland, wo sich Starduo Siegel/Meinunger noch einen bunteren Mischmasch ausdachten.Lettland hatte teilnehmen wollen, sagte aber im letzten Moment ab, so dass Ungarn die Möglichkeit der Teilnahme angeboten wurde, was jedoch ablehnte. So bekam Portugal die Chance. Aussetzen mussten wegen der schlechten Durchschnittsergebnisse der letzrten fünf Jahre: Finnland, Griechenland, EJR Mazedonien, Rumänien und die Schweiz.
Die EBU beschloss in diesem Jahr die sog. "BIG Four"-Regel, was bedeutete, dass die vier größten Beitragszahler der EBU, Deutschland, Frankreich, Spanien und das Ver. Königreich ab 2000 automatisch für das Finale qualifiziert sein sollten.
Und noch eine Neuerung gab es ab diesem Jahrgang: Das Orchester war abgeschafft!
Im Moderatoren-Trio Dafna Dekel, Sigal Shahamon, Yigal Ravid befand sich eine bereits ESC-erfahrene Gastgeberin:
Dafna Dekel, die Israel 1992 in Malmö mit „Ze rak sport“ vertreten und einen beachtlichen sechsten Platz belegt hatte. Sie brachte es auf den Punkt, was es heißt, für sein Land beim ESC anzutreten:
„Es ist nicht einfach, da raus zu gehen und zu wissen, dass dein ganzes Land dir zusieht und darauf hofft, das du nicht weniger als Platz eins nach Hause bringst, während Hunderttausende genau das gleiche tun, aber für jemand anderen!“
Sigal Shahamon war ursprünglich war Tänzerin und Model, später Moderatorin beim israelischen Fernsehen (u.a. "Glücksrad").
Yigal Ravid kam nach seinem Politikstudium als Nachrichtensprecher zum israelischen Radio, wo er auch eine Musiksendung moderierte. Drei Jahre lang war er Korrespondent in den USA, danach dann Nachrichtensprecher beim Fernsehen.
Die Drei stießen in einem Interval-Act mit dem Publikum an unter dem Motto "L'Chaim" - "Auf das Leben".
Ehrengäste im Publikum, die nicht fehlen durften, waren die Siegerin von 1979 Gali Atari und Izhar Cohen, der 1978 zum ersten Mal die Israelis zum Sieg führte. Vorjahressiegerin Dana International sollte später dazustoßen.
Der Begrüßungssong hieß in diesem Jahr „Strazdas“, stammte aus Litauen, welches nach 1994 zum zweiten Mal an den Start ging und von der jungen Sängerin Aistė Smilgeviciute vertreten wurde. Diese vermittelte mit ihrem sportlichen Outfit den Zuschauern allerdings das Gefühl, es handle sich hier nicht um einen Song Contest, sondern eher um die Europameisterschaft im Aerobic. Was ihre Stimme anging, konnte sie auf jeden Fall mithalten, ihr Lied schaffte es aber mit insgesamt 13 Punkten nur auf Platz 20.
Weniger sportlich, dafür aber eher den Eindruck erweckend, sie hätte bereits ihre Gute-Nacht-Garderobe angelegt, präsentierte sich die Spanierin Lydia. Ihrem Titel „No quiero escuchar“ (Ich will es nicht hören) zufolge, könnte man jetzt sagen „Wer nicht hören will, muss fühlen“ und zwar die Ignoranz der Zuschauer, denn Spanien erhielt nur einen Gnadenpunkt aus Kroatien und stand somit unter der roten Laterne des ESC-Jahres 1999.
Kroatien präsentierte sich dafür um so stärker mit Doris Dragovic und ihrem Titel „Marija Magdalena“, einem Midtempo-Song, vorgetragen mit einer kräftigen Stimme und von einer echten Powerfrau, die Kroatien im Vergleich zum Vorjahr einen Platz weiter nach vorne beförderte, 118 Punkte und damit Platz vier. Für Doris war es bereit nach 1986 ihre zweite Teilnahme. Nachträglich wurden Kroatien von der EBU dann aber 33 Prozent der Punkte (=39 Punkte) aberkannt, weil beim kroatischen Beitrag entgegen den neuen Regeln auf dem Halbplayback-Band Background-Stimmen zu hören waren. An der Platzierung änderte diese "Bestrafung" nichts, lediglich der Durchschnittswert für die Berechnung der Qualifikation für 2000 sank entsprechend für Kroatien.
Ein Wiedersehen mit einem bereits bekannten ESC-Star gab’s beim slowenischen Beitrag. Darja Švajger, bereits 1995 am Start und damals unter den TOP TEN mit Platz sieben, machte bei ihrer wunderschönen Ballade „For A Thousand Years“ von der neuen Sprachregelung Gebrauch. Zweimal 12 Punkte vom Nachbarn Kroatien und aus dem Balladeland Irland, zum Schluss kamen aber leider nur 50 Punkte zusammen, und es reichte leider nur für Platz 11.
Bunt und typisch orientalisch mit freigelegtem Bauchnabel versuchten es diesmal die Türken mit Tuğba Önal und ihrer Grup Mistik und ihrem Titel „Dön artik“. Aber auch diese schöne bunte Show brachte leider nur 21 Punkte (darunter aber erwartungsgemäß 12 Punkte von den in Deutschland lebenden Gastarbeitern) und somit Platz 16.
Norwegen, welches bei seiner Vorentscheidung 1998 bereits Vorreiter in Sachen liberale Sprachregelung gewesen war, trat ebenfalls erwartungsgemäß in Englisch an. Der junge Sänger Van Eijk sang „Living My Life Without You“ in legeren Freizeitklamotten und mit einer Indianer-ähnlichen Bemalung im Gesicht. Er hätte seinen Song im Nachhinein auch in „Singing My Song Without Votes“ umdichten können, denn selbst die skandinavischen Nachbarn (Dänemark sechs Punkte, Island sieben Punkte, Schweden fünf Punkte) hielten sich bei diesem Vortrag sehr bedeckt: 35 Punkte reichten nur für Platz 14.
Diesmal wollten es die Dänen wissen: „This Time I Mean It“ sangen Trine Jepsen und Michael Teschl und beförderten damit ihr kleines Königreich nach Platz fünf 1995, dem Aussetzer 1996 und Platz 16 1997 auf Platz acht und somit wieder zurück in die TOP TEN, wo sie in den 1980er Jahren schon fast Stammgäste waren. 12 Punkte vom Nachbarn Island und immerhin acht aus Schweden und Zypern.
Was wäre der ESC ohne seine Skandälchen im Vorfeld: Dieses Mal betraf es die französische Sängerin Nayah, die angeblich einer verbotenen Sekte angehörte. Unbeeindruckt von diesem Rummel sang sie ihren Titel „Je veux donner ma voix“ (Ich will meine Stimme geben). Allen Gerüchten und Nayahs starker Stimmer zum Trotz reichten 14 Punkte jedoch nur für Platz 19. Einen guten Grund „One Good Reason“ suchte sicherlich Marlayne aus den Niederlanden, warum es nicht für mehr als Platz acht reichte. Immerhin konnte man sich auf die Nachbarschaftshilfe aus Belgien verlassen, 12 Punkte für Marlayne aus Brüssel und acht Punkte aus London.
Der große Favorit Island präsentierte sich beim ESC 1999 mit einem erfahrenen Musicalstar und einem fetzigen Happy-Sound. Selma, die bereits die Sandy in „Grease“ gespielt hatte, sang „All Out Of Luck“. Und es hagelte Punkte für den nördlichsten Teilnehmerstaat. Dreimal die Höchstpunktzahl aus Dänemark, Zypern und Schweden und sieben Mal zehn Punkte. Am Ende trennten Selma jedoch 17 Punkte vom Sieg, dennoch war es das bislang mit Abstand beste Ergebnis für den Inselstaat.
Nach den Niederlanden kam eine zweite Marlain aus Zypern, und die zählte dieses Jahr mit zu den Favoriten mit ihrem Titel „Tha'ne erotas“. Im Gegensatz zu Island konnte sie dieser Favoritenrolle aber leider nicht gerecht werden. Enttäuschende zwei Punkte gab’s aus Großbritannien, und man musste sich mit dem 22. Platz zufrieden geben.
25 Jahre nach Abba hielten die Schweden an der nordischen Happy-Sound-Rezeptur fest und sandten die wohlgeformte und frisch blondierte Charlotte Nilsson ins Rennen nach Jerusalem: „Tyssen och een natt“ (Take Me To Your Heaven) hieß ihr Titel, mit dem die Schweden zweieinhalb Dekaden nach ABBA den ESC wieder in ihr Land holen wollten. Und dieser Traum sollte war werden: Fünfmal gab’s die Höchstpunktzahl aus Großbritannien, Island, Malta, Bosnien & Herzegowina und Estland. Nach einem harten Zweikampf mit Selma aus Island stand Charlotte Nilsson dann mit 163 Punkten als Siegerin fest.
Abonnement-Sieger Irland wurde von zweit wohlgenährten Damen, den Mullans, vertreten, die mit ihren tiefen Soul-Stimmen den Titel „When You Need Me“ vortrugen. Die erste 12 Punkte-Wertung aus Litauen ging dann auch an Irland, aber nach diesem starken Auftakt kam leider nicht mehr viel, 18 Punkte reichten nur für Platz 17, und das war damit die schlechteste Platzierung sei 1989.
Gastgeber Israel wurde von der Boygroup Eden mit dem Titel „Happy Birthday“ vertreten, welche damit dem zweiten Jahrtausend zum Geburtstag gratulieren wollten. Sich selbst durften die Jungs von Eden dann letztendlich zum fünften Platz beglückwünschen. Zwar blieben die 12 Punkte-Wertungen aus, dafür aber kamen drei Mal zehn Punkte aus den Niederlanden, Polen und Zypern
Ralph Siegel, die Zwölfte! Unglaublich, aber war, zum zwölften Mal vertrat ein Titel aus der Feder von Ralph Siegel Deutschland beim Eurovision Song Contest. Wie 1976 betrat Herr Siegel das ESC-Finale allerdings durch die Hintertür, da die Siegerin der deutschen Vorentscheidung, Corinna May, mit ihrem Titel „Hör den Kindern einfach zu“ nicht antreten durfte, denn dieses Lied war bereits schon aufgenommen und veröffentlicht worden. Siegel/Meinunger setzten in jenem Jahr auf Ethno-Pop, zusammengesetzt aus sechs türkischen Sänger*innen, die die Gruppe Sürpriz bildeten, und ihren Titel „Reise nach Jerusalem/Kudüs´e seyahat“ in Deutsch und Türkisch sangen. Auf die zweisprachige Mixtur setzte Sürpriz dann bei der ESC-Vorstellung nicht nur einen, sondern sogar noch zwei drauf: Es wurde noch ein Part in Englisch gesungen und schließlich der letzte Refrain als Hommage an das Gastgeberland in Hebräisch. Hierfür gab’s Riesen-Applaus aus dem Publikum – und 12 Punkte wie erwartet aus der Türkei, von den benachbarten Niederlanden und Polen, aus Portugal und vom Gastgeber Israel. Sogar die mit ESC-Punkten wenig spendablen Österreicher griffen mit zehn Punkten tief in die Wertungstasche. Mit einem dritten Platz, wie beim 1994 mit MeKaDo, durfte Ralph Maria Siegel Junior schließlich die beiden erfolgreichsten deutschen ESC--Titel in den 1990er Jahren für sich verbuchen.
Mit einem weinenden und einem lachenden Auge fuhren sicher Dino & Béatrice aus Bosnien & Herzegowina nach Hause. Sie hatten sich eine bemerkenswerte Sprach-Mixtur zu eigen gemacht: Ihr Titel beinhaltete Serbokroatisch und Französisch „Putnici/Voyageurs“ (Reisende). Zwar beförderten sie mit Platz sieben das kleine Land zum ersten Mal in die TOP TEN, die 86 Punkte, davon einmal 12 aus Österreich, reichten aber leider nicht aus für die Qualifikation 2000.
Estlands Vertreterin, Evelin Samuel, sang eine wunderschöne Ballade „Diamond Of The Night“. Für Evelin war es bereits der zweite Versuch bei einer estnischen Vorentscheidung, nach 1998 erreichte sie dann 1999 das Finale und setzte die Top-Ten-Erfolgsserie der Esten nach der Unterbrechung 1998 weiter fort: Der Diamant der Nacht schimmerte schließlich – umgeben von 90 Punkten – auf Rang sechs.
Die Pause zwischen dem letzten Song aus Estland und der Wertung gehörte ganz der Diva und Siegerin von 1998: Dana International. Sie hatte extra für die Gelegenheit einen Song von Lionel Richie „Free“ neu als Musik-Video mit aufwendiger Kostümierung und vielen Tänzern aufgenommen, und das Publikum belohnte ihn mit großem Beifall. Dass aber auch Divas nicht frei von Fehlern sind, zeigte Dana International – natürlich unfreiwilligerweise – bei der Übergabe der Siegertrophäe an Lars Diedricson, den Komponisten von „Take Me To You Heaven“. Sie verlor das Gleichgewicht und stürzte auf die Bühne, Gott sei Dank aber ohne Verletzung und bleibende Schäden.
Den krönenden Abschluss bildeten dann neben dem Siegertitel aus Schweden alle Künstler gemeinsam auf der Bühne vereint in einem großen Chor – sie sangen zusammen den wohl bekanntesten israelischen Siegertitel von 1979: "Hallelujah".
1. Aistė "Strazdas" | M.: Linas Rimsa | |
2. Vanessa Chinitor "Like The Wind" | M. & T.: | |
3. Lydia ”No quiero escuchar" | M.: Alejandro Piqueras, | |
4. Doris "Marija Magdalena" | M.: Tonci Huljcić | |
5.
Precious "Say It Again" | M. & T.: | |
6. Darja Švajger "For a Thousand Years" | M. & T.: | |
7.
Tugba Önal & | M.: Erdinç Tunç | |
8.
Van Eijk "Living My Life | M.: Van Eijk, | |
9. Trine Jepsen & "This Time I Mean It" | M. & T.: | |
10.
Nayah "Je veux donnerma voix" | M.: Pascal Graczyk, | |
11. Marlayne "One Good Reason" | M. & T.: | |
12. Mietek Szcześniak "Przytul mnie mocno" | M.: Sewerin Krajewski | |
13.
| M.: Thorvaldur | |
14. Marlain "Tha'ne erotas" | M.: Jorgos Kallis | |
15.Schweden Charlotte Nilsson "Take Me To YourHeaven" | M.: Lars "Dille" Diedricson | |
16. Rui Bandeira "Come tudo começou" | M.: Jorge do Carmo | |
17.Irland The Mullans "When You Need Me" | M. & T.: | |
18. Bobbie Singer "Reflection" | M. & T.: | |
19. Eden "Happy Birthday" | M. & T.: | |
20.Malta Times Three "Believe *n Peace" | M. & T.: | |
21.Deutschland Sürpriz "Reise nach Jerusalem /Kudüs’e seyahat" | M.: Ralph Siegel | |
22.Bosnien & Herzegowina Dino & Beatrice "Putnici" | M. & T.: | |
23. Estland Evelin Samuel & Camille "Diamand of Night" | M.: Priit Pajusaar, |
(Fotos der Teilnehmertabellen: © ECG e. V. / M. Sonneck)
Kroatien wurden im Nachhinein 33% der Punkte, d.h. 39 von 118 Punkten, abgezogen, weil man verbotenerweise Backing Vocals auf einem Band eingespielt hatte).
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