Guten Morgen aus Wien.
ich sitze hier in unserem Apartment und blicke über die Dächer von Wien direkt auf das Prater-Riesenrad. Der Himmel ist eher bleiern und an einigen Stellen wechseln sich blaue Löcher und sehr dunkle Wolken ab. In knapp zwei Stunden geht eine für die Akkreditierten organisierte Bootsfahrt auf der Donau mit "Wiener Frühstück" los. Wollen wir mal hoffen, dass es trocken bleibt. Diese Gratis-Ausflüge, die man hier im Vorfeld buchen konnte, sind Teil einer Aktion, die man gar nicht genug loben kann. Im Rahmen dieser Angebote waren wir gestern zum Beispiel in "Mamma Mia" und hatten Parkett-Karten in Reihe 2 und Reihe 7 Mitte... Das kann man gar nicht genug schätzen. Weitere Ausflüge, Architektur-Führungen, Opern- und Musical-Besuche sind möglich. Toll!
Der Tag gestern im Pressezentrum war einerseits spannend (ich war ja am Montag noch nicht da!), aber gleichzeitig auch ein bisschen ernüchternd, denn der ganz große Wurf war m. E. noch nicht dabei. Um so erstaunlicher, und erschreckender, dass nun ausgerechnet diese völlig berechnende und eigentlich zynisch wirkende Wir-haben-uns-alle-lieb-Power-Ballade "A Million Voices" aus Russland mit Abstand die professionellste und auf der Bühne auch am sichersten wirkende Darbietung war. Und die hat mir wirklich gut gefallen, obwohl ich mich äußerst schwer tu mit diesen russischen Friedensmissionen, die mit der Realiät so gar nichts zu tun haben...
Die einzige Performance, die mir gestern aufgrund des frühen Beginns von Mamma Mia entgangen ist, ist die von Georgien.
Heute dann die erste Hälfte des 2. Semis. Irgendwie hab ich das Gefühl, dass die zweiten Semis in den letzten Jahren immer die stärkeren waren.
aber bis dahin ist ja noch fast vier Stunden Zeit.
Jörg
Momentan probt gerade Nina Sublati aus Georgien. Sie trägt schwarze Hotpants und ein schwarzes Oberteil, dessen Schulterpartie ebenfalls schwarz, mit Federn besetzt sind. Der Haarschmuck ist dem einer Kriegerin nach empfunden und hat in der Stirn die Form einer Speerspitze. Die Bühne ist während des Vortrages ziemlich düster gehalten. „Warrior“ beginnt mit Lichtblitzen und Nebel und zwischendurch darf die Windmaschine mal für Abkühlung sorgen. Während des Instrumentalteils zeigt die Wand eine weinende Kriegerin. Runder Vortrag, der auch schon so ins Finale kommen dürfte.
Horst
Nach einem durchwachsenen Tag (einem, man darf es kaum sagen, großartigen russischen Beitrag -dessen Text natürlich an Zynismus kaum zu überbieten ist-, seichtem Bubblegum aus Dänemark, einer stimmstarken Albanerin und einem rumänischen Lied, dessen Botschaft mich einfach nicht erreicht) die Krönung zum Schluß der Proben. Allerdings nicht im positiven Sinn. Das erste Halbfinale endet, wie es begonnen hat: In Lack und Leder. Ist Nina Sublatti erkrankt und Georgien hat sich eine der Damen aus Moldau ausgeliehen? Zumindest ist die Ähnlichkeit im Outfit verblüffend. Ansonsten ist die Sängerin -ob Nina oder nicht- erstaunlich stimmschwach, die Inszenierung deutlich überladen -schwarze Wolken, Blitze, riesige Tränen-. Vor diesem Nachmittag für mich eins der besseren Lieder, nun bin ich nicht mehr sicher ob das fürs Finale reichen wird.
Chris
Rumänien probt. Das ist ein Lied, das ich sehr mag und dessen Video mich immer berührt. Irgendwie haben ja immer alle möglichen Leute und LIeder und Länder eine Botschaft, die man dann kaum erschließen kann. Bei diesem Lied ist das ein bisschen anders. Thematisiert werden die rumänischen Kinder, deren Eltern die Kinder früh in der Obhut von anderen Verwandten oder gar unbekannten Erwachsenen lassen, weil sie im Ausland Arbeit finden müssen, was oft Sehnsucht und Traurigkeit auf beiden Seiten hinterlässt.
Voltaj setzt diese Thematik auf der Bühne um, wie sie das schon in der Vorentscheidung getan haben. Das Video läuft mehr oder weniger im Hintergrund auf der LED-Wand und die Bühne ist übersät mit Koffern. Die Gruppe steht irgendwie völlig schlicht zwischen diesen Koffern, spielt und singt den Song und beeindruckt mich mit dieser Performance. Was allerdings dieses letzte Drittel in englischer Sprache soll, bleibt mir - wie so häufig, wenn Länder das machen, ein Rätsel.
Von uns gibt es erst mal nichts Neues mehr für heute, da man uns Karten geschenkt hat für Mamma Mia. Und dahin machen wir uns jetzt auf!
Jörg
Russland war mit einem internationalen Aufgebot in der Pressekonferenz vertreten. Neben Polina Gagarina war unter anderem der schwedische Co-Autor und Backing-Sänger Gabriel Alares anwesend, der mehrfach für Russland Titel geschrieben hatte. Darunter auch den „Party for Everybody“-Song der Buranovskiye Babushki. Außerdem war eine australische Backing-Vocalistin dabei, die mit „funny“ Lena an acht Titeln ihres neuesten Albums zusammengearbeitet hatte.
Polina erklärte die Liebe und Zuneigung für einander zur Botschaft ihres Liedes. Auf Nachfrage zu ihrem Parfüm, welches sie stets vor ihren Auftritten trägt, verstanden wir etwas wie „Capri Sonne“.
Markus
Die Sängerin: Polina Gagarina hat eine gewaltige Stimme und bisher die stärkste Ballade Mein Eindruck bzw. mein Gefuehl sagt, sie singt die anderen Kuenstler alle an die Wand. Doch wie politisch darf ein Lied sein...Diese Frage scheint sich beim diesjährigen Beitrag Russlands fuer den ESC zunächst ueberhaupt nicht zu stellen. Der Song: A Million Voices - fällt beim ersten Hören in die beliebte Kategorie: Friede, Freude, Gemeinsamkeit...etc...In der Tat ist - A Million Voices - eine jener gefuehligen - Wir sind eine Welt - Hymnen, wie sie beim ESC oft zu hoeren sind. Die Ballade: A Million Voices - wurde vom staatlichen russischen Sender Erster Kanal intern ermittelt. Sie stammt von einem fuenfköpfigen internationalen Komponisten- und Schreiberteam, das zum Teil bereits am russischen Beitrag: What If - von Dina Garipova ein Song auf absolutem Weltniveau gut produziert, mit fetten Streichern unterfuettert, hier ein Trommelwirbekl, da ein paar kantige Gitarrenriffs - so was nennt man radiokompatibel. Ich hoffe, dass dieses Jahr Russland nicht ausgebuht wird, denn die Sängerin kann ueber die politische Situation zwischen Russland und Ukraine ueberhaupt nichts dafuer...Mann darf nicht vergessen, dies ist ein Song Contest und keine Politik! ALSO das Motto heisst: Building BRIDES!
Yilmaz
Bojana präsentierte sich auf der 1. PK gut gelaunt und in sich ruhend. Dazu spricht die Dame ein perfektes, beinahe akzentfreies Englisch. Auf die Frage, warum sie gerade dieses Lied ausgesucht habe, antwortete sie, dass man sie in ihrer Heimat eher als die Aretha Franklin des Balkan kenne und sie sich den Menschen außerhalb ihrer Heimat auch in anderen Facetten darstellen wollte, und zwar mit einem Lied, das so gar nicht typisch für sie sei. So zeige der Song eben alle möglichen Facetten ihrer Stimme und dessen, was sie auf der Bühne bringen könne.
Man merkte sofort, dass da eine große Stimmungskanone saß, die Spaß an der Konferenz hatte und auch daran, sich den Fans und der Presse zu stellen. Sicher eine gute Kandidatin für ein Clubtreffen.
Jörg
Momentan "probiert" gerade die "Boyband" aus Dänemark. Der Auftritt wirkt sehr nichtssagend, begleitet werden die 4 Jungs von 2 Mädels im roten Kleid. Wirkt sehr nach "Abschlußball". Die Bühne ist im ersten Part in schwarz-weißer Beleuchtung gehalten. Mainstream-Pop: nun ja, ob das für den Finaleinzug reicht?
Horst
Der Arbeitsbereich
Die Pressefächer
Die Ahnengalerie aller Gewinner
Erfrischungsstation
Kantine
Kantine
Raucherbereich outdoor
Raucherbereich im Zelt - Zur Zeit eher als Sauna zu verwenden
Lounge mit österreichischer Musik via Kopfhörer
Markus
Hier berichtet das ECG-Team seit dem 11. Mai 2015 aus Wien von den Proben, Empfängen und anderen Ereignissen. Diese Berichte sind natürlich rein subjektiv und sollen nicht in erster Linie eine detailgenaue Beschreibung der Proben liefern (diese kann man ja in verschiedenen Portalen teilweise sogar live verfolgen), sondern einen ganz persönlichen Eindruck unserer Erlebnisse und Erfahrungen live vor Ort darstellen.
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Anke | Benni | Chris | Erwin |
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Horst | Jörg | Margit | Markus |
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Michael | Paul | Yilmaz |
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