22. Eurovision Song Contest - 7. Mai 1977 | |
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Halle | Wembley Conference Centre |
Moderation | Angela Rippon |
Pausen-Act | Mr. Acker Bilk & Band |
Wertung | 11 Juror*innen pro Land bewerten jedes Lied, die ersten zehn Titel bekommen die Punkte 12-10-8-7...3-2-1 |
Teilnehmer | 18 Länder |
Siegerland: Frankreich | |
Interpretin: Marie Myriam | |
Titel: "L'oiseau et l'enfant" | |
Musik: Jean-Paul CaraText: Joe Garcy |
Finale | |||
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Platz Land | Punkte | Startnr. | |
1. | Frankreich Marie Myriam "L'oiseau et l'enfant" | 136 | 18 |
2. | Ver. Königreich Lyndsey de Paul & Mike Moran "Rock Bottom" | 121 | 9 |
3. | Irland The Swarbriggs Plus Two "It's Nice To Be In Love Again" | 119 | 1 |
4. | Monaco Michèle Torr "Une petite française" | 96 | 2 |
5. | Griechenland Pascalis, Marianna, Robert & Bessie "Mathema solfege" | 92 | 10 |
6. | Schweiz Pepe-Lienhard-Sextett "Swiss Lady" | 71 | 12 |
7. | Belgien Dream Express "A Million In One, Two, Three" | 69 | 17 |
8. | Deutschland Silver Convention "Telegram" | 55 | 6 |
9. | Spanien Micky "Enseñame a cantar" | 52 | 14 |
10. | Finnland Monica Aspelund "Lapponia" | 50 | 16 |
11. | Israel Ilanit "Aa-haa-vah hee sheer lish-naa-yim" | 49 | 11 |
12. | Niederlande Heddy Lester "De mallemolen" | 35 | 3 |
13. | Italien Mia Martini "Libera" | 32 | 15 |
14. | Portugal Os Amigos "Portugal no coração" | 19 | 8 |
15. | Norwegen Anita Skorgan "Casanova" | 18 | 5 |
16. | Luxemburg Anne-Marie B. "Frère Jacques" | 17 | 7 |
17. | Österreich Schmetterlinge "Boom Boom Boomerang" | 11 | 4 |
18. | Schweden Forbes "Beatles" | 2 | 13 |
Der ESC 1977 war für den 2. April geplant. Ein Streik der Techniker und Kameramänner verhinderte jedoch die Veranstaltung, und sie konnte erst fünf Wochen später stattfinden. Dadurch konnten auch keine Postcards gedreht werden, so dass die BBC während der Umbaupausen zwischen den einzelnen Beiträgen ins Publikum schwenkte, was teilweise auch durchaus Unterhaltungswert hatte, denn so mancher Gast ließ doch eine gewisse Begeisterung vermissen.
Die Türkei und Jugoslawien nahmen nicht teil. Schweden machte seine Drohung vom endgültigen Ausstieg nicht wahr und kehrte zurück, blieb aber erfolglos. Die Gruppe Forbes landete mit dem den "Beatles" gewidmeten Titel auf dem letzten Platz.
Tunesien wurde auf Startposition vier ausgelost. Kurzfristig sagte das tunesische Fernsehen seine Teilnahme ab aus Solidarität zu den anderen muslimischen Ländern wegen des Boykotts gegen Israel. Israel wurde, wie auch 1973, von der populären Sängerin Ilanit vertreten.
Die offene Sprachregel wurde kurz vor dem Song Contest wieder abgeschafft. Die Schweiz schaffte es gerade noch, ihren Beitrag “Swiss Lady” vom Englischen ins Deutsche zu übersetzen, aber Deutschland mit Silver Convention und Belgien mit der Gruppe Dream Express sangen trotzdem in Englisch. Dagegen wurde zwar protestiert, aber ohne Erfolg. Die Gruppe Dream Express bestand aus dem Komponist des Liedes, Luc Smets, und den drei Schwestern Patricia, Bianca und Stella, die 1970 unter dem Namen Hearts Of Soul für die Niederlande ins Rennen gingen.
Angela Rippon moderierte im Wembley Conference Centre. Sie war damals eine bekannte Fernsehjournalistin und als Nachrichtensprecherin die erste Frau bei der BBC in dieser Position. Neben ihrer Tätitgkeit als TV-Moderation in vielen Sendungen ist sie auch Schriftstellerin.
Irland vertraute nach 1975 ein zweites Mal auf die Gebrüder Swarbrigg. Dieses Mal wurden die Brüder durch zwei Damen verstärkt: Nicola Kerr und Alma Caroll, die schon 1968 an der irischen Vorentscheidung beteiligt waren. In London verkündeten The Swarbriggs + Two, wie schön es sei, wieder verliebt zu sein ("It´s nice to be in love again") und hinterher, wie schön es sei, den dritten Platz beim Grand Prix gemacht zu haben.
Sowohl Michèle Torr, die für Monaco sang, als auch Paulo de Carvalho und Fernando Tordo, Mitglieder der portugiesischen Gruppe Os Amigos, hatten schon ihre Erfahrungen mit dem ESC gemacht. Erstere hatte schon 1966 teilgenommen. Damals verpasste sie eine bessere Platzierung als den 10. Rang. 1977 erzählte sie in ihrem Song "Une petite française" über ein Landmädchen, das mit seinen Träumen nach Paris kam. Platz vier war der Lohn für das unschuldige Mädchen.
Weniger bekannt waren die vier Hellenen, die Platz fünf belegten und somit das bis dahin beste Ergebnis aller Zeiten für Griechenland erzielten. Während die österreichische Gruppe Schmetterlinge über die harte Welt und die Kommerzialisierung der Musikwelt sangen, gaben die Griechen Marianna Toli, Robert Williams, Bessi Argiraki und Paschalis mit "Mathema solfege" Mathematikunterricht auf der Bühne, was anscheinend für die Juroren sehr hilfreich war.
Die 18-jährige gebürtige Portugiesin Marie Myriam vertrat Frankreich, und sie bescherte überraschend den Franzosen nach 1969 den fünften und bis heute letzten Sieg. Unter Weinkrämpfen kam die junge Sängerin auf die Bühne, um ihr nostalgisches und romantisches Chanson noch einmal hinreißend vorzutragen. Lynsey de Paul, die haushohe Favoritin aus Großbritannien, zeigte sich beleidigt und stellte mit lautem Ton die Frage: Wieso hat die denn gewonnen ? Es gibt doch schlechte Verlierer!
1.
The Swarbriggs Plus Two "It's Nice To Be | M. & T.: | |
2.
Michèle Torr "Une petite française" | M.: Paul de Senneville, | |
3.
Heddy Lester ”De mallemolen" | M.: Frank Affolter | |
4.
"Boom Boom Boomerang" | M.: G. Hernstadt, | |
5. Norwegen
Anita Skorgan "Casanova" | M.: Svein Strugstad | |
6.
Silver Convention "Telegram" | M.: Silvester Levay | |
7.
Anne-Marie B. "Frère Jacques" | M. & T.: | |
8.
Os Amigos "Portugal no coração" | M.: Fernando Tordo | |
9.
Lynsey de Paul & "Rock bottom" | M. & T.: | |
10.
Pascalis, Marianna, | M.: George Hatzinassios | |
11.
Ilanit "Aa-hah-vaa hee sheerlish-naa-yim" | M.: Matti Siitonen (Fredi) | |
12.
Pepe-Lienhard-Sextett "Swiss Lady" | M. & T.: | |
13.
Forbes "Beatles" | M.: Claes Bure | |
14.
Micky "Enséñame a cantar" | M. & T.: | |
15.
Mia Martini "Libera" | M.: Salvatore Fabrizio | |
16.
Monica Aspelund "Lapponia" | M.: Aarno Raninen | |
17.
Dream Express "A Million In 1,2,3" | M. & T.: | |
18.
Marie Myriam "L'oiseau et l'enfant" | M.: Jean-Paul Cara |
(Fotos der Teilnehmertabellen: © ECG e. V. / M. Sonneck)
* Die Punkte in Klammern wurden von der griechischen bzw. französischen Jury irrtümlich während der Sendung gegeben, das Endergebnis wurde später korrigiert
Interne Auswahl | |
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Songpräsentation | 9. März 1977 |
TV-Sender | Hessischer Rundfunk |
Nach den schlechten internationalen Ergebnissen der letzten Jahre wurde in diesem Jahr keine öffentliche Vorentscheidung durchgeführt. Unter Federführung des Hessischen Rundfunks entschieden Ende 1976 die Unterhaltungschefs der neun ARD-Anstalten, die zu dieser Zeit bekannteste Gruppe Deutschlands, Silver Convention, nach London zu schicken. Die drei Damen – damals noch Linda Übelherr anstelle von Rhonda Heath – stimmten zu, unter der Bedingung, in Englisch singen zu dürfen. Ihre beiden Produzenten Sylvester Levay und Michael Kunze schlossen sich der Meinung der Gruppe an. Daraufhin stellte Michael Kunze der ARD–Kommission drei Lieder zur Auswahl vor. "Telegram" wurdeals deutscher Beitrag nach London entsendet. Am 09. März 1977 wurde den Fernsehzuschauern im Rahmen der Sendung "Wie hätten Sie's gerne" mit Hans Joachim Kulenkampff der deutsche Beitrag vorgestellt. Im Finale landete die Gruppe nur auf dem achten Platz.
Silver Convention Mitglieder von Silver Convention waren Rhonda Heath, Penny McLean & Ramona Wulf. Im April 1975 brachten sie ihre erste Platte "Save me" auf den Markt, und sie schafften den Einstieg sowohl in den britischen als auch in den amerikanischen Charts. Im November 1975 eroberten sie mit der zweiten Single "Fly Robin Fly" die Spitze der USA–Charts. Es folgten die Songs "Get up and Boogie" und "Tiger Baby / No no Joe" (1976) und schließlich "Everybody´s Talkin´`bout Love" kurz vor ihrem ESC-Auftritt. Linda Thompson, früheres Mitglied der Humphries Singers und Gründungsmitglied der Formation Silver Convention, verließ Anfang 1977 die Band, um eine Solokarriere zu starten. Sie wurde durch Rhonda Heath ersetzt. Die in Klagenfurt als Gertrude Münzer geborene Peggy McLean begann ihre Solokarriere während ihrer Zugehörigkeit zur Gruppe. Ihre größten Erfolge: "Lady Bump" und "1-2-3-4 Fire". 1978 stieg sie aus der Gruppe aus und wurde durch Zenda Jacks ersetzt. Mittlerweile beschäftigt sie sich intensiv mit Esoterik. Ramona Wulf ( in Hanau am 18.10.54 geboren) - Anfang der siebziger Jahre noch solo erfolgreich mit "Du, ich brauche was", und "Das bist du" und "Alles, was wir woll’n auf Erden" - konnte nach Auflösung der Gruppe ihre Karriere nicht fortsetzen. 1994 spielte Rhonda Heath in der Begleitband der Gruppe MeKaDo beim Grand Prix in Dublin. Die Silver Convention erreichte beim ESC 1977 Platz acht. |
21. Eurovision Song Contest - 3. April 1976 | |
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Halle | Nederlands Congresgebouw |
Moderation | Corry Brokken |
Pausen-Act | Dutch Swing College Band |
Wertung | 11 Juror*innen pro Land bewerten jedes Lied, die ersten zehn Titel bekommen die Punkte 12-10-8-7...3-2-1 |
Teilnehmer | 18 Länder |
Siegerland: Vereinigtes Königreich | |
Interpreten: Brotherhood Of Man | |
Titel: "Save Your Kisses For Me" | |
Musik & Text: Tony Hiller, Lee Sheriden & Martin Lee |
Finale | |||
---|---|---|---|
Platz Land | Punkte | Startnr. | |
1. | Ver. Königreich Brotherhood Of Man "Save Your Kisses For Me" | 164 | 1 |
2. | Frankreich Cathérine Ferry "Un, deux, trois" | 147 | 17 |
3. | Monaco Mary Christy "Toi, la musique et moi" | 93 | 16 |
4. | Schweiz Peter, Sue & Marc "Djambo, Djambo" | 91 | 2 |
5. | Österreich Waterloo & Robinson "My Little World" | 80 | 14 |
6. | Israel Chocolate Menta Mastik "Emor shalom" | 77 | 4 |
7. | Italien Romina Power & Al Bano "Noi lo rivivremo di nuovo / We Live It All Again" | 69 | 13 |
8. | Belgien Pierre Rapsaet "Judy & Cie." | 68 | 6 |
9. | Niederlande Sandra Reemer "The Party's Over" | 56 | 9 |
10. | Irland Red Hurley "When" | 54 | 7 |
11. | Finnland Fredi & Friends "Pump-Pump" | 44 | 11 |
12. | Portugal Carlos do Carmo "Uma flor de verde pinho" | 24 | 15 |
13. | Griechenland Mariza Koch & Dimitris Zouboulis "Panaghia mou, panaghia mou" | 20 | 10 |
14. | Luxemburg Jürgen Marcus "Chansons pour ceux qui s'aiment" | 17 | 5 |
15. | Deutschland Les Humphries Singers "Sing Sang Song" | 12 | 3 |
16. | Spanien Braulio "Sobran las palabras" | 11 | 12 |
17. | Norwegen Anne-Karine Strøm "Mata Hari" | 15 | 4 |
18. | Jugoslawien Ambasadori "Ne mogu skriti svoju bol" | 6 | 18 |
Im Nederlands Congresgebouw in Den Haag begrüßte die ESC Siegerin von 1957, Corry Brokken als Moderatorin die 18 Teilnehmer des ESC 1976. 33 Nationen strahlten das Musikereignis des Jahres live aus, unter anderem auch Liechtenstein, dessen Teilnahme von der EBU nicht genehmigt wurde. Denn das kleine Fürstentum besaß weder einen Radiosender noch eine TV-Gesellschaft. So musste der im November 1975 in Vaduz gewählte Titel “My Little Cowboy”, gesungen von Biggi Bachmann, zurückgezogen werden.
Die Türkei übertrug auch live, das türkische Fernsehen blendete jedoch regelwidrig aus der Sendung aus, als der Beitrag Griechenlands gebracht wurde. Das politisch orientierte Lied “Panaghia mou, panaghia mou” über die Zerstörung Zyperns sorgte schon im Vorfeld für Aufregung: "Ein Stück Land voll mit Apfelsinenbäumen, entlang breiten sich die Olivenbäume aus. Die Strände um das Land sind aus Gold und der Abglanz blendet dich. Und wenn ihr eines Tages an diesen Ort kommt und mehrere Zelte nebeneinander seht, wird es kein Camping für Touristen sein. Es ist nur ein Flüchtlingslager." Die Türken protestierten gegen die Teilnahme Griechenlands und stiegen schließlich aus dem Wettbewerb aus.
Malta blieb dem Contest wegen Erfolglosigkeit fern, und Schweden zeigte kein Interesse. Das musikalische Angebot sei zu minderwertig für das schwedische Fernsehen. Österreich kehrte zurück.
Die Regeln für das Orchester änderten sich: Erstmals durfte auch ein instrumentales Playback benutzt werden, falls der erwünschte Sound nicht durch ein Orchester produziert werden konnte.
Corry Brokken hatte 1957 den ESC in Frankfurt gewonnen mit dem Titel "Net als toen" und nahm auch 1958 noch einmal teil, allerdings ohne Erfolg. Sie arbeitete außer als Sängerin auch als Radio-und Fernsehmoderatorin. Außer in ihrer Heimat war sie auch in Deutschland als Schlagersängerin sehr erfolgreich. Nach der ESC-Moderation 1976 studierte sie Jura und arbeitete dann als Richterin. In den 1990er Jahren hatte sie nebenbei noch einige Auftritte als Sängerin. Sie starb 2016 im Alter von 84 Jahren.
Deutschland musste die Zweitplatzierten der nationalen Endausscheidung, die „Les Humphries Singers“, ins Rennen schicken. Tony Marschall wurde kurz nach seinem Sieg disqualifiziert. Die in München lebende Sängerin Nizza Thobi behauptete, sie habe den Siegertitel “Der Star” in der Zeit vom 21.03 bis 09.05.1973 bei öffentlichen Auftritten vorgetragen, sogar mit Einverständnis des Autors Detlef Petersen. Das Lied war außerdem bei der GEMA gemeldet.
Finnland schickte wie auch 1967 Fredi ins Rennen. Anne Karin Strøm vertrat Norwegen zum dritten Mal mit dem Lied “Mata Hari”. Ihr Auftritt mit riesiger Sonnenbrille sollte zwar kultig sein, ihr aber kein Glück bringen.
Für die Schweiz ging das inzwischen auch in Deutschland und Österreich bekannte Trio Peter, Sue & Marc an den Start. Sandra Reemer - 1972 gemeinsam mit André für die Niederlande ins Rennen gegangen - vertrat den Gastgeber.
Der portugiesische Beitrag „Uma flor de verde pinho“ war mit Abstand das anspruchvollste Lied des Abends. Es handelte von einem Maler, dessen Gemälde seine Gefühle widerspiegelten und alle seine Gedanken darstellten. Das Lied wurde von José Niza und Miguel Algere geschrieben. Beide waren Abgeordnete der Sozialistischen Partei. Das Lied erreichte politische Bedeutung in Portugal in Bezug auf das Ende der Diktatur.
Jürgen Marcus sang Lieder, für die, die sich lieben ("Chansons pour ceux qui s´aiment") für Luxemburg, nachdem er in den zwei Jahren davor an der Vorentscheidung in Deutschland erfolglos teilgenommen hatte.
Die Österreicher fanden wieder Freude am ESC und schickten das bekannte Duo Waterloo & Robinson ins Rennen. Deren Lied "My Little World" gehörte zu den Anwärtern auf den Sieg, wie auch das Lied aus Monaco "Toi, la musique et moi". Der österreichische Beitrag kam nur auf Platz 5. Für Mary Cristy aus Monaco reichte es zum dritten Platz.
Die britische Band Brotherhood of Man mit „Save Your Kisses For Me“ ging als Erste ins Rennen und konnte das Feld schon von Beginn an räumen. Nach einem Kopf-an-Kopf- Rennen bis zur Hälfte der Wertungen mit dem französischen Beitrag “Un, deux, trois” setzten sich die Briten ab und holten den dritten Sieg für das Vereinigte Königreich. Der Siegertitel wurde ein großer internationaler Hit, es wurden ungefähr 6 Millionen Platten verkauft. Bis heute ist dieses Lied eines der erfolgreichsten Siegerlieder.
1.
Brotherhood of Man "Save Your Kisses | M. & T.: | |
2.
Peter, Sue & Marc "Djambo, Djambo" | M. & T.: | |
3.
Les Humphries Singers ”Sing Sang Song" | M.: Ralph Siegel | |
4.
"Emor shalom" | M.: Caspi Matti | |
5. Luxemburg
Jürgen Marcus "Chansons pour ceux | M.: Jack Withe | |
6.
Pierre Rapsaet "Judie et Cie" | M.: Pierre Rapsat | |
7.
Red Hurley "When" | M. & T.: | |
8.
Sandra Reemer "The Party's Over" | M. & T.: | |
9.
Anne-Karine Strøm "Mata Hari" | M.: Frode Thingnaes | |
10.
Mariza Koch & panaghia mou" | M.: Mariza Koch | |
11.
Fredi & Friends "Pump-pump" | M.: Matti Siitonen (Fredi) | |
12.
Braulio "Sobran las palabras" | M. & T.: Braulio | |
13.
Romina Power & di nuovo / We Live It All Again" | M.: Detto Mariano | |
14.
Waterloo & Robinson "My Little World" | M. & T.: | |
15.
Carlos do Carmo "Uma flor de verde pinho" | M.: Kim Kuusi | |
16.
Mary Christy "Toi, la musique et moi" | M.: Georges Costa | |
17.
Cathérine Ferry "Un, deux, trois" | M.: Jean Paul Carra, | |
18.
Ambasadori "Ne mogu skritisvoju bol" | M.: Slobodan Vujović |
(Fotos der Teilnehmertabellen: © ECG e. V. / M. Sonneck)
* Die 4 Punkte aus Jugoslawien wurden erst nach der Sendung übermittelt und blieben daher bei der Wertung unberücksichtigt.
Nationale VE "Ein Lied für Den Haag" | |
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Datum | 31. Januar, 1. und 18. Februar 1976 |
Ort | Frankfurt/M. |
Halle | HR TV-Studio 2 |
Moderation | Max Schautzer |
TV-Sender | Hessischer Rundfunk |
Aus 388 Einsendungen ermittelte eine Jury die zwölf Lieder für das nationale Finale. Am 31. Januar und am 1. Februar wurden die Lieder als Videoclips ausgestrahlt, und das Publikum wurde gebeten, per Postkarte den Sieger zu wählen. Am 18. Februar wurde das Ergebnis bekannt gegeben. Sieger wurde der 38-jährige Baden-Badener Tony Marshall. Unmittelbar nach seinem Sieg meldete sich die in München lebende israelische Sängerin Nizza Thobi zu Wort und behauptete, den Siegertitel "Der Star", komponiert von Detlef Petersen, schon vier Jahre zuvor öffentlich gesungen zu haben. Das Lied wurde nach dem Reglement der EBU disqualifiziert. Tony Marshall teilte mit, hierüber nichts gewusst zu haben, und weigerte sich, noch einmal an einer Vorentscheidung teilzunehmen. Nach Den Haag wurde die zweitplatzierte Gruppe Les Humphries Singers entsendet.
Sowohl "Der Star" als auch "Sing sang song" von den Les Humphries Singers werden zu Radiorennern. In Den Haag reichte es allerdings nur zum 15. Platz.
Da Lena Valaitis in der Zeit einen riesigen Erfolg mit den Titeln "Da kommt José, der Straßenmusikant" und "Ein schöner Tag" (Amazing Grace) hatte, verzichtete sie auf eine Veröffentlichung ihres Vorentscheidtitels "Du machst Karriere".
Finale | |||
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Startnr. | Interpret*in / Titel / Komp. / Text | Postkarten | Platz |
1. | Tina York "Das alte Haus" Frank Cornely | 17562 | 12. |
2. | Love Generation "Thomas Alva Edison" Günther - Eric Thöner / Erich Offierowski | 58846 | 5. |
3. | Lena Valaitis "Du machst Karriere" Hans - Georg Moslener / Wolfgang Mürmann | 47714 | 7. |
4. | Bruce Low "Der Jahrmarkt unserer Eitelkeit" Horst - Heinz Henning / Christine Neuhausen | 43352 | 9. |
5. | Ina Deter "Wenn du so bist wie dein Lachen" Ina Deter | 27903 | 10. |
6. | Nina & Mike "Komm, geh´mit mir" Karl Heinz Bardo | 61944 | 4. |
7. | Maggie Mae "Applaus für ein total verrücktes Haus" Werner Twardy / Dieter Liffers | 71882 | 3. |
8. | Les Humphries Singers "Sing Sang Song" Ralph Siegel / Kurt Hertha | 96705 | 2. |
9. | Ireen Sheer "Einmal Wasser, einmal Wein" Günther - Eric Thöner / Erich Offierowski | 45023 | 8. |
10. | Meeting Point "Es ist ein Mensch" Wilton Kullmann | 53568 | 6. |
11. | Tony Marshall "Der Star" Detlef Petersen | 118250 | 1. |
12. | Piera Martell "Ein neuer Tag" Jürgen Triebel / Horst Herbert Krause | 24525 | 11. |
Les Humphries Singers, das ist der Name des Chors, der von dem gebürtigen Engländer Les Humphries nach seinem Vorbild, den Edwin Hawkins Singers, im Jahr 1970 gegründet wurde. Jürgen Drews, David O´Brian und auch Linda G. Thompson waren einige Mitglieder des 13-köpfigen Chores, dessen Besetzung ständig wechselte. "We Are Going Down Jordan" (1971), "Mexico" (1972), "Kansas City" (1974), waren einige der Hits der im Jahr 1977 aufgelösten Formation. Les Humphries war mit der kroatischen Sängerin und Schauspielerin Dunja Rajter verheiratet. Er starb 2007 im Alter von 67 Jahren.
Jürgen Drews (geb. 2. April 1948 in Berlin) verließ unmittelbar nach dem ESC–Auftritt die Gruppe und startete seine Solokarriere mit Liedern wie "Ein Bett im Kornfeld" (1976), der deutschen Fassung des Bellamy-Brothers-Titels "Let your love flow" und "Barfuß durch den Sommer" (1977). In den 1980ern wurde es bisschen stiller um ihn, obwohl er weiter als Sänger, Schauspieler und Radio- und TV-Moderator arbeitete. 1994 gelang ihm ein Comeback mit einem Remake seines Titels "Ein Bett im Kornfeld" zusammen mit Stefan Raab. Bis heute ist Jürgen Drews, u.a. als "König von Mallorca" äußerst erfolgreich.
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20. Eurovision Song Contest - 22. März 1975 | |
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Halle | St. Eriks Mässan Alvsjö |
Moderation | Karin Falck |
Pausen-Act | The World Of John Bauer |
Wertung | 11 Juror*innen pro Land bewerten jedes Lied, die ersten zehn Titel bekommen die Punkte 12-10-8-7...3-2-1 |
Teilnehmer | 19 Länder |
Siegerland: Niederlande | |
Interpreten: Teach-In | |
Titel: "Ding-A-Dong" | |
Musik: Dick Bakker Text: Wil Luikinga & Eddie Owens |
Finale | |||
---|---|---|---|
Platz Land | Punkte | Startnr. | |
1. | Niederlande Teach-In "Ding-A-Dong" | 152 | 1 |
2. | Ver. Königreich The Shadows "Let Me Be The One" | 138 | 9 |
3. | Italien Wess & Dori Ghezzi "Era" | 115 | 19 |
4. | Frankreich Nicole Rieu "Et bonjour à toi l'artiste" | 91 | 3 |
5. | Luxemburg Géraldine "Toi" | 84 | 5 |
6. | Schweiz Simone Drexel "Mikado" | 77 | 7 |
7. | Finnland Pihasoittajat "Old Man Fiddle" | 74 | 15 |
8. | Schweden Lars Berghagen "Jennie, Jennie" | 72 | 18 |
9. | Irland The Swarbriggs "That's What Friends Are For" | 68 | 2 |
10. | Spanien Sergio & Estibaliz "Tu volveras" | 53 | 17 |
11. | Israel Shlomo Artzi "At ve'ani" | 40 | 12 |
12. | Malta Renato "Singing This Song" | 32 | 10 |
13. | Jugoslawien Ashes & Blood "Dan ljubezni" | 22 | 8 |
Monaco Sophie "Une chanson c'est une lettre" | 22 | 14 | |
15. | Belgien Ann Christy "Gelukkig zijn / Could It Be Happiness" | 17 | 11 |
16. | Portugal Duarte Mendes "Madrugada" | 16 | 16 |
17. | Deutschland Joy Fleming "Ein Lied kann eine Brücke sein" | 15 | 4 |
18. | Norwegen Ellen Nikolaysen "Touch My Life With Summer" | 11 | 6 |
19. | Türkei Semiha Yanki "Seninle bir dakika " | 3 | 13 |
Der 20. Eurovision Song Contest fand in der St. Eriks Mässan, Alvsjö, statt. Mit 19 Teilnehmern wurde ein neuer Rekord erreicht.Griechenland blieb dem Wettbewerb fern, weil die Türkei erstmals teilnahm. Österreich sagte nochmals ab. Island, Marokko, Jordanien, Hongkong, Südkorea und Japan strahlten zum ersten Mal die Sendung zeitversetzt aus.
Die Ära der „12 Points“ begann 1975. Nach den massiven Protesten vieler Länder im Vorjahr, als man 48 Stunden vor dem Finale zum Wertungssystem der Anfangsjahre zurückgekehrt war, sah sich die EBU gezwungen, ein neues Wertungssystem einzuführen. In jedem Land saßen nun 11 Juroren zusammen, verteilt auf drei Altersgruppen und nach Geschlecht. Sie konnten für die einzelne Beiträge 1 bis 5 Punkte vergeben. Die Punkte der Juroren wurden dann zusammengerechnet und es entstand eine Rangfolge. Die ersten 10 Titel dieser Rangfolge erhielten dann auch die Punkte 1 bis 8 - 10 u. 12. Dieses Wertungssystem wird in den Grundzügen noch bis heute verwendet.
In der St.Eriks-Messehalle in Stockholm führte Karin Falck durch die Sendung. Sie machte das zwar durchaus sympathisch, aber auch öfter sehr unbeholfen, unvergessen u.a. ihr Spruch: ""How much is 7 in French?".
Karin Falck moderierte seit Mitte der 1950er Jahr Jugend- und Musiksendungen, später auch das Nachmittagsprogramm beim Sender SVT. Später betätigte sich als Regisseurin und Produzentin diverser schwedischer Fernsehserien. 2007 wurde sie mit dem Fernsehpreis "Kristallen" für ihr Lebenswerk ausgezeichnet.
Vor den einzelnen Auftritten waren die Interpret*innen aufgefordert, ein Selbstporträt zu malen.
Stockholm war in diesem Jahr nicht nur Schauplatz des größten musikalischen Events, sondern auch der Tatort für Künstler aus 14 Nationen - darunter auch Chile, welches in 21 schwedischen Städten ein Alternativfestival "echter" Musik mit Folklore, Rock, gesellschaftskritischen Songs usw. veranstaltete. An dem Tag der Endscheidung des ESC protestierten junge Leute auf den Straßen Stockholms gegen die "Musikimperialisten".
Außer der britischen Band The Shadows - Begleitband von Cliff Richard 1973 - und Ellen Nikolaysen aus Norwegen (Bendik Singers) konnte man als bekannte Interpretin nach 1967 für Luxemburg die Sängerin Géraldine wieder begrüßen. Sie erhielt zum ersten Mal in der ESC-Geschichte die mittlerweile legendären "12 Points" für ihr von Phil Coulter und Bill Martin ("Puppet On A String") geschriebenes "Toi".
Lediglich drei Punkte konnte die Türkei bei ihrem Debüt einheimsen, Semiha Yanki wurde Letzte.
Überraschend stark die Finnen: Die Gruppe Pihasoittajat trug eine Countrynummer über einen alten Geiger vor. Eine Seltenheit beim ESC, die mit dem siebten Platz belohnt wurde. Sophie aus Monaco meinte, dass ein Lied einem Brief ähnele. Diese Botschaft hat aber die europäischen Jurys nicht erreichen können: nur Platz 13. gemeinsam mit Ashes & Blood aus Jugoslawien bzw. aus Slowenien mit dem Song "Dan ljubezni" (Tag der Liebe). Die Mitglieder der Gruppe gehörten eigentlich zu einem mehrköpfigen erfolgreichen jugoslawischen Chor mit dem Namen Pepel in Kri, der wegen des EBU-Reglements auf sechs Personen reduziert wurde.
Die 18-jährige Simone Drexel aus St. Gallen in der Schweiz philosophierte über das japanische Spiel "Mikado" und die Umsetzung dessen Regeln im wirklichen Leben. Der Text allein war einen respektablen sechsten Platz wert.
Nicole Rieu aus Frankreich lobte in ihrer hymnischen Ballade "Et bonjour à toi l´artiste" die Welt der Künstler jeglicher Art, die durch ihre Werke das Leben einfach schöner machen. Die Italiener setzten auf die Sieger von Canzonissima 1975, Wess & Dori Ghezzi, die für den farblichen Kontrast des Abends sorgten (schwarz & weiß). Sie landeten auf dem dritten Rang.
Duarte Mendes aus Portugal ging mit Startnummer 16 an den Start. Dort sollte er auch bleiben. Mit 16 erhaltenen Punkten blieb er auf Platz 16 hängen. (3x16, ein einzigartiger Zufall). Er hatte sein Lied "Madrugaga" (Morgendämmerung) der friedlichen Nelkenrevolution 1974 gewidmet.
Die deutsche Teilnehmerin Joy Fleming konnte leider vom neuen Wertungsmodus nicht profitieren: Sie landete mit dem modernsten Song des Abends “Ein Lied kann eine Brücke sein” ganz abgeschlagen auf dem 17. Rang. Dies war das schlechteste Ergebnis, das je ein deutscher Beitrag erzielt hatte. Der Auftritt stand unter keinem guten Stern. Dirigent und Komponist des Liedes Rainer Pietsch stampfte sich lautstark durch das Intro, der Ton war schlecht, und das Joy Fleming aufgezwungene unvorteilhafte Kleid tat das Übrige.
Die holländische Gruppe Teach-In, angeführt von der österreichischen Sängerin Getty Kaspers, befand sich ganz auf den Spuren des Vorjahressiegers und holte den vierten und bis heute letzten Sieg für die Niederlande. Teach-In war aber bei weitem nicht so erfolgreich wie ABBA.
1.
Teach-In "Ding-A-Dong" | M.: Dick Backer | |
2.
The Swarbriggs "That's What Friends | M. & T.: | |
3.
Nicole Rieu ”Et bonjour à toi | M.: Jeff Barnel | |
4.
"Ein Lied kann eine | M.: Rainer Pietsch | |
5. Luxemburg
Géraldine "Toi" | M.: Bill Martin, | |
6.
Ellen Nikolaysen "Touch My LifeWith Summer" | M.: Svein Hundsnes | |
7.
Simone Drexel "Mikado" | M & T.: | |
8.
Ashes & Blood "Dan ljubezni" | M.: Tadej Hrusovar | |
9.
The Shadows "Let Me Be The One" | M.: Paul Curtis | |
10.
Renato "Singing This Song" | x | M.: Sammy Galea |
11.
Ann Christy "Gelukkig zijn /Could It Be Happiness" | M. & T.: | |
12.
Shlomo Artzi "At ve*ani" | M.: Shlomo Artzi | |
13.
Semiha Yanki "Seninle bir dakika" | M.: Kemal Ebcioglu | |
14.
Sophie "Une chansonc'est une lettre" | M.: André Popp | |
15.
Pihasojttajat "Old Man FIddle" | M.: Kim Kuusi | |
16.
Duarte Mendes "Madrugada" | M. & T.: | |
17.
Sergio & Estibaliz "Tu volveras" | M. & T.: | |
18.
Lars Berghagen "Jennie, Jennie" | M. & T.: | |
17.
Wess & Dori Ghezzi "Era" | M.: Shel Shapiro |
(Fotos der Teilnehmertabellen: © ECG e. V. / M. Sonneck)
Interne Auswahl | |
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Songpräsentation | 11. März 1974 |
TV-Sender | Hessischer Rundfunk |
In diesem Jahr wurde unter Ausschluss der Öffentlichkeit über den deutschen Beitrag entschieden. Cindy & Bert, Anne Karin & Jürgen Marcus wurden vom Hessischen Rundfunk als einzige Interpreten nominiert. Komponisten und Texter wurden gebeten, für die drei Teilnehmer je zwei Lieder ihrer Wahl zu schreiben. Zwei zusätzliche Songs pro Sänger wurden von Autoren eingereicht, die die Unterhaltungschefs der ARD bestimmten. Nach der ersten Anhörung am 23. Januar 1974 lehnte eine Jury alle zwölf Titel ab mit der Begründung, es gebe keinen eindeutigen Favoriten, weil die Auswahl nicht ausreichend sei. Alle Autoren wurden nochmals aufgefordert, bis zum 20. Februar einen weiteren Song einzusenden. Aus 24 Liedern entschied sich die Jury dann für Cindy & Bert mit dem Song "Die Sommermelodie". In Rahmen der Sendung "Die Montagsmaler" stellte das singende Ehepaar am 11.3.1974 ihren Grand-Prix-Titel dem Publikum vor.
Die drei favorisierten Titel waren:
Cindy & Bert: "Die Sommermelodie"
Musik: Werner Scharfenberger, Text: Kurt Feltz
Anne Karin: "Damals im Frühling"
Musik: Rudi Bauer, Text: Gerd Thumser
Jürgen Markus: "Grand Prix d´amour"
Musik: Jack White, Text: Fred Jay
Cindy & Bert Cindy Berger, geborene Jutta Gusenburger, geb. am 26. Januar 1948 in Zweibrücken, und Norbert Berger, geb. am 12. September 1945 in Völklingen, gestorben am 14. Juli 2012 in Düsseldorf, haben ihre gemeinsame Karriere im Jahr 1969 begonnen. Nebenbei arbeitete Cindy als Versicherungskauffrau, ihr Ehemann als Industriekaufmann. 1972 konnten sie mit dem Song "Geh die Straße" ihren ersten Chart–Erfolg buchen. Das inzwischen geschiedene Ehepaar hatte zwischen 1972 und 1979 mehrere Hits und hat auch zahlreiche Auszeichnungen bekommen, (u.a. 1970, 1972 und 1973 Goldene Europa, 1973 Bronzener Löwe). Norbert Berger besaß seit den 1980er Jahren ein eigenes Tonstudio und arbeitete als Produzent, Komponist und Texter. Cindy Berger startete Mitte der 1980er Jahre eine Solokarriere. 1988 ("Und leben will ich auch") und 1991 ("Nie allein") nahm sie an der Vorentscheidung zum ESC teil. Seit Anfang der 1990er Jahre war sie auch als Rundfunkmoderatorin tätig, Ihre Erfolge: "Geh die Straße" (1972), "Immer wieder sonntags" (1973), "Spaniens Gitarren" (1974), "Aber am Abend, da spielt der Zigeuner" (1974), u.v.a. Beim ESC in Brighton belegten die beiden einen enttäuschenden letzten Platz. |
Nationale VE "Ein Lied für Stockholm" | |
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Datum | 3. Februar 1975 |
Ort | Frankfurt/M. |
Halle | HR TV-Studio 2 |
Moderation | Karin Tietze-Ludwig |
TV-Sender | Hessischer Rundfunk |
Der Fernsehprogrammdirektor des Hessischen Rundfunks, Hans–Otto Grünefeldt, beauftragte die deutschen Plattenfirmen, geeignete Lieder wie auch Interpret*innen für die deutsche Vorentscheidung einzureichen. Intern schrieben zwei Autoren pro Firma für den nominierten Sänger*in ein Lied. Dieses System zeigte Erfolg. Viele der Künstler*innen konnten mit ihrem Vorentscheidungstitel Chart-Erfolge feiern.
Jürgen Marcus, Marianne Rosenberg, Mary Roos und Joy Fleming platzierten sich auf den vordersten Rängen der Verkaufsliste. Aber auch die restlichen Songs waren oft im Radio zu hören. Séverine, die ESC–Gewinnerin von 1971, war in diesem Jahr die prominenteste Künstlerin.
Der Siegertitel wurde in von einer 36-Personen-Jury ermittelt. Jede der neun ARD-Anstalten stellte vier Juror*innen - den Unterhaltungschef oder dessen Stellvertreter, einen Fachjournalisten, einen Musiker und einen musikinteressierten Laien - die für jedes Lied einen bis fünf Punkte vergeben konnten.
Das Ergebnis wurde eine Stunde nach der Präsentation der Beiträge bekannt gegeben.
Joy Fleming wurde in Stockholm überraschend nur Siebzehnte. Ihr TItel wurde in ESC-Fankreisen und darüber hinaus zum Evergreen. Den größten Erfolg allerdings hatte bis heute die Zehntplatzierte Marianne Rosenberg mit "Er gehört zu mir".
Finale | |||
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Startnr. | Interpret*in / Titel / Komp. / Text | Punkte | Platz |
1. | Marianne Rosenberg "Er gehört zu mir" Joachim Heider / Christian Heilburg | 86 | 10. |
2. | Peggy March "Alles geht vorüber" Ralph Siegel / Kurt Hertha | 128 | 2. |
3. | Peter Horton "Am Fuß der Leiter" Günther Ress / Miriam Frances | 79 | 11. |
4. | Die Jokers "San Francisco Symphony" Peter Martin / Werner Schüler | 57 | 12. |
5. | Séverine "Dreh' dich im Kreisel der Zeit" Peter Orloff / Elisabeth Bertram | 94 | 7. |
6. | Joy Fleming "Ein Lied kann eine Brücke sein" Rainer Pietsch / Michael Holm | 134 | 1. |
7. | Maggie Mae "Die total verrückte Zeit" Henry Mayer / Georg Buschor | 94 | 7. |
8. | Werner W. Becker "Heut' bin ich arm, heut' bin ich reich" Klaus Munro / Werner W. Becker | 54 | 13. |
9. | Mary Roos "Eine Liebe ist wie ein Lied" Hans Blum / Ingetraut Blum | 115 | 3. |
10. | Ricchi Hohlt "Du" Chris Juwens/ Joachim Relin | 38 | 14. |
11. | Ricky Gordon "Sonja, ich rufe dich" Rudi Edelmann / Angie Richter | 37 | 15. |
12. | Jürgen Marcus "Ein Lied zieht hinaus in die Welt" Jack White/ Fred Jay | 90 | 9. |
13. | Love Generation "Hör' wieder Radio" Peter Schirmann / Gisela Kieler | 115 | 3. |
14. | Katja Ebstein "Ich liebe dich" Christian Bruhn / Michael Kunze | 110 | 5. |
15. | Shuki & Aviva "Du und ich und zwei Träume" Rainer Maria Erhardt / Jean Frankfurter | 106 | 6. |
Joy Fleming Die in Mannheim aufgewachsene deutsche Blues-, Rock,- und Schlagersängerin Erna Strube, alias Joy Fleming, erblickte das Licht der Welt am 15. November 1944 in Rockenhausen / Pfalz. Zusammen mit Ricky King gründete sie die Mannheimer Band Joy & The Hit Kids. Bis in die siebziger Jahre war sie die einzige deutschsprachige Soulkünstlerin. 1971 begann sie ihre Solokarriere, 1972 dann schaffte sie mit "Neckarbrücken–Blues" den endgültigen Durchbruch. Zahlreiche Auszeichnungen folgten. Sie galt zeitlebens als eine der besten deutschen Bluessängerinnen, und sie ist auch die Einzige, die in diesem Musikbereich einen Vertrag in den USA bekam. Anfang der 1980er Jahre zog sie sich wegen mangelnden Erfolgs zurück. 1986 sang sie zusammen mit Marc Berry bei der deutschen Vorentscheidung "Miteinander". Sie wurde nur Vierte. 2001 belegte sie bei der Vorentscheidung gemeinsam mit Brigitte Oehlke und Lesley Bogaert und "Power Of Trust" den zweiten Platz. 1991 eröffnete sie mit ihrem Ehemann Bernd Liebenow ein Tonstudio. Andere Hits von ihr: "Halbblut" (1974), "Ich sing fürs Finanzamt" (1977), "Er ist ein Ehemann" (1979). Joy Fleming verstarb 2017 im Alter von 72 Jahren.
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19. Eurovision Song Contest - 6. April 1974 | |
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Halle | The Dome |
Moderation | Katie Boyle |
Pausen-Act | The Wombles |
Wertung | 10 Juror*innen pro Land / Jede Jurymitglied wertet für seinen Favoriten |
Teilnehmer | 17 Länder |
Siegerland: Schweden | |
Interpreten: ABBA | |
Titel: "Waterloo" | |
Musik: Benny Andersson & Bjoern UlvaeusText: Stikkan Andersson |
Finale | |||
---|---|---|---|
Platz Land | Punkte | Startnr. | |
1. | Schweden ABBA "Waterloo" | 24 | 8 |
2. | Italien Gigliola Cinquetti "Si" | 18 | 17 |
3. | Niederlande Mouth and MacNeal "I See a Star" | 15 | 12 |
4. | Luxemburg Ireen Sheer "Bye, Bye, I Love You" | 14 | 9 |
Monaco Romuald "Celui qui reste et celui qui s'en va" | 14 | 10 | |
Ver. Königreich Olivia Newton-John "Long Live Love" | 14 | 2 | |
7. | Israel The Poogy Group "Natati la khaiai" | 11 | 6 |
Irland Tina "Cross Your Heart" | 11 | 13 | |
9. | Belgien Jacques Hustin "Fleur de liberté" | 10 | 11 |
Spanien Peret "Canta y se felz" | 10 | 3 | |
11. | Griechenland Marinella "Krassi, thalassa ke t'agori mou" | 7 | 5 |
12. | Jugoslawien The Korni Group "Generacija '42" | 6 | 7 |
13. | Finnland Carita "Keep Me Warm" | 4 | 1 |
14. | Norwegen Anne-Karine Strøm "The First Day of Love" | 3 | 4 |
Deutschland Cindy & Bert "Die Sommermelodie" | 3 | 14 | |
Schweiz Piera Martell "Mein Ruf nach dir" | 3 | 15 | |
Portugal Paulo de Carvalho "E depois do adeus" | 3 | 16 |
Luxemburg konnte aus Kostengründen den ESC nicht zum zweiten Mal hintereinander ausrichten. Deswegen fand das Spektakel zum fünften Mal in Großbritannien statt - obwohl die Briten bis zu diesem Zeitpunkt nur einmal gewonnen hatten.
Im "Dome" in Brighton führte zum vierten Mal seit 1960 Katie Boyle durch die Sendung. Das hat keine andere Moderatorin geschafft.
Das Wertungssystem der letzten drei Jahren konnte sich leider wegen Uneinigkeit unter den Juroren nicht bewähren. 48 Stunden vor der Veranstaltung griff die EBU auf das Wertungssystem der 1950er und 1960er Jahre zurück. Außer den Briten und den Italienern erhoben alle anderen Teilnehmer Einspruch gegen diese Entscheidung, und Deutschland drohte sogar mit einer Absage für das nächste Jahr, sollte bis dahin nichts in Richtung Wertung unternommen werden.
Das Startfeld der 18 Teilnehmerländer wurde kurzfristig auf nur 17 reduziert. Der französische Staatspräsident George Pompidou war gestorben, und die Regierung in Paris hatte den 6. April zum Staatstrauertag erklärt. Frankreich musste seinen Beitrag - Startnummer 14 - “La vie à 25 ans”, gesungen von Dani, zurückziehen.
Griechenland nahm zum ersten Mal teil. Sieben Jahre Diktatur waren gerade überstanden, und man wollte sich endlich als freies Land in Europa zeigen. Der ESC war eine gute Gelegenheit. Nana Mouskouri lehnte eine weitere Teilnahme ab, und ein Versuch des griechischen Fernsehens, Mikis Theodorakis zu engagieren, scheiterte auch.
Portugal litt aber noch immer unter dem Diktator Marcello Caetano. Der junge Sänger Paulo de Carvalho sollte mit seinem Titel “E Depois Do Adeus” Geschichte schreiben, obwohl er nur auf dem 14. Platz landete. Denn sein Titel war das Startzeichen der Nelkenrevolution, der friedlichen Bewegung der Streitkräfte (MFA) am 24. April 1974. Als das Lied an diesem Abend um 23 Uhr im Radio gespielt wurde, begann der Marsch nach Lissabon, um den Staat von seinem Diktator zu erlösen.
Auch die Italiener haben ihrem Beitrag “Si” eine politische Bedeutung gegeben, deswegen wurde der ESC nicht live übertragen, sondern erst am 12. Mai. Der Grund dieser Zeitverzögerung war ein Referendum über die Reform des Ehescheidungsrecht, die am Montag nach dem ESC stattfinden sollte. Die konservativen Kreise befürchteten eine Manipulation der Bevölkerung in Richtung “PRO” gesetzliche Ehescheidung, wenn Gigliola Cinquetti - Gewinnerin des Jahres 1964 und zum zweiten Mal für Italien am Start – so oft das Wort “Si“="Ja" verkündete.
Romuald war zum dritten Mal dabei, diesmal wieder für Monaco. Anne Karine Strøm aus Norwegen (Mitglied der Gruppe Bendik Singers - Norwegen 1973), trat als Solistin auf.
Neben Gigliola Cinquetti waren aber auch andere Stars an diesem Abend zu sehen und zu hören. Dass Ireen Sheer dringend ihre französische Aussprache trainieren sollte, bemerkte man während ihres luxemburgischen Titels „Bye, Bye I Love You“, dem ersten Beitrag von Ralph Siegel in der ESC-Geschichte. Mouth & MacNeal zauberten für die Niederlande eine witzige Show auf die Bühne, sodass sie zum Schluss der Veranstaltung nicht nur einen Stern sahen ("I See A Star"), sondern auch genügend Punkte für einen dritten Rang. Die gebürtige Australierin Olivia Newton-John ging für das Gastgeberland ins Rennen, sie kam aber über den vierten Platz nicht hinaus.
Wesentlich schlimmer sah es für die beiden deutschsprachigen Lieder des Abends aus. Sowohl Piera Martell aus der Schweiz als auch das Gesangsduo und Ehepaar Cindy & Bert aus Deutschland landeten auf dem vierzehnten und letzten Platz - in der Gesellschaft von Anne Karine Strøm aus Norwegen und dem portugiesischen Künstler. Die guten Zeiten für den deutschen Schlager waren endgültig vorbei.
Alle diese großen Namen boten eine gute Show, sie mussten sich aber zum Schluss durch die bis dato im restlichen Europa unbekannte schwedische Gruppe ABBA geschlagen geben. Für Agnetha, Benny, Björn & Anna-Frida hatte nun die große Stunde geschlagen. Die vier Schweden waren jung, frisch, dynamisch, revolutionär und poppig. Ihr Sieg wurde in ihrem Land dementsprechend gefeiert, niemand hätte damals geahnt, welcher Erfolg dieser Gruppe noch bevorstand. Denn 500 Millionen Zuschauer wurden unbewusst Zeuge der Geburt einer Legende: der Gruppe ABBA. Die Gruppe hatte es bereits 1973 versucht, war aber in der Vorentscheidung mit dem Titel "Ring Ring" nur auf Platz drei gelandet. "Waterloo" war nicht die erste Wahl für 1974, ABBA bevorzugten eigentlich den Song "Hasta Mañana" als geeigneter für den Contest. Aber bei diesem Titel gab es nur eine Frauenstimme, daher entschieden sie sich letztlich doch für "Waterloo".
1.
Carita "Keep Me Warm" | M.: Eero Koivistoinen | |
2.
Olivia Newton-John "Long Live Love" | M. & T.: | |
3.
Peret ”Canta y se feliz" | M.& T.: | |
4.
"The First Day of Love" | M.: Frode Thingnaes | |
5. Griechenland
Marinella "Krassi, thalassa ke | M.: George Katsaros | |
6.
The Poogy Group "Natati la khaiai" | M.: Bernard Liamis | |
7.
The Korni Group "Generacija '42" | M. & T.: | |
8.
ABBA "Waterloo" | M.: Benny Andersson, | |
9.
Ireen Sheer "Bye, Bye, I Love You" | M.: Ralph Siegel | |
10.
Romuald "Celui qui reste etcelui qui s'en va" | M.: Jean-Pierre Bourtayre | |
11.
Jacques Hustin "Fleur de liberté" | M.: Jacques Hustin | |
12.
Mouth & MacNeal "I See a Star" | M. & T.: | |
13.
Tina "Cross Your Heart" | M. & T.: | |
14.
Cindy & Bert "Die Sommermelodie" | M.: Werner Scharfenberger | |
15.
Piera Martell "Mein Ruf nach dir" | M. & T.: | |
16.
Paulo de Carvalho "E depois do adeus" | M.: José Calvario | |
17.
Gigliola Cinquetti "Si" | M.: Mario Panzeri, |
(Fotos der Teilnehmertabellen: © ECG e. V. / M. Sonneck)
18. Eurovision Song Contest - 7. April 1973 | |
---|---|
Halle | Nouveau Théâtre |
Moderation | Helga Guitton |
Pausen-Act | Clown Charlie Rivel |
Wertung | 2 Juro*innen pro Land vor Ort - Jedes Jurymitglied bewertet jedes Lied mit bis zu fünf Punkten |
Teilnehmer | 17 Länder |
Siegerland: Luxemburg | |
Interpretin: Anne-Marie David | |
Titel: "Tu te reconnaîtras" | |
Musik: Claude MorganText: Vline Buggy |
h4 style="text-align: center;">PLATZIERUNGEN UND PUNKTE
Finale | |||
---|---|---|---|
Platz Land | Punkte | Startnr. | |
1. | Luxemburg Anne-Marie David "Tu te reconnaîtras" | 128 | 17 |
2. | Spanien Mocedades "Eres tu" | 125 | 15 |
3. | Ver. Königreich Cliff Richard "Power To All Our Friends" | 123 | 15 |
4. | Israel Ilanit "Ey-Sham" | 97 | 17 |
5. | Schweden The Nova "You Are Summer" | 94 | 12 |
6. | Finnland Marion Rung "Tom, Tom, Tom" | 93 | 1 |
7. | Norwegen Bendik Singers "It's Just a Game" | 89 | 5 |
8. | Deutschland Gitte "Junger Tag" | 85 | 4 |
Monaco Marie "Un train qui part" | 85 | 6 | |
10. | Irland Maxi "Do I Dream?" | 80 | 14 |
11. | Schweiz Patrick Juvet "Je vais me marier, Marie" | 79 | 8 |
12. | Italien Massimo Ranieri "Chi sara' con te" | 74 | 10 |
13. | Schweden Family Four "Haerliga sommardag" | 75 | 14 |
14. | Niederlande Ben Cramer "De oude muszikant" | 69 | 13 |
15. | Jugoslawien Zdravko Čolić "Gori vatra" | 65 | 9 |
Frankreich Martine Clémenceau "Sans toi" | 65 | 16 | |
17. | Belgien Nicole & Hugo "Baby Baby" | 58 | 2 |
Erneut fand der ESC in Luxemburg statt, dieses Mal im Neuen Stadttheater.
Ab diesem Jahr galt die Regel, dass die Länder die Sprache, in der gesungen wurde, frei wählen durften. Dies galt bis 1976 und dann wieder ab 1999.
Die Moderation übernahm Helga Guitton. Sie war seit 1964 bis 1994 Radiomoderatorin bei den "Vier fröhlichen Wellen von Radio Luxemburg" und gehörte neben Frank Elstner und Jochen Pützenbacher zu den bekanntesten Radiomoderatoren.
Obwohl Malta und Österreich dem Song Contest in diesem Jahr fern blieben, konnte man ein neues Mitglied in der großen europäischen musikalischen Szene begrüßen. Israel nahm seinen ersten Anlauf beim ESC in Luxemburg. Leider konnte dieser Neuzugang nicht entsprechend gefeiert werden. Denn die Erinnerung an das Attentat auf die israelische Mannschaft während der Olympischen Spiele 1972 in München am Morgen des 5. September war noch sehr frisch. Um einem möglichen zweiten Attentat des "Schwarzen September" aus dem Weg zu gehen, wurde den Organisatoren des ESC 1973 eine enorme Zahl an Sicherheitskräften zur Verfügung gestellt. Die israelische Sängerin Ilanit wurde während der Proben perfekt abgeschirmt, denn es gab eine Bombendrohung.
Marion Rung aus Finnland nahm nach 1962 nochmals teil und ersang mit “Tom, Tom, Tom” die beste Platzierung des Landes bis dato: Platz 6.
Die Belgier Nicole & Hugo konnten endlich ihr Land vertreten, nachdem das durchaus poppige Duo 1971 auf seine Teilnahme verzichten musste, bedingt durch die Krankheit von Nicole. Auch der bekannte niederländische Sänger Ben Cramer und sein alter Musikant ("De oude Muzikant"), der durch die Straßen von Paris tingelt, konnten keine Lorbeeren ernten.
Gitte sollte den Erfolg der deutschen Teilnehmer in den letzten Jahren fortsetzen. Ihr "Junger Tag" klang jedoch nicht so überzeugend. Sie landete auf dem achten Platz, gemeinsam mit Marie aus Monaco.
Für Massimo Ranieri aus Italien verlief seine zweite Teilnahme nicht so erfolgreich wie zwei Jahre zuvor. Er landete nur auf dem 13. Rang. Für das schwedische Männerduo The Nova war allein schon der Sieg bei der nationalen Vorentscheidung ein großer Erfolg. Sie siegten gegen die Gruppe ABBA mit dem Titel “Ring, Ring”.
Für das Vereinigte Königreich bat Cliff Richard um Kraft für unsere Freunde ("Power to all our friends"). Wie 1968 sollte es diesmal wieder nicht für den Sieg reichen: Platz drei für den Star des Abend hinter Anne-Marie David aus Luxemburg und der spanischen Gruppe Mocedades mit “Eres Tu”. Es gab zwar Plagiatsvorwürfe, der Titel sei eine Kopie des jugoslawischen Beitrags 1966, "Brez besed" von Berta Ambroz, aber dies blieben folgenlos, und "Eres tu" wurde ein großer internationaler Hit, der größeren kommerziellen Erfolg hatte als der Siegertitel von Anne-Marie David. Sie versuchte es 1979 noch einmal und wurde Dritte.
1.
Marion Rung "Tom, Tom, Tom" | M. & T.: | |
2.
Nicole & Hugo "Baby, Baby" | M.: Ignace Baert | |
3.
Fernando Tordo ”Tourada" | M.: Fernando Tordo | |
4.
"Junger Tag" | M.: Günther-Eric Thöner | |
5. Norwegen
Bendik Singers "It's Just A Game" | | M. & T.: |
6.
Marie "Un train qui part" | M.: Bernard Liamis | |
7.
Mocedades "Eres tu" | M. & T.: | |
8.
Patrick Juvet "Je vais me marier, Marie" | M.: Patrick Juvet | |
9.
Zdravko Čolić "Gori vatra" | M.: Kemal Monteno | |
10.
Massimo Ranieri "Chi sara'con te" | M.: Frederico Polito, | |
11.
Anne-Marie David "Tu te reconnaîtras" | M.: Claude Morgan | |
12.
The Nova | M.: Monica & Axel | |
13.
Ben Cramer "De oude muzikant" | M. & T.: | |
14.
Maxi "Do I Dream?" | M. & T.: | |
15.
Cliff Richard "Power To All Our Friends" | M.& T.: | |
16.
Martine Clémenceau "Sans toi" | M.: Paul Koulak | |
17.
Ilanit "Ey-Sham" | M. & T.: |
(Fotos der Teilnehmertabellen: © ECG e. V. / M. Sonneck)
Nationale VE "Ein Lied für Luxemburg" | |
---|---|
Datum | 21. Februar 1973 |
Ort | Frankfurt/M. |
Halle | HR TV-Studio 2 |
Moderation | Edith Grobleben |
Pausen-Act | Tanzpaar Trautz und Zauberer Marvelli |
TV-Sender | Hessischer Rundfunk |
Der Hessische Rundfunk war bemüht, die guten Ergebnisse der letzten Jahre international fortzusetzen. Allein die Namen der Interpret*innen, die je zwei Lieder im Finale sangen, sollten eine Garantie dafür sein. Die sechs teilnehmenden Künstler*innen und die Chefs der ARD-Unterhaltungsabteilungen schlugen zwölf Komponisten vor, die verpflichtet waren, einen Texter zu suchen. Jedes Team konnte nur mit einem einzigen Titel ins Rennen gehen.
Das Auswahlverfahren im Finale blieb auch unverändert. Zehn Juror*innen, fünf "musikinteressierte Laien" unter 25 Jahren und fünf "Experten", konnten nach allen musikalischen Vorträgen für jedes Lied einen bis fünf Punkte vergeben. Gitte mit "Junger Tag" und Tonia mit "Sebastian" waren punktgleich Favoriten der Experten. Die Laiengruppe votierte am höchsten für "Hallo, wie geht es Robert", auch von Gitte. Die belgische Sängerin Tonia war zu diesem Zeitpunkt die erfolgreichste Sängerin des Landes beim ESC, denn 1966 konnte sie in Luxemburg einen hervorragenden vierten Platz belegen, ein Ergebnis, das bis 1978 standhielt.
Finale | |||
---|---|---|---|
Startnr. | Interpret*in / Titel / Komp. / Text | Punkte | Platz |
1. | Michael Holm "Das Beste an dir" Michael Holm | 25 | 9. |
2. | Tonia "Mir gefällt diese Welt" Ralf Arnie / Fred Weyrich | 30 | 7. |
3. | Inga & Wolf "Manchmal" Wolfgang Preuß (Wolf) | 20 | 9. |
4. | Roberto Blanco "Ich bin ein glücklicher Mann" Christian Bruhn / Günter Loose | 34 | 4. |
5. | Gitte "Junger Tag" Günter-Eric Thöner / Stephan Lego | 40 | 1. |
6. | Cindy & Bert "Wohin soll ich gehen?" Klaus Munro | 26 | 8. |
7. | Michael Holm "Glaub' daran" Wolfgang Rödelberger / Walter Buschor | 19 | 12. |
8. | Tonia "Sebastian" Heinz Kiessling / Carl J. Schäuble | 39 | 2. |
9. | Inga & Wolf "Schreib' ein Lied" Wolfgang "Schobert" Schulz | 36 | 3. |
10. | Roberto Blanco "Au revoir, auf Wiedersehen" Karl Götz / Kurt Hertha | 24 | 11. |
11. | Gitte "Hallo, wie geht es Robert?" Georg Moslener / Walter Maidorn | 33 | 5. |
12. | Cindy & Bert "Zwei Menschen und ein Weg" Günther Engelhardt / Carl J. Schäuble | 25 | 9. |
Das waren die Juror*innen:
Arturo Caps, Unterhaltungschef TVE Spanien
Max Ernst, Unterhaltungschef SRG Schweiz
Horst Wernstedt, Redakteur NDR
Christian Striegler, Redakteur WDR
Hans HIrschmann, Unterhaltungschef SWF
Gabriele Rogall, Schallplattenverkäuferin
Dieter Heil, Bankkaufmann
Claudia Dettmer, Schülerin
Gerhard Schneidenbach, Schallplattenverkäufer
Alice Cymermann, Medizinstudentin
Gitte Gitte Haenning wurde am 29. Juni 1946 in Kopenhagen geboren. Bereits 1954 nahm sie mit ihrem Vater ihre erste Platte auf, und ein Jahr später hatte sie ihren ersten Fernsehauftritt.
1973 vertrat sie Deutschland beim Song Contest. Seit Beginn ihrer Karriere gehört Gitte zu den vielseitigsten und beständigsten Künstlerinnen in Deutschland. Ihre größten Erfolge sind: "Ich will `nen Cowboy als Mann" (1963), "Jetzt dreht die Welt sich nur um dich" (1964), "Weiße Rosen" (1969), "Ich hab´die Liebe verspielt in Monte Carlo" (1974), "Lass mich heute nicht allein" (1976), "Die Frau, die dich liebt" (1980), "Ich will alles" (1983), "Lampenfieber" (1983) u.v.a.
|
Nationale VE "Ein Lied für Edinburgh" | |
---|---|
Datum | 18. Februar 1972 |
Ort | Berlin |
Halle | SFB TV-Studio A |
Moderation | Renate Bauer & Karin Tietze-Ludwig |
Pausen-Act | Fernsehballett |
TV-Sender | Sender Freies Berlin |
Die Interpret*inen wurden dieses Jahr direkt von den Plattenfirmen nominiert. Eine Kommission der ARD suchte aus diesen Vorschlägen die 12 Interpret*innen für das nationale Finale am 19. Februar aus und auch das jeweilige Lied. Denn im Vorfeld mussten für jeden Interpret*innen oder Gruppe drei Songs geschrieben werden. Zehn Juror*innen - fünf "musikinteressierte Laien" unter 25 Jahre und fünf Experten - ermittelten den Siegertitel in zwei Durchgängen. In der ersten Phase durften die Juror*innen für jeden Song einen bis fünf Punkte vergeben. Im zweiten und entscheidenden Durchlauf konnte jeder nur einem der drei bzw. vier Superfinalisten seine Stimme geben. Ralph Siegel gab sein Debüt gleichzeitig mit zwei Beiträgen.
Cindy & Bert, Mary Roos, Su Kramer und Inga & Wolf erreichten das Superfinale. Cindy & Bert, noch führend nach der ersten Runde, bekamen im entscheidenden Moment nur drei Punkte, wie auch Su Kramer. Inga & Wolf konnten keinen der zehn Juror*innen für sich gewinnen. Mary Roos erhielt vier Stimmen und wurde zur völlig überraschten Siegerin gekürt. So überrascht, dass sie schon nicht mehr mit einem Sieg gerechnet hatte und bereits in der Garderobe verschwunden war. Als sie zur Siegerehrung gerufen wurden, war sie völlig außer Atem und verpatzte den Schlussvortrag. Im Finale in Edinburgh landete Mary Roos auf einem sensationellen dritten Platz.
Finale | |||
---|---|---|---|
Startnr. | Interpret*in / Titel / Komp. / Text | Punkte | Platz |
1. | Edina Pop "Meine Liebe will ich dir geben" Ralph Siegel / Fred Weyrich | 27 | 6. |
2. | Teddy Parker "Ich setze auf dich" Teddy Parker / Kurt Hertha | 18 | 11. |
3. | Olivia Molina "Die größte Manege der Welt" Erich Becht / Kurt Feltz | 20 | 9. |
4. | Cindy & Bert "Geh' die Straße" Werner Scharfenberger / Kurt Feltz | 41 | 1. |
5. | Marion Maerz "Hallelujah Man" Klaus Doldinger / K. Frynik | 30 | 5. |
6. | Adrian Wolf "Mein Geschenk an dich" Ralph Siegel / Fred Weyrich | 13 | 12. |
7. | Su Kramer "Glaub' an dich selbst" Rudi Bauer / Gerd Thumser | 38 | 3. |
8. | Inga & Wolf "Gute Nacht, Freunde" Alfons Jondrascheck (alias Reinhard Mey) | 38 | 3. |
9. | Sandra "Das Leben beginnt jeden Tag" Hans Blum / Kurt Hertha | 27 | 6. |
10. | Sven Jensen "Grenzenlos" Günter Tilgert / Heinz Korn | 19 | 10. |
11. | Mary Roos "Nur die Liebe lässt uns leben" Joachim Heider / Joachim Relin | 40 | 2. |
12. | Peter Horton "Wann kommt der Morgen?" Günther Engelhardt / Carl J. Schäuble | 27 | 6. |
Superfinale | |||
1. | "Geh' die Straße" | 3 | 2. |
2. | "Glaub' an dich selbst" | 3 | 2. |
3. | "Gute Nacht, Freunde" | 0 | 4. |
4. | "Nur die Liebe lässt uns leben" | 4 | 1. |
Das waren die Juror*innen:
Emil Zalud, Redakteur SR
Horst Wernstedt, Redakteur NDR
Christian Striegler, Redakteur WDR
Hans HIrschmann, Unterhaltungschef SWF
Ekkehard Böhmer, Unterhaltungschef HR
Elfriede Natzke, Redaktionsassistentin München
Wolfgang Lau, Student Berlin
Claudia Eder, TV-Ansagerin Frankfurt
Christian Kneisel, Schüler Berlin
Elfrieder Hilliges, KInderkrankenpflegeschülerin Berlin
Mary Roos Für Mary Roos war es bereits die zweite Teilnahme an der nationalen Vorentscheidung nach 1970. Ihr Lied "Nur die Liebe lässt uns leben" wird ihr größter Erfolg, aber auch Cindy & Bert sowie Inga & Wolf können ihren ersten Erfolg feiern. Ihr Titel "Gute Nacht Freunde" ist zu einem Evergreen geworden.
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17. Eurovision Song Contest - 25. März 1972 | |
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Halle | Usher Hall |
Moderation | Moira Shearer |
Pausen-Act | Musikkapelle von Edinburgh Castle |
Wertung | 2 Juro*innen pro Land vor Ort - Jedes Jurymitglied bewertet jedes Lied mit bis zu fünf Punkten |
Teilnehmer | 18 Länder |
Siegerland: Luxemburg | |
Interpretin: Vicky Leandros | |
Titel: "Après toi" | |
Musik: Mario Panas & Klaus MunroText: Klaus Munro, Yves Dessca |
Finale | |||
---|---|---|---|
Platz Land | Punkte | Startnr. | |
1. | Luxemburg Vicky Leandros "Après toi" | 128 | 17 |
2. | Ver. Königreich The New Seekers "Beg, Steal Or Borrow" | 114 | 5 |
3. | Deutschland Mary Roos "Nur die Liebe lässt uns leben" | 107 | 1 |
4. | Niederlande Sandra & Andres "Als het om de liefde gaat" | 106 | 18 |
5. | Österreich The Milestones "Falter im Wind" | 100 | 11 |
6. | Italien Nicola di Bari "I giorni dell'arcobaleno" | 92 | 12 |
7. | Portugal Carlos Mendes "A festa da vida" | 90 | 7 |
8. | Schweiz Véronique Muller "C'est la chanson de mon amour" | 88 | 8 |
9. | Jugoslawien Tereza "Muzika i ti" | 87 | 11 |
10. | Spanien Jaime Morey "Amanece" | 83 | 4 |
11. | Frankreich Betty Mars "Come-Comédie" | 81 | 2 |
12. | Finnland Paevi Paunu & Kim Floor "Muistathan" | 78 | 10 |
13. | Schweden Family Four "Haerliga sommardag" | 75 | 14 |
14. | Norwegen Grethe Kausland & Benny Borg "Smaating" | 73 | 6 |
15. | Irland Sandie Jones "Ceol an ghra" | 72 | 3 |
16. | Monaco Anne-Marie Godart & Peter MacLane "Comme on s'aime" | 65 | 15 |
17. | Belgien Serge & Christine Ghisoland "A la folie ou pas du tout" | 56 | 16 |
18. | Malta Helen & Joseph "L-Imhabba" | 48 | 9 |
Wer hätte je gedacht, dass Monaco aus finanziellen Gründen nicht in der Lage wäre, den Song Contest 1972 auszurichten? Dies teilte das monegassische Fernsehen zum Abschluss des ESC 1971 mit. Viele Länder und Kritiker reagierten sehr empört. Das britische Königreich übernahm zum vierten Mal die Austragung des größten Musikfestes Europas. Um den Fremdenverkehr auch in anderen Teilen der Insel zu fördern, entschied man sich nicht für London, sondern für die schottische Hauptstadt Edinburgh. Als Veranstaltungsort für den Wettbewerb war ursprünglich das englische Seebad Blackpool vorgesehen, aber wegen begrenzter Platzkapazitäten wurde der Wettstreit aus der Usher Hall übergetragen. Brasilien, Chile, Hongkong, Japan, die Philippinen, Taiwan und Thailand zeigten großes Interesse an der Übertragung des ESC.
Die Moderatorin Moira Shearer war ursprünglich Balletttänzerin, sie war Primaballerina an der Königlichen Oper Covent Garden, musste aber ihre Tanzkarriere aus gesundheitlichen Gründen aufgeben und wurde dann Schauspielerin. 2006 verstarb sie im Alter von 80 Jahren.
In diesem Jahr gab es die meisten Duette in der Geschichte des Song Contests: Sechs Länder schickten Duos ins Rennen. Vorjahressieger Monaco versuchte es mit Peter MacLane & Anne Marie Godard. Für Belgien starteten Serge & Christine Ghisoland. Das bekannte belgische Ehepaar hatte 1970 bei der nationalen Vorentscheidung mit dem Titel "Lai, lai, lai" den vierten Platz belegt. Bis auf das holländische Paar Sandra & Andres blieben die anderen erfolglos.
Das Fest des Lebens ("A festa da vida") bedeutete für Carlos Mendes aus Portugal seinen eigenen Triumph. Denn er ersang bei seiner zweiten Teilnahme den siebten Rang, die beste Platzierung seines Landes bis dato. Die zweite Teilnahme war es auch für die schwedische Gruppe Family Four, die allerdings durch den Unfall von Maria Bergmann etwas gehandikapt war. Die Sängerin verstauchte sich während der Proben ihren Knöchel und musste im Gips auf die Bühne gehen. Die jugoslawische Sängerin Tereza, die 1966 noch für Monaco sang, brauchte nur die Musik und ihn ("Muzika i ti"), um glücklich zu sein. Für ihr Land Jugoslawien hatte sie mehr Glück als sechs Jahre zuvor: Platz 9.
Véronique Müller aus der Schweiz sang das Lied ihrer Liebe ("C´est la chanson de mon amour"). Die österreichische Gruppe Milestones trat mit einem sehr zeitgemäßen Song, dem Titel „Falter im Wind“, auf. Diese Investition hatte sich wirklich gelohnt, da dieser Beitrag der fünftbeste des Abends war. Noch besser machte es Mary Roos aus Deutschland mit „Nur die Liebe lässt uns leben“. Sie kam als Erste auf der Bühne und zwar mit so viel Schwung, dass die Juroren ihren Optimismus mit dem dritten Rang honorierten.
Irland bracht mit Sandie Jones und "Ceal an ghra" eine Tiel in gälischer Sprache, bisher zum ersten und letzten mal in der ESC-Geschichte.
Die erste Fünf-Personen-Gruppe trat auf : die britische Band „The New Seekers“, die 1971 mit dem Titel “Never Ending The Song Of Love” einen Riesen-Hit hatte.
Malta landete zum zweiten Mal auf dem letzten Platz, während Deutschland zum dritten Mal hintereinander den dritten Platz belegte.
Die gebürtige Griechin Vicky Leandros versuchte es nach 1967 erneut, und sie holte den dritten Sieg für Luxemburg. Böse Zunge behaupten, der Titel "Après Toi" sei zuerst in Deutschland eingereicht und abgelehnt worden. Wenn das stimmt, dann hätte man viel früher gewinnen können. Der Sieg beim ESC 1972 war der Start einer bespiellosen Karriere, die bis heute andauert. Der Siegertitel wurde europaweit ein Hit.
1.
Mary Roos "Nur die Liebe lässt | M. & T.: | |
2.
Betty Mars "Comé-Comédie" | M. & T.: | |
3.
Sandie Jones ”Ceol an ghra"" | M.: Joe Burkett | |
4.
"Amanece" | M.: Augusto Alguero | |
5. Ver. Königreich
The New Seekers "Beg, Steal Or Borrow" | M. & T.: | |
6.
Grethe Kausland & | M. & .T.: | |
7.
Carlos Mendes "A festa da vida" |
| |
8.
Véronique Muller "C'est la chanson demon amour" | M.: Véronique Muller | |
9.
Helen & Joseph "L-imhabba" | M.: Charles Camilleri | |
10.
Paevi Paunu & | M.: Juha Flinck & | |
11.
The Milestones "Falter im Wind" | M.: Richard Schönherz, | |
12.
Nicola di Bari | M.: Piero Pintucci & | |
13.
Tereza "Muzika i ti" | M.: Nikica Kalogjera | |
14.
Family Four "Haerliga sommardag" | M.: Haakan Elmquist | |
15.
Anne-Marie Godart & | M.: Raymond Bernard | |
16.
Serge & Christine | M.: Daniel Nelis, | |
17.
Vicky Leandros "Après toi" | M. : Mario Panas & | |
18.
Sandra & Andres "Als het om dieliefde gaat" | M.: Dries Holten |
(Fotos der Teilnehmertabellen: © ECG e. V. / M. Sonneck)
Nationale VE "Ein Lied für Dublin" | |
---|---|
Datum | 27. Februar 1971 |
Ort | Frankfurt/M. |
Halle | HR TV-Studio 2 |
Moderation | Günter Schramm |
Pausen-Act | Pamela Davis Dancers |
TV-Sender | Hessischer Rundfunk |
Nach dem sehr guten dritten Platz beim ESC 1970 nominierte der Hessische Rundfunk Katja Ebstein direkt als Vertreterin für Dublin. Sechs Komponisten wurden beauftragt, je ein Lied zu schreiben. Am 27. Februar präsentierte sie die sechs Wettbewerbsbeiträge. Fünf "musikinteressierte" Laien unter 25 Jahren und fünf "Experten" aus den Unterhaltungsabteilungen der ARD entschieden über den Siegertitel.
Finale | |||
---|---|---|---|
Startnr. | Titel / Komp. / Text | Punkte | Platz |
1. | "Der Mensch lebt von der Liebe" Henry Mayer / Michael Kunze | 27 | 5. |
2. | "Alle Menschen auf der Erde" Christian Bruhn / Günter Loose | 37 | 2. |
3. | "Es wird wieder gescheh´n" Horst Jankowski / Carl J. Schäuble | 28 | 4. |
4. | "Diese Welt" Dieter Zimmermann / Fred Jay | 43 | 1. |
5. | "Ich bin glücklich mit dir" Joachim Heider / Joachim Relin | 25 | 6. |
6. | "Ich glaube an der Liebe auf der Welt" Hans Blum / Michael Kunze | 37 | 2. |
Katja Ebstein Sie ist eine der erfolgreichsten deutschen Sängerinnen. Startschuss ihrer Karriere war der dritte Platz beim ESC in Amsterdam. Das war bis dato das beste Ergebnis für einen deutschen Beitrag. Diesen Erfolg konnte sie 1971 mit "Diese Welt" wiederholen.
|
16. Eurovision Song Contest - 3. April 1971 | |
---|---|
Halle | Gaiety Theatre |
Moderation | Bernadette Ní Ghallchóir |
Pausen-Act | Shannon Castle Entertainers |
Wertung | 2 Juro*innen pro Land vor Ort - Jedes Jurymitglied bewertet jedes Lied mit bis zu fünf Punkten |
Teilnehmer | 18 Länder |
Siegerland: Monaco | |
Interpretin: Séverine | |
Titel: "Un banc, un arbre, une rue" | |
Musik: Jean Pierre BourtyareText: Yves Dessca |
Finale | |||
---|---|---|---|
Platz Land | Punkte | Startnr. | |
1. | Monaco Séverine "Un banc, un arbre, une rue" | 128 | 3 |
2. | Spanien Karina "En un mundo nuevo" | 116 | 6 |
3. | Deutschland Katja Ebstein "Diese Welt" | 100 | 5 |
4. | Ver. Königreich Clodagh Rodgers "Jack In The Box" | 98 | 9 |
5. | Italien Massimo Ranieri "L'amore e un attimo" | 91 | 11 |
6. | Schweden Family Four "Vita vidder" | 85 | 12 |
Niederlande Saskia & Serge "De tijd" | 85 | 14 | |
8. | Finnland Markku Aro & Koivisto Sisters "Tie uuteen päivään" | 84 | 17 |
9. | Portugal Tonicha "Menina" | 83 | 15 |
10. | Frankreich Serge Lama "Un jardin sur la terre" | 82 | 7 |
11. | Irland Angela Farrell "One Day Love" | 79 | 13 |
12. | Schweiz Peter, Sue & Marc "Les illusions de nos 20 ans" | 78 | 4 |
13. | Luxemburg Monique Melsen "Pomme, pomme, pomme" | 70 | 8 |
14. | Belgien Jacques Raymond & Lily Castel "Goeie Morgen, Morgen" | 69 | 10 |
15. | Jugoslawien Krunoslav Slabinac "Tvoj djecak je tuzan" | 68 | 16 |
16. | Österreich Marianne Mendt "Musik" | 66 | 1 |
17. | Norwegen Hanne Krogh "Lykken er..." | 65 | 18 |
18. | Malta Joe Grech "Marija L-Maltija" | 52 | 2 |
Die Krise von 1970 war mittlerweile überwunden und die EBU nahm viele Änderungen vor, um den ESC zu modernisieren und um alle Beteiligten zufrieden zu stellen. Die skandinavischen Länder waren wieder dabei - wie auch Portugal und Österreich - auf deren Druck hin ein neues Wertungssystem eingeführt wurde, das Punkte für alle Beiträge ermöglichte. Neben den Vertretern des Landes stellten die zuständigen Fernsehstationen auch zwei Jurymitglieder auf - eines bis 25 Jahre alt, das andere über 25 - die vor Ort alle Lieder mit einem bis fünf Punkten bewerteten. Es soll unter den Juroren zu Bestechungsversuchen gekommen sein. Das neue System war insofern umstritten, als es taktische Wertungen möglich machte. So vergab z B. die Jury aus Luxemburg insgesamt nur 43 Punkte, die französische Jury demgegenüber 107!
Während der Proben fanden täglich vor dem Gaitey Theater Demonstrationen statt. Grund: die nach Ansicht der Demonstranten unnötige Geldausgabe für ein solches Event, das musikalisch nichts zu bieten habe.
Bernadette Ní Ghallchóir war eine prominente TV-Ansagerin bei RTE. Sie saß während iher Moderation in einer Balkonloge des kleinen Gaiety Theaters. 1973 moderierte sie auch die irische nationale Vorentscheidung.
Die ModeratorinSchweden schickte die erste Vier-Personen-Gruppe namens Family Four ins Rennen. Ihre Hymne über die Herrlichkeit des Lebens schien einigen Juroren zu imponieren, und sie setzten die vier Schweden auf den sechsten Rang, gemeinsam mit dem bekannten holländischen Duo Saskia und Serge, die am Anfang des Vortrags des Liedes "De Tijd" (Die Zeit) einige Probleme mit den Mikrofonen hatten. Für die Schweizer Peter, Sue & Marc war es die erste Teilnahme und der Startschuss für ihre Karriere. Ihr Titel über die Illusionen junger Leute betrachteten die Juroren ziemlich desinteressiert. Nur Platz 12 für die künftigen Stars der 1970er Jahre.
Die Mittelmeerinsel Malta trat zum ersten Mal in Erscheinung. Die Premiere des Landes endete allerdings mit dem letzten Platz. Auch Österreich meldete sich nach dreijähriger Pause zurück. Marianne Mendt gehörte seit ihrem großen Erfolg mit "Wie a Glock´n" kurz vor ihrem ESC-Auftritt zu den größten Stars Österreichs. Der im Wiener Dialekt gesungene Beitrag "Musik" war beim ESC aber bei weitem nicht so erfolgreich: nur Platz 16.
Katja Ebstein nahm für Deutschland ihren zweiten Anlauf beim Song Contest. Sie landete mit dem ergreifenden Öko-Song “Diese Welt” auf dem dritten Platz, wie auch ein Jahr zuvor. Eine neue Welt ("En un mundo nuevo") wünschte sich die spanische Sängerin Karina, während der italienische Sänger Massimo Ranieri den Zuschauern erklärte, dass die Liebe nur ein Spiel ist, das sehr oft von einem einzigen Augenblick abhängig ist- "L´amore e un attimo".
Die 16-jährige Hanne Krogh aus Norwegen versuchte mit einem Sonnenschirm das Rätsel zu lösen, was Glück bedeutet ("Lykken är..."). Sie musste aber noch bis 1985 warten, bis sie dieses Glücksgefühl beim ESC als Siegerin (Bobbysocks) ausleben durfte. An diesem Abend war sie über den 17. Rang bestimmt nicht glücklich.
Clodagh Rodgers aus Großbritannien sang "Jack In The Box", und sie wurde Vierte. Der Vorwurf, ihr Titel hätte starke Ähnlichkeiten mit dem Cliff- Richard-Titel "Congratulations" ließ sie wohl unbeeindruckt.
Jacques Raymond sollte ursprünglich zum zweiten Mal nach 1963 für Belgien antreten, dieses mal im Duett mit Nicole (Nicole & Hugo). Diese erkrankte jedoch an einer Hepatitis, so dass Lily Castel kurzfristig einsprang.
Tonicha aus Portugal schaffte als erste Vertreterin des Landes den Sprung in die TOP 10. Sie belegte mit ihrem Song über ein Landmädchen namens “Menina” den 9. Rang, noch vor den bekannten Franzosen Serge Lama und der Irin Angela Farrell, die ihren Heimvorteil nicht so richtig auszuspielen wusste.
Die gebürtige Französin Josiane Grizeau alias Séverine bescherte dem kleinen Fürstentum von Monaco den ersten und bisher einzigen Sieg. Die 21-jährige Sängerin wurde erst im Jahr 1969 entdeckt. Zwei Jahre später begann ihre Karriere, zunächst in Frankreich, dann hauptsächlich in Deutschland unter den Fittichen des Erfolgsproduzenten Jack White. Sie hatte einige Hits wie "Monsieur le General, "Ja der Eiffelturm", "Olala l’amour". 1975 nahm sie mit "Dreh dich im Kreisel der Zeit" an der deutschen Vorentscheidung teil und wurde Siebte, 1982 belegte sie bei der Vorentscheidung mit "Ich glaub an meine Träume" Platz 10. Seit 1999 hatte sie dann auch wieder einige Auftritte in Frankreich.
1.
Marianne Mendt "Musik" | M. & .T.: | |
2.
Joe Grech "Marija L-Maltija" | M.: Joe Grech | |
3.
Séverine ”Un banc, un arbre, | M.: Jean-Pierre Bourtayre | |
4.
"Les illusions des | M.: Peter Reber | |
5. Deutschland
Katja Ebstein "Diese Welt" | M.: Dieter Zimmermann | |
6.
Karina "En un mundo nuevo" | M.: R. Trabucchelli | |
7.
Serge Lama "Un jardin sur la terre" |
| |
8.
Monique Melsen "Pomme, pomme, pomme" | M.: Hubert Giraud | |
9.
Clodagh Rodgers "Jack In The Box" | M.: John Worsley | |
10.
Jacques Raymond & | M.: Paul Quintens | |
11.
Massimo Ranieri "L'amore e un attimo" | M.: Enrico Polito | |
12.
Family Four | M.: Haakan Elmquist | |
13.
Angela Farrell "One Day Love" | M. & .T.: | |
14.
Saskia & Serge "De tijd" | M.: Joop Stokkermans | |
15.
Tonicha "Menina" | M.: Nuno Nazareth Fernandes | |
16.
Krunoslav Slabinac "Tvoj djezak je tuzan" | M.: Ivan Krajač | |
17.
Markku Aro & | M. & T.: | |
18.
Hanne Krogh "Lykken er..." | M. & T.: |
(Fotos der Teilnehmertabellen: © ECG e. V. / M. Sonneck)
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